Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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Cirta (Constantine) von einer römischen Heeresabteilung unter C. Laelius und den numidischen Reitern unter Massinissa besiegt und gefangen. Friedensunterhandlungen ohne Ergebnis. Die Karthager rufen Hannibal und Mago nach Afrika zurück; Mago stirbt auf der Überfahrt. Hannibal schifft sich in Kroton ein, nachdem er die italischen Soldaten, die ihm nicht folgen wollen, hat niedermachen lassen, und landet bei Leptis. Nach einer fruchtlosen persönlichen Unterhandlung zwischen Scipio und Hannibal kommt es zur

      202.

      Entscheidungsschlacht bei Zama,

      in der das karthagische Heer geschlagen und vernichtet wird. Hannibal flüchtet nach Hadrumētum.

      201.

      Scipio gewährt den Karthagern Frieden unter folgenden Bedingungen: 1. Abtretung der spanischen Besitzungen und der Inseln des Mittelmeeres. 2. Übergabe des numidischen Reiches an Massinissa. 3. Zahlung eines jährlichen Tributs von 200 Talenten (etwa 1 Mill. Mark) fünfzig Jahre lang. 4. Auslieferung und Verbrennung aller Kriegsschiffe bis auf 10. 5. Verbot, ohne Erlaubnis der Römer irgendwo Krieg zu führen. — P. Cornelius Scipio, der den Beinamen Africanus erhält, feiert in Rom einen glänzenden Triumph (Syphax).

      Die italischen Bundesgenossen Hannibals werden zu bedeutenden Gebietsabtretungen verurteilt: in diesen Gebieten werden Kolonien gegründet (Puteoli, Salernum, Croton, Vibo); das Gebiet von Capua bleibt ager publicus. Nach einer nochmaligen Erhebung der cisalpinischen Gallier und der Ligurer wird

      200–191.

      Ober-Italien nach schwerem Kampfe wieder unterworfen. Wiederherstellung der Kolonien Placentia, Cremona, Mutina; Via Aemilia von Ariminum bis Placentia; Kolonie Aquileia an der Nordostgrenze.

      Folgen des zweiten Punischen Krieges: 1. Durch den glücklichen Ausgang des Kampfes, bei welchem der Bestand des römischen Staats gefährdet war, ist die nationale Einigung und Unabhängigkeit Italiens unter Roms Herrschaft sichergestellt. 2. Rom gewinnt außeritalische Provinzen und beschreitet, durch keinen ebenbürtigen Gegner mehr gehindert, die Bahn zur Weltherrschaft.

      § 5. Ausbreitung der römischen Herrschaft.

      In Spanien werden 197 zwei Provinzen eingerichtet: Hispania citerior (Tarraconensis) und Hispania ulterior (Baetica). Doch bedarf es noch oft wiederholter Feldzüge (195 der Konsul M. Porcius Cato), um die römische Herrschaft zu befestigen.

      Durch Unterwerfung der griechischen Länder des Ostens entsteht ein mächtiges, zweisprachiges Reich, welches die Mittelmeerländer zu einer großen Einheit zusammenschließt.

      200–197.

      Zweiter Makedonischer Krieg.

      Veranlassung: Makedonische Söldner hatten bei Zama gegen die Römer gekämpft. Außerdem bitten König Attălos von Pergămon und die Städte Rhodos und Athen die Römer um Hilfe gegen Philipp, der im Bunde mit Antiochos III. von Syrien Ägypten bekriegt und auch sie schwer bedrängt.

      Zwei römische Legionen unter P. Sulpicius Galba landen in Illyrien bei Apollonia. Die römische Flotte schützt den Peiraieus und bedroht Euböa. Philipp, vor Athen zurückgeschlagen, wird gezwungen, Mittel-Griechenland zu verlassen. Erfolglose Kriegführung der Römer in Illyrien; die Flotte versucht vergebens eine Landung auf der Halbinsel Chalkidike. Aber der Konsul T. Quinctius Flamininus (198) gewinnt, nach Umgehung der festen Stellung Philipps, Epirus, besetzt dann Phokis und Böotien und siegt endlich in der

      197.

      Schlacht bei Kynoskephălae in Thessalien.

      Friede: Philipp muß die Hegemonie über Griechenland sowie überhaupt alle Besitzungen außerhalb des eigentlichen Makedoniens aufgeben und in 10 Jahren 1000 Talente zahlen; ferner darf er nur 5000 Soldaten und 5 Kriegsschiffe halten und nur mit römischer Erlaubnis Krieg führen. — Bei den Isthmischen Spielen läßt Flamininus den Senatsbeschluß verkünden, welcher die bisher Philipp untertänigen griechischen Staaten für frei erklärt. Die meisten treten in den Achäischen Bund; die Römer beschränken die Herrschaft des Tyrannen Nabis von Sparta, lassen sie aber als Gegengewicht gegen den Achäischen Bund bestehen (s. S. 69).

      195.

      Die oligarchische Partei in Karthago, wo auf Hannibals Anregung eine demokratische Reform der Verfassung stattgefunden hat, verdächtigt diesen beim römischen Senat, der seine Auslieferung verlangt. Hannibal flüchtet nach Tyrus, von da zum König Antiochos.

      192–189.

      Krieg mit Antiochos III. von Syrien.

      Antiochos, herbeigerufen von den mit Roms Schutzherrschaft unzufriedenen Ätōlern, eröffnet den Krieg mit einer Landung in Thessalien. Von da geht er nach Euböa. Die meisten Griechen, namentlich der Achäische Bund, bleiben den Römern treu, mit denen sich auch Philipp von Makedonien, Eumĕnes von Pergamon und Rhodos verbinden. Landung des Konsuls M’. Acilius Glabrio in Epirus und Marsch nach Thessalien.

      191.

      Schlacht bei Thermopylae. Der Konsular und Besieger der Spanier, M. Porcius Cato, welcher als Kriegstribun im römischen Heere dient, überrumpelt die Ätoler auf dem Bergpfade des Ephialtes (S. 40), der Konsul Acilius nimmt den Hauptpaß und zersprengt das Heer des Antiochos, der mit wenigen Truppen nach Chalkis entkommt und sich dort nach Ephĕsus einschifft.

      190.

      Eine rhodische Flotte besiegt die von Hannibal geführte Flotte des Königs an der Mündung des Eurymedon (s. S. 43), die römische Flotte siegt am Vorgebirge Myonnesos unweit Ephesus. Das römische Landheer unter L. Cornelius Scipio, welchen sein Bruder Scipio Africanus als Legat begleitet, marschiert durch Makedonien und Thrakien, setzt über den Hellespont und schlägt den Antiochos bei Magnesia am Sipy̆los, nicht weit von Smyrna.

      189.

      Friedensschluß: Antiochos tritt Kleinasien bis zum Taurusgebirge ab, zahlt in zwölf Jahren 15000 Talente (über 70 Mill. Mark) Kriegskosten, liefert seine Kriegsschiffe bis auf zehn aus. Hannibal entflieht nach Bithynien zum Könige Prusias, tötet sich dort 183 durch Gift.

      In Rom glänzender Triumph des L. Cornelius Scipio, der den Beinamen Asiaticus annimmt. Der Senat beschließt, vor der Hand keine unmittelbaren Besitzungen in Asien zu erwerben, verteilt die abgetretenen Länder an die Bundesgenossen, namentlich an Eumĕnes von Pergamon und die Rhodier, und nimmt die griechischen Städte Asiens in Schutz gegen die Galăter (189 Zug des Konsuls Cn. Manlius Volso von Ephĕsus aus). In Griechenland werden die Ätōler besiegt und unterworfen, die übrigen Staaten behalten vorläufig ihre Selbständigkeit. Die inneren Zwistigkeiten dauern unter den Griechen fort, der römische Senat wird als Schiedsrichter angerufen,

      186.

      Senatus consultum de bacchanalibus gegen die Ausartung griechischer Götterdienste.

      184.

      M. Porcius Cato (234–149) strenger Censor in Rom, bekämpft als Vertreter altrömischer Sittenstrenge die zugleich mit der griechischen Bildung sich ausbreitenden Laster der Nobilität (ambitio, avaritia, luxuria), erbaut nach griechischem Vorbilde die erste Säulenhalle am Forum, Basilica Porcia. P. Cornelius Scipio Africanus, mit seinem Bruder L. Scipio von zwei Volkstribunen angeklagt wegen willkürlicher Verwendung der von Antiochos gezahlten Gelder, schlägt durch sein Ansehen den Prozeß nieder, verläßt dann Rom und stirbt 183 auf seinem Landgute zu Liternum in Campanien.

      180.

      Lex Villia