Drawn Into Love. Aurora Rose Reynolds. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Aurora Rose Reynolds
Издательство: Bookwire
Серия: Fluke My Life
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783903278646
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      Drawn into Love

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      Aurora Rose Reynolds

      © Die Originalausgabe wurde 2019 unter dem

      Titel DRAWN INTO LOVE von Aurora Rose Reynolds veröffentlicht. Diese Ausgabe wird im Rahmen einer Lizenzvereinbarung ermöglicht, die von Amazon Publishing, www.apub.com, in Zusammenarbeit mit der Agentur Hoffmann stammt.

      © 2021 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH

      8700 Leoben, Austria

      Aus dem Amerikanischen von Friederike Bruhn

      Covergestaltung: © Sturmmöwen

      Titelabbildung: © Sara Eirew

      Redaktion: Romance Edition

      ISBN-Taschenbuch: 978-3-903278-63-9

      ISBN-EPUB: 978-3-903278-64-6

      www.romance-edition.com

      Für das Montlake-Team.

      Danke für alles.

      Danke, dass ihr an mich und diese Reihe glaubt.

      1. Kapitel

      Neues Fundament

      Courtney

      Nach einem Schluck Wein nehme ich mir wieder das Paketband und klebe eine weitere Schachtel zu. Anschließend sehe ich mich in meinem beinahe leeren Wohnzimmer um. Wer hätte gedacht, dass sechs Jahre meines Lebens in einige wenige Kisten passen? Doch die Kartons, die sich vor einer der Wände stapeln, sind Beweis genug dafür. Morgen Früh werden ein paar Möbelpacker hier aufschlagen und sie mitnehmen.

      Das Festnetztelefon beginnt zu klingeln, und ich stoße einen Seufzer aus. Es gibt nur zwei Menschen, die mich über diesen Anschluss anrufen würden: meine ehemalige Schwiegermutter und mein Ex-Mann. Als der Anrufbeantworter anspringt und die Stimme meines Ex’ durch das leere Haus hallt, zucke ich unwillkürlich zusammen.

      »Courtney, hier ist Tom. Ich habe mit Mom gesprochen. Sie meinte, die Leute von dem Umzugsunternehmen würden morgen kommen. Ich wollte wissen, ob du heute Abend mit mir essen möchtest. Wir sollten noch mal miteinander spreche, bevor du fährst. Ruf mich zurück.« Sobald er aufgelegt hat, erfüllt ein lautes Tuten den Raum. Ich blicke hinunter auf meine Hände und bemerke, dass ich vor Anspannung meine Fingernägel in die Innenflächen bohre.

      Er will reden? Jetzt? Lustig, dass er auf einmal eine Unterhaltung möchte. Denn während der letzten zwei Jahre unserer Ehe, als ich mit ihm sprechen wollte, war er entweder zu beschäftigt oder der Auffassung, dass es nichts zu bereden gäbe. Alles sei in bester Ordnung. Was nicht stimmte. Sonst hätte ich wohl kaum herausgefunden, dass er ein betrügerisches Arschloch ist und seine Sekretärin geschwängert hat. Und zwar während ich mich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzog, um uns endlich die lang ersehnte Familie schenken zu können. Frustriert lasse ich die Hände sinken und kippe den Rest meines Weins hinunter, ehe ich hinüber in die Küche gehe.

      Während ich mein leeres Glas mit Wasser fülle, starre ich aus dem Fenster über der Spüle. Früher habe ich gern hier gestanden und mir ausgemalt, dass ich unsere Kinder dabei beobachte, wie sie im Garten spielen. In meinen Träumen hatten wir eine ganze Rasselbande – eine Vorstellung, die mich vom Aufgeben abhielt, auch wenn ich eigentlich nicht mehr konnte. Als Tom und ich dieses Haus kauften, waren wir jung, furchtbar verliebt und bereit für die Zukunft. Eine gemeinsame Zukunft. Wir lernten uns kennen, als ich dreiundzwanzig und frisch von Albany hierher nach Boston gezogen war, um in jener Kanzlei als Rechtsanwaltsgehilfin zu arbeiten, in der Tom als Anwalt tätig war. Wie wir schließlich zueinander fanden, weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich daran, was mich zu ihm hinzog: Er hatte eine große Familie, die sich sehr nahestand, und danach hatte ich mich immer gesehnt. Außerdem schien er Mitgefühl mit den Menschen zu haben, denen es weniger gut ging als ihm; ein Charakterzug, der mir bei anderen Männern sonst nur sehr selten begegnete.

      Als wir uns kennenlernten, schien Tom all das zu sein, was ich gesucht hatte: Er war nett und solide, und er akzeptierte mich, wie ich war. Da ich in einem Heim aufwuchs, hatte ich nie ein stabiles Umfeld, geschweige denn jemanden, auf den ich mich in schwierigen Momenten verlassen konnte. All das hat Tom mir gegeben. Na ja, zumindest für eine Weile.

      »Es ist an der Zeit, dass du selbst Fuß fasst und dir ein stabiles Umfeld errichtest«, rufe ich mir in Erinnerung und kehre ins Wohnzimmer zurück, um fertig zu packen.

      Morgen startet mein neues Leben. Ich ziehe aus diesem Haus aus und nach New York City, wo ein Job in einer Anwaltskanzlei, die auf Scheidungsrecht spezialisiert ist, auf mich wartet. Irgendwie ist es schade, dass mir ausgerechnet das Ende meiner eigenen Ehe zu dieser Karrierechance verhalf, aber so war es. Nachdem ich von Toms Affäre Wind bekam, hatte ich erst einmal nicht vor, ihn dafür in irgendeiner Weise bluten zu lassen – was sich aber änderte, als ich erfuhr, dass seine Geliebte schwanger war. Zugegeben, da bin ich etwas durchgedreht und wollte ihn doch ein bisschen leiden sehen. Er sollte das Gleiche fühlen wie ich, als er mir meinen Traum zerstörte. Dabei hatte ich so vieles für unsere gemeinsame Zukunft hintangestellt.

      Als wir uns damals dazu entschieden, eine Familie zu gründen, kündigte ich meine Stelle. Ich gab mich selbst auf, um zu der Ehefrau zu werden, die Tom wollte. Ich kümmerte mich um das Haus und die Einkäufe, bereitete ihm jeden Abend das Essen zu und stand ihm immer zur Verfügung, wenn er Zeit zu zweit wollte oder einfach nur Sex. Daran, dass ich all das für ihn getan habe, ist nicht allein er schuld. Schließlich wollte ich eine gute Ehefrau sein. Ihn glücklich und stolz machen. Er sollte nie daran zweifeln, wie sehr ich ihn schätzte. Umso mehr hat mich sein Betrug getroffen.

      Ich hatte kein Geld und mir war klar, dass ich niemanden aus der hiesigen Anwaltschaft mit der Abwicklung meiner Scheidung betrauen konnte, weil viele von ihnen mit Tom befreundet sind. Zum Glück fiel mir ein Zeitungsartikel über jemanden aus meiner Vergangenheit in die Hände: Abby Snider, Scheidungsanwältin in New York. Obwohl ich drei Jahre älter bin als sie, waren wir einige Zeit in derselben Wohngruppe. Ich habe mich so gut es ging um sie gekümmert, bis sie mit elf von einer wohlhabenden Familie aus der City adoptiert wurde. Danach hatten wir keinen Kontakt mehr, aber wie sich herausstellte, hat mich Abby nie vergessen und ich sie genauso wenig. In dem Zeitungsartikel stand, dass Abby für die Gerechtigkeit eintreten würde und sich vehement für ihre Klientinnen einsetzt. Genau das brauchte ich. Jemanden, der für mich kämpft, und das hat Abby getan. Als ich sie kontaktierte, hat sie sich sofort an mich erinnert und zugestimmt, mir zu helfen.

      Dass Tom und seine Familie reich waren, war keine Neuigkeit für mich. Aber erst als ich die Scheidung einreichte, erfuhr ich, wie viel Geld er verdiente. Vorher wusste ich nur, dass wir mehr als gut über die Runden kamen, uns ein schickes Haus in einer hübschen Gegend leisten konnten, stets die neuesten Autos fuhren und ich keine Coupons sammeln musste. Letzten Endes gestand mir Tom in einer Vereinbarung etwas mehr als zehn Millionen Dollar zu, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Vielleicht hatte er mir gegenüber Schuldgefühle; mir eine Stange Geld zu überlassen, machte sein Vergehen aber nicht ungeschehen. Mir wäre jenes Leben viel lieber gewesen, das er mir bei unserer Hochzeit versprochen hat.

      Ein Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken. Durch die verglasten Aussparungen der Holztür kann ich sehen, wer sich auf der anderen Seite befindet. Genervt verdrehe ich die Augen und marschiere über den auf Hochglanz polierten Parkettboden hinüber. »Ja?«, frage ich, nachdem ich schwungvoll geöffnet habe.

      »Ich dachte mir, dass du wahrscheinlich mit Packen beschäftigt bist, deswegen habe ich Abendessen mitgebracht«, antwortet Tom und hält eine braune Papiertüte in die Höhe.

      Ich atme einmal tief durch und beobachte, wie er unbehaglich von einem Fuß auf den anderen tritt. Es ist seltsam, dass ich ihn mittlerweile nicht mehr attraktiv finde. Kein bisschen. Als wir ein Paar wurden, hielt ich ihn für einen gutaussehenden Mann: Er ist groß