Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845333458
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Rhodan mit Blick auf Bannershee feststellte.

      Schließlich reduzierte der Koffer die Geschwindigkeit und verharrte.

      »Hier ist es«, sagte er. »Ein gut getarntes Versteck.«

      Rhodan konzentrierte sich auf das münzgroße Holo. Wenn er richtiglag, befanden sie sich in der Nordpolregion Copperworlds. Nicht, dass es dort irgendwie anders ausgesehen hätte als auf dem Rest des Planeten.

      Unter ihnen erstreckte sich eine zerklüftete Felslandschaft, deren kilometertiefe Risse an Teile des Grand Canyon erinnerten. Das Sonnenlicht versiegte bereits auf halbem Weg in die Tiefe.

      »Dort unten?«

      »Ja.«

      Der Paau glitt mit einem eleganten Schwung in eines der schmäleren Kerbtäler, raste eine Weile dahin – und gelangte zu Rhodans Überraschung in eine weite, offene Landschaft, die von kilometerhohen Steilwänden begrenzt wurde.

      Rhodan schloss den Helm des SERUNS, schaltete den Deflektorschirm zu, überprüfte alle Funktionen seines Anzugs und wartete geduldig, bis der Paau sich öffnete.

      Endlich glitten die Hälften des Koffers auseinander. Rhodan kam mit zittrigen Knien auf die Beine. Er fühlte sich leicht und unbeschwert, ein Nebeneffekt der etwas geringeren Schwerkraft Copperworlds.

      Er ging einen ersten Schritt und verließ den Innenraum des Paau. Der Boden war staubbesetzt, da und dort war zeigten sich winzige Einschlaglöcher von Mikrometeoriten.

      »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte er.

      »Zemina Paath befindet sich in etwa acht Kilometern Entfernung«, sagte der Paau über Funk. Nun grollte und wummerte seine Stimme wieder. »Ich sende dir eine Übersichtskarte. Von hier an musst du allein gehen.«

      »Acht Kilometer? Kannst du nicht näher heranfliegen, ohne entdeckt zu werden?«

      »Ich bin der Paau. Ich werde nicht entdeckt, wenn ich es nicht möchte. Dennoch komme ich nicht näher an dein Ziel heran.«

      »Ich verstehe nicht ...«

      »Das Versteck des Entführers liegt unmittelbar unter uns. In einer Tiefe von acht Kilometern.«

      *

      »Die Götter jenseits der Sterne und des Feuers erhoben nach Fürsprache Gamaram Honams drei Menschen in den Rang der Unsterblichen, um die Menschheit zu schützen:

      Zuvorderst Spartakus Schmitt, den Großherzigen.

      Als Zweiten Blaise O'Donnell, den Milden.

      Und als Dritten Cappleshort, den Wanderer.

      Sie sind die Träger der Gemenatoren, die Beschützer vor Unbill und die Wahrer der Verborgenheit.

      Sie allein garantieren unseren Fortbestand in einer Galaxis, in der nirgends mehr Leben ist.

      Sie bewahren die Wälle, die das Ek-Feuer von uns fernhält.

      Ihr Ratschluss ist bindend und kann nicht hinterfragt werden. So sprachen Gamaram Honam und die Gemeni von jenseits der Sterne und des Feuers.«

      aus: Chroniken der Zuflucht:

      Legitimation und Legitimität

      10.

      Honams Verborgenheit: Die Ruine

      »Das ist unglaublich«, sagte Climba Ossy-Benk, wie sie es in beinahe jedem Raum getan hatte.

      »Ja«, pflichtete Okeno ihr bei, und auch diese Antwort war mittlerweile wie eine lieb gewonnene Gewohnheit.

      Sie drehten sich im Kreis, um das Zusammenspiel der einzelnen Elemente dieses Saals zu begreifen – und scheiterten bei allem, was über eine grobe Zuordnung hinausging.

      Unter der kuppelförmigen Decke, die mit lichtschluckender Farbe bestrichen schien, lief ein mannshohes türkisfarbenes Band mit gelben Symbolen, die den beiden Wissenschaftlern vollkommen unbekannt waren. Darunter spannen sich Drähte oder Seile, die von verkapselten Aggregaten verbunden wurden.

      Ein Spinnennetz mit Kokons, dachte Climba, die sich an Bilder aus dem Sichtraum erinnerte und versuchte, eine Analogie zu finden, die ihr das Verständnis dieser Anlage erleichterte. Aber sie fand nichts außer diesem Bild.

      »Da oben könnten Aufnahmen projiziert worden sein«, vermutete Okeno.

      »Warum sollten sich die Erbauer aber den Blick durch diese Kokons verbauen?«, hielt Climba dagegen. Nichts, was sie sah, erschien ihr vollkommen schlüssig.

      Dreizehn Halbsäulen trugen die Kuppel, und jede war mit kleinen Laibungen und Balkonen versehen, zu denen es allerdings keinen erkennbaren Zugang gab. Waren das Beobachtungslogen? Oder war darin etwas aufbewahrt worden, wie in einem Archiv?

      Climba betrachtete den Boden genauer. Auch er war schwarz, jedenfalls in einem sechs Meter breiten Außenkreis. Diesem schloss sich ein nachtblauer und diesem ein grauer Kreis an, der den wiederum schwarzen, drei Meter durchmessenden Mittelpunkt umschloss. All das überzog ein Netz aus silbernen Drähten, die in das Material – Metallplast, wenn sie sich nicht täuschte – eingelassen war. Wozu dienten sie?

      »Weiter!«, sagte Okeno. »Ich habe alles aufgezeichnet und vermessen.«

      Climba seufzte. »Es ist zu schade, dass sich uns die Geheimnisse dieser Anlage nicht sofort erschließen.«

      *

      Sie gingen weiter durch das Observatorium, von Raum zu Raum. Eine Halle wie die gerade besuchte fanden sie zwar nicht, aber Climba schien überall etwas Neues zu entdecken, das ihr rätselhaft vorkam. Nach der ersten Scheu vor dem Neuen genoss sie nun immer stärker den Zauber des Augenblicks.

      Schließlich kehrten sie wieder in die zentrale Halle zurück und sichteten die Aufnahmen grob.

      »Das ist keine Form der Technik, wie wir sie kennen oder benutzen«, sagt Climba mit heiserer Stimme. »Sie ist älter, sehr viel älter.«

      Okeno nickte abwesend. »Wenn du dir das alles im Vergleich anschaust, bemerkst du Hinweise, die ein Bild der Schöpfer dieser Anlage ergeben. Sieh nur: Um die Geräte zu bedienen, braucht man sechs bis sieben Finger, vermutlich sogar mit zwei Daumen. Und wenn sie die gleichen Proportionen wie Menschen hätten, wären sie im Schnitt mindestens zwanzig Zentimeter größer als wir.«

      »Wir wissen, dass es außerhalb von Honams Verborgenheit unzählige Völker gegeben hat.« Climba bemühte sich, nüchtern und pragmatisch zu erscheinen. An Okenos Blick bemerkte sie, dass es ihr völlig misslang. Trotzdem machte sie weiter. »Wir hatten immer schon die Vermutung, dass die Unbekannten Forschungsstationen errichtet hatten, um unsere Welt zu erforschen.«

      »Jaja.« Okenos Blick irrte bereits wieder ab. »Sieh mal dort! In der untersten Loge der Säule dort! Sieht das nicht wie ein Einschaltknopf aus? Haben wir den vorhin nicht beachtet?«

      Sie lächelte. »Doch. Aber wir wollten nichts anfassen«, erinnerte sie ihn. »Und warst nicht du selbst es, der gesagt hat, dass wir keine vorschnellen Analogien bilden sollten?«

      »Richtig. Aber ...« Er steckte sein Aufzeichnungsgerät wieder ein und ergriff sie am Arm. »Was haben wir zu verlieren?«

      »Unser Leben?«, schlug sie vor. »Wenn hier etwas schiefgeht, hat uns das Triumvirat im Nullkommanichts am Schlafittchen.«

      »Schlafittchen?«, wiederholte er und zog sie weiter. »Dein Wortschatz antiker Begriffe irritiert mich immer wieder.«

      Dann waren sie an der Säule. »Die gebührt die Ehre, es zu versuchen«, bot er an.

      »Keinesfalls«, lehnte Climba ab und dachte an Melstein, der so ganz anders, so erdig und solide war, nicht luftig und sprunghaft wie Okeno.

      »Dann nicht«, sagte Okeno mit einer Fröhlichkeit, die sie beinahe erschreckte, und drückte auf den Knopf.

      *

      Zunächst