Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745099935
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      Ich bin Marie Jane Wintermann. Wir kennen uns leider nicht persönlich, doch habe ich sie und ihre Freunde öfters von meinem Segelflugzeug aus beobachtet. Ich habe sie immer an den Grabungsstätten gesehen, die mein Vater entdeckt hat. Keine Angst, ich möchte ihnen nichts streitig machen. Ganz im Gegenteil, ich gönne ihnen den Erfolg, schließlich ist es ihre Geschichte und ihr Volk. Sie werden sich sicherlich fragen, warum habe ich dann alles zerstören lassen? Das kann ich ihnen ganz einfach erklären. Mein Vater musste wegen der Geldgier einiger Leute aus seinem Umfeld sterben. Er wollte auf keinen Fall die Artefakte vermarkten, sondern wollte alles nur dokumentieren und ihr Geheimnis irgendwann veröffentlichen. Das aber erst, wenn sie in Sicherheit wären und keine Repressalien mehr zu befürchten hätten. Jetzt sind Kopien der Stätten aufgetaucht, die wieder das Interesse bestimmter Personen geweckt haben. Was lag da näher, als die Stätten zu zerstören, damit ein für alle Mal der Spuk ein Ende hat. Mit den Fotos und den Aussagen meiner drei Mitarbeiter, ist alles zerstört worden. Ich habe sie über zwei Jahre beobachtet und wusste, dass sie alles Wichtige für ihr Volk geborgen hatten, sodass keine Artefakte zerstört wurden. Auch waren sie und ihre Freunde nie gefährdet, da die Sprengungen laut genug waren um sie zu warnen. Für die Unannehmlichkeiten die sie dadurch hatten, möchte ich mich bei ihnen noch nachträglich entschuldigen. Ich denke, dass dies auch im Sinne meines Vaters gewesen wäre. Er hat sehr an Nordland, das sie Simbara nennen, gehangen. Deshalb habe ich ihn auch hier beerdigt, an der Nordseite auf der Insel. Allzu gerne würde ich seinen Mörder überführen, doch dafür fehlen mir leider die Beweise. Leider habe ich kein Indiz dafür, dass gewisse Personen etwas mit dem Diebstahl der Artefakte von meinem Vater, zu tun hatten. Ich wünsche ihnen und allen anderen Vögeln alles erdenklich Gute. Falls sie mir antworten möchten, schreiben sie mir einen Brief und hinterlegen sie am Grab meines Vaters. Unter der kleinen Vase ist ein wasserdichtes Kästchen, da könnten sie ihn reinlegen. Ich komme alle drei Monate an das Grab meines Vaters. Ihre Marie Jane Wintermann.

      Er war fertig mit dem vorlesen und blickte in die Runde. Noch immer prasselte das Feuer, aber für Romantik hatte jetzt keiner was im Sinn. Kikki fragte: „Was bitte ist ein Segelflugzeug?“ Und Golan Gabrius erklärte es ihr, so gut er konnte. Er kannte es ja auch nur aus der Ferne und wusste dass es keinen eigenen Antrieb hatte und nur durch die thermischen Winde in der Luft bleibt. Zimba meinte: „Wir sollten ihr den Beweis geben den sie braucht, um den Mörder ihres Vaters zu überführen. In den Logbüchern steht doch alles minutiös aufgelistet. Vielleicht sind wir ihm das sogar schuldig.“ Er hatte Recht dachten alle. Sie überließen Marie Jane Wintermann später die Logbücher, mit einem kleinen Schreiben des Professors an sie. Alle hofften, dass es ihr helfen würde. Das Fest hatte morgens um zehn Uhr begonnen. Die Anbauer und Waldbauer fingen an mit ihren Reden. Dabei wurden ihre Fortschritte mit dem Anbau von neuen Frucht- und Körnersorten gesprochen. Auch das es in der Nähe des Hügeldorfes bald einen kleinen Wald geben wird und sie vorhatten noch drei andere Gebiete mit Bäumen zu bepflanzen. Als nächstes kamen die Bürgermeister und Architekten zu Wort. Sie berichteten über die neuen Objekte die erbaut wurden, unter anderen auch das neue Gemeindezentrum im Hügeldorf, sowie dem neuen Festplatz mit Gästehäusern im Waldland. Auch das einige Grashügel wegen Altersschwäche geschlossen werden mussten und dafür neue gebaut wurden. Für all diese Bauten waren Wusel- und Federmäuse, sowie die Bohrwürmer verantwortlich. Sie wurden natürlich auch dafür ausgezeichnet. Dann war Mittagszeit und alle stärkten sich erst einmal, denn um zwei Uhr würde Golan Gabrius seine Rede halten und gleich im Anschluss der Professor. Danach würde abgestimmt werden über die Zukunft von Simbara und ihren Bewohnern. Es war zwei Uhr und der Bürgermeister des Waldlandes, Kimus, begrüßte alle und bat als ersten Redner Golan Gabrius ans Rednerpult. Der bedankte sich und fing an mit seiner Rede. „Ich habe euch schon vor zwei Tagen kurz berichtet, auf was unser Team gestoßen ist. Als erstes möchte ich über die Aufklärung der versuchten Zerstörung der Grabungsstätten sprechen. Am gestrigen Abend..“ Er klärte alle Anwesenden über den Brief auf und las ihn vor. Sie wollten es erst gar nicht glauben, dass ein Mensch ihnen geholfen hat. Die gleichen Menschen die sie fast ausgerottet haben. Und er fuhr fort: „Jetzt stellt sich die Frage: Soll man dieser Frau vertrauen? Sollen wir ihr, durch die Übergabe der Logbücher helfen und weiter mit ihr in Kontakt bleiben? Meine Freunde vom Team und ich sind der Meinung ihr die Chance zu geben, den Tod ihres Vaters aufzuklären. Damit der Mörder seine gerechte Strafe erhält. Wir werden später darüber abstimmen. Und nun komme ich zum wohl wichtigsten Punkt der Tagesordnung. Ich werde noch einmal alle Fakten kurz aufzeigen. Laut Video Botschaft ist unser Ursprung nicht die Erde, sondern der Planet Thalius. Die Schnäbler brauchen unsere Unterstützung, um uns wieder nach Thalius zurückzubringen. Wir haben jetzt die Wahl. Entweder wir helfen mit, oder wir lassen es. Wenn wir helfen, sollten wir als erstes ein Schiff bauen. Dann müssen wir nach West-Simbara und dort ein Kraftwerk aktivieren und einige Artefakte und einen Schlüssel mitnehmen. Auch einen Aktivierungscode muss gefunden werden. Haben wir das erledigt, müssen wir nach Ost-Simbara, um auch dort ein Kraftwerk zu aktivieren. Das gleiche gilt für Artefakte, Schlüssel und den Code. Mit dem Bau des Bootes eingeschlossen, werden wir, vorausgesetzt das Wetter ist gut, etwa ein Jahr brauchen. Verzögert sich irgendetwas, könnten wir erst nach dem übernächsten Frühjahr alles zu Ende bringen. Es wäre für alle eine große Herausforderung und mit der Frage verbunden: Stellen wir uns dieser Herausforderung, oder lassen wir alles wie es ist? Was ist, wenn in Thalius entschieden wird den Stützpunkt hier aufzugeben? Was ist wenn wir nach Thalius zurück müssen? Könnten wir, hier und dort Leben? Was ist wenn wir der Technik nicht gewachsen sind? Das sind Fragen die ich nicht alle beantworten kann. Aber dafür habe ich einen kompetenten Freund mitgebracht, Professor Stutz.“ Der Professor war überrascht, weil er normalerweise erst in einer Stunde dran gewesen wäre. Er nahm seine losen Zettel und sein Tagebuch mit auf die Bühne und sagte zu Gabrius: „Warum brichst du jetzt schon ab, du wolltest doch alles erklären?“ Gabrius antwortete: „Mein lieber Freund, wenn einer Zusammenhänge und seine Folgen erklären kann dann bist das du, schließlich bist du auch der Teamchef und im übrigen hören sie dir besser zu als mir. Ich mit meinem geschwollenen Bürograten Geschwätz habe ich da keine Chance. Du machst das schon. Wie würde Philippe jetzt sagen: Oder solle iche dir deine Flügelchen halten.“ Beide grinsten und der Professor ging ans Rednerpult. Zuerst gab es Applaus und dann war es ganz still auf dem Festplatz. Der Professor hielt die Rede seines Lebens. Er warf die vorbereiteten Zettel unters Pult und nahm sein Tagebuch zur Hilfe, indem er einfach einige Eintragungen vorlas und kommentierte. Und am Schluss sagte der Professor: „ Wenn alles gut geht, können wir immer noch entscheiden ob wir hier bleiben, oder auf Thalius nur unseren Urlaub verbringen. Ich danke euch.“ Philippe kam ans Pult und flüsterte dem Professor etwas ins Ohr. Der ging gleich wieder ans Pult und gab das Zeichen zur Ruhe. Er hatte vor lauter Erklärungen vergessen, vier neue Ehrenbürgen im Grasland zu ernennen. Golan Gabrius, Golan Fibrius, sowie die Triwies Gali und Maldo wurden zu Ehrenbürger vom Grasland ernannt. Sie erhielten ihre Urkunden und vor allem die Triwies waren völlig aus dem Häuschen. Gali flog zu Philippe und sagte mit geschwollener Brust: „Ehrenbürger das hat was, findest du nicht auch?“ Philippe meinte nur trocken: „Wenn du den Titel brauchst, rede ich dich in Zukunft mit Ehrenbürger Gali an.“ „Nein, so war das nicht gemeint, sondern das ich ein Bürger bin von lauter tollen Schnäblern und das ist eine Ehre für mich“, sagte er zu ihm und zwinkerte kaum merklich mit einem Auge. Philippe: „Da hasse du gerade noch die Kurve gekriegt, aber hasse Titel verdient, Herr Ehrenbürger Gali.“ Der Moment der Abstimmung war gekommen. Golan Fibrius leitete die Abstimmung. Als erstes wurde über den Bau eines neuen Bootes abgestimmt. Das Holz mussten die Waldschnäbler besorgen und für den Bau waren die Schnäbler zuständig. Fibrius mahnte zur Ruhe und fragte dann: Wer ist für den Bau des Bootes, bitte um Zeichen.“ Alle hoben den Flügel. „Gegenstimmen?“ Keiner meldete sich. „Einstimmig angenommen.“ Notierte sie ins Protokoll. Nächste Frage. Fibrius: „Wer ist dafür, die Grabung nach West-Simbara zu unternehmen? Ich bitte um Zeichen. Gegenstimmen? Einstimmig angenommen, “ notierte sie wieder. Auch die Grabung in Ost-Simbara wurde einstimmig angenommen. Auch wurde einstimmig für das einschalten der Kraftwerke und das aktivieren des Systems gestimmt. Nur auf die Frage, ob man zurück nach Thalius gehen solle, gab es nur Enthaltungen und das einstimmig. Deshalb musste über diesen Punkt später noch einmal abgestimmt werden, so steht es in den Statuten. Alle waren zufrieden, mit der Abstimmung, mit dem Fest, mit der Ausstellung und mit dem essen und trinken sowieso. Kopfschmerzen