Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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Argos, Achaja und das westliche Mittelgriechenland nehmen am Kampfe gegen ihn nicht teil.

      480. (Juli.)

      Schlacht bei Thermopylä.

      Der spartanische König Leonĭdas an der Spitze von etwa 6000 Schwerbewaffneten (Hopliten) (darunter 300 Spartiaten, 1000 lakedämonische Periöken und 700 Thespier) verteidigt 2 Tage lang den Engpaß, während 1000 Phokier den Fußpfad über den Kallidrŏmos bewachen. Die Perser, durch den Verräter Ephialtes auf diesen Pfad geführt, vertreiben die Phokier und kommen dem griechischen Heere in den Rücken. Leonidas befiehlt den Periöken und den Bundesgenossen, nach Hanse zu gehen und stirbt mit den noch übrigen Spartiaten und Thespiern, welche sich weigern, ihn zu verlassen, den Heldentod. Bekannte Grabschrift des Simonides. (S. Schillers »Spaziergang«). Die gezwungen (?) mit Leonidas fechtenden Thebaner strecken die Waffen, werden teils niedergemacht, teils auf des Königs Befehl gebrandmarkt nach Theben zurückgeschickt.

      Zu gleicher Zeit unentschiedene Seegefechte bei Artemision, einem Vorgebirge und Tempel an der Nordspitze von Euböa. Dreitägige Kämpfe; Verluste der Perser namentlich durch den Untergang der um die Südspitze von Euböa herum entsandten Schiffe. Auf die Kunde von der Einnahme des Passes von Thermopy̆lä zieht die hellenische Flotte sich zurück nach der Bucht von Salămis. Das peloponnesische Landheer beginnt am Isthmos den Bau einer Schutzmauer.

      Xerxes durchzieht Mittelgriechenland. Die Lokrer und Dorier unterwerfen sich. Das Gebiet der Phokier wird verwüstet, die gegen Delphi geschickte Truppe soll durch Gewittersturm zurückgeschreckt worden sein. Böotien wird als Freundesland behandelt, nur Thespiä und Platää werden zerstört.

      Die Athener verlassen ihre Stadt, nur die Akropolis bleibt besetzt. Die waffenfähigen Bürger besteigen die Flotte, die »hölzerne Mauer«; Greise, Frauen und Kinder werden mit der beweglichen Habe nach Salămis, Ägina und Troizen gebracht. Den Verbannten wird die Rückkehr gestattet. Die Akropolis wird von den Persern erstürmt; Zerstörung der Stadt Athen.

      480. (Ende Sept.)

      Seeschlacht bei Salămis.

      Die vereinigte hellenische Flotte (378 Trieren, 7 Fünfzigruderer) steht unter dem Oberbefehl des Spartaners Eurybiădes. Uneinigkeit im Kriegsrat; der athenische Feldherr Themistŏkles bewirkt durch eine geheime Botschaft an Xerxes, daß die Griechen in der Meerenge zwischen Salamis und Attika von der persischen Flotte eingeschlossen werden. Xerxes schaut von dem Berge Ägāleos dem Kampfe zu. Glänzender Sieg der Griechen. Aristides, von Ägina herbeigeeilt, nimmt während des Flottenkampfes die von den Persern besetzte kleine Insel Psyttaleia, macht viele vornehme Gefangene.

      Die persische Flotte sammelt sich in der Bucht von Phalēron, Xerxes beschließt den Rückzug. In Thessalien bleibt Mardonios mit einem großen Teil des Heeres zurück. Xerxes erreicht nach großen, durch Seuchen und Mangel an Lebensmitteln verursachten Verlusten den Hellespont, wo er die Flotte findet, die das Heer übersetzt, da die Brücke vom Sturm zerstört worden ist.

      Die griechische Flotte, statt, wie Themistokles wollte, die persische zu verfolgen, wendet sich gegen die Inseln, belagert Andros vergeblich und löst sich beim Eintritt des Winters auf. Rückkehr der Athener nach ihrer Stadt, deren Wiederaufbau sofort begonnen wird.

      480.

      Schlacht bei Himera,

      Sieg der sicilischen Griechen unter Gelon von Syrakus und Theron von Akragas (S. 37) über die mit Persien verbündeten Karthager. Diese sollen den Frieden durch Zahlung von 2000 Talenten erkauft haben; sie bleiben im Besitz ihrer sicilischen Städte (Panormos, Soloeis, Motye).

      479.

      Nachdem Mardonios den Athenern durch Alexander von Makedonien (s. S. 38) vergebens einen Sonderfrieden angeboten hat, rückt er, verstärkt durch griechische Bundesgenossen (Thessăler, Böoter, Lokrer, Phokier) in Attika ein. Die Athener retten sich wieder nach Salămis. Was in der Stadt aufgebaut worden, wird von den Persern von neuem zerstört. Endlich rückt die ganze peloponnesische Streitmacht (30000 Hopliten und zahlreiche Leichtbewaffnete) über den Isthmos vor, Mardonios geht zurück und nimmt eine vorteilhafte Stellung in Böotien am Asōpos ein. Mehr als 10000 Athener, Platäer und Thespier vereinigen sich mit dem peloponnesischen Heere. Anführer der gesamten Streitmacht (angeblich 110000 Mann, doch keine Reiterei) war Pausanïas (Regent in Sparta für den unmündigen Sohn des Leonidas).

      479. (Sept.)

      Schlacht bei Platää.

      Nach längerem Zaudern entschließt sich Pausanias zum Kampfe. Glänzender Sieg, Mardonios fällt. Die Griechen erobern das persische Lager; von der reichen Beute wird den Göttern der Zehnte geweiht.[14] Das griechische Heer rückt vor Theben, die Häupter der persischen Partei werden ausgeliefert und auf dem Isthmos hingerichtet.

      Die hellenische Flotte unter dem Oberbefehl des Spartanerkönigs Leotychĭdas (die athenischen Schiffe unter Xanthippos) eröffnet den Angriffskrieg gegen die Perser, der mit Unterbrechungen bis 445 dauert. Der persische Flottenführer Mardontes, den kleinasiatischen Griechen in seinem Heere mißtrauend, wagt nicht, die ihm bei Samos angebotene Seeschlacht anzunehmen. Er läßt dieser Insel gegenüber bei dem Vorgebirge Mykăle die Schiffe aufs Land ziehen und verschanzt sich. Die Griechen landen und siegen in der

      479. (Ende Sept.)

      Schlacht bei Mykăle,

      nehmen das Lager und stecken die persischen Schiffe in Brand. Mehrere Inselstädte (namentlich Samos, Lesbos und Chios), dann die Küstenstädte Kleinasiens, auch das hergestellte Milet (S. 20), werden als Bundesgenossen aufgenommen. Die Peloponnesier fahren nach Hause zurück, die Athener und Ionier erobern Sēstos (S. 38).

      Wiederaufbau der Stadt Athen; sie wird trotz des Einspruchs der Peloponnesier mit einer starken Mauer von vergrößertem Umfang (60 Stadien) umgeben. List des Themistokles, der als Gesandter nach Sparta geht.

      478.

      Unter Anführung des Spartaners Pausanĭas vertreibt die vereinigte Flotte der Peloponnesier, Athener und Ionier persische Besatzungen von der Insel Cypern, fährt dann nach Byzanz und befreit diese Stadt. Hochmut des Pausanias gegen die Bundesgenossen, er tritt mit dem persischen Hofe in geheime Verbindung. Das gewinnende Auftreten der Anführer der Athener, Aristides und Kimon, hat nach Abberufung des Pausanias durch die Ephoren zur Folge, daß die Führung (Hegemonie) zur See von Sparta auf Athen übergeht,

      477.

      Gründung des attischen Seebundes.

      Die Insel- und Küstenstädte des Ägäischen Meeres schließen ein dauerndes Bündnis mit Athen; die größeren stellen Schiffe zum Kampf gegen die Perser, die kleineren zahlen Geldbeiträge. Organisation des Bundes durch Aristides. Bundeskasse im Apollotempel zu Delos.

      Themistokles, bei den olympischen Spielen 476 von den versammelten Hellenen geehrt, gerät bei den Athenern allmählich in Mißgunst, wird 470 durch den Ostrakismos verbannt und geht nach Argos. Dort wird er der Teilnahme an den fortgesetzten hochverräterischen Umtrieben des Pausanias verdächtig. Dieser, von den Ephoren mit Verhaftung bedroht, rettet sich in Sparta in den Tempel der Athene und stirbt durch Hunger (468). Themistokles muß aus Argos fliehen, geht nach Kerkȳra, dann nach Epīrus, endlich nach Susa zum Perserkönig Artaxerxes (s. S. 21), dem er seine Dienste anbietet. Er erhält eine fürstliche Schenkung in Kleinasien, stirbt (460) zu Magnesia (am Maiandros).

      Fortsetzung des Angriffskriegs gegen die Perser unter Führung Kimons, des Sohnes des Miltiades (S. 39). Er erobert