25 Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf!, dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. 26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. 27 Und er wird zu euch sagen: Ich weiß nicht, wo ihr her seid. Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
28 Da wird sein Heulen und Zähneklappern, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. 29 Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. 30 Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.
Lk 13,22–30 Wer gerettet werden wird (Mt 7,13–14.22–23; 8,11–12; 19,30; Mk 10,31) 13,23 Nur wenige [werden] selig, stimmt mit dem biblischen Motiv des rechtschaffenen Rests überein (z.B. Jes 6,13; 10,20–22; Jer 50,20). Auch in der apokalyptischen Literatur wird es häufig thematisiert (vgl. v.a. 4Esr), nicht aber in rabbinischer Literatur, in der eine großzügigere Auffassung von Erlösung vertreten wird (z.B. mSan 10,1). 13,24 Werden‘s nicht können, der Zugang zur Errettung ist begrenzt. 13,28 Da wird sein Heulen und Zähneklappern, vgl. Mt 8,12; 13,42.50; 22,13; 24,51; 25,30. Abraham, Isaak und Jakob, in Gemeinschaft mit den Vorfahren in der zukünftigen Welt. 13,29 Es werden kommen, verwies ursprünglich vielleicht auf die Sammlung der Exilierten, ein Zeichen des messianischen Zeitalters (Jes 60,4; Sach 10,6–10; Ps 107,3); für Lukas deutet es auf die Völkermission hin. Zu Tisch sitzen […] im Reich Gottes, das messianische Festmahl (vgl. Anm. zu 11,3).
31 Zu dieser Stunde kamen einige Pharisäer und sprachen zu ihm: Mach dich auf und geh weg von hier; denn Herodes will dich töten. 32 Und er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und mache gesund heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet. 33 Doch muss ich heute und morgen und am Tag danach wandern, denn es geht nicht an, dass ein Prophet umkomme außerhalb von Jerusalem.
Lk 13,31–33 Die Bedrohung durch Herodes 13,31 Vgl. „Pharisäer bei Lukas“. Hier, Galiläa und Peräea (vgl. Anm. zu 3,1). 13,32 Geht hin und sagt, Jesus nimmt an, dass die Pharisäer Zugang zu Herodes haben. Fuchs, eine Beleidigung. 13,33 Prophet, Jesus nimmt diese Bezeichnung an.
34 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 35 Seht, euer Haus wird euch allein überlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt im Namen des Herrn!
Lk 13,34–35 Klage über Jerusalem (Mt 23,37–39; vgl. auch Lk 18,41–42) 13,34 Die du tötest die Propheten, vgl. Lk 6,23; 11,47–50. Die Klage antizipiert den Tod des Stephanus (Apg 7). Versammlung, vielleicht ein Verweis auf die Sammlung der Exilierten (vgl. Anm. zu V. 29). 13,35 Haus, der Tempel, vgl. Jer 22,5. Gelobt ist, der da kommt, Ps 118,26 aus den Hallel-Psalmen (Ps 113–118), die an den Festen – Pesach eingeschlossen – rezitiert werden; vgl. Lk 19,37–38. Der Psalm bestimmt jedoch die Identität dessen, der da kommt, nicht näher.
1 Und es begab sich, dass er an einem Sabbat in das Haus eines Oberen der Pharisäer kam, das Brot zu essen, und sie gaben acht auf ihn. 2 Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersüchtig. 3 Und Jesus antwortete und sagte zu den Lehrern des Gesetzes und Pharisäern: Ist‘s erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht? 4 Sie aber schwiegen still. Und er fasste ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen. 5 Und er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dem sein Sohn oder sein Ochse in den Brunnen fällt und der ihn nicht alsbald herauszieht, auch am Sabbat? 6 Und sie konnten darauf keine Antwort geben.
Lk 14,1–6 Eine Heilung am Sabbat 14,1 Oberer der Pharisäer, Jos.Vit. 21 erwähnt „Führer […] [gr. protoi, wörtl. „erste“) der Pharisäer“. Das Brot zu essen, vgl. Anm. zu 7,36. 14,2 Wassersüchtig, ein Ödem. 14,3 Ist‘s erlaubt, am Sabbat zu heilen, vgl. Anm. zu 13,14. 14,5