»Wo bleibt der verdammte Traktorstrahl?«, rief Rhodan.
»Wir sind dabei. Zafer?«
»Gleich. Wir müssen die Konfiguration ändern, damit wir ihn in der Atmosphäre einsetzen können.«
Ein blasser Energiefinger ging von der NEY ELIAS aus und tastete nach der Space-Jet. Er berührte sie, doch genau in diesem Augenblick geriet das kleine Schiff in starke Turbulenzen, wodurch sich seine Flugbahn veränderte – und der Traktorstrahl griff ins Leere.
Eine Flamme schlug aus dem beschädigten Triebwerk. Vielleicht stammte sie von einem Brand an Bord – oder sie war das Ergebnis des verzweifelten Versuchs, eine Kollision mit dem nahen Berggipfel zu vermeiden.
Die außer Kontrolle geratene Space-Jet flog noch immer mit mehrfacher Überschallgeschwindigkeit, als sie gegen den Granit des Bergrückens prallte und zerschellte. Die Explosion pulverisierte einen Teil des Gipfels und schmolz Felsgestein – von der Space-Jet blieben nur einige glühende Trümmer übrig.
*
An Bord der LAURIN-Jet desaktivierte Rhodan das Hyperfunkgerät, dessen abgeschirmte Signale seine Stimme zur unbemannten Space-Jet und von dort aus zur NEY ELIAS und ins ganze Rheiasystem getragen hatten.
»Glaubt ihr, die Cairaner fallen darauf herein?«, fragte Tenga und steckte sich eine Praline in den Mund. Er saß auf der Konsole neben den Hyperfunkkontrollen.
»Warum nicht?«, meinte Donn Yaradua. »Sie haben die Funksignale empfangen, die von der Space-Jet kamen. Und sie haben beobachtet, wie die Space-Jet explodierte. Warum sollten sie daran zweifeln, dass sich Perry Rhodan an Bord befand und bei der Explosion ums Leben kam?«
»Auf jeden Fall sollte es den Verdacht von Amma Vargas und ihrer Crew ablenken«, sagte Rhodan. »Nach dem, was die Cairaner gesehen und gehört haben, gibt es für sie keinen Grund, eine Verbindung zwischen der NEY ELIAS und uns zu vermuten.«
»Also können wir beruhigt heimkehren«, sagte der Siganese mit vollem Mund.
Heimkehr?, dachte Rhodan. Nein, Heimkehr war etwas anderes. Heimkehr bedeutete die Erde – Terra und das echte Terrania City. Er dachte an den Inhalt des Behälters, den er von Zafer Young erhalten hatte. Genaue Untersuchungen würden sie der Wahrheit einen wichtigen Schritt näher bringen.
Er gab dem Piloten ein Zeichen, der sich daraufhin den Navigationskontrollen zuwandte. Wenige Sekunden später ging die LAURIN-Jet in den Linearraum und nahm Kurs auf die BJO BREISKOLL.
ENDE
Tellus hat seine Geheimnisse bewahrt, aber Perry Rhodan konnte dennoch eine Menge erfahren. Nun geht es darum, ob und wie er diese in Handlungsvorteile umsetzen kann. Dass er dabei in ständiger Gefahr schwebt, wird schnell allen klar.
Band 3006 setzt Perry Rhodans Abenteuer fort und wurde von Uwe Anton verfasst. Sein Roman erscheint am 29. März 2019 unter folgendem Titel:
HALBRAUM-HAVARIE
Liebe PERRY RHODAN-Freunde,
den vorliegenden Roman hat ein gern gesehener Gastautor von PERRY RHODAN verfasst: Andreas Brandhorst. Der deutsche Schriftsteller und Übersetzer schrieb bereits an den PR-Taschenbuchserien LEMURIA und PAN-THAU-RA für den Heyne Verlag mit. Andreas Brandhorst lebt seit 1984 in Norditalien; er wurde bereits zweimal mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet.
Auf der Leserseite erwarten euch diesmal zwei interessante Mails und ein Interview mit Rüdiger Vaas, der das PERRY RHODAN-Journal betreut. Das letzte Journal habt ihr vielleicht gerade gelesen, es war in Band 3002.
Horst H. hat eine längere Nachricht über die Serie an sich geschrieben. Hier ein größerer Teil aus seinem Leserbrief.
Held oder Hausmeister
Horst H.
Perry Rhodan – Hausmeister in der Stahlorchidee!
Mit diesem Aufmacher begannen neulich die Abendnachrichten von »Terra News«. Zum Glück nicht in unserem »Perryversum«. Allerdings könnte dies auch hier geschehen, denn in letzter Zeit hat man Perry Rhodan immer mehr wichtige Funktionen und Eigenschaften bis hin zur Ritteraura weggenommen und ihn dadurch immer unscheinbarer gemacht.
Das Autorenteam hat damit versucht, unsere Hauptperson in der Serie »handlicher« zu machen. Es scheint, dass man einige Probleme mit der Figur Perry Rhodan hat, denn er kommt in etlichen Ausgaben recht blass daher. Das ist eigentlich verwunderlich, denn unser Perry ist die Leitfigur und damit das Produkt der Veranstaltung! Wenn jemand damit nicht klarkommt, wäre das aus marketingtechnischer Sicht nicht nachvollziehbar. Dass angeblich solche Figuren wie Atlan, Monkey oder Gucky interessanter dargestellt werden können, dafür kann es keine Entschuldigung geben, schließlich hat man es ja selbst in der Hand, das Profil von Perry Rhodan zu definieren.
Als sogenannter Altleser von Band eins an habe ich von Anfang an miterlebt, wie Perry die Menschheit geeint und zu einem großen und stabilen Machtfaktor in der Milchstraße geführt hat. Zu Zeiten des Kalten Krieges war diese Botschaft faszinierend. Vermutlich war die Serie bis zu diesem Punkt konzipiert mit Perry Rhodan am Ende als Großadministrator. Als es wegen des großen Erfolges weitergehen sollte, stand man plötzlich vor dem Problem, dass sich so eine Position nicht mit einem Actionhelden mit Risikoeinsätzen vereinbaren lässt wie es unser Perry nun mal ist. Was dazu geführt hat, dass man immer »größere Räder« drehen und immer bizarrere Geschichten erfinden musste, um ihn wieder glaubhaft ins Spiel zu bringen. Oft versuchte man dann mit Fantasy-Elementen die Kurve zu kriegen. Die Folge: Ein Gigantismus bis hin zum wenig motivierenden Finale in den Jenzeitigen Landen.
Ich kann diese Sicht nachvollziehen, verstehe aber auch die Leser, denen der Zyklus »Die Jenzeitigen Lande« samt Finale hervorragend gefallen haben. Es ist ja nicht nur so, dass sich die PERRY RHODAN-Serie seit 1961 gewandelt hat, sondern die komplette Medienwelt hat das getan. Internet macht's möglich – wir haben heute mehr Serien als jemals zuvor. Verschiedene Leser haben je nach Geburtsjahr sehr unterschiedliche Erfahrungen und Prägungen erlebt – und wir möchten euch allen etwas bieten. Das kann durchaus herausfordernd sein.
Weiter im Leserbrief.
Ein weiteres Problem: Die Aktivatorträger bewegen sich zwischen den Normalsterblichen ohne jeden Schutz, was ziemlich unglaubwürdig ist. Wäre zum Beispiel so jemand wie Cäsar heute noch unter uns, so könnte er nicht mal alleine auf die Toilette gehen, ohne dass ihn nicht irgendein »Fan« belästigen würde. Hier könnte ein Inkognito Abhilfe schaffen. Zahlreiche Actionhelden haben nicht ohne Grund einen Personenschutz. Zum Beispiel Batman, Spiderman, Catwoman und sogar der unkaputtbare Superman kommen ohne ein Inkognito nicht aus!
Dabei hätte unser Perry die besten Voraussetzungen dafür. Die These ist sicher bekannt, dass, wenn jemand vor 2000 Jahren einen Cent zu den üblichen Sparzinsen angelegt hätte, sich alle 25 Jahre das Kapital verdoppelt. Es wäre heutzutage sein Vermögen größer als die gesamte Geldsumme auf unserem Planeten.
Nun, Perry ist über 3000 Jahre alt und hat sicher mehr als einen Cent angelegt. Und wenn man davon ausgeht, dass das Finanzgenie Homer G. Adams das Vermögen verwaltet, darüber hinaus auch noch das der übrigen Aktivatorträger, so dürften unsere Helden einen Großteil der Schlüsselindustrie in der LFT, vielleicht sogar in der Milchstraße, kontrollieren.
Das bedeutet, unser Perry ist finanziell unabhängig und könnte, wenn er wollte, sich eine andere Identität zulegen. Er wäre nicht mehr auf das Wohlwollen von Politikern angewiesen, die in der Serie, nicht anders als in unserer Realität, nur auf kurzfristige