A Demon's F***ing Heart. Luca Mercedes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Luca Mercedes
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960894650
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vielleicht einen kleinen Kratzer auf der Brust, aber das ist dann auch schon alles. Hier sind schon weitaus schlimmer zugerichtete Kreaturen angekommen. Aber der hier ist noch fangfrisch. Keine eiternden Wunden, keine Folterungen und ausnahmsweise hat sich auch noch keiner der anderen an ihm zu schaffen gemacht, wenn du verstehst, was ich meine. Darauf habe ich diesmal extra geachtet, weil ich wusste, was für einen hohen Preis wir für so ein unangetastetes Exemplar bekommen werden. Er ist ohne Mängel, wenn du so willst. Eine so gute Beute hast du schon seit Ewigkeiten nicht mehr verkaufen können. Jemanden wie den findet man sonst nur in Etablissements, wie bei Elethra oder Donikius und diesen ganzen hochgeborenen Bonzen. Und ich finde, dafür habe ich diesmal auch wirklich mehr verdient, als deine sardonischen Ausbrüche!“

      Christopher stellten sich bei den unglaublichen Worten dieser beiden die Nackenhaare auf. Sie redeten tatsächlich über ihn, als wäre er ein Stück Vieh. Fleisch, das man zu verkaufen gedachte. Ihm wurde schwindelig. Er musste träumen. Einen furchtbaren Albtraum. Und er wollte jetzt bitte daraus erwachen!

      Die Gehörnte stand noch immer vor ihm und leckte sich über die schmalen, eingefallenen Lippen, während sie ihn betrachtete.

      „Na los …“, fuhr sie ihn plötzlich und unvermittelt an und trat mit dem Fuß nach ihm,

      „… steh auf und lass dich erst einmal richtig begutachten!“

      Christopher starrte angewidert zu der Alten empor und blickte sie verständnislos an. Es hatte ihm komplett die Sprache verschlagen und er konnte nur verächtlich mit dem Kopf schütteln, als er auch schon einen weiteren, nicht minder unsanften Tritt bekam.

      „Ich sagte, du sollst aufstehen!“

      Er wandte sich der krummen Hexe zu:

      „Ich kann nicht aufstehen!“

      Presste er dabei unmissverständlich zwischen bebenden Lippen hervor.

      Sie schnalzte wütend mit der Zunge und gab ihm einen noch festeren Tritt.

      „Was hast du gerade gesagt? Ich muss mich wohl verhört haben! Du wirst sofort tun, was ich dir befehle, oder du lernst meine Peitsche kennen, Jüngchen.“

      Christopher schüttelte erneut mit dem Kopf:

      „Wie ich eben schon sagte, ich kann hier nicht aufstehen! Die Decke ist zu niedrig, um stehen zu können. Oder ist das so schwer zu erkennen?“

      Er wusste zwar, dass seine spitze Zunge mutig, wenn nicht gar todesmutig, war, doch die schmerzhaften Tritte ließen die Worte nur so aus ihm heraus sprudeln. Wie oft wollte Mera ihn schließlich noch treten, bis auch sie begriff, dass er mit seiner Größe hier alles andere als einwandfrei stehen konnte? Zumindest sah sie sich nun zu ihrem gruseligen Helfer um und gab ihm ein Zeichen.

      „Na los, komm her und zeige diesem unverschämten, respektlosen Jüngling, wie gut es sich hier stehen lässt!“

      Dann wich Mera zur Seite und der Oger machte sich daran, Christopher aus seiner Ecke, in der er noch immer hockte, zu zerren, um ihn dann rabiat zum anderen Ende des Raumes zu stoßen, wo ein aufrechtes Stehen zumindest theoretisch möglich war. Christopher spürte beim Sturz, wie ihm die Haut an den Armen aufriss, doch er unterdrückte einen Schmerzenslaut.

      „Wird’s jetzt bald?“, hörte er die Alte wieder krächzen und irgendetwas in Christopher sagte ihm, dass er nun lieber tat, was man von ihm verlangte. So versuchte er sich umständlich hinzustellen, doch die Stricke um seine auf den Rücken gefesselten Hände und das lange Kauern auf dem Boden zollten ihren kräftezehrenden Tribut. Und er kippte, kaum dass er sich aufgerichtet hatte, wieder in sich zusammen. Mit allerletzter Energie, die noch in ihm steckte, probierte er es ein zweites Mal und stand nun endlich auf wackligen Beinen zur erniedrigenden Fleischbeschau parat.

      „Meine Güte, du hast dich diesmal wirklich selbst übertroffen, Hogard! Er ist ...“, die schwarzen Augen der Alten fuhren begierig Christophers Körper entlang und ihre Blicke fühlten sich für ihn dabei an wie kleine, widerliche Nadelstiche, „… er ist tatsächlich die ansehnlichste Beute, die wir jemals an die dämonische Kundschaft gebracht haben! Ich bin zugegebenermaßen überrascht und zufrieden mit deiner Arbeit. Vielleicht bist du doch noch zu etwas anderem zu gebrauchen, als mir lediglich jeden Abend die Füße zu salben.“

      Ihr Blick glitt über den leicht lädierten, aber nichtsdestotrotz höchst attraktiven Oberkörper des jungen Mannes vor sich und sie streckte abermals ihre langen Finger nach ihm aus, um damit seine Arme zu betasten. Ihre vor Schmutz fast schwarzen Fingergelenke waren eiskalt und Christopher zuckte unwillkürlich zurück. Das schien sie nur noch mehr zu belustigen, denn nun grinste sie ihn derart diabolisch an, dass ihre fauligen, spitzen Zähne zum Vorschein kamen. Christopher versuchte, sich nichts von seinem immer größer werdenden Entsetzen anmerken zu lassen. Doch allein der Anblick dieser Zähne ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das waren keine Menschenzähne, sicher, soviel hatte auch er langsam mitbekommen. Doch nicht einmal bei einem Raubtier hatte er jemals ein derart erschreckend schauderhaftes Gebiss gesehen. Ein Wolfsgebiss war nichts dagegen. Er wollte sich lieber nicht vorstellen, was vermutlich alles zu ihren Lieblingsspeisen gehörte. Immerhin fielen ihm dazu einige Geschichten der Ältesten ein, die er nun lieber niemals gekannt hätte.

      „Kräftige Muskulatur, schöne Waden … und diese glatte Haut!“

      Sie strich sichtlich fasziniert über seine Brust, befühlte dann sein Gesicht, zog seine vollen Lippen mit ihren knochigen Fingern brutal auseinander, um seine Zähne zu inspizieren. Als Nächstes wühlte Mera in seinen wilden, dunkelblonden Locken und zog daran, so fest, dass sie ihm eine ganze Reihe Haarsträhnen ausriss, um diese dann in ihrer Hand zu betrachten.

      „Ich habe noch nie ein so ein helles Haar bei einem Menschen aus der Nähe gesehen.“

      Christopher unterdrückte den pochenden Schmerz auf seiner Kopfhaut und hoffte, die widerliche „Fleischbeschau“ seines Körpers hätte nun ein baldiges Ende. Doch sein Wunsch wurde nicht erfüllt. Mera wollte schlussendlich wirklich alles sehen. Sie schnalzte mit ihrer Zunge und der Oger reichte ihr ein kleines Messer. Christopher erstarrte, als sie mit jener Klinge die einzige Bekleidung, die er noch am Leibe trug, seine Hose, aufschnitt und diese zu Boden fiel. Er war streng erzogen worden und Nacktheit gehörte zu jenen sündhaften Dingen, die seine Eltern als „dunkle Versuchung“ gar nicht erst groß zu Hause angesprochen hatten, weil sie derartige Themen für einen Frevel hielten. Nun stand er im Adamskostüm vor diesen monströsen Kreaturen und musste sich unfreiwillig ihren Blicken hingeben.

      „Bei meiner schwarzen Seele … ich kann wirklich nicht zetern. Was ich sehe, gefällt selbst meinen alten, schwächlichen Augen sehr!“

      Sie grinste lüstern und Christopher wich ihrem begehrlichen Blick aus, der immer wieder an jenen empfindsamen Teil seines Körpers zurückkehrte, der es ihr anscheinend besonders angetan hatte. Er war mehr als nur angewidert und hätte er gekonnt, wie er wollte, so wäre er auf der Stelle von hier verschwunden. Doch das war unmöglich und so konnte er nur hoffen, dass Mera nicht auch noch auf die Idee kam, ihn dort anzufassen.

      „Für diesen Jüngling aus der Menschenwelt kriege ich jeden nur erdenklichen Preis, den ich nennen will! Das wird einer meiner besten Verkäufe werden. Er ist nicht nur schön wie ein Gemälde und dazu auch noch jung und kräftig, sondern so gut wie unversehrt und offensichtlich noch vollkommen unschuldig! Du hättest mir keinen Besseren einfangen können, Hogard!“

      Sie leckte sich genüsslich über die eingefallenen Mundwinkel und rümpfte im nächsten Moment die Nase.

      „Aber wenn wir ihn weiterhin in diesem elendigen Loch lassen, wird ihn trotzdem niemand kaufen wollen, weil er bestialisch stinken wird. Also, los, Hogard, bring ihn hoch zu den anderen und sorge dafür, dass man ihn ein wenig herrichtet. Morgen soll doch schließlich sein großer Tag werden!“

      Dann schnalzte sie wieder mit der Zunge und machte anschließend den Weg frei für den Oger, der Christopher sofort danach unsanft Richtung Ausgang schubste, während er ihn dabei an seinen Fesseln festhielt. Selbst wenn er es auch nur versucht hätte, Christopher hätte gegen die ungeheure Kraft dieses Muskelprotzes nicht die geringste Chance gehabt und