Aber letztlich lachte wohl der Kosmos über mich, denn erst als ich an einer heiligen Zeremonie auf Hawaii am Kraterrand des Kilauea Vulkans teilnahm, die von der hawaiianischen Hohepriesterin Kahuna Kalei’iliahi im August 2012 veranstaltet wurde, wurde mir wirklich klar, wie tiefgründig dieser Brauch eigentlich ist. Es war, als würde sich eine verborgene Tür öffnen, die nur der eigene spirituelle Schlüssel aufschließen kann.
Kahuna Ali’i Wahine Kalei’iliahi ist eine Kanaka Maoli (Ureinwohnerin) von Hawaii. Sie ist im üppig bewachsenen Kalihi-Tal auf der Insel O’ahu geboren und aufgewachsen. Die Wurzeln ihrer Vorfahren reichen bis zu den Sternen zurück, zu den Makali’i (den Plejaden), zu Papa (Mutter Erde) und Wakea (Vater Himmel), mit einer langen Abstammungslinie aus Kahuna Ali’i Wahine und Kahuna Ali’i Kane (Königliche Oberste Hohepriesterinnen und Königliche Oberste Hohepriester). Der Familiengott von Kahuna Kalei’iliahi ist Lono, der Gott des Friedens (sowie der Fruchtbarkeit, des Überflusses und der Landwirtschaft). Lono ist der Onkel der Göttin Pele, und Kahuna Kalei’iliahi ist eine ihrer Nachfahrinnen. Wenn man mit Kalei’iliahi zusammen ist, spürt man die Liebe und das Mitgefühl, welche aus ihrem Innersten strahlen.
Zu Beginn der Zeremonie sagte uns Kalei’iliahi, die Ahnen hätten ihr mitgeteilt, es sei jetzt stimmig, dass sie eine uralte Zeremonie abhielt, weil die Leute in unserer Gruppe jetzt dazu bereit seien, diese besondere Salbung zu empfangen. Wie sie erklärte, kannten die alten Völker Orte, wo sich böse Geister bzw. schlechte Energien befanden; deshalb blieben sie stehen und riefen laut: »E Ku Mau Mau«, das bedeutet: »Hier bin ich.« Dann warteten sie auf die Antwort ihrer Ahnen und des Universums, bevor sie weitergingen. Laut Kalei’iliahi aktivierte das laute Aussprechen von »E Ku Mau Mau« das Energiefeld um die Person herum, das bei uns als Merkabah bezeichnet wird. Die Alten hatten zwar einen anderen Namen dafür, aber es ist dasselbe. Durch das Aktivieren der Merkabah signalisiert die Person dem Universum, dass sie sich ihrer göttlichen Herrlichkeit bewusst ist, und das Universum und Gaia »kennen« sie dann und umarmen sie.
Kalei’iliahi beschrieb mir dann später, wie diese Magie wirklich funktioniert. Laut ihrer Aussage passieren die tiefen Momente, wenn man »in die Stille« eintritt, nachdem man die Worte »E Ku Mau Mau« ausgesprochen hat. In ihren eigenen Worten klang das so:
Wenn du diese Worte ausgesprochen hast, betrittst du das Schweigen, die Stille …, wirst ruhig und hörst zu …, denn dann hörst du, wie das ganze Universum und Gaia dir antworten: »Wir sehen dich!« Das ist ein tiefer Augenblick, und wenn jemand nicht in diese Stille geht, hat er es verpasst. Genau in diesem Moment am Kilauea Krater hat der Wind um jeden einzelnen von euch kostbaren Menschen zugenommen … Habt ihr es gehört bzw. gespürt? Er war so mächtig! Es sind die Winde der Ahnen, die euch antworten.
Und wie ich ihn gespürt habe! Und ich bin ziemlich sicher, auch alle anderen Anwesenden haben ihn gespürt. Es war, als ob Gaia und die Ahnen auf Nummer sicher gehen wollten, dass wir auch wirklich physisch und spirituell stark und mächtig berührt wurden. Diese Unterweisung hat noch einen anderen Aspekt: Die dunklen Energien, durch die wir auf den Prüfstand gestellt werden, hören diese Worte, sehen uns hoch aufgerichtet da stehen (das Wort »Ku« bedeutet »hoch«) und ziehen sich dann zurück. Sie lächeln und verneigen sich vor uns, denn sie sehen unser Licht erstrahlen. Wir haben die Angstprüfung bestanden, und das wissen sie. Das ist so schön – und stimmt völlig mit Kryons Lehre überein, die besagt, Angst ist ein verkleideter Liebestest, und wenn wir uns ihr stellen, verschwindet sie wie ein Lächeln in der Nacht just vor Anbruch der Morgenröte.
Als wir alle die Bedeutung dessen, was wir da tun würden, verstanden hatten, stellten wir uns einzeln vor Kalei’iliahi und riefen: »E Ku Mau Mau«; dabei schauten wir ihr in die Augen. Einer nach dem anderen standen wir vor Kalei’iliahi und spürten unser herrliches Selbst und die Liebe unserer Ahnen. Während der Zeremonie sprachen wir der Reihe nach die heiligen Worte, und die ganze Gruppe hörte ehrfürchtig zu und hielt die Energie, stimmte sich auf etwas sehr Tiefes und Heiliges und gleichzeitig sehr Persönliches und für jeden der Anwesenden Einzigartiges ein. Der Boden war voller Energie, und unsere Zellstruktur im Körper antwortete mit Erinnerungen.
Wie ich mich entsinne, bat ich Spirit um ein Zeichen, damit ich dieses überwältigende »Liebesbad« nie vergessen würde. Die meisten der Teilnehmer sahen als physisches Zeichen einen weißen Vogel, der hoch über uns hinwegflog (später erzählte uns Kryon während einer Durchgabe, dass wir bei dieser Zeremonie von einem Plejadier in Gestalt eines weißen Vogels besucht worden sind). Doch das, was vor allem anderen in meinem Herzen weiterlebt, ist die Erinnerung an die letzte Person aus der Gruppe; sie kniete nieder, um Kalei’iliahi »die Füße zu waschen«. Dieser Akt des Mitgefühls brachte uns fast alle zum Weinen wegen all der Liebe, die, wie wir spürten, uns in diesem Moment umfing. Es war wie ein kurzer Blick auf die Liebe, die wir von Gott, Gaia und den Ahnen erfahren.
Ich brauchte mehrere Tage, um die tiefe Energie, die ich während dieser Zeremonie erlebt hatte, zu assimilieren. Jedes Mal, wenn ich an die Zeremonie und an die Herzensenergie dachte, als Kalei’iliahi auf diese Weise geehrt wurde, weinte ich eine Flut von Tränen. Wenn ich zu erzählen versuchte, was geschehen war, war ich wieder zu Tränen gerührt und fing an zu weinen. Diese Erfahrung war sehr heilig und tiefgreifend. Was hatte sich also in der Zwischenzeit geändert, von dem Zeitpunkt an, als ich eine von den Ahnen praktizierte Sitte als dumm empfand, bis zu der Zeit, als ich dann tatsächlich an einer uralten Zeremonie teilnahm und eine tiefe spirituelle Erfahrung machte? Ich hatte mich geändert. Ich ließ zu, dass mein Herz sich öffnete, und wollte in reiner Absicht mit Gaia, unseren Vorfahren, dem Universum und Gott in Verbindung treten.
Und was an dieser Erfahrung ganz besonders verblüffend war: Sechs Monate später, als ich bei der von Todd Ovokaitys veranstalteten lemurischen Wiedervereinigung dabei war, um auf Maui/Hawaii die Zirbeldrüsentöne zu singen, erzählte ich das, was während der Zeremonie passiert war, meiner australischen Freundin Wendy, und wieder war ich total gerührt, die Tränen liefen mir die Wangen hinunter, und ich konnte nur schluchzend sprechen. Als ich Kalei’iliahi davon erzählte, sagte sie mir, dass wir durch Weinen aus Liebe und Freude den Ahnen Ehre erweisen.
Laut Kalei’iliahi drückt Kryon vieles der Weisheit der indigenen Völker, die in der dritten Sprache der Götter »geschrieben« ist, in moderner Sprache aus. Hier ein Gebet, das uns Kalei’iliahi gelehrt hat; traditionell wird es dreimal gechantet. Die Energie der Zahl Drei fungiert als Wandlungskatalysator; es ist auch die Energie des Mitgefühls, und die Alten haben das gewusst.
Mai ke Akua
Mai ke Kukui
Mai Kalani
Mai ka Maluhia
Mai Kalani
Mai ka Hau’oli
Mai Kalani
Mai ke Ola
Mai ke Akua
Mai ina me Apau
Die Übersetzung dieses Gebets lautet:
Von den Göttern
Vom Licht
Vom Himmel
Von der Stille
Vom Himmel
Vom Glück
Vom Himmel
Vom Leben
Von den Göttern
Vom Geber aller Dinge
Falls Sie jemals das Glück haben, nach Hawaii zu kommen, können Sie ja die wunderschöne, liebevolle Energie von Kahuna Kalei’iliahi aufsuchen. Ihre Website: www.kaleiiliahi.com.
Ich