Und du, erkennst du all diese kleinen Freuden in deinem Leben, die oft nur wenige Sekunden dauern? Spürst du sie als Balsam auf deinem Herzen? Meistens denkt man in solchen Momenten nicht daran, sich zu bedanken. Doch am wichtigsten ist ohnehin das, was du fühlst, denn gerade die Dankbarkeit, die von Herzen und nicht aus dem Kopf kommt, verleiht dir Energie. Nicht zufällig ist das Herz das Organ, das das Blut (und damit Energie) im Körper überallhin transportiert. Der psychische Zustand, in dem du dich befindest, bestimmt die Qualität des in dir zirkulierenden Blutes. Je ärmer dein Blut ist, umso mehr Nährstoffe fehlen dir und umso mehr altert dein Körper. Je mehr dein Blut mit Liebe angereichert ist, umso höher ist die Energiequalität, die alle Teile deines Körpers erhalten. Dankbar zu sein verbessert deine physische Gesundheit.
Eine andere Möglichkeit, sich täglich in Dankbarkeit zu üben, besteht darin, sich morgens und vor dem Schlafengehen Zeit dafür zu nehmen. Ich tue das schon sehr lange. Morgens beim Aufstehen denke ich als Erstes, dass ich gespannt bin, welches Geschenk mir das Leben an diesem Tag wohl machen wird. Vor dem Schlafengehen bedanke ich mich in Ruhe für alles nur Erdenkliche. Diese Gewohnheit ist mir wichtig, denn obwohl ich mich tagsüber oft bedanke, vergesse ich doch immer wieder etwas. Es ist also ein guter Zeitpunkt, meinen Dank zu vervollständigen.
Ich beginne fast immer damit, dass ich meinem Körper danke. Mühelos finde ich drei oder vier Situationen, in denen er meiner Bitte, etwas zu tun, nachgekommen ist. Mit zunehmendem Alter wertschätze ich ihn immer mehr, denn er leistet mir weiterhin gute Dienste. So danke ich ihm beispielsweise seit einigen Jahren dafür, dass ich jetzt viel volleres Haar habe als mit zwanzig und dass es sehr leicht zu frisieren ist.
Im Gegenzug kümmere ich mich gut um ihn. Wenn ich zum Beispiel auf einem Flughafen bei einer Zwischenlandung mit Gepäck schnell laufen muss, um den Anschlussflug zu erwischen, danke ich meinem Körper unaufhörlich dafür, dass ich dazu immer noch in der Lage bin. Sobald ich dann bequem im Flugzeug sitze, nehme ich mir die Zeit, erneut mit ihm zu reden, und verspreche ihm, dass ich ihm viel Ruhe gönnen werde, sobald ich wieder zu Hause bin.
Denkst du daran, dich bei deinem Körper für eine problemlose Verdauung und Ausscheidung zu bedanken? Dankst du deinem Herz dafür, dass es unermüdlich schlägt? Lass beim Zubettgehen deinen Tag noch einmal Revue passieren und danke im Verborgenen bestimmten Menschen. Vergiss dabei nicht die wichtigste Person: DICH.
Jeder Augenblick, den du genießt und für den du dankbar bist, hält dich jung, denn die Energie fließt gut in dir. Zudem kostet Dankbarkeit nichts und ist jedem Menschen zugänglich. Mit der Zeit wird es dir zur Selbstverständlichkeit, so zu verfahren.
Kapitel 3
Ängste vor dem Altern
Hast du dir jemals die Zeit genommen zu überprüfen, welche Ängste dich überkommen, wenn du an die Zeit deines Alters denkst? Wenn nicht, nimm diese Ängste einmal bewusst wahr und finde heraus, was in deinem Inneren vorgeht, wenn dein Ego dir Furcht einflößt.
In dem, was ich lehre, spreche ich zwar ohnehin schon häufig vom Ego, trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein paar Worte für diejenigen einflechten, die eine Erinnerung brauchen – auch deswegen, weil das Ego uns mit allen Mitteln schnell vergessen lassen will, was wir über es gelernt haben, damit wir uns dessen nicht allzu bewusst sind. Es ist daher unerlässlich, unser Ego erkennen zu können, um zu wissen, auf wen wir hören: auf das Ego oder auf unser Herz.
Das Ego repräsentiert all unsere Überzeugungen über Gut und Böse und wird von all den kleinen Stimmen des Verstandes manipuliert, die uns physisches oder psychisches Unbehagen bereiten. All unsere Ängste sind also das Werk unseres Egos.
Das Ego ist in grauer Vorzeit im Menschen entstanden, als die Vorstellung von Gut und Böse auf der Erde begann. Es nutzt also die mentale Energie des Menschen. Tiere haben kein Ego, weil sie geistig nicht so weit entwickelt sind wie Menschen. Die Ängste der Tiere entspringen nicht dem Ego, denn sie sind „real“ und auf den Körper bezogen. Ängste, die vom Ego kommen, haben keinen realen Ursprung, sie existieren nur in unserer Vorstellung. Wie kann man eine reale von einer irrealen Angst unterscheiden? Eine reale Angst bedeutet, dass im Moment der Angst eine echte Gefahr besteht. Wenn du zum Beispiel beim Treppensteigen einen Fehltritt machst und fühlst, wie du fällst, dann ist die Angst, die du durchlebst, real. Dein Körper tut dann, unterstützt vom Verstand, alles, um dich vor dem Sturz zu bewahren. All deine geistigen und körperlichen Fähigkeiten werden also eingesetzt, um dir dabei zu helfen, dein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Selbst wenn du es schaffst, nicht zu fallen, schlägt dein Herz schneller, und bestimmt gerätst du ins Schwitzen – das ist ganz normal. Dann musst du richtig durchatmen, um deinen Körper wieder in den Normalzustand zu bringen.
Anschließend könnte es sein, dass dein Ego die Oberhand gewinnt, dich kritisiert, du hättest nicht genug aufgepasst, und dir viele Bilder zeigt, was alles hätte passieren können, wenn du die Treppe hinuntergestürzt wärst. Du stellst dir zum Beispiel vor, du hättest dir ein Bein gebrochen und denkst an all die Konsequenzen, die das für dein Leben gehabt hätte.
Dabei handelt es sich um irreale Ängste. Oft wird man sehr müde, wenn man eine solche Angst durchmacht. Sicher hast auch du schon eine ähnliche Situation erlebt. Gerade solche Ängste lassen deinen physischen, emotionalen und mentalen Körper altern. Warum? Sobald du Angst hast, produziert dein Körper Adrenalin, um dir die Kraft und Geistesgegenwart zu geben, die du brauchst, um der Gefahr zu begegnen. Da jedoch keine wirkliche Gefahr besteht, nutzt sich dein Körper durch die Arbeit, die er tut, ab und das ungenutzte Adrenalin, das er produziert hat, schadet dir, anstatt dir zu nützen. Denk daran: Jede irreale Angst ist das Werk deines Egos, das unablässig versucht, dein Leben zu steuern.
Das Ego weiß nur das, was sich dem Gedächtnis deines Mentalkörpers in diesem und in früheren Leben eingeprägt hat. Es setzt sich aus Erinnerungen zusammen, die auf Gut und Böse bzw. Schlecht basieren. Andere Erinnerungen, die im Mentalen registriert werden, sind jene, die uns in unserem Leben auf diesem Planeten unterstützen und uns sagen, wie man schreibt, rechnet, nach Hause findet usw.
Wusstest du, dass beim Tod nur dein physischer Körper stirbt und zur Energie zurückkehrt? Dein emotionaler und dein mentaler Körper sterben nicht, denn beide sind Teil deiner Seele, die unsterblich ist. Diese geht – mit all den Erinnerungen, die sie erworben hat – in die Welt der Seele ein. Dann zieht sie mithilfe ihres Geistführers eine Bilanz ihres letzten Lebens und bereitet sich auf das nächste vor. Dieser Zyklus wird sich so lange wiederholen, bis du einen Zustand vollständiger Harmonie erreicht hast, das heißt, wenn du in allen Aspekten deines Lebens in bedingungsloser Liebe lebst.
Es heißt, dass manche Menschen, Hunderte oder sogar Tausende von Leben hinter sich haben. Ihr Ego hat daher sehr viele Überzeugungen und Glaubenssätze angesammelt, die sich dem Gedächtnis der Seele eingeprägt haben. Jede irreale Angst wird durch eine derartige Überzeugung aktiviert, an der wir nach einer real erlebten Angst festhalten.
Kommen wir noch einmal auf das Beispiel des Treppensturzes zurück. Wenn dein Ego dir das Bild eines gebrochenen Beins zeigt, ist das ein Zeichen dafür, dass es dir schon einmal passiert ist oder dass du gesehen hast, wie sich jemand auf diese Weise verletzt hat – sei es in diesem oder in einem anderen Leben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit glaubst du seitdem, dass du dir bei einem Sturz das Bein brechen wirst und stets aufpassen musst, damit es nicht noch einmal passiert. Dein Verstand hat diese Botschaft über dein Ego registriert, und dann hat sie sich zu einem Glaubenssatz verfestigt.
Das Ego hält unzählige solcher festen Überzeugungen in all unseren Lebensbereichen wach. Wir hören viel mehr auf unser Ego als auf unser Herz, weil wir uns der wahren Bedürfnisse unseres Wesens nicht bewusst sind. So kommt es, dass das Ego unser Leben steuert. Erst wenn uns unsere fest verwurzelten Überzeugungen