Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959796767
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ich Schwein – gerade wollte ich für einen weniger guten Tropfen gutes Geld opfern…«

      »Du?« fragte Ceveller ungläubig.

      »Yeah. Um nicht gleich einen schlechten Eindruck in der Stadt zu machen. Devils – außer dir kennt mich hier noch kein Mensch. Und ich lege auch nicht den geringsten Wert darauf, daß sich das ändert.«

      Ceveller ließ sich auf die Schreibtischkante nieder. Er betrachtete Miller mit wahrer Wonne.

      »Du ahnst nicht, wie ich mich gefreut habe, als ich dich sah…«

      Der kaltschnäuzige Bandit vergaß völlig, daß er bei seinem letzten Zusammentreffen dem schwarzledernen Frank Miller eine Kugel in den Oberarm gejagt hatte. Eine Kugel, die eigentlich ein paar Zoll höher gedacht war…

      Sie waren niemals Freunde gewesen, der Bandit Kid Ceveller und der Revolvermann Frank Miller.

      Dreimal waren sie aufeinandergetroffen. Und jedesmal hatten sie Streit bekommen.

      Beim letztenmal war Miller betrunken gwesen, und Ceveller hatte die Gelegenheit benutzen wollen, ihn sich vom Halse zu schaffen. Leider war er nie ein sonderlich sicherer Schütze gewesen.

      Miller hätte zweifellos bei diesem Wiedersehen anders reagiert, wenn ihn nicht etwas umgestimmt hätte. Und zwar der Stern auf der Brust Cevellers.

      Auch jetzt hingen die Augen des Schießers auf dem Abzeichen.

      »Sag mal, was soll denn der Spaß da?« Er wies mit dem Kinn auf den Fünfzack.

      »Spaß? Das ist kein Spaß.«

      »Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, daß sie dir hier den Stern angeheftet haben?«

      »Doch, das will ich behaupten. Die Stadt Silverlake hat mich ordnungsgemäß zu ihrem Sheriff ernannt.«

      Miller schlug sich mit seinen dünnen behandschuhten Händen auf die Oberschenkel.

      »Das ist ja toll! Mensch, Kid, das ist ja großartig! Wir werden hier einen Feuerzauber machen, daß ganz Kansas davon sprechen wird.«

      Ceveller nickte. »Yeah, das werden wir. Ich bin schon dabei. Eine Frage noch: Sind deine Brüder bei dir?«

      Miller nickte. »Yeah. Sie umreiten nach alter Gewohnheit die Stadt und kommen also von Osten in die Mainstreet.«

      Ceveller hätte am liebsten einen Luftsprung getan.

      »Well, dann kann der Feuerzauber ja losgehen.«

      Miller machte plötzlich ein unbehagliches Gesicht. »Sag mal, was ist los?«

      »Was soll los sein? Noch nichts. Das kommt erst noch.«

      Miller nahm einen seiner Revolver aus dem Halfter, ließ ihn um den Mittelfinger rotieren und kratzte sich dann mit dem Lauf am Kinn.

      »Wie steht‘s mit der Bank hier?«

      »Sie gehört einem gewissen Greg Hampton. Fettleibiger, glatzköpfiger Bursche mit dicker Zigarre.«

      »Ist was zu holen?«

      »Keine Schätze, denn die Herden sind ja noch nicht verkauft. Aber es gibt ein paar reiche Leute hier, die ihr Geld bei Hampton liegen haben.«

      »Also doch was zu holen.«

      »Das auf jeden Fall«, tat Ceveller gleichgültig.

      »Weshalb hast du den Stern angenommen?«

      Ceveller grinste. »Das erfährst du später. Zunächst muß ich dir sagen, daß es heute hier wahrscheinlich einen kleinen Krach geben wird…«

      »Eine Schießerei?«

      »Yeah.«

      »Mit wem?«

      Ceveller rieb sich das Kinn.

      »Vielleicht interessiert dich die Bank nicht mehr, wenn ich es dir sage.«

      »Bist du verrückt. Eine Stadt, in der du Sheriff bist, interessiert mich immer, Amigo.«

      »Schön. Wir reden gleich weiter. Ich habe ja noch mehr zu bieten. Denn wie du schon richtig vermutet hast, habe ich den Stern ja nicht umsonst genommen.«

      Miller stand auf. »Nun rede schon. Hast du dich mit mehreren Leuten angelegt?«

      Ceveller grinste. »Mehrere«, tat er und sann nach, »yeah, es sind mehrere. Aber das wäre nicht wichtig. DieZahl tut’s ja nicht immer…«

      »Klar«, schnarrte Miller, während er sich eine Zigarette zwischen die Zähne schob, »wenn ich Wyatt Earp und Doc Holliday gegen mich habe, so sind das zwei, und doch schlage ich mich lieber mit einem ganzen Stamm wildgewordener Indianer rum.«

      Ceveller war zurückgewichen. Er glaubte schon, Miller wisse Bescheid. Aber dessen ahnungslose Miene zeigte ihm, daß er die beiden Namen nur so als Beispiel genannt hatte.

      Cevellers Glasauge glotzte den Schießer an. »Ich habe drüben im Cattle-Saloon noch ein paar Leute.«

      »Deine alte Crew?«

      Ceveller feixte. »Ein Teil der alten Crew. Ein paar neue.«

      »Brauchbare Leute?«

      Ceveller nahm die Schultern hoch. »Wer ist denn überhaupt brauchbar. Du bist es, deine Brüder auch. Die Boys sind eben da und zählen, weil sie da sind.«

      Miller zog die Brauen zusammen und versuchte den Sinn dieser verworrenen Worte zu begreifen.

      »Nun sag schon, wen du hier gegen dich hast. Wahrscheinlich die ganze Bürgerschaft, he?«

      »Das wäre nicht schlimm.«

      »He, du machst mich nervös, Kid – spuck doch endlich aus. Wieviel Burschen sind es?«

      »Zwei.«

      »Zwei –?« Miller senkte den Kopf. »Bist du vielleicht doch wahnsinnig, Ceveller? Du hast doch nicht im Ernst vor zwei Burschen Angst.«

      »Angst ist es auch nicht«, wehrte Ceveller ab. »Aber du selbst hast eben gesagt, daß es mitunter nicht auf die Zahl der Gegner ankommt. Wenn es beispielsweise zwei Männer sind…«

      Miller lachte. »Mensch, du hast mir einen Schrecken eingejagt. Ich dachte, du hättest eine halbe Armee von Buschkleppern gegen dich aufgebracht…«

      »Schlimmer, Frank, viel schlimmer.«

      Miller hieb sich auf die Knie, daß es klatschte.

      »Nun spuck den Priem endlich aus, Mensch. Wer ist es? Kenne ich die Bande?«

      »Bande?« Ceveller verzog den Mund. »Das ist nicht der richtige Ausdruck.«

      Miller wich plötzlich zurück. »Polizei –?« stieß er heiser hervor.

      Ceveller nickte.

      Der Schießer fauchte: »Bist du irrsinnig, du willst mich hier mit Sternträgern in die Hölle schicken? He, verheizen willst du mich…«

      »Unsinn, nur der eine ist ein Sternträger…«

      »Und der andere sein Gehilfe. No, Amigo, den Brei löffle selbst aus.« Er ging rasch zur Tür. Da blieb er stehen. »Wer ist es denn? Laramy?«

      »No.«

      »Garret?«

      »Schlimmer.«

      »Hickock.«

      »Noch schlimmer.«

      Miller schob sich den Hut ins Gesicht. »Sag mal, bist du vielleicht mit deinem Stern geisteskrank geworden? Wer soll es denn noch sein.«

      »Du hast die Namen genannt, Frank – beide.«

      »Ich?« Miller schüttelte den Kopf. Dann sprang er vor und packte Cevellers Handgelenk mit eisernem Griff. »Wyatt Earp –?«

      Ceveller nickte.

      »Wyatt Earp ist