Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745099935
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rechte und das andere in die linke Hand und drückte sie auf beide Flügel des Vogels. Die Siegel in seinen Händen wurden ganz warm und zitterten. Er hatte plötzlich ein ganz komisches Gefühl in seinen Händen, als wenn Strom durchfließen würde. Er zog unwillkürlich die Siegel wieder weg vom Goldenen Vogel und dann ging alles ganz schnell. Das Licht fing an zu flackern und der Thron leuchtete in einem gelben Licht. Der Professor sprang vom Podest herunter und flüchtete hinter Golan, der wiederum sprang hinter ein Regal und der Professor folgte ihm. Die anderen taten es ihm gleich, sogar die sonst so neugierigen Triwies. Nur einer blieb wie angewurzelt stehen, es war Philippe. Der starrte wie hypnotisiert auf den Goldenen Vogel und machte keine Anstalten wegzulaufen. Im Gegenteil. Er ging ganz langsam auf den Vogel zu und machte erst kurz vor dem Podest halt. Der Goldene Vogel schimmerte immer noch in einem gelben Licht und fing plötzlich an sich zu bewegen, stand auf und breitete die Flügel auseinander. Es wurde immer unheimlicher je länger die Prozedur dauerte. Philippe schaute den Goldenen Vogel an und fragte ihn: „Bist du der König Thanas IV oder die Königin Thalina III. Oder wer bisse du dann?“ Und eine Stimme antwortete: „ Ich bin weder der eine noch die andere. Ich vereine alle Könige und Königinnen in mir einschließlich dir, Majestät König Philippe der Erste. Du wirst unser Volk mit deinesgleichen wieder zusammen führen und vereinen. Gehe zu den Wänden der bewegten Bilder und du wirst es verstehen. Es warten auf dich noch einige Prüfungen, die ihr alle bestehen müsst, sonst ist unser Volk für immer verloren. Wenn du alle Prüfungen bestanden hast, werden du und deine Gemahlin neue Herrscher über alle Schnabelvögel sein. Als Zeichen deiner Thronanwartschaft erhältst du ein neues Gewand aus Königsfedern. Achte deine Freunde und ächte deine Feinde. Du wirst alle Botschaften aus Thalius bekommen und alle Fragen werden dir beantwortet werden. Behalte die Siegel als vorläufige Referenz deiner Macht. Hüte sie wie dein Augapfel und verteidige sie mit deinem Leben. Meine Zeit ist jetzt beendet, gehe zur Wand mit den bewegten Bildern. Sprach es und verschwand mit einem grellen Blitz. Philippe war aber noch nicht fertig mit seinen Fragen: „Halte mal, mache langsam, wase ist mit Thalius und wase werden die mir sagen und wo zum Klabauter isse die Wand mit diese Bilder?“ Der Professor und Golan hatten alles gesehen und gehört. Sie legten ihre Hände auf seine Schultern und nahmen ihn in die Mitte. Philippe wollte weiter schimpfen aber Golan kam ihm zuvor: „Etwas wortkarg war er schon, aber komm lass uns diese Wand mit bewegten Bildern suchen – Einverstanden?“ Philippe nickte mit dem Schnabel und drehte sich um. Erst jetzt sahen sie, dass seine Federn ganz anders aussahen. Sie glänzten in einem wunderschönen blau und goldgelb. Sein Dreieck auf der Stirn war auch Goldgelb geworden und er hatte einen Kragen aus blauen und gelben Flecken um den Hals bekommen. Die anderen sahen es jetzt auch und erstarrten vor Ehrfurcht. Sie wussten in diesem Augenblick, dass der Goldene Vogel die Wahrheit gesagt und Philippe ein neues Kleid aus Königsfedern bekommen hatte. Philippe bemerkte es als letzter und war außer sich über diese, wie er sagte, bunte Firlefanz Klamotten. Mit dem Schnabel wollte er die Federn säubern, aber es ging nichts ab. Er zog sich eine Feder raus um sie genauer zu prüfen, da war die Feder schon wieder neu gewachsen. Er zog noch eine und noch eine heraus, immer dasselbe Resultat; sie wuchsen alle sofort nach – wie schrecklich sah er doch nur aus. Die anderen empfanden das nicht so. Gali kam angeflogen und setzte sich ganz vorne auf seinen Schnabel. Er blinzelte ihn an und fragte ihn ganz traurig: „Jetzt wo du König wirst, bin ich dann noch dein Freund, oder darfst du das nicht mehr? Egal was ist, du wirst immer mein Freund bleiben, auch wenn du bunte Klamotten anhast, solltest einmal über einen neuen Schneider nachdenken.“ Philippe antwortete: „Natürlich wirst du immer mein Freund bleiben. Ich bin immer noch Philippe und werde es immer bleiben. Zweitens bin ich kein König. Und was meine Klamotten betrifft: Bist du schon einmal nackt geflogen, nein, das lässt sich ganz schnell ändern, noch ein Wort über meinen Schneider und ich mach dich nackig.“ Alle bogen sich vor Lachen, und Philippe war wieder ganz der alte, so wie man ihn kannte, bis auf sein neues wunderschönes Federkleid. „Es ist einem König würdig sein neues Kleid“, sagte Golan ganz leise zum Professor und der erwiderte: „Da bin ich ganz deiner Meinung mein Freund, wie heißt es im Sprichwort: Kleider machen Leute, bunte Federn Könige.“ Und beide gingen mit den anderen schmunzelnd weiter, um die Wand mit den bewegten Bildern zu suchen. Keine Ahnung, ist auch eine Ahnung – Bewegte Bilder, was das wieder ist, dachte sich Philippe, als er die Wände mit den anderen absuchte. Es war schon spät geworden und sie hatten eigentlich keine Lust mehr nach bewegten Bildern zu suchen. Sie hatten jetzt Hunger und kräftigen Durst, denn in der großen Halle war es sehr warm gewesen. Also beschlossen sie den Feierabend und morgen, in aller Frische, danach zu suchen. Sie gingen an ihren Lagerplatz im Sternenzimmer und fingen an zu essen und zu trinken. Sie waren schon eingeschlafen als sie von draußen Licht und Stimmen vernahmen. Noch schlaftrunken machten sie sich auf um weiter nach hinten zu gehen, um nicht entdeckt zu werden. Sie wollten in die große Halle mit den Autos gehen um sich dort zu verstecken. Die Stimmen und das Licht kamen näher.

      Kapitel 12 - Die Waldland-Strategie

      Golan Fibrius und die anderen saßen in der Mitte des Festplatzes. Dort haben sie eine Tafel aufgebaut und einiges darauf gemalt und geschrieben. Flasus erklärte allen noch einmal in Kürze den Sachverhalt wie er ihn und Ahlic erlebt hatte. Danach übergab er Golan Fibrius das Wort. Sie stellte sich vor die Tafel und fing an ihren Plan zu erläutern: „Wie wir gehört haben, sind Menschen in unser Land gekommen, natürlich nicht mit guten Absichten. Flasus hat uns erklärt, dass sie vorhaben alles zu sprengen oder abzufackeln. Da sie keine Zeugen gebrauchen können wird alles „umgenietet“ was da lebt, einschließlich uns. Damit sind wir natürlich nicht einverstanden. Da wir wissen welches Ziel sie haben, habe ich mir eine List einfallen lassen. Die Menschen haben eigentlich keine Ahnung, wie das Gebäude das sie suchen und zerstören wollen aussieht. Das ist unsere Chance. Wir haben im südlichen Territorium noch unser altes Baumhaus am alten Festplatz stehen. Wir wollten es eigentlich im Herbst abreißen und den Festplatz neu befrieden. Warum lassen wir das nicht die Menschen machen? Wir gehen einfach hin und verbarrikadieren das alte Baumhaus, Nageln noch ein paar alte Bretter daran sodass es richtig alt und heruntergekommen aussieht. Den Festplatz richten wir im selben Stiel her und legen noch ein paar alte Steine dazu. Damit sie nicht auf die Idee kommen im Baumhaus nachzusehen, kleben wir noch einige Klett- und Klebepflanzen, wie Klettsaries und Schleimschlinger dazu, damit sie erst gar nicht weitersuchen nach irgendetwas im Baumhaus. Klettsaries hat ja die Eigenschaft, überall zu kleben und juckt fürchterlich auf der Menschenhaut. Schleimschlinger verklebt alles und reißt alle Haare und teilweise die Haut aus. Ich denke das wird sie vor neugierigen Blicken in das Baumhaus abhalten. Vielleicht sollten wir noch ein paar Skelette aus unserer Schule mit einbauen, was zusätzlich der Abschreckung dienen dürfte. Unsere Hauptaufgabe aber, wird es sein die Menschen dorthin zu locken. Also müssen wir alles dafür tun ihnen den Weg dorthin so schmackhaft und leicht wie möglich zu machen. Natürlich darf es nicht zu leicht sein dorthin zu gelangen. Den richtigen Weg werden wir mit Lianen, Kletterpflanzen und Dornenbäumen zumachen. Wald- und Feldanbauer Kotosch wird euch darin anweisen. Manasch und Minasch und ihre Söhne werden das Baumhaus und den Platz präparieren. Die anderen richten den falschen Weg zum alten Festplatz her. Wenn alles fertig ist müssen die Triwies unsere Augen und Ohren sein, damit wir entsprechend reagieren können, falls sie vom Weg abkommen sollten. Also lasst uns damit anfangen, wir haben nicht mehr viel Zeit dafür.“ Golan Fibrius hatte es so entschieden. Sie löste die Versammlung auf und jeder ging an seinen Platz. Das ganze Waldschnäbler Dorf war unterwegs und überall wurde gesägt, genagelt, geschnitten oder geklebt. Die Triwies flogen an den Waldrand und beobachten die Lage. Golan Fibrius hob sich in die Lüfte und hielt in großer Höhe nach den Menschen Ausschau. Er entdeckte sie südlich des Katama Sees, als sie gerade im Begriff waren ihr Lager aufzubauen. Das ist gut, lagert ihr erst einmal, ihr werdet eure Kräfte noch brauchen, dachte sich Fibrius und kreiste noch eine Weile in großer Höhe, bis sie sicher war, dass sie heute nicht mehr weitergingen. Sie arbeiteten bis spät in die Nacht hinein. Da alle Bewohner des Waldlandes auch Nachtaktiv sind, hatten sie keine Probleme mit der Dunkelheit. Sie konnten auch bei Dunkelheit sehr gut sehen. Das meiste hatten sie bereits erledigt, es fehlten nur noch die Feinheiten, wie hier ein Skelett, dort ein Totenschädel, schmutziges (gefärbtes) Wasser am Wegesrand, ein paar Steine und solche Sachen. Auch wenn die Menschen sehr früh losgehen würden, bräuchten sie doch einige Stunden bis zum Waldrand, also Zeit genug den Rest noch zu erledigen. Sie waren fertig mit allem, jetzt konnte der Bluff beginnen. Die Menschen liefen in Richtung