Die Rede von Gott Vater und Gott Heiligem Geist als Glaubensaussage. Группа авторов. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

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Издательство: Bookwire
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Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783846352687
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Kindschaft empfangen. Als Vater ist Gott auch Vater der glaubenden Gemeinschaft, der ekklesia, der Kirche, die im Schlussteil des Apostolikums benannt wird. Als Vater ist Gott zudem Spender des präsentischen und eschatischen Lebens. Insofern bilden die Schlussworte |112|des Credos mit dem Bekenntnis zum Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben eine stimmige Inklusion mit den ersten Worten des Apostolikums: Kein anderer wird Auferstehung und ewiges Leben geben als Gott Vater, der Lebensspender. Insofern bestimmt die Vater-Metapher nicht nur den Eingang des Apostolikums, sondern klingt als Leitmotiv konsequent bis zum Abschluss des Textes als die das christliche Gottesbild entscheidend prägende Metapher mit.

      5. Schlussgedanken: Möglichkeiten und Grenzen der Vater-Metapher

      Fußnoten

       1

      Zur Metapherntheorie vgl. R. ZIMMERMANN, Metapher. II. Neutestamentlich, in: O. Wischmeyer (Hg.), Lexikon der Bibelhermeneutik. Begriffe, Methoden, Theorien, Konzepte, Berlin 2009, 377f.

       2

      Das Lexem »ekklesiologisch« dient im Folgenden der Beschreibung der Mitglieder einer antiken glaubenden Gemeinschaft, jüdisch, pagan oder christlich, auch wenn ἐκκλησία in den frühchristlichen Texten vor allem die christliche Gemeinschaft benennt. Ihren Ursprung hat die christliche Bezeichnung ἐκκλησία vermutlich in der Jerusalemer Urgemeinde und deren Selbstbezeichnung qehal el, die im apokalyptischen Judentum das endzeitliche Aufgebot Gottes bezeichnete und möglicherweise bereits in Jerusalem mit ἐκκλησία τοῦ θεοῦ übertragen wurde. Vgl. A. DU TOIT, Paulus Oecumenicus. Interculturality in the Shaping of Paul’s Theology, in: NTS 55 (2009), 121–143 (133f.); H.-U. WEIDEMANN, Ekklesia, Polis und Synagoge. Überlegungen im Anschluss an Erik Peterson, in: E. PETERSON, Ekklesia. Studien zum altchristlichen Kirchenbegriff, hg. v. B. Nichtweiß/H.-U. Weidemann, Würzburg 2010, 152–195 (181). Ἐκκλησία war jedoch auch der allgemeine griechische Terminus für die Versammlung der stimmberechtigten und freien Männer mit öffentlich-rechtlichem, aber auch kultischem Charakter. Vgl. dazu PETERSON, Ekklesia, 18f.

       3

      J. JEREMIAS, Neutestamentliche Theologie. Erster Teil: Die Verkündigung Jesu, Gütersloh 41988, 67–73.

       4

      G. SCHELBERT, Abba Vater. Der literarische Befund vom Altaramäischen bis zu den späten Midrasch- und Haggada-Werken in Auseinandersetzung mit den Thesen von Joachim Jeremias (NTOA 81), Göttingen 2011; A. STROTMANN, »Mein Vater bist du!« (Sir 51,10). Zur Bedeutung der Vaterschaft Gottes in kanonischen und nichtkanonischen frühjüdischen Texten (FTS 39), Frankfurt 1991.

       5

      Vgl. dazu den Beitrag von R. ACHENBACH in diesem Band sowie A. VON LIEVEN, Father of the Fathers, Mother of the Mothers. God as Father (and Mother) in Ancient Egypt, in: F. Albrecht/R. Feldmeier (Hg.), The Divine Father. Religious and Philosophical Concepts of Divine Parenthood in Antiquity, Themes in Biblical Narrative 18, Leiden 2014, 17–36.

       6

      Vgl. dazu C. ZIMMERMANN, Die Namen des Vaters. Studien zu ausgewählten neutestamentlichen Gottesbezeichnungen vor ihrem frühjüdischen und paganen Sprachhorizont (AGJU 69), Leiden 2007, 64–70.

       7

      A.a.O., 70–73.

       8

      A.a.O., 48–52; R. FELDMEIER/H. SPIECKERMANN, Der Gott der Lebendigen. Eine biblische Gotteslehre (TOBITH 1), Tübingen 22017, 52–66; H. SPIECKERMANN, The »Father« of the Old Testament and Its History, in: Albrecht/Feldmeier, The Divine Father (s. Anm. 5), 71–84.

       9

      ZIMMERMANN, Namen (s. Anm. 6), 52–64; STROTMANN, Mein Vater (s. Anm. 4); vgl. ebenso J. VAN RUITEN, Divine Sonship in the Book of Jubilees, in: Albrecht/Feldmeier, The Divine Father (s. Anm. 5), 85–105; L. DOERING, God as Father in Texts from Qumran, in: a.a.O., 107–135; R. HAYWARD, God as Father in the Pentateuchal Targumim, in: a.a.O., 137–164; M. POPOVIĆ, God the Father in Flavius Josephus, in: a.a.O., 181–197.

       10

      Vgl. etwa Tob 13,2–5 (BA).

       11

      STROTMANN, Mein Vater (s. Anm. 4), 376.

       12

      Strotmann zählt als weitere Aspekte auf: Erziehung, Erbarmen, Vergebung, Treue, Verlässlichkeit, Fürsorge, Verantwortung, Liebe, Güte, Zuwendung, Nähe, Schutz, Hilfe, Rettung, machtvolles Eingreifen, absolute Schöpfermacht, Anteilgabe an Gottes Macht, Herrlichkeit und Erkenntnis (STROTMANN, Mein Vater [s. Anm. 4], 360–362).

       13

      Vgl. dazu auch E. LOHSE, Das Vaterunser. Im Licht seiner jüdischen Voraussetzungen,