Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845333458
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Hat das mit der instabilen Umlaufbahn zu tun?«

      »Mitnichten. Das ganze System ist in einer Frühphase der Instabilität. Es gibt unzählige Planetoiden, die zeitweise aus Bannershees Schwerkraftsystem ausgebrochen sind und irgendwann mal zurückgezerrt wurden. Sie fliegen erratische Kurse. Die astrophysikalische Abteilung und OXFORD haben eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür berechnet, dass mehrere dieser Kleinplaneten die Umlaufbahn Copperworlds kreuzen werden. Ein Zusammenprall ist wahrscheinlich.«

      »Wann?«

      »In einigen Jahrzehnten. Genauer können wir es nicht sagen. Es gibt zu viele Unwägbarkeiten.«

      »Ich wollte wissen, ob die Gefahr besteht, dass mir eines dieser Dinger um die Ohren fliegt, wenn ich mich auf Copperworld hinabbringen lasse.«

      »Du?!«, fragte Farye laut. »Für derartige Expeditionen haben wir geschulte Einsatzkräfte.«

      »Mich zum Beispiel.« Siad Tan trat vor, während ihr Okrill mit gekreuzten Gliedern liegen blieb. »Phylax und ich haben etwas gutzumachen.«

      »Ich halte zwar nicht viel davon, die BREISKOLL schon wieder zu verlassen«, sagte Duke, »aber Tenga, Solemani und ich interessieren uns sehr für die Bedingungen auf Copperworld.«

      »Gar nichts werdet ihr!«, schnitt Rhodan ihnen allen das Wort ab. »Ich gehe.«

      »Das ist unverantwortlich«, sagte Farye. »Du bist der Expeditionsleiter.«

      »Der bin ich – und deswegen verantwortlich.«

      »Das ist falsch, Perry! Wir alle sind zur Hilfe verpflichtet und ...«

      »Genau darauf kommt es an, Farye!«, unterbrach er sie schärfer als beabsichtigt. »Ihr seht es als Pflicht an. Ich mache mir Sorgen. Ich fühle, dass Zemina Paath wichtig für unsere Zukunft ist.«

      »Du kannst nicht alles nur wegen deines Bauchgefühls machen.«

      »Dann nenn es Wertschätzung oder Dankbarkeit. Paath hat uns wichtige Informationen über diese neue Zeit geliefert. Sie hat uns geholfen, die RAS TSCHUBAI vor den Cairanern in Sicherheit zu bringen.«

      »Ich ...« Farye holte tief Luft.

      »... bin der Paau«, vollendete eine dumpf dröhnende Stimme den Satz. »Ich akzeptiere Perry Rhodan als Passagier.«

      Rhodan fuhr herum, ebenso wie die anderen: Im Hauptschott der Zentrale schwebte der Paau. Er schien zu leuchten.

      »Ihn allein, niemanden sonst.«

      *

      »Als alles in Schutt und Asche versank, erschien ein Mann, der weise war und kundig:

      Gamaram Honam baute unsere Welt aus einer technologischen Keimzelle, die die Menschheit ihm hinterlassen hatte. Er war selbst nur ein Mensch, und doch wuchs er über das Menschsein hinaus. Er erweiterte mit seiner eigenen Hände Kraft die Kaverne, er sicherte und stabilisierte sie.

      Sein Ruf eilte durch die Milchstraße, und er lud alle überlebenden Terraner zu sich ein. In der Zuflucht würden sie sicher sein vor dem Weltenbrand, der Ekpyrosis, dem Ek-Feuer.

      Und so geschah es.

      Unter dem Schutz und Willen Gamaram Honams wuchs die Zuflucht zur letzten Hoffnung der Menschheit heran.

      Als er sah, dass es gut war, erhob er das Triumvirat der Ewigen zu Wächtern der Zuflucht, als Gegenstück zum Furchtbaren Triumvirat. Drei Unsterbliche gegen drei Unsterbliche.

      Danach verließ er uns, um sich allein dem Wüten des Ek-Feuers zu stellen, denn er würde niemals aufgeben und selbst den letzten Menschen im entlegensten Winkel der brennenden Galaxis retten. Er bestieg sein Raumschiff, das einzige, das inmitten des Flammenmeers wirksamen Schutz bot, und flog davon.

      Eines Tages wird er zurückkehren, doch noch ist dieser Tag nicht gekommen.

      Und bis zu seiner Rückkehr wacht das Triumvirat der Ewigen.

      Dank sei Gamaram Honam!

      Ehre sei den Triumvirn!«

      aus: Chroniken der Zuflucht:

      Predigt der Errettung

      8.

      Honams Verborgenheit: Ruine

      »Nur eine winzig kleine Pause.« Okeno atmete schwer. Die Luft war gewitterrein, aber kalt und dünn. Der Wind pfiff kalt. »Sieh dir unsere Welt an.«

      Sie waren beinahe am Ziel.

      Climba Ossy-Benk stützte ihren Begleiter, obwohl sie sich selbst schwach fühlte. Der Weg war anstrengend. Aber er war garantiert jeden einzelnen Schritt wert.

      Die Ruine des Observatoriums lag nun lediglich noch ein Dutzend Schritte entfernt, etwa fünfhundert Meter oberhalb der letzten Gebäude der Zuflucht in der Kaverne einer schwer zugänglichen Schlucht.

      »Was siehst du?«, fragte er, während er zugleich versuchte, seinen Atem zu kontrollieren.

      Sie sah die Zuflucht, die große Siedlung von Honams Verborgenheit. An den Hängen des Talkessels, den die Zuflucht mit Wohn- und Industriekomplexen bis zu einem Viertel der Höhe füllte, klebten im zweiten Viertel vereinzelte Gebäude, die von fahlgrünen oder ockerfarbenen Flächen umgeben wurden. Das waren die Gehöfte, die die Nahrung lieferten, Getreide oder Fleisch.

      Die Bauern pendelten Tag für Tag von ihren Gehöften hinab ins Tal und wieder zurück. Auf serpentinenreichen Wegen, die kaum breit genug für ihre Fahrzeuge waren.

      Wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge. Mit einer robusten und einfachen Mechanik. Weil uns die Energie für jene wenigen Gleiter fehlt, die noch intakt sind. Und weil das Wissen über die darin verarbeitete Technik verloren geht.

      Je höher ihr Blick wanderte, desto weniger Leben konnte sie erkennen.

      »Ich sehe unser Gefängnis«, antwortete sie.

      Okeno lachte heiser. »Das meinte ich nicht.«

      »Komm, wir sind gleich da! Oder hast du Angst vor deiner eigenen Courage?«, ermunterte sie Okeno. Der verdrehte die Augen, grinste aber und stand wieder auf. Ein kleiner Stein löste sich unter seinen Schuhen und kullerte den Weg hinunter.

      »Ich muss nur nach drüben sehen, dann weiß ich wieder, warum ich es tue«, sagte er. »In der Wut liegt die Kraft.«

      Sie brauchte seinen ausgestreckten Finger nicht, um zu wissen, wovon er sprach: Auf der gegenüberliegenden Seite, von Schmutzwolken weitgehend verschont, lag der Palast des Triumvirats in strahlendem Weiß und Silber. Dort residierten die drei Ewigen: Cappleshort, der Wundersame; Blaise O'Donnell, der Hungrige; Spartakus Schmitt, der Gierige.

      Aber niemand nannte sie so.

      »Die Ewigkeit wird enden«, versprach sie ihm. »Aber dazu müssen wir etwas beitragen. Komm!«

      Gemeinsam näherten sie sich nun dem abgesperrten Gelände. Ein mürrisches Mitglied der Meldestelle wartete auf sie. Er trug ein blaues Cape, das schon bessere Tage gesehen hatte, und suchte den Schutz der Felswand vor dem Wind.

      »Wird es lange dauern, bis ihr eure Untersuchungen abgeschlossen habt?«, fragte der Mann. »Zeit ist Leben. Hier oben soll ein Schweinezuchtbetrieb entstehen. Dank des Triumvirats der Ewigen können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken. In eine Zukunft mit vollen Mägen.«

      »So ist es.« Climba deutete eine Geste an, die ihr Wohlwollen dem Triumvirat gegenüber ausdrücken sollte. »Aber du wirst verstehen, dass wir unsere Arbeit gründlich erledigen wollen. Diese Relikte sind sehr wichtig. Womöglich befinden sich im Inneren der Ruine verwendbare Rohstoffe.«

      »Ich dachte, das wäre geklärt? Die Arbeiter behaupten, dass das Gebäude verfallen sei und Einsturzgefahr bestehe. In seinem Inneren gebe es nichts, das von irgendwelchem Interesse wäre.«

      »Was sollen Bauarbeiter sonst sagen? Frag lieber die Fachleute. Uns beispielsweise. Im Boden einer Zwischenebene,