Teilintegriert bedeutet, dass das Fahrerhaus des Grundfahrzeugs unverändert bleibt und nur eine kastenartige Wohnkabine aufgebaut wird, während das vollintegrierte eine komplett neu konstruierte Außenhaut auf dem sogenannten »Windlauf« bekommt. (Als »Windlauf« bezeichnet man ein Fahrzeug ohne Karosserie, nur mit Teilen des Führerhauses, also meist Frontmaske, Motorhaube, Kotflügel und Armaturen.)
Vollintegrierte Reisemobile haben eine meist extravagante Ausstattung und eine herausragende Isolierung, die sich in allen Jahreszeiten positiv bemerkbar macht. Alle Modelle sind relativ aerodynamisch und damit spritsparend, sie sind meist recht kompakt und gut zu fahren, aber insgesamt bei Anschaffung und Reparatur (durch die geringe Stückzahl des recht individuellen Gesamtaufbaus) kostenintensiv.
» ideal für Familien
die einen Umbau zum Schlafen akzeptabel finden
» ideal für Paare
die nur für Gäste mehr als zwei Betten benötigen
Vor- und Nachteile großer Mobile
+Der größte Vorteil: Alle Schlafplätze sind stets aufgebaut, d. h., kleine Mittagsschläfchen sind zwischendrin immer möglich (z. B. im Stau vor der Grenze, bei einer Rast am Straßenrand oder während einer Fährfahrt).
+Ein großes Womo ist innen natürlich sehr komfortabel, man hat immer Stehhöhe und kann sich gut darin bewegen. So ist es möglich, sich an Regentagen mal aus dem Weg zu gehen.
+Im Prinzip kannst du wirklich alles mitnehmen – allerdings musst du unbedingt darauf achten, dass dein zulässiges Gesamtgewicht nicht überschritten wird (= das Leergewicht laut Fahrzeugschein plus Zuladung)! Sonst wird es erstens unsicher (Bremsweg) und zweitens teuer (Polizei kontrolliert).
+Toll: Die Kinder sitzen während der Fahrt (natürlich angeschnallt) am Tisch, d. h., sie können allein, miteinander oder mit dem Beifahrer malen, spielen, lesen, essen. So wird die Fahrt nicht als verlorene, langweilige Zeit empfunden, was den Eltern entspanntes Fahren und allen viele Kilometer mehr beschert.
–Natürlich sind die Kauf- / Miet- / Unterhalts- / Fahrtkosten nicht zu unterschätzen!
–Die ungewohnte Größe ist beim ersten Mal nicht leicht zu handhaben, und wenn du unsicher und verkrampft mehrere Hundert Kilometer fahren musst, hast du wahrscheinlich keinen Spaß!
Am ungewohntesten ist die Höhe: Du musst dich daran gewöhnen, immer die ca. 3,50 Meter deines Gefährts im Blick zu haben! Die Höhenbegrenzungen beschildern oft erst das Hindernis selbst (Brücke, Durchfahrt), oder du findest gar keine Warnung (herausragende Balkone, tief hängende Äste). Das bedeutet, dass du dein Gefährt immer dreidimensional abschätzen musst, was wirklich anstrengend ist. Auch die Breite / Länge ist für dich als Norm-Pkw-Fahrer neu. Enge Gassen, abschüssige Steilpisten, Rückwärtsfahren ohne Rückfenster … Ganz schön hart am Anfang! Diese Masse an Auto bedeutet für manchen Fahrer sicher mehr Stress, als der Komfort auf dem Campingplatz wettmacht.
» Fazit:
Perfekte Komfortklasse für Anspruchsvolle und Raumgenießer. Wenn du allerdings zu große Befürchtungen bezüglich des Handlings dieses »Dickschiffs « hast, dann leih dir zur Sicherheit erst einmal einen etwas kleineren Wagen. Vielleicht kompensiert der entspanntere Fahrspaß des kleineren den Wohnkomfort des größeren.
Typ B = Mittleres und kleines Wohnmobil
Mittlere Wohnmobile
Unter Mobilen mittlerer Größe sind mit Campingausstattung ausgebaute Kleinbusse und Kastenwagen zu verstehen. Diese bezeichnet man in der Regel als »Van«. Meist sind sie auf dem Chassis eines Transporters aufgebaut, also beispielsweise auf Basis von Mercedes Vito, Ford Transit, Fiat Ducato, Ford Nugget, Peugeot Boxer oder Citroën Jumper. Sie haben eine Länge von etwa fünf bis sieben Metern und Stehhöhe (die teilweise nur durch ein Hochstelldach erreicht wird).
In Kfz-Portalen findest du diese Kastenwagen-Größe unter dem Kürzel L2 H2: L (= Länge) 2 heißt ab 5 Meter, H (= Höhe) 2 bedeutet Stehhöhe innen.
Üblicherweise sind diese Fahrzeuge mit zwei festen Schlafplätzen ausgestattet. Bei einem längeren Radstand ist oft zusätzlich eine Sitzgruppe vorhanden, die bei Bedarf zu einem Doppelbett umgebaut werden kann, sodass nach dem Umbau bis zu vier Personen Platz zum Schlafen finden.
Es gibt eine (meist recht übersichtliche) Küche und in manchen Modellen sogar eine kleine WC-Bad-(Dusch-) Kabine.
» ideal für Paare
weil ausreichend Platz vorhanden ist: sowohl für Equipment als auch für die Reisenden
» gut für Familien
wenn der allabendliche Umbau für alle okay ist und alle im vorhandenen (oder durch z. B. Dachboxen zusätzlichen) Stauraum ihren Kram unterbringen
Kleine Wohnmobile
Als die kleinsten Wohnmobile bezeichnet man beispielsweise den Kastenwagen ohne Hoch- oder Aufstelldach (also L1 H1) oder die Kombination Grundfahrzeug / Aufsatzkabine.
Den kleinen Bus gibt es natürlich nicht nur von VW in unzähligen Ausstattungsvarianten, sondern z. B. auch als Mercedes-Benz Vito oder Fiat Ducato.
Auf einem Pritschen- oder Geländewagen ist eine Wohnkabine aufgesetzt. (Manche Kabinen lassen sich auf dem Stellplatz abladen, um das Fahrzeug für Fahrten in die Umgebung zu nutzen.) Die meisten dieser Mobile werden wegen ihres 4x4-Antriebs für Expeditionsreisen in unwegsamen Gebieten eingesetzt. Die Kabinen gibt es spartanisch, aber auch in luxuriöserer Ausstattung mit festen Betten, Bad und Sitzgruppe.
» ideal für Einzelreisende
» gut für Paare (die Nähe vertragen können)
» machbar für Familien (mit geringstem Anspruch)
Vor- und Nachteile mittlerer Mobile
+Du hast im Innenraum Stehhöhe, d. h., du kommst entspannt an alle Schränke und kannst dich relativ