SURVIVAL INSTINCT. Kristal Stittle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kristal Stittle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958350250
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      This Translation is published by arrangement with SEVERED PRESS, www.severedpress.com

      Title: Survival Instinct. All rights reserved. First Published by Severed Press, 2013. Severed Press Logo are trademarks or registered trademarks of Severed Press. All rights reserved.

      Impressum

      Deutsche Erstausgabe

      Originaltitel: SURVIVAL INSTINCT

      Copyright Gesamtausgabe © 2014 LUZIFER-Verlag

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

      Cover: DrawPort

      Übersetzung: Andreas Schiffmann

      ISBN E-Book: 978-3-95835-025-0

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      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Für meine Mom, Barbara Stittle.

      Du hast alles und mehr getan.

      SEKTION EINS

      Der Ausbruch

      Tobias

      Tobias lief Lucas Jonas durch den überfüllten Park hinterher. Es war heiß und laut, stank nach Haargel sowie Körperausdünstungen. Die Kameratasche, die er trug, fing schon wieder an zu rutschen, also zog er das schwere Ding weiter auf der Schulter zum Hals hin und zwängte sich durch eine besonders dicht zusammenstehende Traube von Menschen.

      Das Gedränge der Leiber ging ihm allmählich auf die Nerven. Er hasste große Menschenmengen. Obwohl er größer als die meisten war – durchschnittlich große reichten ihm gerade bis zur Nase – beunruhigte ihn die schiere Masse, die sich um ihn scharte. Tobias war kein Einzelgänger; er erfreute sich eines ansehnlichen Freundeskreises, doch überall, wo er es mit mehr als zehn Personen zu tun bekam, wurde ihm beklommen zumute. Hier waren es Hunderte, wenn nicht gar an die Tausend.

      Allmählich kamen ihm Zweifel daran, ob es wirklich ein so toller Lebensentwurf war, in der Stadt zu wohnen. Andererseits dachte er das auch nicht zum ersten Mal.

      »Wie weit noch?«, rief er nach vorne zu Lucas.

      Dieser antwortete nur mit einer Drehung seiner Hand auf Schulterhöhe. Tobias grummelte in sich hinein; mit großen Namen wie Lucas Jonas zu arbeiten, war stets am schlimmsten. Sie beantworteten niemals Fragen und bestanden andauernd darauf, die schwerste Ausrüstung mitzuschleppen. Tobias hatte ursprünglich eine viel kleinere und leichtere Tasche gewählt, doch als Mr. Großkotz diese sah, bestand er auf die schweren Geschütze. Größer bedeutete zwar nicht besser, sah aber beeindruckender aus, und der schöne Schein war alles, worum es diesen Typen ging. Aber Lucas Jonas … Was für ein Name war das überhaupt?

      Endlich brachen sie durch den Auflauf und erreichten den Sicherheitszaun. Tobias blieb stehen, um frische Luft zu schnappen – soweit das überhaupt möglich war, im Stadtpark in der heißen Augustsonne neben einem Wust schwitzender Leiber. Während dieser Pause verlor er Mr. Jonas vorübergehend aus den Augen, und als er ihn wiederentdeckte, schlug dieser sich zum Kontrollpunkt durch. Tobias seufzte und machte sich auf den Weg hinüber. Lucas diskutierte bereits mit einem Sicherheitsmann, einem kräftigen Schwarzen mit Armen so dick wie Tobias' Beine.

      »Wissen Sie, wer ich bin?« Lucas stand auf Zehenspitzen und konnte dem Riesen trotzdem nicht auf Augenhöhe begegnen. »Ich bin Lucas Jonas, verdammt! Können Sie diesen Ausweis lesen?« Er fuchtelte so hektisch mit dem laminierten Papier vor dem Gesicht des Wächters, dass sich Tobias ziemlich sicher war, dieser erkenne nicht einmal die Farbe. »Er berechtigt mich dazu, überall hinzugehen, wo ich in diesem elenden Durcheinander hingehen will!«

      Als Lucas schließlich bemerkte, dass Tobias neben ihm stand, zog er ihn grob zu sich. Er entriss ihm die Tasche und öffnete einen Reißverschluss, wobei die teuren Geräte fast auf den Boden gefallen wären.

      »Sehen Sie? Eine Filmausrüstung!« Mit hochrotem Kopf drehte er sich zu Tobias um. »Steh nicht rum wie ein Ölgötze, Toby, sondern zeig dem Mann deinen verfluchten Ausweis!«

      Er ließ Tobias' Arm mit einem Schubser los. Tobias hätte aus der Haut fahren können, weil er Toby genannt worden war, was wie ein Hundename klang, zog aber trotzdem den Pass an dem Band um seinen Hals hervor. Er gab ihn dem Wachmann, der ihn gründlich prüfte.

      »Anstrengender Tag heute, Mackenzie?«, fragte er mit tiefer Stimme, während er Tobias' Pass las.

      »Ist das so offensichtlich?« Tobias grinste Lucas selbstgefällig von der Seite an. Es brachte gelegentlich Vorteile mit sich, dass er bei seiner Arbeit für Leighton Network schon viele Sicherheitsbeamte kennengelernt hatte.

      »Du kennst den Mann?« Lucas schaute zwischen den beiden hin und her. »Warum zum Henker hast du das nicht gleich gesagt? Mein Gott, diese Anfänger …« Er sprach das letzte Wort entnervt langgezogen in Silben.

      Der Wachmann trat zur Seite, woraufhin Lucas mit einem arroganten Grinsen vorbeilief, das strahlend weiße Zähne offenbarte.

      »Wie bist du denn an den geraten?«, fragte der Mann Tobias, während er Lucas hinterherschaute.

      »Mit Pech, schätze ich.« Einmal mehr zog Tobias seine Tasche hoch. »Sag mal, Bruce, ich gehe nächsten Freitag mit ein paar Kumpels ins The Foxers; kommst du mit?« Er mochte den Laden, weil es dort nie übermäßig voll war. Dort hatte er Luft zum Atmen im Gegensatz zu anderen Läden – oder der Meute, durch die sie gerade gekommen waren.

      »Klar, Mackenzie, aber der zieht nicht mit, oder?« Sicherheitsmann Bruce zeigte mit dem Daumen über seine Schulter Richtung Lucas.

      »Falls doch, ist mein Leben vorbei. Ich gehe jetzt besser, bevor er meinem Boss Bescheid gibt und einen anderen Lastesel verlangt.« Mit einem Seufzen machte sich Tobias Mackenzie auf den Weg hinter Lucas her.

      Bruce rief ihm noch mit seiner Brummstimme nach: »Dein Boss wäre nie so gemein zu jemand anderem, nur zu dir!«

      Tobias streckte den Mittelfinger über einer Schulter nach hinten aus. Bruce' Gelächter hallte ihm nach, während er sich nach Mr. Lucas Jonas umschaute. Bis er wieder ein so aufrichtiges und völlig argloses Lachen hörte, sollte einige Zeit vergehen.

      Als er sich seinen Weg um die Aufbauten und üblichen Gerätschaften bahnte, die es immer hinter einer Bühne gab, entdeckte er Jonas endlich. Als dieser wiederum ihn sah, stürmte er auf ihn zu, und Tobias wusste, dass dies nichts Gutes verhieß. Lucas packte ihn am Arm und zog ihn noch schneller neben sich her. Tobias ließ sich die unfreiwillige Führung gefallen, indem er tief durchatmete und schwieg. Beschissene Fernsehtypen – ständig in Eile, dachte er.

      Lucas blieb zwischen dem Bühnenrand und der Reihe von Bussen stehen, in denen sich die Rockstars aufhielten.

      »Hier.« Er zeigte vor seine Füße.