Sinja und der siebenfache Sonnenkreis. Andreas Milanowski. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Andreas Milanowski
Издательство: Bookwire
Серия: Sinja
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783748596837
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kommentierte Ferendiano.

      „Verdammt! So hatte ich mir meine Rückkehr nach Fasolanda nicht vorgestellt“, sagte Sinja

      „Wir müssen hier raus!“, sagte Cichianon.

      „Tolle Idee!“, sagte Amandra spitz. „Und Mister Superschlau hat bestimmt auch schon eine Idee, wie das gehen soll?“

      „Lass´ mich erstmal deine Fesseln lösen, bevor wir hier weiter überlegen.“

      „So wie ich das sehe“, sagte Sinja, „haben wir nur eine Möglichkeit, nämlich abzuwarten, bis dieser Menroy ins Schloss zurückkommt. Das scheint ja wohl der zu sein, der die Dinge hier regelt. Bis dahin können wir ein wenig nachdenken. Zum Beispiel darüber, von welcher Entführung die Wache vorhin gesprochen hat. Wisst ihr da irgendwas drüber?“

      „Nee! Keine Ahnung!“, antwortete Amandra, „von einer Entführung hab´ ich nichts gehört, aber so aufgeregt, wie die alle hier durch die Gegend rennen, ist es sicher nicht der Küchenjunge, den sie sich geschnappt haben!“

      „Die Königin“, rief Gamanziel, „es kann sich nur um die Königin handeln. Sie wurde entführt!“

      „Das würde zumindest erklären, warum sie mich so eilig hier haben wollten“, sagte Sinja.

      „Woher willst du wissen, dass deine Nachricht aus Fasolanda kam?“, fragte Ferendiano.

      „Das hat uns Hinandua in Ildindor erzählt“, antwortete Doriando, „er sagte, er habe eine Nachricht aus Fasolanda von den Weisen erhalten, die besagte, dass sie eine Botschaft an Sinja geschickt hätten.“

      „Die ist angekommen! Ich habe Emelda gerufen und wie immer, wenn ich das tue, sitze ich kurz darauf in der Patsche! Ich hoffe, das geht gut aus, sonst rühre ich nie wieder eine Geige an!“

      „Moment mal!“, protestierte Emelda, „willst du jetzt etwa mich dafür verantwortlich machen, dass wir gefangen genommen wurden?“

      „Quatsch!“, antwortete Sinja, „Du weißt genau, wie ich das gemeint habe!“

      „Hast du aber nicht gesagt!“ Emelda war beleidigt.

      „Das reicht jetzt!“, stoppte Cichianon den Streit, „Lasst uns lieber mal drüber nachdenken, warum wir in diesem Verlies sitzen!“

      „Wenn ich mal zusammenfassen darf“, schaltete sich Gamanziel ein, „Cichianon und Doriando haben in Ildindor den Auftrag erhalten, nach Fasolanda zu gehen, um dort nach dem Rechten zu sehen. In der Zwischenzeit hat irgendjemand Sinja eine Botschaft zukommen lassen und danach Hinandua benachrichtigt. Sinja ruft Emelda, Frühstück und zack, sitzen wir in Fasolanda im Knast.“

      „Exakt so!“, kommentierte Amandra. „Das war die gekürzte Kurzfassung! Die aber die Frage nicht beantwortet was Sinja in Fasolanda soll? Bis jetzt habe ich nur von Dingen gehört, die sie hier problemlos alleine regeln könnten. Dafür brauchen sie weder Sinja noch uns.“

      „Ich vermute, dass es sich bei den Verfassern der Botschaft um Mitglieder der Bruderschaft der Weisen gehandelt hat“, antwortete Cichianon.

      „Gut! Nehmen wir mal an, du hast recht“, fuhr Amandra fort, „warum haben sie dann uns nicht benachrichtigt? Da ist doch was oberfaul!“

      „Vermutlich wollten sie uns erstmal testen, weil sie sich nicht sicher sind, wer auf ihrer Seite steht und wer nicht!“

      „Möglich! Und dann lassen sie uns hier ins offene Messer rennen?“

      „Hm!“, überlegte Sinja, „es sieht für mich so aus, als seien die Dinge hier nicht ganz nach Plan verlaufen. Erst lassen sie mich hier herkommen. Dann schicken sie uns zusammen nach Fasolanda, um uns dann hier einzusperren? Das hätten sie viel einfacher haben können. Ich glaube nicht, das wir hier im Verlies sitzen sollen.“

      „Und wenn doch?“, fragte Gamanziel. „Was, wenn sie uns einfach nur aus dem Verkehr ziehen wollten?“

      „Dann haben wir ganz viel Zeit, uns zu überlegen, warum“, antwortete Emelda. „Ich glaube an Sinjas Version. Ich denke auch, dass es sich um ein Versehen handelt und vermute, dass sich alles aufklärt, wenn dieser Menroy endlich kommt.“

      „Und was ist, wenn Gamanziel recht hat und sie uns hier unten gefangen halten?“ Ferendiano war nicht wohl zumute bei dem Gedanken, den Rest seiner Tage in einem Kellerverlies des Schlosses zu Fasolanda dahinvegetieren zu müssen.

      „Ich habe nichts zu essen, nichts zu trinken, kein Sonnenlicht und kein Musikinstrument. Das sind vier gute Gründe, warum das hier definitiv kein Ort ist, an dem ich bleiben will!“

      „Mein liebes F“, erwiderte Amandra, „glaube mir, dass mir das ganz genauso geht. Ich bin überzeugt, wenn ich mir den Rest der Truppe so ansehe – du wirst ganz viel Zuspruch bekommen. Nur nützt uns das momentan nicht viel.“ Dann wandte sie sich an alle: „Wie wäre es denn, wenn wir unser Gepäck mal durchsuchen würden? Vielleicht finden wir etwas, mit dem wir diese Gittertür öffnen können. Ein Messer vielleicht oder ein Stück stabilen Draht?“

      „Also Draht nicht“, antwortete Emelda, „aber ein Messer hab´ ich dabei!“

      „Na also!“, freute sich Amandra, „geht doch!“

      Emelda reichte Amandra das Messer, das sie aus ihrem Rucksack hervorgezaubert hatte. Amandra ging damit zur Gittertür und machte sich an dem Schloss zu schaffen.

      „Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich annehme, dass wir hier nicht allzu lange bleiben werden“, sagte Sinja, „sie haben uns unser Gepäck nicht abgenommen. Wenn sie uns längere Zeit hätten einsperren wollen, hätten sie das mit Sicherheit getan.“

      Amandra versuchte mit aller Kraft, das Schloss aufzuhebeln. Plötzlich gab etwas nach. Es gab ein kurzes Knacken, ein Klimpern und die Spitze von Emeldas Messer fiel auf den kalten Steinboden.

      „Gut, war ein Versuch!“, stellte Gamanziel ernüchtert fest. Doch allzu lange konnten sie sich über Amandras misslungenen Befreiungsversuch nicht ärgern.

      31 (26/6)

      „Seid mal kurz still!“, flüsterte Cichianon, „hört ihr das auch?“

      Eine Tür wurde geöffnet. Schritte, die sich langsam näherten. Ein Lichtschein war in dem Gang zu sehen. Das Geräusch der Schritte hallte von den Steinwänden wieder. Es wurde lauter. Eine groß gewachsene, schlanke Gestalt trat vor das Gittertor. Der Mann trug einen schwarzen Frack auf weißem Hemd, eine schwarze Fliege und schwarze Hosen dazu. Das graue Haar, das seine Schläfen bedeckte, war streng nach hinten gekämmt.

      „Ich bin Zabruda Menroy, erster Kammerdiener ihrer Majestät, Königin Myrianas und es tut mir außerordentlich leid, dass ich nicht rechtzeitig zurück im Schloss war, um zu verhindern, dass man euch an diesem furchtbaren Ort gefangen setzt. Ein schrecklicher Irrtum, den ich außerordentlich bedaure.“

      Zabruda Menroy steckte einen Schlüssel in das Schloss der Gittertür und ließ seinen Worten Taten folgen. Die Tür öffnete sich quietschend.

      „Welch ein Glück!“, atmete Ferendiano auf, „ich hatte schon das Schlimmste befürchtet!“

      „Das ist, zumindest in dieser Hinsicht, nicht mehr notwendig!“, erwiderte Menroy.

      „Was meinen sie mit `in dieser Hinsicht´?“, hakte Emelda sofort nach, „seit wir hier im Schloss von Fasolanda angekommen sind, sehen und hören wir nichts als Chaos und Durcheinander. Und das Allerbeste ist, dass man uns auch noch wie Schwerverbrecher in einem Rattenloch einkerkert. Das ist wirklich die Höhe. Wir wären ihnen sehr dankbar, wenn sie uns bald über die Gründe für diese Unordnung aufklären würden.“

      Cichianon beugte sich kurz zu Doriando hinüber. „Ich liebe es, wenn sie sich aufregt“, flüsterte er, „sie ist dann so….reizend!“ Beide kicherten hinter vorgehaltener Hand in sich hinein.

      „Selbstverständlich!“,