Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745099935
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sie dort entlang gehen, wenn sie nicht gerade sehbehindert oder blind waren. Die Triwies saßen in gebührenden Abstand auf einer Fichte, ganz oben, damit sie nicht gesehen wurden. Es waren drei Männer, denen man nachts auf der Straße nicht unbedingt begegnen möchte. Zwei von ihnen waren richtige Kleiderschränke von der Statur her, der dritte war klein und hatte eine Brille auf und las dauernd in einem Buch. Jetzt kamen sie an die entscheidende Stelle. Die zwei Großen blieben stehen und zeigten in die Richtung des „richtigen“ Weges, während der kleine in seinem Buch blätterte. Scheinbar gab es eine Diskussion über den richtigen Weg. Sie fuchtelten mit den Armen in der Luft herum, und hielten ihre Gewehre in den Händen. Endlich bogen sie in den präparierten Weg ein. Bis jetzt lief alles nach Plan. Sie folgten dem Weg bis in den Wald. Jetzt nur noch einmal richtig abbiegen und alles war Paletti, wie Philippe es immer sagte. Und tatsächlich bogen sie ab, scheinbar hatten sie die Dornenbäume davon überzeugt, einen anderen Weg zu nehmen. Jetzt konnten sie nur noch auf das alte Baumhaus zugehen. Die Schnäbler hatten ihr erstes Etappenziel erreicht. Die Triwies flogen abwechselnd hin und her und berichteten Fibrius und den Schnäblern über den aktuellen Stand der Dinge. Die drei arbeiteten sich durch den Wald und kamen nach etwa drei Stunden an den alten Festplatz. Sie ballten die Fäuste als Zeichen des Sieges, sogar zwei, drei Freudenschüsse fielen. Sie inspizierten den Festplatz und waren nicht gerade begeistert, als sie zwei Skelette neben einem Steinhaufen liegen sahen. Jetzt sahen sie auch das alte Baumhaus. Ganz ehrlich – hätte ich das Baumhaus noch nie gesehen, ich würde sagen das ist locker zweihundert Jahre alt und hat seine beste Zeit schon lang hinter sich. Die Schnäbler hatten hervorragende Arbeit geleistet. Auch die Dornenbäume, Schleimschlinger und Klettsaries taten ein Übriges. Zuerst versuchten sie alles zu entfernen, aber als es anfing zu jucken und die Haare hängen blieben und man Teile der Kleidung abschneiden mussten, kapitulierten sie. Der kleine mit der Brille gab den Befehl alles, wie er sagte, in die Luft zu jagen. Sie stellten ihre Rucksäcke hin und holten jede Menge Dynamit heraus. Diesen verteilten sie am und um das alte Baumhaus und verbanden alle Schnüre miteinander. Daran schlossen sie ein elektrisches Gerät an, das sie mit einem Rädchen einstellten. Kaum hatten sie es eingestellt, liefen sie ganz schnell weg. Das war auch das Zeichen für die Triwies sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, man konnte ja nicht wissen. Sie flogen zu den anderen und warteten darauf, dass etwas passierte. Nach einigen Minuten gab es eine fürchterliche Explosion und der ganze Waldboden zitterte. Und in einem Umkreis von zweihundert Meter flogen Trümmerteile herum. Von dem alten Baumhaus und allem Drumherum war nichts mehr zu sehen, auch der alte Festplatz war komplett geräumt. Sie hatten alles platt gemacht. Die drei hatten sich auf den Boden geworfen und warteten alles ab. Als sich der Rauch gelegt hatte, bewunderten sie ihr Werk und kommentierten es mit „perfekt“. Sie schossen noch ein Foto und traten dann den Rückweg an. Sechs Stunden später war der ganze Spuk vorbei. Die Gangster gingen auf ihr Schiff zurück und fuhren wieder zurück. Fibrius beobachtete sie noch bis sie außer Sichtweite waren. Der Bluff war ein voller Erfolg und Anbauer Flasus konnte wieder nach Hause gehen und Entwarnung geben. Die Gefahr war vorerst vorbei. Eins war aber sicher, die würden wiederkommen. Keiner hatte eine Ahnung warum sie alles sprengten. Dies war bestimmt kein Racheakt oder so etwas, es sah eher aus, als wollte jemand gezielt die Artefakte zerstören um alles für einmal auszulöschen. Nicht nur warum, sondern das wer, wer macht so etwas und für was? Fibrius wusste keine Antwort darauf. Sie war schon auf dem Rückweg, als sie unten Flasus wild mit den Flügeln flattern sah. Neben ihm lag etwas, welches er immer wieder in Luft warf. Sie flog herunter um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Sie landete neben Flasus und fragte ihn, was los ist? Flasus machte die Tasche auf und zog das Buch und einige Fotos heraus und zeigte sie Fibrius. Es war das Buch, in dem der kleine Mann laufend blätterte und las. Die Fotos zeigten die gesprengten Stellen vor und nach der Sprengung. Die Fotos davor mussten von oben gemacht worden sein. Sofort wusste er was zu tun war. Fibrius sagte zu Flasus: „Setz dich in die Tasche, ich spendiere dir einen Rundflug ins Tumba Gebirge. Die Tasche muss sofort zum Professor und zu Gabrius, die müssen das sofort sehen. Also ganz ruhig sitzen bleiben. Ich werde einmal oder zweimal landen müssen, um mich ein bisschen zu erholen, aber in einer Stunde sind wir dort.“ Flasus setzte sich ganz ruhig in die Tasche und der Flug begann. Als er sah, dass die Landschaft immer kleiner wurde und wie hoch sie inzwischen waren, wurde ihm schon mulmig im Magen. Aber trotz allem genoss er den Flug. Es waren sicherlich nur wenigen Schnabelvögeln die Ehre eines Rundfluges gestattet worden. Wenn er wieder ins Hügeldorf zurückkäme, hätte er schon einiges zu erzählen dachte er sich. Fibrius musste einmal einen Zwischenstopp zu Erholung einlegen, flog aber dann bis kurz vor den Eingang der Höhle. Sie hatten sie gleich erkannt, da ja die weiße Plane vor dem Eingang hing. Da der Fluss jetzt wenig Wasser führte, konnte man rüber laufen. Ein paar Steine dienten als Leiter und sie konnten bequem in das Loch einsteigen.

      Kapitel 13 – Die Geschichte des Herrn Ekkelbaum und Co

      Der Professor und die anderen versteckten sich hinter einem der vielen Regale in der Halle. Sie hatten keine Ahnung wer da gekommen ist und was sie oder er wollten. Es mussten mehrere gewesen sein nach der Anzahl der Stimmen zu beurteilen. Sie waren zu weit weg gewesen um etwas verstehen zu können. Bis jetzt rührte sich nichts, alles blieb ruhig. Das ging einige Zeit so und die Flüchtigen erhoben sich aus ihrem Versteck. Kikki machte sich zuerst bemerkbar: „Die sind bestimmt den anderen Gang entlang gegangen, sollten wir vielleicht nachsehen ob sie dort sind und wer das überhaupt ist?“ Die Triwies waren sofort hellauf begeistert über den Vorschlag von Kikki. Maldo und Gali flogen schon in Richtung Türe und die anderen folgten ihnen, als plötzlich die Tür aufging. Die beiden Triwies wären vor Schreck beinahe abgestürzt, fingen sich aber im letzten Augenblick und landeten direkt vor den Eindringlingen. Man muss es ehrlich sagen, sie schauten allesamt dumm aus der Wäsche. Auf der einen Seite stand der Professor und Co. Und auf der anderen Seite der Dok und Co. Als sie realisierten, dass vom jeweiligen gegenüber keine Gefahr ausging, fiel ihnen allen ein Stein vom Herzen. Es sind die eigenen Leute gewesen. Sie begrüßten sich nun herzlich und der Dok, Pina und Ahlic stutzten über das Outfit von Philippe. Pina war gleich hellauf davon begeistert und meinte zum Dok: „So etwas schenkst du mir nie, ich hätte auch gern ein Kleid aus Königsfedern“, und rollte mit den Augen. Philippe ging zu ihr hin und riss sich einige Federn aus und meinte: „Hier Pina jetzt kanne du dir eine Kleid Stricken, aber geh sparsam mit den Federn um, sonst muse ich frieren im Winter.“ Das Gelächter halte durch die große Halle und wurde von ihr noch verstärkt. Sie hatten sich viel zu erzählen und sie setzten sich auf die modernen Möbel die da standen. Sie schoben den Tisch in die Mitte und legten ihre Sachen darauf. Ahlic fing an zu erzählen, was sich am Katama See zugetragen hatte. Er war gerade fertig, als oben plötzlich die Tür mit einem leisen „ssssssiitt“ aufging. In der Tür standen Golan Fibrius und Flasus. Jetzt war das Erstaunen noch größer. Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung erzählte Flasus noch einmal die ganze Geschichte und holte dabei das Buch und die Fotos aus der Tasche und reichte sie herum. Sie konnten es nicht fassen was da auf einmal abging. Anscheinend hatte sie jemand beobachtet, aber woher? Es gibt im Waldland und Grasland keine so hohen Bäume, von denen man aus solche Fotos hätte aufnehmen können. Sie waren von viel höher aufgenommen worden. Man müsste schon ein Vogel sein um aus dieser Höhe die Bilder zu schießen. Die einzigen die so hoch fliegen konnten, waren Gabrius und Fibrius. Sie kamen aber nicht infrage weil sie erstens keine Ahnung von den ersten zwei Grabungen hatten, zweitens, auf sie wurde auch ein Anschlag verübt, und drittens, sie waren ihre Freunde und hätten niemals das Leben eines Freundes aufs Spiel gesetzt. Jetzt war das Buch im Mittelpunkt. Der Professor wusste was für eine Sprache es war, sprach sie aber nicht, genauso wie Golan Gabrius. Aber Golan Fibrius sprach die Sprache und ist deswegen gleich hierher geflogen. Sie fing an zu erzählen was darin stand. Es handle sich um ein Tagebuch eines Herrn Wintermann aus Hamburg. Er hat in einer alten Bibliothek ein Buch über die sagenumwobenen Schnabelvögel gefunden und es so interessant gefunden, das er es selbst einmal überprüfen wollte, ob irgendetwas daran war an der Geschichte dieser Vögel ist. Er suchte an Hand der Karte alle Punkte auf und entdeckte, dass die Sache stimmt. Er brauchte Sponsoren, um die doch langwierigen Grabungen finanzieren zu können. Er ging zu seinem Chef Herr Ekkelbaum und fragte ihn, der war zwar nicht begeistert, wollte sich die Sache aber noch einmal überlegen. Zwei Wochen später wurde Herr Wintermann vor einem Hotel in Hamburg überfahren. Der Fahrer beging Fahrerflucht und die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. Was aber sein Mörder