Der Geisterjäger Staffel 2 – Gruselroman. Andrew Hathaway. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Andrew Hathaway
Издательство: Bookwire
Серия: Der Geisterjäger Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740936938
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auf. Er blieb betroffen stehen, als er sah, was hier vor sich ging.

      »Tun Sie etwas, Mr. Masters!« schrie auch Lilian Harper. »Sie können nicht abwarten, bis uns die Mumie…«

      Noch ein Schlag! Alle verstummten vor Schreck.

      »Du hast doch diese Waffe gegen die Dämonen!« sagte Mervin eindringlich. »Wenn du dich an die Tür stellst, weicht die Mumie bestimmt zurück.«

      Rick winkte ab. »Holt Stangen, wir müssen die Tür verkeilen!«

      Mervin und Lilian wollten Einwände vorbringen. Als sie einen Blick des Geisterdetektivs auffingen, verstummten sie. Mervin gab die nötigen Befehle. Lilian unterstützte ihn bei der Organisation der Rettungsaktion.

      Inzwischen zog Rick Masters die Kugel aus der Tasche, um für den Notfall gerüstet zu sein. Er beobachtete die Tür genau, damit er einspringen konnte, ehe sie barst.

      Red schob sich neben ihn. Rick wandte ihm für einen Moment das Gesicht zu.

      Der Geheimdienstmann blickte unverwandt auf die Tür. Trotzdem hatte Rick das Gefühl, daß Red mit ihm sprechen wollte.

      Der Geisterdetektiv kämpfte dagegen an, etwas ganz Bestimmtes zu sagen. Er konnte die Bemerkung jedoch nicht unterdrücken.

      »Glauben Sie immer noch, daß ich mit der Gegenseite zusammenarbeite?« fragte Rick bissig.

      Diese Anschuldigung des Agenten des Secret Service ärgerte ihn. Nun hatte er Dampf abgelassen.

      Red räusperte sich. »Ich hätte nicht gedacht, daß Sie mir das noch einmal unter die Nase reiben, Masters. Ich hätte Ihnen mehr Verständnis und Großmut zugetraut.«

      »Wie schmeichelhaft.« Rick lachte kurz auf. Er war nicht nachtragend. »Sie muten mir zuviel Edelsinn zu, mein Lieber. Ich bin kein leuchtender Ritter in schimmernder Rüstung, und wenn mich jemand ärgert, revanchiere ich mich bei Gelegenheit. Wir sind quitt.«

      »O nein, sind wir nicht«, widersprach der Agent heftig. »Sie haben mir das Leben gerettet und dabei das Ihrige gewagt. Wir sind nicht quitt.«

      »So gesehen haben Sie auch wieder recht.« Rick grinste.

      Das Lachen vergingen ihm jedoch sehr schnell, als die Metalltür unter einem harten Aufprall ächzte.

      »Weshalb setzen Sie nicht endlich Ihre Kugel ein?« schrie Red erschrocken. »Sehen Sie nicht, daß die Bestie gleich die Tür aufbrechen wird?«

      »Natürlich sehe ich es, ich bin ja nicht blind«, murmelte der Geisterdetektiv verbissen. »Aber wenn ich die Mumie hier verscheuche, probiert sie es an einer anderen, womöglich noch schwächeren Stelle. Mir ist lieber, der Untote macht hier weiter, und wir haben ihn unter Kontrolle. Er scheint wie eine Maschine zu arbeiten, ziemlich stur und ohne Intelligenz. Er hat erkannt, daß er durch diese Tür eindringen kann. Wenn wir die Tür stützen, wird er trotzdem hier weitermachen. Und wir können ihn kontrollieren.«

      Im letzten Moment kamen die Wissenschaftler mit Stangen und Stützen zurück. Gemeinsam verkeilten sie die Tür, daß sie die nächsten Angriffe aushielt.

      »Aber wie geht es weiter?« stellte Lilian Harper die Frage, die alle bewegte.

      Rick Masters wich aus. »Verstärken Sie die Wachen an dieser Tür und geben Sie sofort Alarm, wenn die Mumie aufhört.«

      »Meinen Sie, daß sie aufgibt?« fragte Lilian Harper hoffnungsvoll.

      Rick schüttelte den Kopf. »Ich glaube, daß sie es dann an einer anderen Stelle verstärkt versucht und vielleicht sogar Erfolg hat. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.«

      *

      Chefinspektor Hempshaw sah erstaunt von seinem Schreibtisch hoch, als sich nach kurzem Klopfen seine Tür öffnete und Hazel Kent eintrat.

      »Sieh da, ein seltener Gast«, sagte er und stand auf.

      Im nächsten Moment stieß er einen lauten Schrei aus. Hazel Kent hatte nicht an die Feindschaft zwischen Hempshaw und Dracula gedacht. Der kleine Hund lief frei, sah den Chefinspektor und hing diesem sofort am Hosenbein.

      »Nehmen Sie die wilde Bestie weg!« schrie Hempshaw, als würde er von dem winzigen Mischling zerfleischt.

      Hazel rettete den Chefinspektor, indem sie Dracula auf den Arm nahm. Dabei konnte sie ein Lächeln nicht unterdrücken.

      »Sie freuen sich wohl auch noch darüber, daß er mich schon wieder angefallen hat?« schimpfte Hempshaw.

      »Das nicht gerade«, widersprach Hazel. »Sie tun aber so, als hätte Sie ein Bernhardiner angefallen. Das erscheint mir doch ein wenig übertrieben.«

      »So, übertrieben nennen Sie das?« rief Hempshaw und deutete auf das Loch in seiner Hose. »Und das hier? Ist das auch übertrieben?«

      »Sie können es Rick vom nächsten Honorar abziehen, wenn er wieder für den Yard arbeitet.« Hazel setzte sich und hielt Dracula auf ihrem Schoß fest. »Etwas Neues von Rick?«

      Hempshaw beruhigte sich augenblicklich. Er nahm die ganze Geschichte ohnedies nicht so tragisch, wie er getan hatte.

      »Seit dieser einen Meldung der Station hat sich nichts mehr getan«, berichtete er. »Es war übrigens nicht auf übersinnliche Einflüsse zurückzuführen, daß keine Funkverbindung bestand. Sie haben sich da geirrt, Mrs. Kent. Es war schlicht und einfach ein Schaden an der Antenne der Relaisstation. Der Schaden ist behoben, und Sie können jederzeit Kontakt zu CXM 304 aufnehmen.«

      »Beruhigend«, sagte Hazel und meinte das Gegenteil. Sie war nämlich keineswegs beruhigt. »Rick hat sich nicht über Funk gemeldet?«

      »Unser Freund schweigt sich aus.« Der Chefinspektor hob die Schultern und ließ sie in einer hilflosen Geste sinken. »Sehen Sie, Rick weiß, daß wir ihm in dieser Lage nicht helfen können. Wir sind zu weit weg. Also belastet er uns nicht mit seinen Problemen. Das ist eben seine Art.«

      »Ich kenne seine Art auch recht gut«, erwiderte Hazel Kent und merkte erstaunt, daß sie sich über die vertrauliche Art des Chefinspektors ärgerte.

      Dabei hatte sie nun wirklich keinen Grund, auf Hempshaw eifersüchtig zu sein. Trotzdem störte es sie, daß Hempshaw sie über Ricks Eigenschaften belehren wollte. Sie war klug genug, um den Grund dafür zu erkennen. Sie vermißte Rick, und sie sorgte sich um ihn. Er schwebte in Gefahr. Das tat er bei jedem Einsatz.

      Diesmal war es für sie jedoch besonders schlimm, da es so gar keinen Kontakt zu ihrem Freund gab. Von dieser Sorge nun kam ihre Nervosität.

      Hazel Kent mußte ein bedeutendes Unternehmen leiten. Dabei hatte sie gelernt, wenigstens Dritten gegenüber ihre Gefühle im Zaum zu halten. Sie riß sich zusammen und schaffte es, dem Chefinspektor ein lächelndes Gesicht zu zeigen.

      »Was haben Sie sonst über die Lage in der Station erfahren?« erkundigte sie sich. »Am Telefon waren Sie nicht gerade gesprächig.«

      Der Chefinspektor zögerte einen Moment, entschloß sich dann aber, Hazel Kent reinen Wein einzuschenken.

      »Die Vorfälle in CXM 304 fallen unter STRENG GEHEIM«, erklärte er. »Also, behalten Sie alles für sich.«

      »Das versteht sich von selbst«, versicherte Hazel, und Hempshaw wußte, daß er sich darauf verlassen konnte.

      »Die Station wird von unheimlichen Wesen angegriffen«, schilderte er. »Der Leiter der Station hat sich persönlich gemeldet, aber keine genauen Angaben gemacht. Es soll sich um Personen handeln, die etwas mit einer Expedition zu tun haben, die vor hundert Jahren verschossen oder umgekommen ist. Eine mysteriöse Angelegenheit. Vorläufig ist alles noch unter Kontrolle, es können sich aber minütlich neue Zwischenfälle ereignen. Das wäre alles. Ach ja, Red ist auch in der Antarktis.«

      »Red, der Geheimdienstmann?« Hazel zog die Augenbrauen hoch. »Da wird Rick aber nicht sehr erfreut sein.«

      »Ich weiß.« Der Chefinspektor grinste. »Die beiden mögen sich nicht sonderlich. Rick wird