Der schottische Lord. Kerstin Teschnigg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kerstin Teschnigg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754177068
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würde noch gerne zu Eliza rüber gehen, du bist also hier?“

      Mit ihr zu sprechen gestaltet sich schwerer als gedacht, weil sie nämlich schon fast an der Tür ist, sage ich nur noch: „Ja sicher.“

      Was hat sie nur? Ich gehe in den Salon und gieße mir einen Drink ein, dabei sehe ich mich kurz im Spiegel über dem Kamin an. „Sicher. Schau dich an. Wenn sie nur einen Funken Hirn in ihrem hübschen Kopf hat, geht sie dir natürlich besser aus dem Weg. Du siehst nicht nur scheiße aus, du bist auch ein Arschloch“, sage ich zu meinem Spiegelbild und kippe den Drink hinunter. Ich sehe aus dem Fenster, es ist klar und hell. Ich nehme die Flasche noch einmal in die Hand, stelle sie dann aber wieder ab. Wenn ich mich ändern will, was ich nur tue um Kendra ein gutes Leben zu ermöglichen, dann muss ich aufhören mich wie ein Arsch zu verhalten. Schwimmen. Ja…Das wird mir helfen. Nach ein paar Längen im Pool fühle ich mich auch nicht besser. Selbst wenn ich alles tun will um Kendra glücklich zu machen geht mir Holly nicht aus dem Kopf. Ich steige aus dem Wasser und wickle mich in meinen Bademantel, es ist ganz schön frisch geworden. Ich rubble meine Haare auf dem Weg zur Terassentür ab und gerade als ich hinein gehe, steht auf einmal Holly vor mir. Sie stoppt mit einer Tasse Tee in der Hand ab und sieht mich verlegen an. Das ist meine Chance, jetzt entkommt sie mir nicht mehr.

      „Gehst du mir aus dem Weg?“, frage ich sie sehr direkt.

      Ihre Augen öffnen sich erschrocken. „Nein…Warum…“, murmelt sie.

      „Du bist heute sehr wortkarg und immer sofort am Sprung, wenn du mich siehst.“ Ich amte durch und gehe die Sache jetzt einfach ganz direkt an. „Warum bist du gestern Abend so schnell verschwunden?“

      Sie wird mit einem Schlag rot und beginnt nervös zu zappeln. „Bin ich nicht…Also ich wollte dich nicht wecken“, sagt sie dann leise.

      „Ich habe nicht geschlafen“, antworte ich prompt. Sie ist immer noch krebsrot.

      „Du hast nichts mehr gesagt und auch heute so getan als wäre nicht gewesen, darum dachte ich…“

      Was redet sie denn da? Ich unterbreche sie ungeduldig. „Holly, ich bin weder der Typ der in Löffelchenstellung kuschelnd bespricht wie schön der Sex war, noch bin ich ein Charmebolzen wie mein Bruder der jede Frau hemmungslos umgarnt, sodass es beim Zusehen peinlich ist.“

      Jetzt gesellt sich zur roten Gesichtsfarbe auch noch ein offenstehender Mund. Ich befürchte es waren nicht die Worte die sie hören wollte, doch das kann ich jetzt auch nicht mehr ändern, es ist einfach so aus mir herausgesprudelt. Eigentlich wollte ich ganz etwas anderes sagen. Sie verwirrt mich. Shit…Warum verwirrt sie mich…Und dieser offene Mund und der unschuldige Blick…Das macht mich wahnsinnig…

      „Gehört das zu meinen Aufgaben hier im Haus?“, fragt sie so leise, dass es kaum hörbar ist. „Bleibt deshalb keine Pflegerin?“

      „Was?“, lache ich ungewollt, aber es klingt einfach zu komisch. „Natürlich nicht, wie kommst du darauf?“, schüttle ich amüsiert den Kopf.

      Sie zuckt mit den Schultern, langsam normalisiert sich die Farbe ihres Gesichtes wieder. „Ich gehe dir nicht aus dem Weg“, meint sie.

      „Gut“, nicke ich. „Also keine Ungereimtheiten zwischen uns?“

      „Nein…Gute Nacht“, sagt sie leise und lächelt dabei ein wenig. Ich muss auch lächeln, ich bin froh über ihre Worte und hoffe sie meint es auch wirklich so. Schon wieder ist sie schneller weg, als mir lieb ist. Ich sehe ihr wortlos hinterher. Keine Ungereimtheiten, aber sprechen tut sie auch nicht mit mir. Sollte ich dem jetzt Beachtung schenken oder nicht? Keine Ahnung. Frauen sind kompliziert. Ich gehe nach oben und nehme eine lange heiße Dusche. Während ich mich abtrockne, sehe ich in den Spiegel der etwas beschlagen ist. „Warum kannst du nicht aufhören über sie nachzudenken? Was ist denn mit dir Stewart?“, frage ich mein Spiegelbild. Ich ziehe mir ein Shirt und eine Jogginghose über und gehe ohne weiter zu überlegen nach unten. Zögerlich bleibe ich vor Hollys Tür stehen. Gott…Was mache ich hier eigentlich? Es fühlt sich total irre an und vor allem unprofessionell. Sie arbeitet für mich, das geht einfach nicht zusammen, trotzdem klopfe ich leise an ihre Türe. Nichts. Alles ruhig. Ich klopfe erneut, etwas fester. Ich warte und tatsächlich öffnet sich nach ein paar Augenblicken die Tür einen Spalt. Sie sieht auf und bevor ich etwas sagen kann, fragt sie mich ob etwas mit meinem Vater sei. Ich schüttle den Kopf und sehe sie an. Warum sind da schon wieder Tränen? Sie weint…Was hat sie denn? Sie soll nicht weinen…

      „Warum weinst du?“, frage ich leise.

      Sie wischt sich über die Wange und weicht meinem Blick aus. „Nein…Ich weine nicht…“, murmelt sie verlegen.

      „Natürlich weinst du“, stelle ich fest und schiebe mich ins Zimmer was ihr nicht ganz zu passen scheint. „Was hast du denn?“

      Wieder senkt sie ihren Blick. „Ach nichts.“

      Es ist, weil sie ständig jemand kränkt. Sie ist sensibel und hat ein gutes Herz und wie es scheint einen Vollidioten zum Ehemann. Darum tue ich etwas, das grundsätzlich so gar nicht zu mir passt. Ich ziehe sie an mich und umarme sie fest, weil ich glaube, dass sie genau das jetzt braucht. Kurz ist sie etwas verkrampft, doch dann entspannt sich ihre Haltung und sie schmiegt sich sogar etwas an mich. Schon wieder kein BH. Schon wieder nur ein Shirt und vermutlich ein Höschen, soweit konnte mein Blick noch nicht vordringen.

      „Ich möchte nicht, dass du weinst.“ Ich streiche sanft über ihren Rücken und lasse sie wieder los.

      „Es geht schon wieder“, murmelt sie mit immer noch geröteten Augen. „Ist etwas mit deinem Vater?“

      Vater…Vater…Vater…Geht es hier immer nur um ihn? Ich schüttle den Kopf. „ICH wollte zu dir.“

      Sie zieht ungläubig ihre Augenbrauen hoch.

      „War es so schlimm gestern? Ich hoffe du weinst nicht wegen mir“, frage ich leise und hoffe sie sagt jetzt nicht ja. Sie sieht mich noch ungläubiger an.

      „Nein…Ich weine nicht wegen dir.“ Ihre Wangen röten sich zum wiederholten Mal heute. „Es war ziemlich gut…Also sogar sehr gut.“ Sie sieht bei diesen Worten auf ihre Hände und beißt sich ein wenig auf die Unterlippe. Jaaa…Sehr gut…Es war sehr gut…Finde ich auch. Mein Schwanz reagiert sofort. Ich nähere mich ihr wieder und hebe ihr Kinn mit meinem Zeigefinger an, sie sieht schüchtern auf. Ich muss sie einfach küssen, es lässt sich nicht zurückhalten, es passiert wie von selbst. Ihre Zunge gleitet in meinen Mund…Fuck…Es ist unbeschreiblich sie zu küssen. Sie ist scharf und sinnlich, aber auch zurückhaltend, keine Ahnung, es ist einfach geil. Mit meinem Fuß gebe ich der Tür einen Schubs, sodass sie ins Schloss fällt. Dabei höre ich nicht auf sie zu küssen und streiche langsam ihren Rücken hinunter. Auf einmal sind da ihre Hände auf meiner Haut. Ganz zart berührt sie meinen Rücken. Ich bekomme normalerweise nie so offensichtlich eine Gänsehaut. Heute schon. Ich streiche durch ihre Haare…Sie hat so unglaublich tolle Haare…Diese Locken…Gut, dass sie sie jetzt so lässt. Ich küsse sie immer weiter halsabwärts. Sie atmet hörbar durch und legt fast fordernd ihren Kopf in den Nacken. Ich wandere mit meinen Händen ihren Bauch hoch und lege sie um ihre Brüste, die einfach nur heiß sind. Sanfte weiche Haut, aber doch auch irgendwie fest, ich kann es nicht beschreiben. Und dann noch diese Brustwarzen die sich begehrlich unter meinen Fingerkuppen aufrichten. Wahnsinn…

      „Tavis…“, haucht sie auf einmal. „Was wird das?“

      Ich kann dir sagen was das wird…Es wird dir die Sicherungen durchbrennen und heute werde ich es richtig machen…Ich halte kurz inne und streiche noch einmal durch ihre Haare, ich weiß gerade nicht was ich sagen soll, denn was ich denke behalte ich lieber für mich. Ich will einfach nur machen, doch ich möchte auch nichts tun, dass sie nicht auch will.

      „Ich werde mich nicht in dich verlieben, das ist nur Sex“, sagt sie auf einmal zwar ernst, aber wie mir scheint ganz schön erregt. Ihre Stimme klingt auf einmal ganz anders, belegt und gierig. Das gefällt mir. Nicht in mich verlieben…Sie weiß gar nicht wovon sie redet, aber das ist mir gerade auch egal…Ich will sie ficken, sonst nichts, dazu