Leichenwasser. Christina Kreuzer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Kreuzer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783741852022
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Wette. Bienen und Schmetterlinge stritten sich um Nektar und im Gartenteich spiegelten sich die Loopings von bunten Libellen auf dem Wasser, in dem Goldfische und rot-weiß-orange Kois ruhig ihre Kreise zogen. Viele Blumen und Blüten kannte Jette gar nicht. Letztes Jahr im November, als Boschi den Führerschein abgeben musste, hatte sie ihn fast jeden Tag chauffiert und damals war ihr zwar aufgefallen, dass er einen großen Garten besaß, doch hatte außer lila- und rosafarbenen Herbstastern nichts mehr geblüht. Boschi lebte ja in einem Paradies, nur sah sie ihn nirgends. Sie ging ums Haus zur Terrasse. Auf dem Tisch stand ein frisch eingeschenktes Weißbier. Eine verräterische Rauchfahne stieg hinter einer Sonnenliege auf. Boschi rauchte wieder einen seiner stinkenden Glimmstengel. Jette kam eine Idee, griff sich eine herumstehende volle Gießkanne und schlich sich von hinten auf Zehenspitzen an.

      Boschi verhielt sich im Liegestuhl ganz ruhig und wunderte sich, was Jette so lange machte.

      „Feuer! Feuer!“, schrie Jette plötzlich und leerte die Gießkanne über den überraschten Boschi. „Haha, hihi! Es brennt! Hihi!“

      Boschi sprang pitschnass von der Liege auf, sah sich kurz von oben nach unten an und wischte sich das Wasser aus den Augen. „Na warte, wenn ich Dich erwische!“ Er versuchte Jette einzufangen, die jedoch blitzschnell kehrt gemacht hatte und in Richtung Gartentor davon lief. Boschi verfolgte sie, war aber in seinen Badeschlappen viel zu langsam. Jette versteckte sich im hinteren Teil des Gartens und entdeckte ein Gewächshaus. Während Boschi zwischen den Holunderbüschen und Johannisbeeren nach ihr suchte, schlich sie durch die offene Tür des Treibhauses, in dem in der Mitte ein rot-weiß gestreifter Strandkorb stand. Schnell verkroch sich Jette hinter den dicken Polsterauflagen. Boschi hatte Jette in den Augenwinkeln gerade noch im Glashaus verschwinden sehen, ließ sich jedoch nichts anmerken und suchte scheinbar weiter. Von hinten schlich er auf Zehenspitzen zum Gewächshaus und schnappte sich dabei den Gartenschlauch. Schon an der Tür hörte er Jette im Strandkorb leise kichern. Boschi drehte den Wasserschlauch voll auf, goss scheinheilig zuerst Gurken und Tomaten, bevor er mit vollem Strahl den Strandkorb unter Wasser setzte.

      „Uah! Halt! Boschi, hör auf! Hilfe! Ich ertrinke!“, prustete Jette pudelnass und hielt sich ein Polster schützend vors Gesicht.

      „Strafe muss sein, mein Schatz! Du hast angefangen!“ Boschi ließ den Schlauch fallen, drückte Jette in die nassen Polster und küsste sie leidenschaftlich. „Schön, das du schon da bist!“

      Minutenlang konnten beide nicht voneinander lassen. Boschis Lippen und Hände wanderten über alle Regionen ihres nassen Körpers. Sein kitzelnder drei-Tage-Bart versetzte Jette in ein berauschendes Hochgefühl. Sie spürte ein heftiges Verlangen nach Boschis Glied in ihrem Schoß aufkommen, dass sich jetzt deutlich in seinen nassen Shorts abzeichnete. Kurz bevor bei ihr der Verstand aussetzte, wurde Jette bewusst, dass sie sich in einem Glashaus befanden, das jedermann einsehen konnte. „Ich liebe Dich Boschi! Aber …“

      „Pst!“ Boschi legte zärtlich seinen Zeigefinger auf Jettes Lippen. „Ich weiß Schatz! Keine Angst, hier sieht uns niemand!“

      „Bist … du … sicher?“, keuchte Jette erregt, gab sich Boschis Zärtlichkeiten demütig hin und kostete von Boschis Liebeskunst, getrieben von ihrer überschwänglichen Lust.

      *

      Das vorhergesagte Gewitter blieb heute aus. Der Föhn hatte den ganzen Tag angehalten und die Berge rund um den Starnberger See waren zum Greifen nahe. Eingebettet lag der See wie in einem riesigen Amphitheater. Die Urlauber, Tagestouristen und Wassersportler hatten einen traumhaften Tag am See erlebt. Jetzt ging die Sonne in einem wunderschönen Abendrot unter und langsam kehrte wieder Ruhe ein. Die leichten Wellen im See kräuselten sich silberfarben im letzten Licht. Plötzlich erschienen Luftblasen im Wasser. Zuerst nur wenige, dann immer mehr. Abruppt schwappte ein lebloser, aufgeweichter Körper an die Wasseroberfläche und trieb Richtung Ufer.

      *

      Jette erwachte im feuchten Strandkorb und fröstelte. Das Gewächshaus stand inzwischen im Schatten der Bäume und Boschi war verschwunden. „Mein Gott, ich bin ja splitternackt!“, dachte Jette beschämend. Sie suchte hektisch nach ihrem Bikini, den sie schließlich auf dem Dach des Strandkorbes fand. Ihre restliche Kleidung war nicht auffindbar. Jette lief ums Haus zur Terrasse. Ihr T-Shirt und ihr Rock trockneten auf den Sonnenliegen in der Abendsonne.

      „Setz dich Schatz! Das Essen ist gleich fertig.“ Boschi kam mit verschiedenen Tellern und Besteck in den Händen aus der Terrassentür. „Was möchtest du trinken?“

      „Was hast du denn gekocht?“, fragte Jette neugierig, nahm Boschi die Teller ab und deckte den Terrassentisch.

      „Schwimmerli Supp, gefolgt von Kalbstafelspitz mit Meerrettichsoß und breite Nudel. Zur Nachspeise, Arme Ritter“, antwortete Boschi, während er rote Stoffservietten in kunstvolle Rosenblüten verwandelte. „Dazu würde hevorragend a Schöbble Rotling passen!“

      „Äh, was für Suppe? Und welche Nachspeise? Ritter? Tafelspitz kenn ich!“ Jette verstand nur „Bahnhof“ und wartete ratlos auf die Übersetzung.

      „Haha, Schwimmerli sind bei uns in Franken Backerbsen und arme Ritter ist ein Semmelauflauf“, klärte Boschi Jette schnell auf. „A Schoppen Rotling ist ein Glas leichter, halbtrockener, roséfarbener Frankenwein.“

      „Das hört sich ja lecker an, hoffentlich schmeckt es auch so.“ Jette lief das Wasser im Mund zusammen.

      „Darauf kannst du dich verlassen, mein Schatz. Hobby Nummer 1 ist mein Garten und Hobby 2 ist Kochen!“

      „Haha, und an welcher Stelle komme ich?“, lachte Jette erwartungsvoll.

      „Du? Das muss ich mir erst noch genau überlegen!“, antwortete Boschi frech und verschwand schnell im Haus.

      Boschis Menü schmeckte Jette hervorragend. Das Beste war die Nachspeise, der Semmelschmarrn, den Boschi noch mit heißen Kirschen übergossen hatte. Nach dem Essen räumten sie zusammen die leeren Teller ab und genossen mit einem Glas Wein die Abendsonne. Nebeneinander lagen sie wortlos in den Sonnenliegen und betrachteten glücklich den Sonnenuntergang. Die Sonne verschwand vom wolkenlosen Himmel hinter den sanften Hügeln um den Wörthsee in einem fantastischen Farbenspektakel. Jette beugte sich hinüber zu Boschi und küsste ihn. „Ich liebe dich!“

      „Ich liebe dich auch! Komm!“ Boschi trug Jette auf Händen ins Schlafzimmer.

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