Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745099935
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schauten sich alle an und stießen einen Jubelschrei heraus. Das war genau das was sie gesucht hatten. Sie hatten den Eingang gefunden, aber wie kamen sie da hinein? Die Öffnung war durch die Eisformation verdeckt, sie hatten keinen direkten Blickkontakt darauf. Philippe nahm die Leiter und zusammen mit Samir stellte er sie auf und ließ sie zur Eisformation herunter. Er band sich das Seil herum und bewaffnete sich mit einem Hammer. Kikki und Samir sicherten die Leiter und der Professor und Golan hielten das Seil gerade so straff, das Philippe noch arbeiten konnte. Er klopfte auf das Eis das es regelrecht wegspritzte. Nach einiger Zeit hatte er schon ein Stück weggeschlagen, das etwas breiter wie die Leiter war. Dann schlug er das Eis bis zum nackten Felsen herunter. Jetzt stellten sie die Leiter in den Spalt hinein und man konnte bequem rechts und links das Eis bearbeiten. Sie wechselten sich jetzt ab, denn das wegschlagen des Eises kostete viel Kraft. Golan ging nun auf die Leiter. Unten sicherten Kikki, Kira, Samir und der Professor das Seil. Und Golan haute und klopfte was das Zeug hielt. Er war etwa in der Mitte der Eisformation, als er mit einem gezielten Schlag von oben, den gesamten unteren Teil des Eises wegschlug. Mit lautem Getöse knallte es in den Fluss und verschwand in der Gischt. Golan hatte jetzt freien Blick in die Höhle. Er kam von der Leiter herunter und meinte, man müsse die Öffnung noch breiter schlagen, wolle man den goldenen Vogel und die anderen Sachen sicher in die Höhle bringen. Gesagt, getan. Zimba fing jetzt an, den Eingang zu verbreitern und wieder flog ein großes Stück Eis in den Fluss. Dann war Samir dran, mit dem verbreitern. Er klopfte einen Schlitz oberhalb des Eingangs und verbreiterte ihn um einen halben Meter. Und das dritte große Teil rauschte in den Simbala. Sie tauschten wieder die Plätze und Kira war jetzt am klopfen. Nach einer Weile hatten sie den letzten Rest, der den Eingang versperrte, auch weggeschlagen und hatten jetzt genügend Platz um in die Höhle zu gelangen. Vor lauter Vorfreude, bemerkten sie gar nicht dass der Simbala etwas angestiegen war. Bis zum Eingang der Höhle und der Oberkante des Flusses waren zwar noch eineinhalb Meter, vorher waren es aber drei Meter. Durch das abschlagen des Eises, sind die großen Stücke zwischen zwei Felsböcken hängen geblieben. Da immer mehr Eisblöcke hinzukamen, legten sich diese quer und versperrten dem Wasser den Abfluss. Langsam aber sicher staute sich das Wasser und wenn es nicht bald einen freien Flusslauf gibt, wird es über die Ufer treten und alles wegspülen was ihm in den Weg kommt. Jetzt bemerkten sie es auch. Schnelles handeln war angesagt. Golan und Zimba zogen die Leiter weg und stießen sie auf das verkeilte Eis, immer und immer wieder. Das Wasser war jetzt schon bedrohlich nahe dem Eingang der Höhle. Ein letztes Mal versuchten sie es mit vereinten Kräften. Es gab einen lauten Knall und das Eis schoss erst in die Höhe und schleuderte dann mitsamt dem Wasser ins Tal hinab. Sie verfolgten das Eis noch eine Weile, aber es gab keine Schwierigkeiten mehr. Das Wasser war wieder auf normal zurückgegangen und der Weg zur Höhle war frei. Sie inspizierten die Leiter, auf Schäden, aber es war alles in Ordnung. Endlich konnten sie die Leiter über den Fluss in die Höhle legen. Einer nach dem anderen überquerte den Fluss und ging in die Höhle hinein. Die Leiter zogen sie Sicherheitshalber in das Innere. Sie sahen sich nur kurz um und holten erst den Rest des Lagers nach oben. Gemeinsam schafften sie die letzten Sachen in die Höhle. Mit der Plane verhängten sie den Eingang damit Wind und Kälte draußen blieben. Und noch ein Vorteil hatte die Plane. Da sie weiß war und die davor hängenden Eismassen auch, sah man von weitem den Eingang nicht mehr, er war gut getarnt. Gali hatte sich getäuscht. Es war nicht hell in der Höhle, denn als er zum ersten Mal darin war reflektierten die Eismassen das Licht nach innen, sodass es innen hell erschien. Jetzt da das Eis weg war und es schon Abend wurde, wurde es in der Höhle immer finsterer. Sie hatten ja ihre Petroleumlampen dabei. Im Schein der Lampen sahen die Wandgemälde weich und harmonisch aus. Abgebildet waren dieses Mal nicht nur das Königspaar, sondern auch die zwei Kinder von denen sonst jede Spur fehlte. Weiter sah man eine Menge von Gefolgsleuten die dem Paar zuwinkten. Es waren auch das Medaillon, Zepter, Fächer, Krone, Maske und die Münzen abgebildet. Daneben standen wieder römische Zahlen und andere Zeichen deren Bedeutung sie nicht kannten. Die anderen drei Wände waren nur beschrieben in Altschnäbisch. Ein kleiner Flur führte in einen weiteren Raum, der aussah wie ein Planetarium. Überall waren Sternbilder und Sonnen, Monde und Sternenhaufen abgebildet. Zwei Planeten waren mit Kreuzen gekennzeichnet, der eine war zweifelsfrei die Erde mit ihrem Sonnensystem und ein unbekannter Planet, der mit Sicherheit ein halbes Lichtjahr entfernt war. Man erkannte auch den Andromeda Nebel und Orion. Die Sonnen waren mit Kristallen bestückt und funkelten als wenn sie echt wären. Sie hatten das schon einmal gesehen, in der Wald Villa im Schlafzimmer des Königspaares. Dort waren die Sterne und Sonnen genauso gemalt und mit Kristallen versehen. Dieser zweite Planet muss irgendeine Bedeutung für das Paar gehabt haben. Sie konnten sich aber keinen Reim darauf machen. Der Professor verglich die Skizze von der Wald Villa mit dem was er hier hatte und stellte fest, dass sie identisch waren. So sparte er schon einmal das aufzeichnen und machte lediglich den Vermerk dazu „dito - Wald Villa“. Am Morgen wurde beratschlagt über die weitere Vorgehensweise, wie Golan es ausdrückte. Die Fundstücke sollten jetzt geholt werden, da sie in absehbarer Zeit hier gebraucht werden. Alle müssten nicht mit ins Dorf, da es nur ein paar Fundstücke sind, die von vier Schnäblern locker gebracht werden konnten. So beschlossen sie, dass der Professor, Philippe und die Triwies hier blieben, während der Rest die Fundstücke aus dem Hügeldorf holten. Der Professor und Philippe machten sich an die Übersetzung der Schriften auf den Wänden und die Triwies saßen dabei auf den Schultern der beiden. Sie hörten aufmerksam zu was der Professor übersetzte, während Philippe alles notierte. Es war teilweise schlimm anzuhören, was da geschrieben stand. Sie schüttelten nur mit den Köpfen und waren fassungslos. So langsam wurden die Zusammenhänge klar, mit dem Königspaar, den Kindern und anderen Gegebenheiten. Als Philippe die letzten Worte geschrieben hatte, legte er sein Schreibzeug bei Seite und zog sich zurück in das Sternenzimmer. Er wollte jetzt alleine sein, um alles erst einmal zu begreifen, was er da alles gehört und gelesen hatte. Der Professor diskutierte noch ein wenig mit den Triwies und ordnete das Lager, fegte es aus und sortierte das Essen nach Größe der Körner. Nach einer Weile merkte er was er da überhaupt tat und schimpfte mit sich selbst: „Was mach ich denn da eigentlich? Sortiert Körner nach Größe. Warum zähl ich sie nicht noch? Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen? Und so etwas hat studiert. Ganz schön bekloppt bin ich.“ Philippe kam in den Raum und hörte dem Professor zu und meinte schelmisch: „Soll ich dir beim zählen oder sortieren helfen, oder muss man dafür studiert haben?“, und nahm die bereits sortierten Körner und legte sie wieder in die Schale zurück, aus der sie der Professor entnommen hatte. „Nein dafür nicht, aber für die Idee es zu tun, wäre ein Studium in Idiotologie Vorteilhaft.“ Entgegnete der Professor und sie nahmen sich in die Arme. Philippe gab zurück: „Interessanter Studiengang, aber früher wäre man dafür in die Birnenklink, Pardon - Klappsmühle gelandet.“ Beide lachten wieder und ein Teil der Traurigkeit war verflogen. Jetzt flogen auch die Triwies umher und landeten auf den Schultern der zwei. Gali meinte: „Wann gehen wir weiter, ich bin Wunderfitzig, wie Philippe immer sagt. „Wenn er das sagt, wird es wohl stimmen“, erwiderte der Professor und er nahm seine Tasche und die Lampe. Es ging weiter in den Berg hinein. Zuerst ein langer Gang, dann folgte ein größerer Raum. Dort standen überall Kisten und Kartons gestapelt an den Wänden. Die Kartons und Kisten schienen ihnen, im Moment egal zu sein, denn die Wände waren wieder bemalt und beschrieben. Sie räumten alles in die Mitte des Raumes, um alles lesen und die Malereien betrachten zu können. Dieses Mal war es ein sonderbares Bild. Darauf saßen zwei Schnäbler in komischen Anzügen auf verrückten Stühlen, in einer Art von Röhre die hinten scheinbar glühte und darunter stand „Wir kommen wieder“. Es war alles etwas merkwürdig, auch der Rest der Schriften. Noch konnten sie nichts damit anfangen mit dem was sie sahen. Sie notierten es trotzdem, Wort für Wort und übernahmen auch das gemalte Detail getreu. Die zwei Triwies saßen auf einen der Kartons und versuchten mit ihren kleinen Schnäbeln ein Loch hineinzubohren. Philippe öffnete eine der Kisten und zog einen länglichen Zylinderähnlichen Gegenstand heraus. Es waren Taschenlampen, die kannte er von der PANDORA. Er probierte sie aus, aber keine von ihnen brannte. Derweil hatten die Triwies den Karton aufbekommen. Darin waren runde, längliche Dinger mit denen sie nichts anfangen konnten. Philippe sah die runden Dinger und merkte sofort, dass dies die Batterien für die Lampen sein mussten. Er schraubte die Lampe auf und steckte die Batterien hinein und probierte sie aus. Sie brannte mindestens dreimal so hell wie die Petroleum Funzeln. Jetzt sah er sich die Batterien näher an. Die vom Schiff waren Schwarz und waren innen fest, es sei denn, man stellte sie auf den Ofen. Diese Batterien waren