Lodernder Hass. Horst Warnatsch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Horst Warnatsch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847605270
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bereit gewesen. Sie war richtig unfreundlich, feindselig, aggressiv, als wir uns mit Mutter in ihrem Geschäft umgesehen haben. Vielleicht, weil wir nichts gekauft haben.“ Jetzt wandte er sich wieder zu ihnen um. „Von anderen Kunden haben wir übrigens ähnliches gehört: Zehn bis zwanzig Prozent teurer, als in anderen Märkten, wenig Kundschaft, einige Tiefkühlware, bei der das Verfalldatum überschritten war - über kurz oder lang wäre der Laden pleite gegangen. Das ist meine Meinung. Den Asia-Markt brauchten wir als Konkurrent wirklich nicht zu fürchten.“

      Während sich Pergande und Henningsen im Geschäft aufgehalten haben, hatte es draußen leicht geregnet. Die Straße war nass und spiegelte nun die aufreißende Wolkendecke wider.

      Wieder im Freien, tauschten die beiden vielsagende Blicke aus. Den alltäglichen Berufsverkehr auf der Hoheluftchaussee nahmen sie nur am Rande wahr. Alle paar Minuten der schwere Dieselmotor eines Doppelgelenk-Linienbusses, irgendwo immer, nah oder fern, das Martinshorn eines Polizei- oder Rettungswagens, die unterschiedlichen Schrittfrequenzen der Passanten.

      „Genau so, wie wir es Herbert heute Morgen schon prophezeiht haben“, bemerkte Henningsen angestoßen.

      Pergande zog seine dunkelblaue Strickmütze, die er in der Jackentasche stecken hatte, über den spärlichen Haarwuchs. „Ich habe irgendwie nichts anderes erwartet. Und weißt du, was das Schlimmste ist?“

      „Sag’s mir.“

      „Wenn wir über den Daniel Friedlaender nicht weiter kommen, glaube ich kaum, dass der Fall zu klären ist.“

      „Das sehe ich nicht so, Gregor“, widersprach ihm Henningsen, „wir stehen ja gerade an Anfang.“

      Pergande vermochte die Erfahrung aus 23 Jahren Kriminaldienst in die Waagschale zu werfen. Sie schlug sich mit der ganzen Last in seinem Augenausdruck nieder, als er seinen Kollegen forschend ansah. „Worum wollen wir wetten?“

      „Vergiss es!“

      Ihr Telefon schlug an. Bianca nahm den Hörer ab und vergaß, auf das Display zu sehen. „Jochens.“

      „Jörn Naumann“, meldete sich eine etwas träge Stimme, „da habt ihr uns ja eine ziemliche Sauerei zukommen lassen.“

      „Aha, und Du bist der Glückliche, dem jetzt das ganze Büro voll muffelt.“

      Der Kollege von der Abteilung für Wirtschaftskriminalität.

      „Hab mich mit den ganzen Verbrennungsrückständen in einen Kellerraum verzogen.“

      „Wo du mit Overall und Atemschutz am Auswerten bist.“

      „Natürlich“, kam es gedehnt. „Ich schaue mir alles noch etwas genauer an, Frau Jochens, aber ein erstes Statement kann ich Dir schon abgeben.“

      „Das ist super.“ Bianca zog den Collegeblock zu sich heran. „Hast du etwas Verdächtiges heraus gefunden?“

      „Für mein Ressort schon mal gar nicht.“ Und nach einer Kunstpause: „Aber aus den Überresten kann man erkennen, dass die Buchhaltung hunds-mi-se-rabel gehändelt wurde. Nicht einmal den Betrieb eines Kaugummiautomaten wird man dem Finanzamt so präsentieren können.“

      „Eines Kaugummiautomaten...“ Bianca verkniff sich ein Lachen. „Hast Du etwas erkannt, das mit einer Brandstiftung im Zusammenhang stehen kann?“

      „All' diese verkohlten Unterlagen.“

      „Du weißt, was ich meine!“

      Würde Naumann nicht so schleppend sprechen, wäre das Telefonat sicher in der Hälfte der Zeit abzuwickeln.

      „Nach dem gegenwärtigen Stand meiner Auswertungen würde ich sagen, nein. Vor mir liegen die Fragmente von Vorsteueranmahnungen, Rechnungen von holländischen Lieferanten, Tankquittungen, Rechnungen vom Asiamarkt an kleinere Geschäfte in Stade, Bargteheide, an ein Restaurant in Lauenburg, allerlei Aufstellungen vom Steuerberater und dann noch ein Brief vom Steuerberater, in dem eine Sriwan Friedlaender um einen Ortstermin gebeten wird. Der Steuerberater könne nur dann für eine optimale und zeitgerechte Steuerabwicklung sorgen, wenn er sich im Geschäft selbst einen Überblick verschaffen kann. Gleichzeitig bietet er an, die Buchhaltung zu übernehmen.“

      Eine Pause entstand.

      „Das ist alles?“ hakte Bianca nach.

      „Viel Kleinkram liegt hier noch, viel Unleserliches. Kann man kriminaltechnisch zum Teil vielleicht aufbereiten, aber das wird den Aufwand nicht lohnen. Ich sage Dir, Frau Jochens: Der Geschäftsführung fehlt es an jeglicher Erfahrung. So kann man in einer Seitengasse von Shanghai einen Kochtopf betreiben, aber ein Supermarkt geht in Deutschland, so geführt, unweigerlich vor die Hunde.“

      Bianca machte Notizen und schüttelte dabei den Kopf. Sie musste an Daniel Friedlaender denken.

      „Bist du noch am Apparat?“

      „Habe fleißig mitgeschrieben.“

      „Ich schaue bei Gelegenheit weiter durch. Wenn ich was Auffälliges entdecke, hört ihr von mir. Ansonsten kommt von mir nur ein Vermerk.“

      „Großartig, Jörn, ich werde dich für eine vorzeitige Beförderung vorschlagen.“

      „Bloß nicht. Nachher muss ich noch Verantwortung übernehmen.“

      Bianca grinste. Dann war die Verbindung unterbrochen.

      Sie starrte danach etwas ratlos auf den Apparat und fragte sich, ob die Brandstiftung mit einer miserablen Geschäftsführung zusammenhängen konnte. Sie beantwortete ihre Frage mit einem Nein. Verbrannte Rechnungen der Lieferanten ließen sich neu erstellen und dem Mietersparnis bis zur vollständigen Renovierung stand der Geschäftsausfall gegenüber. Es sei denn, der Geschäftsausfall wurde durch einen Versicherungsschutz aufgefangen. Das mussten sie bei Yanqiu Kramer noch erfragen.

      Daniel Friedlaender. Sie suchte nach der Seite, wo sie seine Mobilfunknummer notiert hatte. Sie tippte dann die Nummer ein und wurde mit einer automatischen Ansage in die Mobilbox geleitet.

      Ohne zu zögern hinterließ sie ihre Nachricht: „Nochmal Bianca Jochens, Kripo Hamburg. - Hallo, Herr Friedlaender. Morgen, 12 Uhr, ein Bauerfrühstück im Schweinske. Im Jahnring, gegenüber den Sportplätzen. Ausflüchte lasse ich nicht gelten.“

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