Uff- das war hart. Ich holte tief Luft und fühlte ein heftiges Ziehen im Unterleib. Verdammt, der Kerl machte mich so geil, dass ich es mir am liebsten selbst gemacht hätte. Nun wollte ich genaueres wissen, deshalb fragte ich: „stimmt das wirklich? 22 Zentimeter? Mensch, der Gedanke an deinen Schwanz macht mich ich so heiß, ich muss mich jetzt mal eben selbst befriedigen - bis gleich“
Seine Antwort kam umgehend: „ja 22, also mach es dir, viel Spaß und dann melde dich, ich brauch noch deine Adresse“
Tatsächlich musste mein Vibrator mir die Befriedigung verschaffen die ich durch meine Kunden bisher nicht bekommen hatte. Obwohl mein Körper auf die kräftige Vibration sehr schnell mit einem heftigen Orgasmus reagierte fühlte ich mich anschließend leer, wie ausgehöhlt. Meine Bedürfnisse nach körperlicher Nähe und menschlicher Wärme waren damit nicht befriedigt. Danach blieb ich noch einen Moment liegen und dachte über meine eigenartige Veränderung nach. Ewig lange hatte ich keine Selbstbefriedigung mehr gemacht, weil ich einfach das Bedürfnis nicht hatte. Ich war die letzten Jahre gefühlsmäßig fast tot gewesen. Wo durch sich mein Gefühlsleben so plötzlich verändert hatte war mir selbst rätselhaft. Aber ich fand den jetzigen Zustand neu und spannend, nahm mir vor, jede Gefühlsregung zu genießen, aus allem voller Egoismus meinen Nutzen zu ziehen. Dann erhob ich mich, ging ins Bad um mich abwechselnd heiß und kalt zu duschen und setzte mich dann total erfrischt wieder an den PC.
Also würde ich diesem Mario meine Adresse schicken. Egal ob er mir nun gefiel, ich brauchte endlich ausgiebigen, geilen Sex und in der Not frisst ja auch der Teufel Fliegen. Ich grinste ironisch, welch ein Vergleich.
Die Mail mit der Adresse und noch einmal der Bestätigung, dass ich ihn um 4 Uhr in der Nacht erwarten werde, sandte ich ihm umgehend.
„Und hast du es dir selbst gemacht? War es gut? Ich besorg es dir besser. Aber ich zahle nicht für Sex- wenn du Geld willst komme ich nicht. Dann verpasst du allerdings das Beste was du bisher erlebt hast.“ kam sofort die Antwort.
„Ich will nicht dein Geld - ich will deinen Schwanz!“ kommentierte ich deutlich.
Er schrieb sofort zurück „ du wirst es nicht bereuen- und zieh nichts an- empfange mich nackt, damit ich dich sofort ausgiebig lecken kann. Ich freue mich, bis später, ich ruf dich an, Lgma“
Bevor ich ihm mitteilen konnte, dass ich nicht nackt die Haustür öffnen könne und auch nicht wolle, hatte er sein Profil schon verlassen. Der rote Punkt war hinter seinem Namen.
Das war mein Nachteil, er hatte meine Rufnummer, ich hatte von ihm nichts. Ich konnte jetzt raten und musste hoffen, dass er wirklich kam, wenn nicht hätte ich Pech gehabt. Das war blöd, ein Ungleichgewicht was nicht in Ordnung war. Wie sollte ich bloß den restlichen Tag umkriegen? Sollte ich vorher schlafen? Klar, musste ich doch, wegen der OP, schließlich musste ich pünktlich in der Praxis sein. Eigentlich hatte ich etwas Dummes gemacht, dass ich mir einen Lover für diese Nacht bestellt hatte. Ich kicherte laut. Ich hatte mir in dem Alter tatsächlich einen Stecher bestellt. Ein Witz. Circa zehn Jahre zuvor hatte ich mal die Idee gehabt, in einen Männer-Puff zu gehen und mir mal so einen Stricher zu mieten, dem ich Anweisungen geben konnte, was er an welcher Stelle und wie lange machen sollte . Das Vorhaben war nur daran gescheitert, das ich keine Ahnung hatte, wo es ein Männer-Bordell gab. Nun kam in der Nacht Einer der mir versprochen hatte mich zu befriedigen, und das ohne Bezahlung. Na ja, für mich gab es schließlich auch keine Kohle. Aber das war mir egal. Ich brauchte eine Zunge zwischen meinen Beinen die mich zum Wahnsinn leckte und einen kräftigen Schwanz, der meine Muschi richtig rubbelte, ja, das bekam ich in einigen Stunden. Gut! Lange genug hatte ich darauf verzichtet.
Aber mit einem fremden Mann, hier in meiner Wohnung, mitten in der Nacht? Wo ich doch wirklich ganz alleine war, und mich niemand hören würde wenn ich Hilfe brauchte? Dazu war das alleinstehende Haus, zwischen einer Kirche und Bäumen, mit nur einer Nachbarfamilie über mir, die auch noch verreist war, eigentlich zu einsam gelegen. Plötzlich wurde mir der Leichtsinn meines Vorhabens bewusst.
Ach Quatsch- ich kenne doch sein vögeln-Profil, das schreib ich mir auf. Wird sicher richtig geil, das brauche ich heute, dachte ich und schob die ängstlichen Bedenken beiseite.
Gegen Abend rief Rabea an, fragte: „Mama hast du keine Lust bei uns zu schlafen? Ich muss morgen früh in die Stadt, das könnten wir zusammen machen. Soll ich dich abholen?“
Erschrocken erwiderte ich schnell: „Nein Maus, ich habe doch morgen früh die OP. Ich bleibe lieber hier. Vielleicht morgen Abend. Je nach dem wie es mir geht. Heute nicht.“
„Aber das macht doch nichts. Ich will auch ganz früh um 8 raus. Dann fahr ich dich hin. Um wie viel Uhr musst du denn da sein?“ plante sie.
Ich wurde ungeduldig: „Nein, heute nicht. Habe ich nicht klar und deutlich gesagt, heute nicht? Ich habe nachher noch einen Termin. Weißt du jetzt warum?“
„Ist ja schon gut, sei doch nicht gleich so aggressiv. Kann ich doch nicht riechen. Aber wieso so spät? Es ist doch schon nach acht. Das machst du doch sonst nicht. Ich denke deine Geschäftszeit geht bis sieben? Kommt der Holger etwa? Oder was ist das für ein besonderer Freier?“ wurde meine Tochter plötzlich sehr neugierig.
„Nee. Erinnere mich bloß nicht an den. Von dem bin ich sehr enttäuscht, der hat mich ganz vergessen.“ Ärgerte ich mich, dass sie mich auch noch darauf aufmerksam machte, dass ich mich in den treulosen Kerl verguckt hatte.
„Hab ich dir doch gleich gesagt, Mama. Ist eben nur ein Freier.“ Trumpfte sie auf.
„Okay, schon gut, du hattest recht. Also bis morgen!“ beendete ich säuerlich das Telefonat.
Das hätte mir noch gefehlt, dass ich mich vor meiner Tochter rechtfertigen müsse, dass ich mir just for fun einen Bespringer bestellt hatte, ohne dafür Geld zu nehmen. Diese Diskussion könnte ich mir gar nicht reinziehen. Nein, das ging sie nun wirklich nichts an. Schließlich war das mein Körper, den konnte ich beglücken lassen von wem und wann ich wollte. Beglücken, das war es was mich zum Überlegen veranlasste. Wie empfing ich ihn? Nackt ging sicherlich nicht, aber da kam mir eine Idee. Ein Hauch von Nerz durfte es sicher sein. Klar, ich lachte laut auf. Wofür hatte ich den meine Pelze? Nerz auf nackter Haut, das war doch geiler Luxus pur. Ich holte meinen schwarzen wadenlangen Nerzmantel aus der Verpackung, suchte meine schwarzen Pumps, waren zwar keine High Heels, aber immerhin ein Acht-Zentimeter-Absatz, und darunter nichts. Ja, so würde ich ihm die Tür öffnen. Und mir würde es nicht zu kalt sein. Dann noch gut frisiert und geschminkt. Der würde staunen.
Wieder hatte ich Probleme mich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren, deshalb legte ich mich gegen 22 ins Bett. An schlafen war aber überhaupt nicht zu denken, ich war viel zu nervös. Ich stand wieder auf, versuchte einige Vorsichtsmaßnehmen zu treffen, ich schloss die Türen der hinteren Massage-Räume ab und deponierte die Schlüssel in meinem Schlafzimmer mit der Aufschrift „Privat“. Dann bereitete ich das Bizarr-Zimmer vor. Der erste Raum im Eingangsbereich, gleich neben der Haustür schien mir die beste Möglichkeit zu sein, dem Fremden so wenig Spielraum wie eben nötig zu geben. Noch ein paar Kerzen, ein Schüsselchen mit Bonbons, sowie 2 kleine Flaschen Mineralwasser und 2 Gläser, zwei zusätzliche Kissen und die zweite leichte Wolldecke, schon war das schwarze Stahl-Himmelbett mit den roten Dekoschals und der anderen roten Dekoration empfangsbereit und gemütlich. Ja, damit konnte Mario eigentlich zufrieden sein. Was hieß denn hier zufrieden? Der Kerl bekam ein super Geschenk, wie er es in seinem ganzen Leben sicher noch nie bekommen hatte. Diese Arroganz besaß ich schon, dass ich mir meines Wertes bewusst war.
Gegen Mitternacht ließ ich mir Badewasser ein. Ich wollte ein heißes Vollbad mit dem Rosenöl aus Ägypten nehmen. Nicht nur ich sondern die ganze Wohnung würde dann verführerisch nach Rosen duften. Allgemein benutzte ich Räucherstäbchen um einen angenehmen Wohlgeruch zu verbreiten, aber heute Nacht wollte ich was besonders gut riechendes verbreiten. Nach dem Bad würde ich dann sicher endlich einschlafen können, denn ein paar Stunden hatte ich ja noch.
Gerade wollte ich in die Wanne steigen, als mein Handy klingelte. Die Nummer kannte ich nicht. Wer mochte das sein?