Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst. Lise Bourbeau. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lise Bourbeau
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783864102967
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eingeschlossen.

      Darum habe ich dir empfohlen, die Ängste aufzuschreiben, die dir bewusst sind. Bis du am Ende dieses Buches angelangt bist, wirst du sicherlich noch weitere entdecken. Wenn du offen bleibst, findest du auch in den kommenden Jahren immer noch mehr.

      Im vorigen Kapitel habe ich es schon erwähnt: Das Wassermannzeitalter bringt uns die Energie und die Kenntnisse, die wir brauchen, um besser zu erkennen, was in uns vorgeht. Doch leider hat das Ego einen derart großen Einfluss auf die Menschen, dass es sie ständig in Angst leben lässt und so daran hindert, diese gute Gelegenheit zu nutzen.

      Außerdem glaubt es, dass wir das sind, was wir besitzen und was wir tun, und das sorgt dafür, dass wir uns selbst nach unseren Leistungen, unserem Aussehen, Geld, Besitz und Beruf bewerten, obwohl wir in Wirklichkeit viel mehr sind als dieser physische Aspekt unserer selbst.

      Tendenziell fühlen sich Menschen etwa ab 65 Jahren alt. In den meisten Ländern entspricht das dem Rentenalter. Wenn man aber in einem Unternehmen arbeitet, setzt dieses Gefühl schon um das 45. Lebensjahr ein, dann nämlich, wenn der eigenen Berufsbezeichnung, wie es manchmal geschieht, das englische „Senior“ voran- oder nachgestellt wird – was nicht gerade dazu beiträgt, dass man sich jung fühlt – und man gleichzeitig sieht, dass Jüngere immer mehr Raum einnehmen.

      Dieses Gefühl, alt zu sein, verstärkt sich auch dadurch, dass man feststellt, wie schnell und effizient junge Menschen im IT-Bereich sind. Viele Unternehmen wollen lieber „Juniors“ einstellen, statt „Seniors“, also ältere Angestellte mit höheren Gehältern, zu behalten. Daher wird diesen häufig eine Abfindung angeboten, damit sie in den Vorruhestand gehen. Oft wird auch die von unserem Ego übermittelte Annahme vertreten, es sei sehr schwierig, mit über 45 Jahren noch eine neue Arbeit zu finden, und noch schwieriger, eine ganz neue Karriere zu beginnen.

      Was die meisten Menschen nicht wissen: Wir selbst entscheiden, wann wir alt sind. Ich kenne Hundertjährige, die es nicht sind: Sie haben eine sehr gute Lebensqualität, sind geistig wach und rege und körperlich unabhängig. Warum ist das so? Manche werden sagen, es liege an ihren guten Genen, sie hätten eben Glück gehabt usw., aber das stimmt nicht. Wie siehst du das? Bist du in der Lage, tief in dir zu spüren, dass es in deiner Macht liegt zu entscheiden, wann du alt sein wirst? Es ist wichtig zu wissen, dass sich deine Genexpression – die Art, wie Gene sich ausprägen – entsprechend deiner Denkweise ändert. Das Ablesen des genetischen Gepäcks, mit dem du zur Welt gekommen bist, kann also verändert werden. Ich für meinen Teil habe dieses Phänomen vor allem seit meinem siebzigsten Lebensjahr bemerkt, also seitdem ich weiterhin so aktiv bin wie mit fünfzig.

      Andere berichten mir oft von ihren Ängsten. Hier einige, die häufiger genannt werden:

      •Ich bin sechzig Jahre alt, und das Gehen fällt mir schon schwer. Wer kümmert sich um mich, wenn ich später überhaupt nicht mehr laufen kann?

      •Ich habe keine Kinder. Wie wird mein Alter sein, so ganz alleine?

      •Ich habe zwar Kinder, aber wir haben kein gutes Verhältnis. Ich kann nicht auf sie zählen, was soll nur aus mir werden?

      •Jedes Mal, wenn ein geliebter Mensch stirbt, habe ich noch mehr Angst vor dem Tod.

      •Wenn ich meine Mutter in ihrem Altenheim besuche, habe ich Angst bei dem Gedanken, dass mein Lebensende auch so sein wird.

      •Ich kann es nicht ertragen zu sehen, wie mein Körper altert und meine Fähigkeiten schwinden. Je mehr die Zeit vergeht, desto mehr Angst habe ich.

      •Ich möchte gerne lange leben, aber ich weiß nicht, wie ich das mit den wenigen Ersparnissen schaffen soll.

      •In fünf Jahren gehe ich in den Ruhestand und erhalte dann nur noch meine staatliche Rente, um für meinen Lebensunterhalt aufzukommen. Was soll ich dann nur tun? Wie soll ich nur mit so wenig Geld auskommen?

      •Oft höre ich, dass in den Staatskassen in einigen Jahren kein Geld mehr für Rentner vorhanden sein wird. Dieser Gedanke versetzt mich in Panik, denn ich habe damit gerechnet, dass mir dieses Geld im Ruhestand zur Verfügung steht.

      •Ich habe mich immer gerne nützlich gefühlt. Was wird mit mir geschehen, wenn ich nicht mehr viel tun kann? Je älter ich werde, desto mehr macht mir dieser Gedanke Angst.

      •Ich werde immer vergesslicher und muss immerzu denken, dass ich vielleicht Alzheimer bekomme. Es ist furchtbar, sein Leben mit dieser Krankheit zu beenden, weil man anderen immer mehr zur Last fällt. Meine Großmutter hatte diese Krankheit siebzehn Jahre lang, bevor sie starb. Es war schrecklich. Wir mussten uns überwinden, sie hin und wieder zu besuchen, und der Gedanke, dass es mir ebenso ergehen könnte, macht mir Angst.

      •Ich bin 62 Jahre alt und muss ein Hörgerät tragen, doch es gelingt mir einfach nicht, das zu akzeptieren. Ich kann nicht mehr wie früher leben und Spaß haben. Ich fühle mich schon alt und finde das ungerecht. Außerdem kann es sein, dass ich eines Tages völlig taub bin.

      •Es sind inzwischen so viele verschiedene Krebsarten bekannt, dass meine Angst, die Diagnose „Krebs“ zu erhalten, von Jahr zu Jahr steigt. Mir wurde gesagt, dass ich mit einiger Wahrscheinlichkeit daran erkranken könnte, denn in meiner Familie sind schon mehrere daran gestorben.

      •Ich fürchte, dass ich etwas für mich Wesentliches versäume, wenn ich sehe, dass mir mit zunehmendem Alter immer weniger Lebenszeit bleibt.

      •Jetzt, da ich im Ruhestand bin, habe ich Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen: Soll ich mein Geld für mich selbst ausgeben oder es für meine Erben behalten? So oder so habe ich Schuldgefühle.

      Leider hindern uns all diese Ängste daran, mit Vertrauen und innerem Frieden zu leben. Wenn du dich in mehreren der oben beschriebenen Ängste wiedererkennst, wäre es vielleicht eine gute Idee, weniger auf Nachrichten in den Medien zu achten, denn sie nähren meistens nur unsere Ängste. Hast du übrigens bemerkt, dass jedes Jahr viele krebserregende Produkte und Nahrungsmittel entdeckt werden? Man denke nur an all die Hinweise auf Zigarettenpackungen, die auf die tödliche Wirkung von Tabak hinweisen. Dabei handelt es sich um eine regelrechte mentale Programmierung! Wenn du akzeptierst, dass Krankheiten aus deinem Inneren (deiner Art zu sein) kommen und nicht von außen, wirst du merken, dass du deutlich mehr Freude am Leben hast, und deine Ängste werden sich verringern.

      Eine weitere häufige Angst, die Frauen betrifft, hängt mit den Wechseljahren zusammen. Auch Männer durchlaufen übrigens eine vergleichbare Periode, die Andropause genannt wird. Es handelt sich um ein biologisches Phänomen, das durch ein möglicherweise zu starkes Absinken des Testosteronspiegels und einen dadurch entstehenden Testosteronmangel hervorgerufen wird. Etwa dreißig Prozent der Männer zwischen 40 und 55 Jahren sind davon betroffen. Warum aber werden siebzig Prozent der Männer älter, ohne davon betroffen zu sein? Meiner Meinung nach ist es vielmehr ein normaler Prozess, der sich in Abhängigkeit von den Überzeugungen und Glaubenssätzen bestimmter Männer vollzieht. Männlichen Lesern dieses Buches empfehle ich: Ändert eure Auffassung des Begriffs „Alter“, wenn ihr eure Testosteronproduktion aktiver halten wollt.

      Was die Frauen betrifft, so haben manche in den Wechseljahren sehr schmerzhafte Symptome, während diese bei anderen nur minimal ausfallen und im Grunde genommen ganz natürlich sind, denn sie sind auf die hormonelle Veränderung zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr zurückzuführen. Eine der Hauptursachen für Probleme in den Wechseljahren ist die Tatsache, dass unsere Gesellschaft diese Symptome in ihrer Wahrnehmung zu etwas Negativem gemacht hat. Die Frau glaubt, dass ihr Körper verfällt und altert, dass sie keine richtige Frau mehr sei. Die Probleme können auch körperlicher Natur sein, wie zum Beispiel eine geschädigte Leber oder zu viele im Organismus angesammelte Giftstoffe, was nichts mit den Wechseljahren zu tun hat.

      Da eine Frau durch Blutverlust während der Menstruation Energie verliert, hört die Menstruation bekanntlich spontan auf, wenn ihr Organismus einen Überschuss an Energie und Blut benötigt, zum Beispiel wenn sie schwanger wird, stillt oder ein gravierendes physisches oder psychisches Gesundheitsproblem hat. So klug ist unser Körper.

      Genau das geschieht auch in der Zeit der Wechseljahre: