Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027213344
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in den Chroniken nach, wir kamen mit Richard dem ErobererSchlau verwechselt hier Richard Löwenherz mit Wilhelm dem Eroberer, der 1066 mit den Normannen in England einfiel. herüber! also paucas palibrisSpanisch: Pocas palabras = Wenig Worte, kurz und gut.: laßt der Welt ihr Recht. SessaVielleicht das französische c'est ça oder aber auch das italienische cessa = geh ab.!

      Wirtin.

       Ihr wollt mir die Gläser nicht bezahlen, die Ihr zerbrochen habt?

      Schlau.

       Nein, keinen Heller. Still, still, sagt JeronimoDer Vater in Kyds »Spanischer Tragödie«, der verrückt wird, als er eben den ermordeten Sohn rächen will., geh in dein kaltes Bett und wärme dich.

      Wirtin.

       Ich weiß schon, was ich zu tun habe, ich muß gehn und den ViertelsmeisterDer Konstabler des betreffenden Stadtviertels. holen. (Ab.)

      Schlau.

       Den Viertels-, Fünftels-, Sechstels- oder Achtelsmeister. Ich werde ihm nach dem Gesetz antworten. Ich weiche keinen Zoll breit, Junge; laßt ihn kommen und in der Güte. (Schläft ein.)

      Ein Lord, der mit seinem Gefolge von der Jagd zurückkehrt, tritt auf.

      Lord.

       Jäger, ich sag' dir's, pfleg die Meute gut.

       Der Spürhund Lustig hat sich überlaufen;

       Und kupple Greif mit der tiefstimm'gen Bracke.

       Sahst du nicht, Bursch, wie brav der Silber aufnahm

       Am Rand des Zauns, so kalt die Fährte war?

       Den Hund möcht' ich für zwanzig Pfund nicht missen.

      Erster Jäger.

       Nun, Baumann, ist so gut wie der, Mylord

       Er ließ nicht ab, verlor er gleich die Spur,

       Und zweimal fand er heut die schwächste Wittrung;

       Glaubt mir's, das ist der allerbeste Hund.

      Lord.

       Du bist ein Narr; wär' Echo nur so flink,

       Ich schätzt' ihn höher als ein Dutzend solcher.

       Nun füttre diese gut, und sieh nach allen;

       Ich reite morgen wieder auf die Jagd.

      Erster Jäger.

       Ganz wohl, Mylord.

      Lord.

       Was gibt's da?

       Ein Toter oder Trunkner? Atmet er?

      Zweiter Jäger.

       Er atmet, gnäd'ger Herr, ihn wärmt sein Bier,

       Sonst wär's ein kaltes Bett, so fest zu schlafen.

      Lord.

       O scheußlich Tier! Da liegt er wie ein Schwein! –

       Graunvoller Tod, wie ekel ist dein Abbild! –

       Hört, mit dem Trunknen will ich was beginnen.

       Was meint ihr, wenn man in ein Bett ihn legte,

       In feinem Linnen, Ring' an seinen Fingern,

       Ein recht erles'nes Mahl an seinem Lager,

       Stattliche Diener um ihn beim Erwachen –

       Würde der Bettler nicht sein selbst vergessen?

      Erster Jäger.

       Mein Treu', Mylord, das, glaub' ich, kann nicht fehlen.

      Zweiter Jäger.

       Es wird ihn seltsam dünken, wenn er aufwacht.

      Lord.

       Ganz wie ein schmeichlerischer Traum, ein Blendwerk!

       Drum hebt ihn auf, verfolgt den Scherz geschickt,

       Tragt ihn behutsam in mein schönstes Zimmer,

       Und hängt umher die lüsternen Gemälde.

       Wärmt seinen strupp'gen Kopf mit duft'gem Wasser,

       Mit Lorbeerholz durchwürzt des Saales Luft,

       Haltet Musik bereit, so wie er wacht,

       Daß Himmelston ihm Wonn' entgegenklinge.

       Und spricht er etwa, eilt sogleich herzu,

       Und mit demüt'ger, tiefer Reverenz

       Fragt: was befiehlt doch Eure Herrlichkeit?

       Das Silberbecken reich' ihm einer dar

       Voll Rosenwasser und bestreut mit Blumen.

       Gießkanne trage dieser, Handtuch jener,

       Sagt: will Eu'r Gnaden sich die Hände kühlen?

       Ein andrer steh mit reichem Kleide da

       Und frag ihn, welch ein Anzug ihm beliebt?

       Noch einer sprech' ihm vor von Pferd und Hunden,

       Und wie sein Unfall sein Gemahl bekümmre.

       Macht ihm begreiflich, er sei längst verrückt,

       Und sagt er euch, er sei . . . so sprecht, ihm träume,

       Er sei nichts anders als ein mächt'ger Lord.

       Dies tut und macht's geschickt, ihr lieben Leute;

       Es wird ein schön ausbünd'ger Zeitvertreib,

       Wird er gehandhabt mit bescheidnem Maß.

      Erster Jäger.

       Mylord, vertraut, wir spielen unsre Rolle!

       Und unserm Eifer nach soll er es glauben,

       Daß er nichts anders ist als wir ihn nennen.

      Lord.

       Hebt ihn behutsam auf, bringt ihn zu Bett,

       Und jeder an sein Amt, wenn er erwacht.

       (Einige tragen Schlau fort. Trompeten.)

       Geh, Bursch, und sieh, wen die Trompete meldet.

       Vielleicht ein großer Herr, der auf der Reise

       Sich diesen Ort ersehn, um hier zu rasten.

       Sag an, wer ist's?

      Diener.

       Mit Eurer Gnaden Gunst,

       Schauspieler sind's, die ihre Dienste bieten.

      Lord.

       Führ sie herein. Ihr seid willkommen Leute.

      Schauspieler treten auf.

      Erster Schauspieler.

       Wir danken Euer Gnaden.

      Lord.

       Gedenkt ihr diesen Abend hierzubleiben?

      Zweiter Schauspieler.

       Wenn Euer Gnaden unsern Dienst genehmigt.

      Lord.

       Von Herzen gern. Den Burschen kenn' ich noch, Er spielte eines Pachters ältsten Sohn; Da, wo so hübsch du um das Mädchen warbst. Ich weiß nicht deinen Namen, doch die Rolle War passend und natürlich dargestellt.

      Erster Schauspieler.

       War es nicht SotoReminiszenz an eine Figur eines nicht mehr bekannten Dramas., den Eu'r Gnaden meint?

      Lord.

       Der war es auch; du spieltest ihn vortrefflich.

       Nun, zur gelegnen Stunde kommt ihr eben,

       So mehr, da ich 'nen Spaß mir vorgesetzt,

       Wo ihr mit euerm Witz mir helfen könnt.

       Ein Lord hier wird euch heute spielen sehn –

       Allein ich fürcht', ihr kommt mir aus der Fassung,

       Daß, fällt sein närrisch Wesen euch ins Auge',

       (Denn noch sah Mylord niemals