Kulturgeschichte der Überlieferung im Mittelalter. Oliver Jens Schmitt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Oliver Jens Schmitt
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783846345542
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Karte 8 Mittel- und Südosteuropa um 1475

       Karte 9 Wichtige Handelswege

       Karte 10 Universitäten

       4

       4.1 Herrschaft und pragmatische Schriftlichkeit 1300–1500: Städtische Gemeinschaften

       4.2 Verschriftlichung und Normierung: Bausteine institutioneller Überlieferung

       4.2.1 Professionalisierung in der Territorialverwaltung: Südosteuropa

       4.2.2 Sicherung der Stadtverfassung durch Rechtsbücher: Wien – Prag – Ofen

       4.2.3 Die Archive sprechen: Notarsprotokolle und Prozessakten im Vergleich

       4.3 Stadt als Raum

       4.3.1 Ansichten der Stadt: Chroniken, Karten und Pläne

       4.3.2 Himmel über Prag und Wien: Städteportraits im 15. Jahrhundert

       4.3.3 Die Stadt und ihr Umland: Umweltgeschichte, Donaustädte, Grundherrschaft

       4.4 Soziale Gruppen und Gemeinschaften

       4.4.1 Gebets- und Wirtschaftsgemeinschaften

       4.4.2 Stadt und Fürsorge: Bettelorden, Spitäler und religiöse Stiftungen

       4.4.3 Liturgie in der Stadt: Prozessionen, Altäre und Stiftungen

       4.4.4 Ländliche Gemeinschaften in Dalmatien

       4.5 Verflechtung spätmittelalterlicher Lebensräume

       4.5.1 Quantifizierte Personen: Universitätsmatrikel

       4.5.2 Bücherverzeichnisse als Abbild städtischer Beziehungsgeflechte

       4.5.3 Zur christlich-jüdischen Koexistenz in der Stadt

       4.5.4 Hof, Adel und Religion: Böhmische Buchmalerei zur Zeit der Luxemburger und der Hussitenkriege

       4.5.5 Narrative der Herrschaftsrepräsentation und -praxis

       4.6 Kommunikation und Korrespondenz: Politische und pragmatische Schriftlichkeit

       4.6.1 Reform, Konzil und Korrespondenz: Böhmen und die Kirche

       4.6.2 Endlich Zahlen: Osmanische Steuerregister

       4.6.3 Handelsregister als quantitative Quelle: Dalmatien

       4.6.4 Italienische Gesandtenberichte als Schlüsselquellen der politischen Geschichte Südosteuropas?

       Ausblick

       Abbildungsnachweis

       Bibliographie | eBookplus

       Personenregister

       Geographisch-ethnographisches Register

       Quellenregister

       Verzeichnis der Beiträgerinnen und Beiträger

       Rückumschlag

      Vorwort

      In den vergangenen fünf Jahren, in denen wir an diesem Buch arbeiteten, wurde die Frage „Was ist Europa?“ in unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen neu gestellt. In diesem Zeitraum wurden Jahrestage des Endes der Teilung Europas (1989) und der darauf folgenden fundamentalen Veränderungen der europäischen politischen Landschaft gefeiert, Fragen nach der Zugehörigkeit zu diesem Europa, nach Begründungen von Ein- und Ausschlüssen gestellt; die räumlichen Begriffe „Mittel“-, „Zentral“- und „Südost“-Europa wurden und werden neu und oft kontrovers definiert, und nicht zuletzt historisch argumentiert. Diese Kontexte lassen sich beim Verfassen einer „Kulturgeschichte der Überlieferung“ Mittel- und Südosteuropas nicht ausblenden, auch wenn sie dem Mittelalter gewidmet ist. Denn damals wurden – weder linear noch ungebrochen, sondern in unterschiedlichen Rhythmen und komplexen Verfechtungen – allmählich die Eigenschaften geformt, welche dieses Europa in seiner Vielfalt ausmachen.

      Vor diesem Hintergrund entstand das Buch auf mehreren Ebenen der Auseinandersetzung: jener der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen; jener des wissenschaftlichen Diskurses, mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Fachdisziplinen und geographischer Verortung, die sich im weitesten Sinn mit den überlieferungsgeschichtlichen Grundlagen unseres Wissens über das, was wir heute „Europa“ nennen, auseinandersetzen, ebenso wie mit jenen, die sich in einer transkontinentalen Perspektive mit größeren Zusammenhängen befassen, in denen Aspekte einer europäischen Geschichte differenziert und konturiert werden können; und schließlich der Ebene der Auseinandersetzung mit unseren Studierenden, die sich dafür interessieren, warum die Beschäftigung mit den Quellen mittelalterlicher Geschichte und den Methoden ihrer Untersuchung für die Fragen, die uns heute bewegen, wichtig und bedeutsam ist.

      Dieses Buch ist daher einer vergleichenden Perspektive verpflichtet. Sie hat uns auch dazu bewogen, gewohnte Gestaltungsprinzipien solcher Einführungsbücher abzuwandeln: Wir haben diesen Band gemeinsam verfasst und zusätzlich dort Forscherinnen und Forscher um Gastbeiträge gebeten, wo unsere eigene Expertise an ihre Grenzen stieß. Ihnen sei an erster Stelle mit besonderem Nachdruck gedankt, sich auf dieses „Experiment“ der überfachlichen Zusammenarbeit eingelassen zu haben. Angesichts der räumlichen und zeitlichen Dimensionen, die