„Dann entscheide ich mich für die zweite Option. Aber ich finde, es gibt keinen Grund, dafür nach oben zu gehen.“
Naz‘ Gesicht schwebt über meinem, es ist mir so nah, dass ich praktisch seinen Atem schmecken kann. Seine Lippen streichen sanft über meine, dann flüstert er: „Mir gefällt deine Art zu denken.“
Ich will ihn küssen, doch bevor es dazu kommt, dreht er mich herum, sodass mein Rücken ihm zugewandt ist. Er schlingt einen Arm um meine Taille und hält mich ganz fest. Dann zieht er mich durch den Raum und drückt mich so hart gegen die Arbeitsplatte, dass mir die Luft wegbleibt.
Ich keuche, atme scharf ein, und er knöpft meine Jeans auf, zerrt daran, reißt sie meine Beine hinunter. Ich versuche, zu helfen, die Hose wegzukicken, schaffe es aber nur, ein Bein freizubekommen, bevor er aufgibt. Er schiebt eine Hand vorn in mein Höschen, seine Finger streichen rau über meine Klit, mit der anderen zieht er seinen eigenen Reißverschluss herunter, um sich zu befreien. Er reibt seinen Schwanz ein paar Mal und schiebt dann mein Höschen bis zu meinen Knien herunter.
Er legt eine Hand auf meinen Rücken und drückt mich auf die kalte Arbeitsplatte hinunter. Ich wappne mich, umklammere die Kante, und er dringt von hinten in mich ein. Es ist eng, weil ich kaum die Beine spreizen kann, doch das scheint ihm nicht das Geringste auszumachen. Ich war in der Sekunde bereit, als er mich berührt hat. Mein Körper reagiert immer sofort auf ihn.
Der erste Stoß ist sanft und vorsichtig, aber danach legt er richtig los. Er zieht ihn zurück und rammt ihn so hart rein, dass ich gegen die Arbeitsplatte knalle und fast die verdammte Kaffeemaschine herunterwerfe.
„Mist“, fluche ich, doch das ist das letzte Wort, was ich hervorbringe, denn er hämmert so wild in mich, dass ich Glück habe, noch atmen zu können. Ich drücke den Rücken durch, als er einen Arm um mich schlingt und seine Hand wieder meine Klit findet, während er mit der anderen Hand weiterhin hart gegen meinen Rücken drückt und mich so in Position hält. Er fickt mich, als würde er auf eine Ziellinie zu rennen, das Klatschen meines Körpers gegen die Arbeitsplatte hallt in dem ansonsten stillen Haus wider.
Verdammt. Verdammt. Verdammt.
Ich keuche und stöhne und stöhne, grunze wie eine verfluchte Höhlenfrau, die nicht weiß, wie man spricht.
Ich kann mich kaum auf den Beinen halten, meine Knie zittern, aber er hält mich fest. Ich bin nicht mehr als eine Stoffpuppe. Mein Magen zieht sich zusammen, meine Muskeln spannen sich an, die Spannung erfasst mein ganzes Inneres. Sie baut sich auf, als würde ich eine Achterbahn hochfahren, bevor es steil hinabgeht.
Ein Laut dringt aus meiner Brust, ein knurrender Schrei. Verdammt. Meine Knie knicken unter der Wucht meines Orgasmus fast weg, aber sein starker Griff hält mich auf den Beinen. Er hält in seinen Bewegungen nicht inne, reibt und stößt, gibt mir alles, was er hat, bis mein Orgasmus abzuebben beginnt. Meine Schreie werden zu einem Wimmern, doch er hört nicht auf, grunzt hinter mir, bis sich sein Körper anspannt.
Ich spüre, als er in mir kommt. Aber in der nächsten Sekunde ist er weg. Er ist nicht mehr in mir. Er lässt mich los. Seine Hände berühren meinen Körper nicht mehr. Sofort vermisse ich seine Wärme.
Es geht so schnell, dass ich mich nicht an die Veränderung gewöhnen kann. Meine Beine geben nach, ich gleite von der Arbeitsplatte und knalle mit dem Hintern auf den Boden. Zwischen meinen Beinen klopft es und meine Brust zieht sich zusammen. Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, aber ich fühle mich, als hätte ich zwölf Runden im Ring gestanden und verloren. Ich sehe zu ihm hoch, als er zurücktritt.
„Ich habe noch ein paar Minuten“, sagt er mit ruhiger, gefasster Stimme. „Wenn du noch mal willst.“
Ich mache eine abwehrende Handbewegung. „Ich habe genug.“
Ein Lächeln erhellt seine Miene, als er seine Kleidung in Ordnung bringt, den Reißverschluss hochzieht und die Gürtelschnalle schließt. Für das alles braucht er nur dreißig Sekunden. Ich werde den ganzen Abend brauchen.
Er kommt zu mir und geht in die Hocke, damit wir auf Augenhöhe sind. Er legt die Hände auf meine Knie und seine Daumen ziehen langsame Kreise auf meiner Haut. Schweigend sieht er mich eine Weile an.
Ich versuche immer noch, zu Atem zu kommen. Mein Höschen hängt wie eine Fessel um meine Waden, und meine Jeans ist verschwunden.
„Bist du in Ordnung?“, fragt er und mustert mich, wobei sein Lächeln breiter wird.
Selbstgefälliger Hurensohn.
„Alles in Ordnung“, sage ich und nicke. „Mir geht es gut.“
Allerdings nicht, wenn er nicht aufhört, meine Knie zu streicheln. Meine untere Körperhälfte beginnt zu prickeln. Ist es möglich, dass man kommt, nur weil man von jemandem berührt wird?
Er beugt sich vor, drückt einen kleinen Kuss auf meine Stirn und steht auf.
„Ich weiß nicht, wann ich nach Hause komme“, sagt er. „Du solltest nicht aufbleiben und auf mich warten.“
Ich will ihn fragen, wohin er fährt. Ich will wissen, was er machen wird. Ich will genau wissen, was er vorhat. Aber ich frage ihn nicht, sondern sitze schweigend da, als er geht.
Er hat recht. Ich bin nicht dumm. Ich könnte seine Pläne herausfinden, wenn ich wirklich wollte.
Kapitel 4
Ignazio
Es ist sehr schwierig, ein Treffen mit allen fünf Familien in New York zu arrangieren.
Vor langer Zeit gab es mal etwas, das Kommission genannt wurde, eine Organisation, die über allen Organisationen stand. Die Mitgliedschaft war auf die Oberhäupter der New Yorker Familien beschränkt, dazu kamen die Anführer aus Chicago und Buffalo. Die sieben mächtigsten Männer des Landes trafen sich im Geheimen, fällten Entscheidungen, als ob Kriminalität eine Demokratie wäre. Man wollte, dass jemand ermordet wurde? Dann fragte man die Kommission. Man wollte jemanden in die Gemeinde einladen? Die Kommission war die einzige Möglichkeit dafür. Ohne deren Erlaubnis zu handeln, wäre Selbstmord gewesen.
Vor einigen Jahren ging die Kommission den Weg alles Irdischen. Man konnte sich glücklich schätzen, jetzt zwei Bosse zu finden, die bereit waren, sich zu treffen, ganz zu schweigen von allen. Allerdings gibt es immer noch Regeln, und sie bestehen darauf, dass diese Regeln befolgt werden.
Diese Regeln habe ich gebrochen, als ich das Oberhaupt einer Familie tötete.
Raymond Angelo.
Ich stehe auf der vorderen Veranda eines alten Herrenhauses in Long Island. Es ist noch hell, aber die Abenddämmerung naht. Am wolkenlosen blauen Himmel zeigt sich ein Anflug von orange. Es sieht fast aus, als würde in der Entfernung ein Feuer brennen.
Die ganze Nachbarschaft kann mich dort stehen sehen, aber ich bin noch nicht bereit zu gehen, auch wenn ich mich zum wichtigsten Treffen meines Lebens verspäten könnte. Denn ich weiß, wenn ich durch diese Tür gehe, besteht das Risiko, dass es das letzte Mal ist, dass ich irgendwohin gehe.
Vielleicht tragen sie mich in eine Plane gewickelt heraus und werfen meine Leiche in den East River. Ich würde nie wieder auftauchen.
Die Tatsache, dass sie mich bei Tageslicht hierher gerufen haben, hat nichts zu bedeuten. Ich bin kein Dummkopf. Das war ich nie. Jemand hat am helllichten Tag auf den Laden meines Vaters geschossen. Diese Männer lassen sich von der Erdrotation nicht ihren Terminplan diktieren.
Die weiße Holztür hinter mir öffnet sich mit einem Quietschen. Ich drehe mich sofort um, drücke das Pfefferminzbonbon in meine Wange, sauge aber weiterhin daran in dem Versuch, meine Nervosität zu mindern. Ein junger, bulliger Kerl steht vor mir, sein Gesicht ist mit Kratern übersät. Er ist einer von Genovas Lakaien, denke ich. Der Mann bevorzugt einen Typ. Brutalos. Ich bin mit den inneren Strukturen der anderen Familien nicht allzu gut vertraut, obwohl ich in der Vergangenheit mit allen ein paar Geschäfte gemacht habe. Sie