Die wichtigsten Werke von Jodocus Temme. Jodocus Temme. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jodocus Temme
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027238149
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Jüttland sey.

      Wohl bin ich der! Und wohl hießen meine armen Kindlein so! antwortete der Greis, von Schmerzen der Erinnerung ergriffen.

      Da sahen die beyden fragend, zuerst voll Verwunderung sich an, dann warfen sie sich weinend vor dem blinden Greise nieder, umschlangen seine Knie und küßten seine Hände, und entdeckten ihm, daß sie seine geraubten und wieder gefundenen Kinder seyen.

      Clodoald und Hildegardis waren von den räuberischen Normanen, jener nach Afrika an einen Schäfer, diese in das Herz von Sachsen an Priester verkauft. Clodoald war mit dem Sohne seines Herrn, seinem Begleiter Faustinus, in allen ritterlichen Künsten und Uebungen auferzogen worden, und befand sich jetzt auf dem Zuge, sein Vaterland und seine geliebten Eltern wieder aufzusuchen. Hildegardis war zum Dienste der Götter geweihet worden, und vergebens hatte sie seit langen Jahren auf ein Mittel gesonnen, aus den dichten Wäldern in ihre mit Schmerzen zurückersehnte Heymath zu entfliehen.

      Wer wagt es, die Freude der Glücklichen zu beschreiben! Eine Umarmung folgte der Anderen, und lange lagen sie sich an den liebenden, überseligen Herzen. Der Greis aber erkannte, daß hier eine höhere Hand gewirkt habe, als die seiner heidnischen Götzen; und er bat den Kayser, ihm und allen den Seinigen das heilige Wasser der Taufe geben zu lassen. Und wie nun nach einiger Zeit in Gegenwart des kayserlichen Hofes und des ganzen Heeres der Franken ein frommer Priester den Statthalter und seine Kinder mit dem heiligen Wasser einsegnete und sie in den Schooß der Kirche aufnahm, da entschwand plötzlich das Dunkel, das auf den Augen des Greises gelegen hatte; er sah wieder das reine Himmelslicht, und doppelt heiß flossen die Dankgebete der Glücklichen.

      Lange hat er noch in Freude und Freudigkeit gelebt, umgeben von, seinen Kindern, zu denen auch bald, mit Hildegardis vereinigt, der Ritter Faustinus gehörte.

       Inhaltsverzeichnis

       Vorwort

       1. Sagen der Altmark

       1. Das Haus des Kaisers zu Stendal

       2. Erbauung des Doms zu Stendal

       3. Die Rolandssäulen

       4. Der verschwundene Tambour

       5. Die gottesschänderischen Juden

       6. Das wunderbare Feuer zu Stendal

       7. Der Kinderesser zu Stendal

       8. Der Betrug um die Leichengebühren

       9. Die betenden Straßenräuber

       10. Die alte Glocke in Koblake

       11. Das steinerne Kreuz bei Großen-Möhringen

       12. Das Marienbild zu Schleuß

       13. Die Pferdetrappe bei Darnstedt

       14. Der Teufel und der Schreiber zu Klein-Schwechten

       15. Die rothe Erde bei Dentz

       16. Der Teufelsstein zu Ostheeren

       17. Die Wahrzeichen an der Stephanskirche zu Tangermünde

       18. Die Jungfrau Lorenz

       19. Die Papenkühle bei Bellingen

       20. Der geigende Pfarrer

       21. Das Büchelchen

       22. Das Gespenst zu Schorstett

       23. Die Belagerung von Rogätz

       24. Die alte und die neue Stadt Gardelegen

       25. Die Sanct Georgen-Capelle vor Gardelegen

       26. Die Wette um das Thor zu Gardelegen

       27. Das Wamms des Geräderten

       28. Die Isern-Schnibbe bei Gardelegen

       29. Der Selische See

       30. Die goldene Laus bei Bismark

       31. Die Todtenglocke zu Calbe

       32. Die Stadt Salzwedel

       33. Das Stadtholz bei Salzwedel

       34. Klaus Ule

       35. Der bestrafte Meineidige

       36. Der Elternmörder in Salzwedel

       37. Die wüste Kirche zu Danne

       38. Der Mittelpunkt der Welt

       39. Die großen Steine bei Ballerstedt

       40. Die gestohlene Glocke in Ristedt

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