Wunderwerk Zirbeldrüse. Birgitt Täuber-Rusch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Birgitt Täuber-Rusch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783956280214
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in seinem Modell des dreieinigen Gehirns formuliert hat3 (das älteste, innen liegende Reptilienhirn, das Säugetiergehirn und das außen liegende Großhirn mit dem Neokortex als der Oberfläche des Großhirns und dem präfrontalen Kortex, der sich an der Stirnseite des Hirns befindet). Wir bezeichnen die schamanischen Bewusstseins- und Wahrnehmungsebenen hier in Anlehnung an einen schamanischen Sprachgebrauch als »Schlangenebene«, »Bärenebene«, »Falkenebene« und »Adlerebene«.

      Erst in einem harmonischen, sinnvollen Miteinander kann der Mensch nach dieser Betrachtung sein volles Potenzial entfalten. Solange wir von einer Ebene abhängig sind, sind wir weder frei noch bewusste Schöpfer, sondern Abhängige und Gefangene unseres eigenen Systems.

      Die Schlangenebene: Das Handeln wird rein von den Urinstinkten bestimmt. Es geht ums pure Überleben, also um Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung, Sex und die grundlegende Entscheidung »Kampf oder Flucht« beim Zusammentreffen mit Feinden. Hier ist kein Platz für weiterführende Gedanken oder Gefühle. Jede Handlung ist lediglich vom Instinkt bestimmt, um das Überleben, die Selbst- und die Arterhaltung zu sichern.

      Diese Wahrnehmungsebene ist dem Übergangsbereich zwischen dem Reptilienhirn und dem Säugetiergehirn zugeordnet. Es geht um die Materie, um unseren Körper und die Aufrechterhaltung seiner Funktionen.

      Die Bärenebene: Dies ist die Ebene, auf der die Fähigkeit, zu denken und zu fühlen, entsteht. Wir sind nicht mehr rein von den Instinkten gesteuert, die Wahrnehmung wird weiter und differenzierter. Diese Ebene entspricht dem Übergang vom Säugetiergehirn zum Großhirn und ermöglicht es, Pläne zu schmieden, Dinge zu reflektieren, Ereignisse auszuwerten und zu bewerten.

      Die Falkenebene: Hier eröffnet sich eine Wahrnehmungsebene, die weit über das reine Denken und Fühlen hinausreicht. Wir sind in der Lage, in Bildern zu träumen und die Zusammenhänge hinter der sichtbaren Realität zu erkennen. Hier ist die Wahrnehmungsebene der Seele, die Ebene der Archetypen.

      Dies entspricht dem Neokortex. In diesem Bereich ist unsere Kreativität beheimatet. Es ist das Land der Bilder, Träume und Mythen, der Musik und Dichtung. Auf dieser Ebene kann man durch Visualisierung leichter die Realität verändern. Und hier beginnen wir zu verstehen, dass es mehr gibt als die materielle und logische Ebene; wir ahnen, dass alles einen Sinn hat, dass alles heilig ist.

      Die Adlerebene: Auf dieser Ebene herrscht reines Bewusstsein. Es gibt keine Grenzen, keine Trennung mehr, Materie löst sich auf, alles besteht aus reiner Energie. Hier erlangen wir Zugang zur göttlichen Absicht, werden mit dem Spirit sowie mit unserer wahren Berufung und Lebensaufgabe konfrontiert. Wir treten in Kontakt mit dem göttlichen Prinzip. Im Gehirn entspricht diese Wahrnehmungsebene dem präfrontalen Kortex.

      Um die ganze Kraft der Wahrnehmungsebenen nutzen zu können, ist es wichtig, dass alle Ebenen aktiviert und verbunden sind und dass keine Ebene dominant ist. Dies erreichen wir, indem wir mit Meditationen und Übungen (→ Kap. 7.8) unsere Wahrnehmung erweitern und von störenden Einflüssen und Blockaden befreien. So stellen wir sicher, dass wir alle Areale unseres Gehirns optimal nutzen und in den jeweiligen Situationen und Herausforderungen entsprechend handeln können. Beim Meditieren auf der Adlerebene wäre es sicherlich sehr störend, wenn wir gleichzeitig permanent an Sex denken würden (Schlangenebene). Ebenso würden wir unsere Lust sicherlich schmälern, wenn wir beim Sex über das zu kochende Mittagessen oder den nächsten Geschäftstermin nachdenken würden.

      Die Folgen der Identifikation mit der Materie

      Solange wir uns mit der Materie und unserem Körper identifizieren, dominiert der Körper über den Geist; dann haben das Reptilienhirn und das frühe Säugetiergehirn mit seinen Überlebensinstinkten die Kontrolle: »Ich bin ein Opfer der Umstände; ich bin den Zufällen und Widrigkeiten des Lebens hilflos ausgeliefert.«

      Sobald wir erkennen, dass wir geistige Wesen sind, können wir beginnen, mit unseren Werkzeugen – dem Verstand usw. – die Materie und unseren Körper entsprechend zu formen. Hier erahnen wir, dass alles möglich ist. Der Geist dominiert über die Materie. Das vom Ego (von allen Ängsten und Blockierungen) befreite Großhirn übernimmt die Kontrolle. Das zentrale Nervensystem (ZNS) ist von der Dominanz des Reptilienhirns befreit.

       »Alles hat einen Sinn. Ich forme die Umstände meines Lebens selbst. Ich bin selbst der Schöpfer/die Schöpferin.«

      Wenn wir uns von allen Ich-Konzepten befreien und wieder im Allbewusstsein sind, lösen sich alle Grenzen auf und wir erfahren uns als göttliche Wesen jenseits aller Einschränkungen und Hierarchien. Wir kommen in einen Zustand der Transzendenz jenseits von Körper, Geist und Seele. Um dieses Tor zu öffnen, benötigen wir neben dem präfrontalen Kortex die gesunde Zirbeldrüse und die Chakras mit der frei fließenden Kundalini-Energie. (Wir werden dies noch näher erläutern.)

       »Ich bin der ich bin. Ich bin weder Opfer noch Täter. Ich bin.«

      Wie weit oder eng unser Bewusstsein ist, hängt also immer auch davon ab, welche Hirnareale bei uns die Kontrolle übernehmen bzw. von welchen Hirnarealen aus wir agieren. Insofern ist es sinnvoll, alle Bewusstseinsebenen ohne Dominanz einer Ebene zu aktivieren; alle Ebenen sollten als Werkzeug des Geistes bzw. des höheren Selbst dienen und nicht vom verletzten Ego gesteuert werden, das uns den bewussten Zugriff auf den Neokortex und besonders auf das Allbewusstsein blockiert.

      Sehr viele Menschen werden vor allem von den Hirnarealen dominiert, die rein auf das Überleben aus sind und deshalb besonders von der Angst, vom Sexual- und vom Nahrungstrieb bestimmt werden. All diese Triebe sind nichts Schlechtes; richtig eingesetzt ermöglichen sie uns die Grundlage für ein fantastisches Leben – wenn sie ein Werkzeug des höheren Selbst sind, frei und losgelöst aus den Klauen des verwundeten Ego.

      Das verletzte Ego strebt nach einer Allmachtstellung, und das ist das genaue Gegenteil vom Allbewusstsein. Durch das Streben nach der Allmacht, um sein Areal, seine Rasse, sein Überleben zu sichern, entstehen gefährliche Ideologien und Überzeugungen, die keinerlei Liebe, Hingabe, Gnade, Demut, Hilfsbereitschaft usw. kennen, sondern nur den persönlichen Vorteil verfolgen. Wenn sich daraus energetische Felder aufbauen und Massenphänomene entwickeln, führt das zu Ausgrenzung, Unterdrückung, Folter, Mord, Krieg usw. anstatt zu einer friedlichen, toleranten und bewussten Welt, in der sich jeder in maximaler Freiheit seinem Wesen gemäß entwickeln kann.

      Menschen, bei denen vor allem das Reptiliengehirn und das frühe Säugetiergehirn dominieren, sind sehr leicht beeinflussbar und manipulierbar.

      Wir müssen also unser Ego und alle Verletzungen heilen sowie inneren Frieden schließen. Und wir müssen unsere automatisierten, bestimmenden Triebe entkoppeln, sodass wir sie bewusst einsetzen können und sie nur noch in wirklich lebensbedrohlichen Situationen automatisiert aktivieren.

      Dazu brauchen wir eine funktionsfähige Zirbeldrüse, da sie als übergeordneter Wächter alle anderen Systeme kontrolliert. Ohne funktionsfähige Zirbeldrüse bleiben wir immer innerhalb unserer Grenzen stecken, die uns die Sicht auf das große Ganze vernebeln und verwehren. Wir kommen nie wirklich an, sondern bleiben immer auf der Suche, oder wir geben auf und begnügen uns mit unserer Kleinheit und Beschränkung, anstatt in unsere wahre Größe und Schöpferkraft zu gehen und unser Leben aus den Impulsen des Allbewusstseins heraus zu gestalten.

      Unser menschliches Bewusstsein kennt – zusammengefasst – vier Ebenen:

      – Das Überleben: Wir identifizieren uns mit unserem Körper, und unser Bewusstsein ist nur an die Materie gebunden. Unser Körper bestimmt uns.

      – Das unbewusste Leben: Unser Bewusstsein erkennt seine Macht über den Körper. Wir bemerken, dass wir in gewissen Grenzen die Materie formen und durch unser Handeln auch Einfluss auf unseren Körper nehmen können.

      – Das bewusste, reflektierte Leben: Hier kommt es zu einer Distanzierung und Reflexion. Wir erkennen, dass unser Ich nicht identisch mit dem Körper ist.

      – Das Leben aus dem Allbewusstsein: Hier lösen sich alle Konzepte von Ich und Du, von höherem Selbst und Ego, von Körper und Geist auf und verschmelzen im Allbewusstsein.