Nicht lange danach saß ich mit diesem Mann (an dem ich kein bisschen interessiert war) in meinem BMW Cabrio mit geöffnetem Verdeck und fuhr an einem warmen Sommertag nach Nicasio, um auf einem riesigen Gelände die Bisons zu besuchen. Als wir am Tor ankamen, brauchte er mehrere Anläufe, bis er die richtige Zahlenkombination eingegeben hatte. Das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun – was wir wahrscheinlich taten –, war aufregend prickelnd. Schließlich schwang das Tor auf und die Bisons begrüßten uns am Hügel. Wie süß sie waren – so wollig weich und riesig, viel größer, als ich gedacht hatte.
Während wir Eindringlinge die Bisons kein bisschen zu interessieren schienen, war ich begeistert. Ich begrüßte jeden einzelnen Mammutbüffel ausgiebig. Es gab braune, dunkelbraune und hellbraune Tiere, Dutzende von Bisons mit extrem langen Hörnern, die es mir unbegreiflich machten, dass ihr Gewicht und ihre Länge keine Last für die Tiere darstellten. Ich unterhielt mich ausführlich unter vier Augen mit jedem Bison. Ich sagte ihnen, wie süß sie waren. Ich fragte sie, ob die Hörner es ihnen erschwerten, ihr Gleichgewicht zu halten, und was sie am liebsten fraßen. Ich bekam zwar keine umfassenden Antworten von ihnen, aber das war mir egal. Die ganze Zeit über überlegte mein Date-Partner, wie er mich vom Zaun loseisen könnte, damit wir es rechtzeitig zum Massagetermin schaffen würden.
Irgendwann schaffte er es. Ich gab nach und verabschiedete mich mit traurigem Herzen viel zu früh von meinen neuen Bisonfreunden. Auf dem Rückweg fuhr ich so rasant, dass wir gerade noch rechtzeitig kamen. Das Massagepersonal wartete schon darauf, uns unsere neunzigminütige Massage zu geben – natürlich in getrennten Kabinen. Hinterher trafen wir uns himmlisch entspannt im Empfangsraum, zahlten und verabschiedeten uns voneinander.
Was ich meiner Meinung nach bei dem Büffel-Date richtig gemacht habe: Ich verbrachte einen tollen und unvergesslichen Tag mit einem Wildfremden und ließ ihn gleichzeitig wissen, dass wir nur als „Freunde“ zusammen waren und kein Paar werden würden. Klar gab es Momente, bei denen ich mich ein wenig unbehaglich fühlte. Zum Beispiel, als er mich zwischendurch fragte, wann er mich wiedersehen könnte. Ich antwortete ihm so freundlich und aufrichtig wie möglich: „Ich habe total Spaß mit dir. Die Bisons waren der Hammer und die Wellness-Massage wird auch toll. Aber ich glaube nicht, dass das mit uns was wird. Das ist unser einziges Treffen, aber ich hoffe, dass wir es uns schön machen konnten.“
Er wirkte weder enttäuscht noch erstaunt. Ich wollte ihm nicht das antun, was andere immer wieder mit mir gemacht haben. Es ist gemein, den anderen bis zum Schluss in dem Glauben zu lassen, man würde mehr für ihn empfinden.
Ich kann es nicht ausstehen, wenn einem dann der Teppich unter den Füßen weggerissen wird.
Ich habe es richtig gemacht (dieses Mal).
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Wie Sie sich auf Ihr Dating-Abenteuer vorbereiten können
Dafür zu sorgen, dass es Ihnen gut geht, ist absolut notwendig, um einen geeigneten Partner anzuziehen und nicht durchzudrehen. Verzweiflung wirkt weder charmant noch anziehend. Sie steht niemandem, und Sie sollten sich nicht in einen so ungesunden Zustand hineinsteigern, der dazu führt, dass Sie sich an den ersten warmen Körper anschmiegen, nur weil er in Reichweite ist.
Sie können sich in Topform bringen, wenn Sie zwei Dinge herausfinden: Was Sie brauchen und was Sie glücklich macht. Also fangen wir gleich damit an!
Machen Sie zuerst zwei Listen. Schreiben Sie auf das erste Blatt als Überschrift „WAS ICH BRAUCHE“ und auf das zweite Blatt „WAS MICH GLÜCKLICH MACHT“.
WAS ICH BRAUCHE
Die meisten Leute glauben, drei Wörter auf der Liste ihrer Bedürfnisse würden ausreichen: Nahrung, Wasser und ein Dach über dem Kopf. Doch um in Topform für das Dating zu sein, muss man darüber hinaus schauen. Natürlich können Sie jetzt sagen, Sie bräuchten nicht viel – im Grunde gar nichts. So wie ein Auto ja auch kein Benzin oder Motoröl braucht. Eigentlich braucht es noch nicht einmal Räder ... wenn es in einem Hinterhof vor sich herrostet. Um gut zu funktionieren und sich von der Stelle bewegen zu können, brauchen Sie jedoch ein bisschen liebevolle Fürsorge.
Die Dinge, die Sie brauchen, sind im Allgemeinen Dinge, ohne die Sie sich schlecht, unausgeglichen oder unwohl fühlen. Sie zeigen sich dann nicht von Ihrer besten Seite. Es geht Ihnen nicht gut. Andere Emotionen, die auftreten könnten, wenn Sie nicht das haben, was Sie brauchen, sind Gereiztheit oder Frustration. Beispielsweise brauche ich regelmäßig meine acht Stunden Schlaf. Wenn ich mehrere Nächte hintereinander nur fünf oder sechs Stunden schlafe, bin ich schlecht drauf und gerate aus dem Gleichgewicht. Mindestens einmal in der Woche brauche ich einen Spaziergang in der Natur. Ohne diese Spaziergänge bin ich angespannt und nervös. Ich brauche jeden Morgen meine elf Minuten Meditation. Ohne sie fühle ich mich unausgeglichen, ziellos und bin oft nicht sonderlich produktiv. Und ich brauche täglich Zeit, um meine Hündin zu bemuttern. Wenn ich nicht mit ihr schmusen und mich liebevoll um sie kümmern kann, fühle ich mich einsam und ein wenig abwesend, und dann dauert es länger, bis ich mich an irgendwas erfreuen kann. Anders ausgedrückt: Mein Hund macht mich zu einem besseren Menschen, daher brauche nicht nur ich dieses Gefühl der Verbundenheit, sondern auch alle anderen um mich herum.
WAS MICH GLÜCKLICH MACHT
Sobald Sie haben, was Sie brauchen, und sich wohlfühlen, sollten Sie sich damit befassen, was Ihr Leben noch schöner machen würde. Was macht Sie glücklich? Ausschlafen zu können macht mich glücklich. Ein umwerfend guter Kinofilm macht mich glücklich. In Schokolade gehüllte Aprikosen machen mich glücklich. Ich brauche nichts von den Dingen, die ich aufgelistet habe (weil es mir auch ohne sie gut geht), doch sie sind herrlich – es sind die Zugaben des Lebens.
Und was sollen Sie mit diesen Listen machen? Sie werden anfangen, Dinge hinzufügen, und sie an den Kühlschrank kleben. Tragen Sie sie mit sich herum, bis Sie sie so in- und auswendig kennen, dass Sie sie nicht mehr auf Papier festhalten müssen. Seien Sie spezifisch, vor allem bei den Dingen, die Sie brauchen. Wenn Sie „Zeit mit meinen Freundinnen“ notiert haben – wie viel Zeit ist das? Zeit für sich, Zeit für Sport – wie viel Zeit reicht Ihnen (mindestens am Tag, in der Woche oder im Monat), um sich wohlzufühlen? Ich möchte Sie in Bestform bringen.
Aber warum ist es wichtig, sich wohlzufühlen?
Wenn Sie sich wohlfühlen, haben Sie alles, was Sie brauchen. Dann sind Sie weder gereizt noch aus dem Gleichgewicht und müssen nicht versuchen, toll zu sein, obwohl Sie sich schlecht fühlen. Wir neigen dazu, zu viel Zeit darauf zu verschwenden, toll sein zu wollen, wenn wir noch nicht einmal okay sind. Wir versuchen, glücklich zu sein, wenn noch nicht einmal unsere Grundbedürfnisse befriedigt werden, und diese Erfahrung ist ähnlich wie Eiscreme auf leeren Magen: es wird einem dabei schlecht. Wenn wir uns die meiste Zeit darauf konzentrieren würden, was wir tun können, um uns wohlzufühlen, wäre die Welt ein ganz anderer (und viel schönerer) Ort.
Einerseits sagt unsere Gesellschaft uns, dass wir Frauen alles verdient haben und alles haben sollten. Andererseits deutet sie auch gerne an, dass eine gute Frau völlig selbstlos und bescheiden ist. Das ist frustrierend und verwirrend. Viele von uns glauben, Bescheidenheit sei eine Tugend, die Männer an Frauen schätzen, richtig? Falsch. Damit will ich nicht sagen, dass Sie sich zu einer Diva entwickeln sollten. Wie bei den meisten Dingen im Leben ist der Trick Ausgewogenheit. Um in Höchstform zu bleiben, müssen Sie wissen, was Sie brauchen und was Sie glücklich macht, und sich dementsprechend verhalten. Bringen Sie sich bei, das auch anderen gegenüber auszudrücken. (Tipp: Seien Sie direkt und verwenden Sie die Wörter „ich brauche“ und „glücklich“.) Die anderen erwarten und brauchen diese Information von Ihnen.
Ich kann es nicht genug betonen: Wenn Sie wie ein Ferrari flitzen wollen, werden Sie das mit Normalbenzin nicht schaffen. Sie brauchen ein paar Dinge. Wenn Sie viel leisten, dürfen Sie auch anspruchsvoll sein, und Sie können Ihre Bedürfnisse aussprechen, ohne fordernd oder erwartungsvoll zu wirken.