Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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      kleinen Inseln an der Küste Kleinasiens, südöstlich von Lesbos; von 120 peloponnesischen Schiffen entkommen nur 43. Aber die siegreichen Feldherren werden in Athen angeklagt, weil sie die Schiffbrüchigen bei dem nach der Schlacht eingetretenen Sturm nicht gerettet und die Leichen nicht bestattet haben; 6 von ihnen, die sich dem Gericht stellen, werden zum Tode verurteilt. Vergeblicher Widerspruch des Sokrates, der am zweiten Verhandlungstage Vorsteher der Prytanen (S. 36) war, gegen das abgekürzte (summarische) Gerichtsverfahren. Lysander, wiederum Anführer der spartanischen Flotte, vernichtet die athenische Flotte in der

      405. (August.)

      Schlacht bei Aigospotamoi (Ziegenflüsse), Lampsăkos am Hellespont gegenüber. Nur Konon rettet sich mit wenigen Schiffen. Niedermetzelung von 3000 gefangenen Athenern. Lysander vernichtet die athenische Herrschaft über die Küsten und Inseln, richtet überall oligarchische Verfassungen ein, die durch spartanische Statthalter (Harmosten) überwacht werden, erscheint dann mit seiner Flotte vor dem Peiraieus, während die Landtruppen unter den beiden spartanischen Königen Agis und Pausanias Athen von der Landseite einschließen. Unterhandlungen durch Theramĕnes. Endlich bewirkt der Hunger die

      404. (Frühjahr.)

      Übergabe Athens, Ende des Krieges.

      Die Mauern des Peiraieus und die langen Mauern zwischen Stadt und Häfen werden niedergerissen. Anerkennung der spartanischen Hegemonie, Verzicht auf alle auswärtigen Besitzungen, Auslieferung der Kriegsschiffe bis auf 12. Nach Annahme dieser Friedensbedingungen wird unter Lysanders Einfluß die Neuordnung des Staates dreißig Männern der oligarchischen Partei (Tyrannen) übertragen.

      Folgen des peloponnesischen Krieges: 1. Fortdauernde Zersplitterung der Griechen, Beginn ihres politischen Niedergangs, erfolgreiche Einmischung Persiens. 2. Sparta ist mit persischer Hilfe wiederum im Besitze der Hegemonie, aber durch Auflösung der altspartanischen Zucht entartet. 3. Athen, die Siegerin über den Nationalfeind, ist gedemütigt, hat jedoch noch Kraft zu neuer Erhebung und bleibt die geistige Hauptstadt Griechenlands.

      § 5. Makedoniens Emporkommen.

      Da Sparta seine Hegemonie gegen die Abneigung der anderen Staaten, besonders gegen das aufstrebende Theben nicht behaupten kann, erheben sich neue Kriege unter den griechischen Staaten, bis sie der Herrschaft Makedoniens untertan werden, welches unter den Königen Perdikkas II. (454–413) und Archelāos (413–399) allmählich erstarkt war, dann unter Thronstreitigkeiten zu leiden hatte bis zum Regierungsantritt Philipps 359.

      404–403.

      Herrschaft der Dreißig in Athen.

      Sie nehmen eine spartanische Besatzung in die Akropolis auf, verhängen Verbannung und Hinrichtung über mißliebige Bürger, die von Angebern (Sykophanten) angeklagt sind. Theramenes, der als Mitglied der Dreißig zur Mäßigung rät, wird auf Betreiben des leidenschaftlichen Kritias ebenfalls hingerichtet. Darauf sammelt Thrasybūlos in Theben die aus Athen entflohenen Anhänger der Demokratie, besetzt mit ihnen die Bergfeste Phyle im Parnēsgebirge, schlägt die Truppen der Dreißig und bemächtigt sich der Hafenstadt Munychia (403); Kritias fällt. An Stelle der 30 wählen die Bürger in Athen 10 gemäßigtere Oligarchen. Unter Vermittelung des Spartanerkönigs Pausanĭas kommt ein Vergleich zwischen diesen und Thrasybūlos zustande. Die vereinigten Bürger ziehen gegen Eleusis, wo die meisten der Dreißig getötet werden, dann wird Amnestie verkündigt.

      403.

      Herstellung der Demokratie; neue Aufzeichnung der Gesetze unter dem Archon Eukleides. Bald werden auch die Besoldungen und Schaugelder (S. 44) wieder eingeführt, erstere sogar vermehrt durch den Volksversammlungssold.

      401.

      Aufstand des von Sparta unterstützten Kyros (S. 21) gegen König Artaxerxes Mnemon. Alkibiădes, welcher schon im Jahre 404 den König hatte warnen wollen, war auf der Reise zu ihm in Phrygien auf Betreiben Lysanders getötet worden. 13000 griechische Söldner kämpfen für Kyros in der Schlacht bei Kunaxa (unweit Babylon); mühsamer Rückzug unter Führung des Atheners Xenophon. Nicht ganz 10000 erreichen bei Trapezūs das Schwarze Meer, die meisten treten bei dem spartanischen Feldherrn Thibron (s. u.) in Dienst.

      399.

      Sokrates in Athen zum Tode verurteilt und durch Gift hingerichtet. Sein Schüler Platon erhebt die Philosophie zur umfassenden Wissenschaft.

      399–394.

      Krieg der Spartaner gegen Persien, gehemmt durch Zwiespalt unter den Griechen.

      Der persische Satrap Tissaphernes will die griechischen Städte Kleinasiens für ihren Anschluß an die Sache des Kyros züchtigen. Die Spartaner kommen den Städten zu Hilfe, erst unter Thibron, dann unter Derkyllĭdas, endlich unter dem König Agesilaos. Dieser dringt 396 siegreich in Asien vor, schlägt am Paktōlos die Reiter des Tissaphernes, der auf Befehl des Großkönigs von seinem Nachfolger Tithraustes hingerichtet wird. Aber Athen, Theben, Korinth, Argos verbünden sich, durch persisches Geld unterstützt, gegen Sparta, dessen Harmosten sich überall verhaßt gemacht hatten.

      395.

      Lysander fällt bei Haliartos (in Böotien) im Kampf gegen die Thebaner.

      394.

      Seeschlacht bei Knidos; die spartanische Flotte wird von der persischen, von dem Athener Konon geführten Flotte besiegt. Vertreibung der Harmosten aus den griechischen Städten Kleinasiens. Agesilāos, aus Asien zurückberufen, zieht durch Thrakien, Makedonien und Thessalien, schlägt die Verbündeten in der

      394.

      Schlacht bei Koroneia (im westl. Böotien)

      und gelangt in die Peloponnes zurück. Konon stellt mit persischem Gelde die 2 langen Mauern zwischen Athen und dem Peiraieus wieder her. Darauf Landkrieg in der Gegend von Korinth, das den Zugang zur Peloponnes beherrscht; die athenischen Peltasten Iphikrătes bringen den Spartanern schwere Verluste bei.

      Der Spartaner Antalkĭdas gewinnt die Gunst des persischen Satrapen Tiribazos; Sparta sendet nochmals eine Flotte nach der asiatischen Küste aus, die aber vor der athenischen unter Thrasybūlos zurückweicht. Endlich entscheidet der Perserkönig; die griechischen Staaten nehmen die von ihm gestellten Bedingungen an.

      387.

      Friede des Antalkĭdas. Die Griechenstädte Kleinasiens, sowie die Inselstadt Klazomĕnä und Cypern werden den Persern preisgegeben. Die Athener behalten nur die Herrschaft über Lemnos, Imbros und Skyros, alle übrigen Staaten und Inseln sollen selbständig sein. Messenien jedoch bleibt unter spartanischer Herrschaft. Gewalttätiges Auftreten der Spartaner zur Durchführung dieser Bestimmungen.

      379–362.

      Krieg zwischen Theben und Sparta,

      veranlaßt durch die Besetzung der Kadmeia (383). Ein spartanisches Heer war gegen die Stadt Olynthos gesandt, welche ihre Hegemonie über die kleineren Städte der Halbinsel Chalkidĭke nicht aufgeben wollte. Phöbĭdas, mit einer zweiten Abteilung nachgesandt, besetzt die Kadmeia, die Burg von Theben, im Einverständnis mit der aristokratischen Partei daselbst. Olynth wird 379 von den Spartanern erobert.

      379.

      Thebanische Flüchtlinge, die in Athen Aufnahme gefunden haben, befreien von dort aus unter Führung des Pelopĭdas ihre Vaterstadt und nötigen, unter Mitwirkung des Epameinondas, die Spartaner zum Abzug aus der Kadmeia.

      378.