Nach Dem Fall (Gefallener Engel #2). L. G. Castillo. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: L. G. Castillo
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Серия:
Жанр произведения: Современная зарубежная литература
Год издания: 0
isbn: 9788893988568
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warten, bis das hier offiziell ist.«

      Er seufzte und drehte sich wieder auf den Rücken. »Du bringst mich noch um, Naomi.«

      »Tut mir leid. Es ist nur, na ja, vielleicht ist es besser, wenn wir es von Anfang an richtig angehen.«

      »Wieso jetzt auf einmal? Wir haben das hier ununterbrochen gemacht, seit du hier angekommen bist.« Er setzte sich auf und warf ihr einen glühenden Blick zu. »Und wenn ich mich recht erinnere, war deine laute Begeisterung einer der Gründe, aus denen ich unser Zuhause hoch oben auf diesem Berg hier gebaut habe, fernab von neugierigen Augen und Ohren. Ich glaube, du hast sogar Gabrielles Trommelfelle zum Platzen gebracht, wenn ich mal von den schmutzigen Blicken ausgehen darf, die sie mir in letzter Zeit zuwirft.«

      Ihr blieb der Mund offen stehen und ihr Gesicht lief heiß an. Neben verbessertem Sehvermögen und größerer Kraft hatten Engel auch ein besseres Gehör. Die meiste Zeit über war das positiv. Aber wenn man in beengten Räumlichkeiten lebte und Privatsphäre wollte? Dann nicht so sehr.

      »Ich… du… na ja...« Sie war ganz verlegen.

      Er gluckste leise und küsste ihre Nasenspitze. »Du bist so süß, wenn du verwirrt bist.«

      »Ahhh!« Sie sprang aus dem Bett und schlüpfte in einen Bademantel. »Ich meine es ernst.«

      Er lehnte sich zurück gegen das Kopfende des Betts und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Sag mal, was ist das eigentliche Problem?«

      Sie setzte sich auf die Bettkante. Er las sie wie ein offenes Buch. »Es ist das, was Rachel von sich und Uri erzählt hat. Ich will nicht, dass uns das passiert.«

      Sein Blick wurde ernst und er streckte die Hand aus, um ihr die Wange zu streicheln. »Das wird es nicht. Ich bin hier bei dir. Ich gehe nirgendwo hin.«

      »Aber was ist, wenn wir durch dieses Vorehelicher-Sex-Zeug in Schwierigkeiten kommen? Ich will kein Risiko eingehen.«

      »Naomi, das wird nicht passieren.«

      »Ich fühle mich besser, wenn wir es offiziell machen.« Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft.

      Er sah sie an und schüttelte lachend den Kopf. »Wenn du dich dann wirklich besser fühlst...«

      »Ja, das werde ich.« Sie strahlte. »Erzähl mir, wie die Zeremonie abläuft.«

      »Na ja, es ist gar nicht so anders als das, was du wahrscheinlich zu sehen gewohnt bist. Michael führt ein Bindungsritual durch und das Paar gibt sich gegenseitig vor Zeugen ein Gelübde.«

      »Bist schon mal dabei gewesen?«

      »Uri und Rachel hatten ihre Zeremonie vor einiger Zeit. Das war 1987 oder 1988. Ich weiß es nicht mehr genau. Es war aber definitiv in den 80ern. Er hatte damals diese komische Flock-of-Seagulls-Frisur.«

      Sie lachte bei der Vorstellung von Uri mit Haar, das zu einem Paar Flügel gestylt war, passend zu den Schwingen auf seinem Rücken. Diese Frisur war in den 80ern voll in Mode gewesen. Die Vorliebe ihres Vaters für alternative Musikrichtungen und New-Wave-Bands hatte sie mit einer großen Bandbreite an merkwürdig aussehenden Frisuren und Modeerscheinungen vertraut gemacht. »Ja, ich kann mir definitiv vorstellen, dass er das macht.«

      Naomis Lachen wurde leiser und sie wurde wieder ernst, als sie an die Zeremonie dachte. Sie hatte sich nie vorgestellt zu heiraten oder sich an jemanden zu binden, nicht, bis sie Lash kennengelernt hatte. Sie wusste, dass es etwas war, das Belita sehr gern miterlebt hätte. Und ihr Vater hätte es geliebt, sie den Mittelgang hinunterzuführen, ihren Arm in seinen eingehakt. Tränen stiegen ihr in die Augen beim Gedanken daran, dass ihre Familie nicht dabei sein würde, um es mitzuerleben.

      »Ich dachte, das macht dich glücklich?« Seine Stimme war leise.

      Sie sah zu ihm auf und zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Das bin ich. Ich binde mich an dich.« Sie küsste ihn liebevoll auf die Lippen.

      »Sei ehrlich. Wir wollen doch für immer nicht mit Geheimnissen anfangen, oder?«

      Sie seufzte. »Es ist nur, dass ich manchmal meine Familie vermisse. Sie werden nicht hier sein, um das zu sehen. Und mein Dad, ich werde das nie mit ihm erleben.«

      Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Sein Gesicht wurde blass. Ohne ein weiteres Wort stand er schnell vom Bett auf, ging in die Küche und goss sich ein Glas Wasser ein.

      Sie beobachtete, wie sich seine Rückenmuskeln anspannten, als er still von ihr abgewandt dastand. »Lash?«

      Er stürzte sein Getränk hinunter, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder ihr zuwandte. Seine Lippen waren nass, als er sprach. »Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um das für dich hinzubiegen.«

      »Oh, Lash. Es ist nicht deine Schuld, dass mein Vater tot ist oder dass ich hier bin. Ich muss mich einfach immer wieder daran erinnern, dass ich mich besser um meine Familie kümmern kann, wenn ich hier bin.«

      »Äh, Naomi.« Er wischte sich mit dem Handrücken die Feuchtigkeit von den Lippen. »Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss.«

      »Was ist es?«

      Er leckte sich nervös über die Lippen und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, dann schloss er ihn wieder.

      »Lash?« Sie fühlte Panik in sich aufsteigen. Etwas stimmte nicht. Wieso verhielt er sich so merkwürdig?

      Er schüttelte den Kopf. Dann sah er sie mit einem Lächeln an, das seine Augen nicht ganz erreichte. »Du hast völlig recht. Wir werden gemeinsam über Belita und die anderen wachen. Ich sag dir was: Lass uns morgen früh einen Blick auf sie werfen.«

      »Das würde ich wirklich gern tun!« Sie strahlte, dann runzelte sie plötzlich die Stirn. »Nein, warte. Ich denke nicht, dass wir das tun sollten. Gabrielle war ziemlich strikt, als es darum ging, dass ich mich für eine Weile von der Brücke fernhalten sollte.«

      »Ach, mach dir um sie keine Gedanken. Wir werden einfach schnell sein.«

      Sie schwankte zwischen dem Verlangen, Gabrielles Anweisungen zu befolgen und dem Wunsch, Belita zu sehen. Sie wollte ihr so gern von ihrer Bindungszeremonie mit Lash erzählen. Das kam Belitas Anwesenheit dabei am nächsten. »Vielleicht sollte ich allein gehen.«

      »Ich will mit dir mitkommen.«

      »Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten gerätst. Du bist gerade erst zurück!«

      »Hörst du endlich mal damit auf, dir Sorgen zu machen? Ich werde okay sein. Außerdem hat man mir nicht gesagt, ich soll mich von der Brücke fernhalten.« Er grinste. »Ich würde sie wirklich gern sehen. Sie werden bald auch meine Familie sein.«

      Sie schlang ihre Arme um ihn. »Lash, du hast mich zur glücklichsten Frau der Welt gemacht. Ich liebe dich.«

      Er schob sie ein Stück von sich weg und sah ihr in die Augen. »Bedingungslos?«

      Sie blinzelte überrascht. »Natürlich. Weshalb fragst du so komisch – «

      Sie fuhr zusammen, als es plötzlich an der Tür klopfte. »Wer kann das sein? Die Einzigen, die hierher kommen, sind Uri und Rachel.« Naomi raffte ihren Bademantel enger und stapfte zur Tür.

      Er griff nach ihrer Hand. »Nicht.«

      Sie lachte. »Was ist den heute mit dir los? Du bist so nervös.«

      »Ich mach schon auf«, sagte er.

      Sie schüttelte den Kopf, während er sich fieberhaft eine Jeans überzog. »Du benimmst dich, als ob wir mitten im gefährlichsten Viertel Houstons leben würden.«

      Er eilte zur Vordertür und und öffnete sie schwungvoll. Sein Unterkiefer spannte sich an und seine Hände verkrampften sich zu Fäusten.

      »Bro!«, rief Jeremy, als er eintrat und ihm im Vorbeigehen auf den Rücken klopfte. »Bin ich zu spät zum Bingo?«

      4

      Ein