Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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Theben zu Felde, kämpfen aber ohne Erfolg. Der Versuch eines spartanischen Unterfeldherrn, sich des Peiraieus zu bemächtigen, veranlaßt die Athener zum Bündnis mit Theben. Darauf gründen sie den zweiten athenischen Seebund (Chios, Lesbos, Rhodos, Byzanz, Euböa, Kerkyra, chalkidische Städte, Kykladen; keine Kleruchieen in bundesgenössischem Gebiet, geringere Geldbeiträge). Seesiege des Chabrias (bei Naxos) und Timotheos (bei Leukas) über die peloponnesische Flotte. Olynth wird wieder selbständig. Sparta und Athen als Vertreter ihrer Bundesgenossen schließen 371 Frieden; Theben aber weigert sich, seine Hegemonie über Böotien aufzugeben, soll von den Spartanern dazu gezwungen werden.

      371.

      Schlacht bei Leuktra.

      Der spartanische König Kleombrotos von Epameinondas besiegt. Schiefe Schlachtordnung, Pelopĭdas mit der heiligen Schar auf dem linken Flügel bringt durch sein Vordringen den Kampf zur Entscheidung.

      370.

      Angriff der Thebaner auf Sparta. Spartas Hegemonie wird durch den Abfall der Arkăder und die von Epameinondas angeordnete Befreiung der Messenier schwer erschüttert. Gründung der Städte Megalopŏlis in Arkadien und Messēne am Fuß der Berges Ithōme. Die offene Stadt Sparta wird von Agesilaos erfolgreich verteidigt; ein athenisches Heer kommt den Spartanern zu Hilfe; Rückzug der Thebaner.

      369–367.

      Epameinondas zieht noch zweimal nach der Peloponnes, um den erlangten Einfluß zu sichern; Pelopidas bekämpft in Thessalien den Tyrannen Alexander von Pherā und schlichtet einen Thronstreit in Makedonien, wird auf dem Rückweg unweit Pherä gefangen genommen, aber von Epameinondas befreit.

      367.

      Gesandte der griechischen Staaten gehen nach Susa; Thebens Versuch, einen Vertrag auf Grund der vom Perserkönige gutgeheißenen Vorschläge zustande zu bringen, mißlingt.

      364.

      Pelopidas fällt im Kampfe gegen den Tyrannen von Pherä bei Kynoskephălä; Epameinondas unternimmt mit einer neugebildeten Flotte eine Fahrt bis Byzanz, um der athenischen Seemacht entgegenzutreten. Unterdessen neue Streitigkeiten in der Peloponnes; Epameinondas unternimmt einen vierten Zug dorthin.

      862.

      Schlacht bei Mantineia,

      Epameinondas fällt als Sieger im Kampfe gegen die Spartaner und ihre Bundesgenossen (darunter 6000 Athener). Damit endet die kurze Zeit der thebanischen Hegemonie (371 bis 362).

      Friedensvertrag unter den griechischen Staaten, doch treten die Spartaner nicht bei, da sie die Unabhängigkeit Messeniens nicht anerkennen wollen. Agesilāos geht nach Ägypten zur Unterstützung der Aufständischen gegen die Perser (s. S. 21), deren Flotte der Athener Chabrĭas befehligt. Agesilāos stirbt auf der Rückfahrt (360).

      359–336.

      Philipp, König von Makedonien,

      Sohn des Königs Amyntas, war von Pelopidas als Geisel auf 3 Jahre nach Theben gebracht worden und hatte dort griechische Bildung und Kriegskunst kennen gelernt. Er wird, 23 Jahre alt, nach dem Tode seines älteren Bruders Perdikkas, König von Makedonien. Tapfer und staatsklug befestigt er seinen Thron in dem von Parteikämpfen zerrissenen Lande, sichert die Grenzen gegen die unruhigen Nachbarvölker (Päŏner, Illyrier) und richtet ein stehendes Heer ein (Phalanx). Hauptwaffe die Sarissa, ein 5 m langer Speer. Dann beginnt er die Ausbreitung seiner Herrschaft an der thrakischen Küste und greift in das Bundesgebiet der Athener ein, die er durch schlaue Unterhandlungen täuscht.

      357–356.

      Philipp erobert Amphipŏlis (reiche Goldbergwerke in der Nähe), Pydna, Poteidaia, schließt Bündnis mit Olynth. Athen unterdessen bedrängt durch Abfall der Bundesgenossen. Chios, Kos, Rhodos, Byzanz sagen sich vom Seebunde los. Nach kraftloser Kriegführung (Chabrias † im Hafen von Chios) erkennt Athen 355 auf Antrag des Eubūlos ihre Selbständigkeit an. Der Seebund fortan unbedeutend. Eubūlos Vertreter der Friedenspolitik; die Überschüsse der Staatsverwaltung werden auf seinen Antrag der Festgelderkasse (S. 54) überwiesen.

      355–346.

      (Zweiter) Heiliger Krieg gegen die Phokier,

      die wegen Benutzung des dem delphischen Gotte geweihten Landes von Kirrha (s. S. 33) von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt waren. Die Thebaner übernehmen die Eintreibung dieser Geldstrafe, die Phokier aber bemächtigen sich der Schätze des delphischen Tempels, verstärken sich durch Söldner und verteidigen sich längere Zeit mit Erfolg.

      352.

      Onomarchos, Feldherr der Phokier, fällt in Thessalien im Kampfe gegen Philipp, welcher von den mit Theben verbündeten Thessălern zu Hilfe gerufen war. Ein athenisches Heer hindert durch Besetzung des Passes von Thermopy̆lä Philipp am Einmarsch in Mittel-Griechenland; die Phokier behaupten sich noch weiter.

      Philipp wendet sich wieder nach Thrakien und greift Olynth an. Demosthĕnes, seit 351 (erste Philippika) Führer des nationalen Widerstandes gegen die drohende makedonische Macht, veranlaßt Hilfssendungen der Athener nach Olynth.

      348.

      Philipp erobert Olynth

      durch Verrat, zerstört diese Stadt sowie eine große Zahl kleinerer Orte auf der Halbinsel Chalkidike und verkauft die Einwohner als Sklaven.

      346.

      Friede zwischen Philipp und den Athenern auf Antrag des Philokrătes. Demosthenes und Äschines Gesandte an Philipp. Dieser zieht, abermals von den Thessalern und Thebanern zu Hilfe gerufen, nach Phokis und gewährt dem phokischen Feldherrn Phalaikos und seinen Söldnern freien Abzug.

      346.

      Philipp unterwirft die Phokier,

      zerstört ihre Städte, wird an ihrer Stelle in den Amphiktyonenbund aufgenommen. In Athen Unwille über sein gewaltsames Vordringen; Demosthenes’ Rede vom Frieden.

      344.

      Philipp tritt an die Spitze des thessalischen Bundes, unterstützt Argos, Messenien, Elis gegen Sparta. Demosthenes’ zweite Philippika.

      343.

      Philipp bringt Epirus und einen Teil von Euböa in Abhängigkeit. Äschines, von Demosthenes wegen seines Verhaltens bei der Gesandtschaft angeklagt, wird freigesprochen.

      342–341.

      Philipp dringt in Thrakien bis zum Pontos vor, gründet Philippopolis am Hebros, unterstützt die Stadt Kardia in ihrem Streit mit den athenischen Kolonisten der thrakischen Chersones (S. 46). Die nationale Partei in Athen (Demosthenes’ dritte Philippika) bringt ein Bündnis hellenischer Staaten (Megarer, Korinther, Euböer, Achäer, Akarnanen u. a.) unter Athens Leitung gegen Philipp zustande.

      340.

      Philipp belagert vergeblich Perinthos und Byzanz. Die Athener erklären ihm den Krieg, schicken zwei Flotten mit Hilfstruppen (unter Chares und Phokion) nach Byzanz und erzwingen die Aufhebung der Belagerung.

      339–338.

      (Dritter) Heiliger Krieg gegen Amphissa, nachdem die Amphiktyonen, auf Veranstaltung des von Philipp bestochenen Äschines, die Lŏkrer von Amphissa wegen Aneignung eines dem delphischen Gotte geheiligten Ackers in Strafe genommen hatten. Philipp, von den Amphiktyonen mit der Ausführung des Beschlusses beauftragt, besetzt die Stadt Elateia, welche den Zugang zu Böotien beherrscht. Große Bestürzung in Griechenland. Die Athener rüsten Flotte und Landheer; Demosthenes bringt ein Bündnis mit Theben zustande. Philipp zerstört Amphissa und besiegt die verbündeten Athener, Thebaner, Phokier, Korinther, Achäer in der

      338.