Wie du dir die Energie der Jugend auch im Alter bewahrst. Lise Bourbeau. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lise Bourbeau
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783864102967
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Recht gibst, nicht so zu sein, wie du im Moment gerne sein möchtest, gelingt es dir nach und nach immer häufiger, tolerant zu sein.

      Wenn du gegenüber dir selbst so verfährst, fällt es dir auch leichter, anderen das Recht zuzugestehen, so zu sein, wie sie sind. Vergiss nicht, dass alle um dich herum dir als Orientierung dienen, denn sie zeigen dir an, wie weit du dich selbst akzeptierst.

      Wenn wir uns selbst wirklich lieben, mit unseren guten und schlechten Eigenschaften, dann heißt das, wir haben die Phase des Loslassens durchlaufen. Loslassen – also die Tatsache, dass wir keine Erwartungen in Bezug auf das Ergebnis hegen – ist auf derselben Ebene angesiedelt wie das Ego, was hilfreich ist, um ihm gegenüber die Oberhand zu behalten. Im vorhergehenden Beispiel bestand das gewünschte Ergebnis darin, toleranter gegenüber anderen zu sein. Oft glauben wir, Toleranz mache uns zu einem besseren Menschen, wir würden dann mehr geliebt. Tatsächlich ist es jedoch so: Wenn wir diese Überzeugung loslassen, hilft uns das dabei, uns voll und ganz zu akzeptieren. In der Regel müssen wir das Loslassen mehrmals wiederholen, bevor wir vollständige Akzeptanz erreichen.

      Wahre, bedingungslose Liebe ist nur dann gegeben, wenn wir die positiven und die negativen Aspekte unserer Einstellung akzeptieren. Wenn wir uns mit einer negativen Einstellung nicht mehr unwohl fühlen, dann bedeutet das, dass wir uns selbst wirklich lieben. Nur dann können wir uns selbst und anderen Mitgefühl entgegenbringen.

       Das Gleichgewicht der drei Körper

      Im Gleichgewicht sein bedeutet Stabilität und Harmonie, das heißt, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Aspekten unseres Lebens sind ausgewogen und damit ausgeglichen.

      Mangelndes Gleichgewicht ist ein großes Problem in der heutigen Gesellschaft. Manche Menschen richten ihr Augenmerk hauptsächlich auf ihren physischen Körper und vergessen die Bedürfnisse ihres Emotional- und ihres Mentalkörpers. Bevor sie etwas Körperliches tun, sei es essen, trinken oder Sport treiben, nehmen sie sich nicht die Zeit zu prüfen, ob diese Aktivität wirklich einem Bedürfnis ihres Wesens und der beiden anderen Körper entspricht. Wenn du Schuldgefühle hast, weil du etwas nicht tust, oder wenn du es tust, nur um keine Schuldgefühle zu haben, bist du davon betroffen.

      Andere wiederum beanspruchen ihren Emotionalkörper stark. Anstelle echter Gefühle empfinden sie emotionalen Aufruhr, sind voller Wünsche, haben Träume, die sich nicht verwirklichen, haben Erwartungen, sind immer wieder enttäuscht usw. Sie glauben, sie seien für das Glück und Unglück der Menschen, die sie lieben, verantwortlich. Solche Emotionalität zermürbt den Emotionalkörper, während empfindsames Fühlen ihn nährt.

      Und du, kannst du echte Gefühle empfinden? Ich selbst habe mir diese Frage vor meinem vierzigsten Lebensjahr nie gestellt, weil mir gar nicht bewusst war, wie schwer es mir fiel, wirklich zu fühlen. Nach der Gründung meiner Schule musste ich noch etwa zehn Jahre warten, bevor ich es andere lehren konnte. Es war ein sehr heikles Thema, und ich hatte Schwierigkeiten, zu erklären, wie es mir gelungen war zu fühlen, und was dabei vor sich ging. Viel einfacher wurde das erst, als ich in der Lage war, eine Emotion von einem Gefühl zu unterscheiden und den Unterschied zwischen Fühlen, Spüren und dem Durchleben einer Emotion zu erkennen. Hier nun die Unterscheidung im Überblick, denn diese drei Begriffe werden hier im Buch häufig verwendet:

      •Fühlen heißt, unsere Empfindsamkeit zu nutzen, um zu beobachten, was in uns vorgeht. Wir können positive oder negative Gefühle haben, können sowohl freudige als auch angstvolle Gefühle haben. Man kann es wirklich fühlen, wenn kein Urteilen oder Verurteilen vorhanden ist, sondern nur Beobachten. Es ist eine Funktion unseres ganzen Seins.

      •Spüren bedeutet wahrzunehmen, ob und wie sehr die Umgebung emotional aufgeladen ist. Es kommt also von außen. Es ist eine Funktion unseres Emotionalkörpers.

      •Eine Emotion ist ein inneres Aufgewühltsein, verursacht durch eine Schuldzuweisung, die durch Angst um uns selbst ausgelöst wird. Es ist also eine Funktion des Mental- und des Emotionalkörpers.

      Die allermeisten Menschen sind wie ich, haben also nicht gelernt zu fühlen, als sie noch ein Kind waren. Nur wenn wir prüfen, was in uns vorgeht, und bereit sind, uns allen Konsequenzen zu stellen, können wir wirklich fühlen. Das Ego ist dabei hinderlich, weil es dem Mentalen, Verstandesmäßigen entspringt und dieses Wort nicht begreifen kann. Deshalb lässt es uns in der Verleugnung leben, denn es glaubt, uns dadurch vor Leid zu bewahren. Es weiß: Wenn wir fühlen, was in unserem tiefsten Inneren vorgeht, durchleben wir belastende Emotionen und Ängste, und diese, so glaubt es fälschlicherweise, könnten wir nicht bewältigen. Es versteht nicht, dass wir uns, wenn wir in unserem Herzen sind und wirklich fühlen, sehr wohl dem stellen können, was uns begegnet. Wir haben im Leben stets die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: auf unser Ego oder auf unser Herz zu hören.

      Die mentale Dimension wiederum wird heutzutage zunehmend missbraucht – so sehr, dass die Menschen die Bedürfnisse ihres physischen und emotionalen Körpers vergessen. Die heutige Technologie bewirkt, dass nur noch sehr wenig verbale Kommunikation stattfindet. Alle kommunizieren über soziale Netzwerke, SMS, E-Mails usw. Die meisten Menschen können kaum noch zehn Minuten verbringen, ohne auf ihr Smartphone zu schauen.

      Auf unserem Planeten gibt es zudem ungeheuer viele Ängste. Angst verschleißt unseren Mentalkörper und bewirkt, dass er altert, was einen Teufelskreis erzeugt: Angst lässt uns altern, und je mehr wir altern, umso schneller ängstigen wir uns. Warum ist das so? Weil uns die mentale Energie fehlt, um eine kritischere oder unerwartete Situation zu bewältigen. Ein Mensch, der – unabhängig von der Zahl seiner Lebensjahre – alt ist, fürchtet sich schließlich vor allem. Solche Menschen erkennen nicht, dass es unmöglich ist, ständig in Angst zu leben. Wenn sie in diesem Zustand bleiben, machen sie letztendlich ihren physischen und ihren Emotionalkörper krank.

      Viele haben Bluthochdruck, wenn ihre drei Körper nicht im Gleichgewicht sind. Zahlreiche Klienten von Écoute ton Corps leiden jedoch nicht mehr unter hohem Blutdruck, seitdem sie ihre Lebensweise geändert haben.

      Die Menschen sind nicht im Gleichgewicht. Die drei Körper sollten harmonisch genutzt werden und den Bedürfnissen unseres Seins entsprechen, damit die Gesamtheit unseres persönlichen, beruflichen und familiären Lebens ausgewogen ist. Wir werden in diesem Buch noch oft darüber sprechen.

       Bewusstwerdung

      Mit etwa 25 Jahren beschloss ich, mehr Bewusstheit in Bezug auf die großen Gesetze des Lebens zu entwickeln. Diese Entscheidung hatte – und hat immer noch – einen großen Einfluss auf mein Leben. Dadurch, dass ich bestimmte Dinge in mir entdeckte, wurde mir klar, wie sehr meine Wunden mich daran hinderten, mich so zu sehen, wie ich bin.

      Ich habe noch viel zu lernen und bin mir dessen sehr bewusst. Als ich Écoute Ton Corps mit 41 Jahren gründete, war ich überzeugt davon, viel über mich selbst zu wissen. Heute weiß ich, dass ich damals kaum die Spitze des Eisbergs berührt hatte.

      Augenblicklich befinden wir uns im Wassermannzeitalter. Wir haben Glück, in diesem Zeitalter zu leben, da die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins beschleunigt wird. Die Menschen sind viel „wacher“ als früher. Außerdem wachsen sie heutzutage in vielen Bereichen über sich selbst hinaus. Die technologische Entwicklung vollzieht sich so rasant, dass man kaum noch mithalten kann. Robotertechnik nimmt immer mehr Platz in unserem Leben ein, es entstehen selbstfahrende Autos und es gibt sogar 3D-Drucker, die alle für den Hausbau erforderlichen Teile herstellen können.

      Die Energie des Wassermannzeitalters stellt eine dieser großen Veränderungen dar. Willst du sie gut leben, musst du offen dafür sein, dich grundlegend zu transformieren. Diese Ära bringt uns die notwendige Energie, um uns mehr in Richtung Intelligenz und Respekt zu bewegen – wesentliche Aspekte, um in wahrer Liebe zu leben.

      Es gibt auch eine dem Wassermannzeitalter entgegengesetzte Energie, die uns daran hindern will, das Wohlbefinden anzustreben, das uns die Liebe bringt. Du brauchst dir nur die Nachrichten und alles, was im Fernsehen und in Filmen gezeigt wird,