Ersatzschwänze hab ich noch nie benutzt. Für Dildos und Vibratoren kann ich kein Interesse aufbringen. Vielleicht sollte ich sie doch einmal ausprobieren? Aber so ein Ersatzschwanz, an dem kein ganzer Kerl dranhängt, was bringt das schon? Möglicherweise so viel wie meine rechte Hand? Die hab ich jetzt auch an meiner Klitoris – und die dankt es mir. Dieses leichte Umspielen erzeugt ein sanftes Gefühl. Mein Mittelfinger ist fleißig, gleitet über den Scheidenvorhof, rutscht in die Scheide, verweilt dort, geht wieder raus und wieder rein. Das könnte auch ein Vibrator oder Dildo. Vielleicht sollte ich doch? Aber wirkt das nicht zu technisch? Ein Ersatzschwanz macht batteriegesteuerte Bewegungen rein mechanisch, er reagiert nicht auf die anschwellenden abschwellenden vororgasmischen Ströme, die mich durchfließen; er weiß nichts davon und kann nicht entsprechend reagieren – wie meine Hand. Sie reibt jetzt stärker, ist wieder mit der Klitoris beschäftigt, treibt das schöne Gefühl in die Höhe - - - - - Jetzt noch nicht! Die Hand zieht sich zurück, das Gefühl schwillt ab. Meine Hand hat alles im Griff. Und der Vibrator? Würde ich im rechten Moment den Regler finden? Ihn in die richtige Richtung drehen? Ihn abschalten können, falls notwendig oder erwünscht? Ich weiß nicht... Aber du, meine Hand... Du weißt alles zu richten im rechten Augenblick. Auf dich ist Verlass zu jeder Zeit. Komm, lass dich küssen, du fleißige, wissende Hand... Sie gleitet wieder zwischen meine Schenkel. Meine Klitoris wächst ihr entgegen. Sie reckt und streckt sich wundersam. Dieses Gefühl in den Oberschenkeln! ... im Steiß und im Rücken! ... im Bauch und in der Brust, die sich hebt und senkt, mit ihren Brustspitzen, die ihren Namen verdienen. Sie, die sonst flach sind, kaum sichtbar, ragen hervor; wenn ich sie mit der linken Hand berühre, dann... - - - - Ach, aach, aaachh, ooohhhh! Mein Körper windet sich, wirft sich hin und her, meine rechte Hand tut ihr Werk - - - Mein Daumen am Kitzler - - - Mittel- und Ringfinger in der Scheide - - - - - Jetzt - - jetzt - - - Aaaahhhh – aaahhhh – aaaahhh – aaaaahhh – aaaaaahhhhh ... ... ... ...
Erst nach einer Pause kann ich wieder denken... Ich wusste es: Meine Klitoris! Mein Kitzler! Meine Klitzi! Sie lässt mich nie im Stich!! Sie nicht!!! Und wenn alle Männer dieser Welt versagen, keinen hoch kriegen, nicht eindringen können – meine Klitzi erfüllt ihre Aufgabe … komme, was da wolle. Mein Trost! Meine Augenweide! Mein Ein und Alles! ... ... ... ... Eine wohlige Müdigkeit erfüllt meinen ganzen Leib. Die Brüste haben ihre normale Form wieder eingenommen. Die Schamlippen sind weich und abgeschwollen. Die Klitoris versteckt sich wieder in ihrer Vorhaut und ist kaum zu finden. Die Berührung ist jetzt nicht angenehm... Die ganze Möse wird allmählich trockener, es fehlt an Nachschub. Mit der Hand zwischen den Beinen werde ich gleich einschlafen. Der Name meiner Klitoris? Ich hab ihn genannt: Klitzi ... Klitoris, Kitzler, klitzeklein – alles in einem. Ist sie nicht wundervoll?…
Julia
Er lag zwischen ihren weit geöffneten Beinen, sein Kopf ruhte auf ihrem linken Oberschenkel, vor seinen Augen lag blank glänzend ihr Lustschloss, am Abend zuvor hatten sie gemeinsam die Schamhaare entfernt. Der harmonisch gewölbte Venushügel blinkte im Morgenlicht, das durch die Gardinen fiel, der Anfang der Schamspalte war deutlich erkennbar, ihre noch geschlossenen haarlosen Labien hoben sich hell von der bräunlichen Umgebung ab, alles schien neu und ungebraucht. Und doch hatten sie in der vergangenen Nacht vier intensive Orgasmen durchlebt, Orgasmen, die durchrüttelten, konvulsivische Bewegungen hervorriefen, Erschöpfungszustände provozierten. Mit seiner linken Hand öffnete er die Labien, betrachtete lustvoll das Gefältel, die rosigen inneren Lippen, die vor Feuchte glänzten, die Stelle, wo sich der Kitzler versteckt hielt. Vier Lippen, geschaffen zur Lust, eine Quadriga mit hängenden Zügeln, die im Galopp und mit Ausdauer die steilsten Wege zum Gipfel erklimmen konnte. Er sinnierte über dieses eleusinische Feld, Schlacht- und Lustfeld in einem, das keinen Fixpunkt kannte, sondern seine Empfindungen über Klitoris, Labien, Vagina, ja den ganzen Körper bis in die Brustspitzen streute. Wie anders war es beim Mann, dessen Lust sich am Wulst der Eichel ankündigte und sich nur wenig über den Penis hinaus ausdehnte. Vielleicht hing das mit der Zielgerichtetheit und Punktgenauigkeit der männlichen Sexualität zusammen. Wenn Fortpflanzung von der Natur als Ziel anvisiert war, dann musste das Instrument, das ihr primär diente, an der richtigen Stelle positioniert und dort zum Entladen gebracht werden. Der empfangende Teil konnte diffuser angelegt sein. Hier kam es nicht darauf an, Lust an einer bestimmten Stelle, sozusagen punktgenau, zu erzielen, hier kam es nur darauf an, der Frau, die schließlich die Hauptlast der Arterhaltung im wahrsten Sinne des Wortes zu tragen hatte, das »Geschäft« zu versüßen, indem Mann ihr einen alles überflutenden Höhepunkt bereitete. Kein Wunder, dass Friedrich Schlegel, an dessen Roman ›Lucinde‹ Florian sich im Augenblick erinnerte, vom »Unbestimmbaren« sprach, wenn er das weibliche Geschlecht meinte, während das männliche ihm das »Bestimmte« schien, das klar und deutlich Erkennbare, das Hervortretende. Sicher hatte auch Schlegel vergebens den einzigen und genauen Punkt gesucht, der Zentrum des weiblichen Orgasmus sein sollte; sicher hatte auch er die Erfahrung gemacht, dass dieses Suchen vergeblich ist. Beim Mann dagegen war all das fassbar, ragte hervor, war sichtbar – in bestimmten Situationen bis zur Peinlichkeit. Bei ihm konzentrierte sich alles auf den Schwanz, auf die Glans, die Eichel und ihren ausgeprägten Wulst. Florian verdrängte diese Gedanken, wölbte die Lippen vor und küsste das Doppelpaar, das vor seinen Augen lag. Warum nur dieser zweifache Verschluss am unteren Mund? Warum zusätzlich noch das Hymen, das beim ersten Mal zerriss und es zu einem blutigen Ereignis machte? Warum musste man das Mädchen, das man begehrte, verwunden? Er küsste die Labien mit Inbrunst. Als er die Zunge sanft durch das Gefältel führte, die Klitoris erahnte, abwärts zum Eingang der Scheide gleiten ließ, zeigte sich in Julias Becken Bewegung. So nah vor seinem Auge hob und senkte sich der Mons veneris, dass sich seine Nase an den Labien rieb, stimulierend fungierte. Er spürte die Lust in sich steigen, steinhart war sein Glied, das Skrotum straff um die Hoden gespannt. »Du, meine Hand, bist mehr als alle Weiber«, soll der genannte Friedrich Schlegel gedichtet haben. Aber ihm war letztendlich doch die Vagina lieber, wenn er auch hin und wieder seine Erregung durch Handarbeit abbaute. Aber letztendlich war die innige Vereinigung, wenn er sein steifes Glied, dessen hocherhobenes Haupt auf gewölbtem Schaft in ihre Grotte führte, das Optimum.
Ein Sonnenstrahl brach sich durch die morgendlichen Wolken Bahn und fiel auf Julias Unterleib. Mit dem Wandern der Wolke erreichte er ihre Vulva, fiel auf die Labien, und als Florian sie sanft mit den Fingern auseinander zog, beleuchtete er den Eingang zur Scheide, drang in ihr Inneres vor. Wie der Höhlenforscher dem Lichtkegel seiner Lampe folgt, der in die Stollen vordringt, folgten Florians Augen dem Strahl der Sonne, der die rosige Farbe der Vagina aufleuchten ließ. Neidvoll hob er den Kopf etwas an und nahm dadurch dem Licht den Weg; da spürte er Julias Hände in seinem Nacken, sie pressten sein Gesicht an ihre Scham, so dass er kaum Luft zum Atmen fand. Fast unbewusst glitt ihm die Zunge aus dem Mund und in die Scheide hinein, während die Nase ihre stimulierende Tätigkeit fortsetzte. Ihr Becken rotierte nun, er saugte und lutschte an ihren inneren Labien; von oben, wo ihr Kopf auf dem Kissen lag, hörte er Stöhnen und seinen Namen. Florian beobachtete,