Ich machte eine Pause, und ungefähr nach zehn weiteren Dates war die Zeit für eine weitere Pause gekommen.
„Ich kenne dich“, sagte Seattle Nate. „Du bist eine tolle Partnerin. Aber selbst wenn du jetzt einen Mann kennenlernen würdest, der wirklich zu dir passt, würde er dich gar nicht erkennen. Er würde dich nicht wahrnehmen. Stattdessen würde er eine frustrierte, bissige, verbitterte, müde Version von der Frau kennenlernen, die du vorher warst.“ Er hatte Recht.
Ihre Dating-Verbündeten können Ihnen dabei helfen zu merken, wenn die Zeit für eine Pause vom Dating gekommen ist und wenn der richtige Zeitpunkt da ist, damit fortzufahren. Schließlich hören Sie ja nur für eine Weile auf, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen und neue Kraft zu schöpfen; Sie werfen nicht das Handtuch, bevor Sie vollkommen glücklich sind, nicht wahr?
Wozu Dating-Verbündete nicht gut sind: Für Erklärungen, warum ein Mann sich so oder so verhalten hat. Ihre Freundin weiß nicht, warum der Typ nicht angerufen hat. Sie kann auch nicht erraten, was sein Schweigen zu bedeuten hat. Bitte fragen Sie sie nicht danach, weil sie es Ihnen sonst sagen wird – jedoch nicht aus der Sicht eines Mannes und ganz sicher nicht aus der Sicht dieses Mannes. Die Motive, Gründe, Ausdrucksweisen und Antworten sind bei jedem Menschen andere. Sie wollen wissen, warum er dies oder das getan hat? Dann fragen Sie ihn! Wenn Sie das nicht können, müssen Sie sich mit dem begnügen, was er gesagt hat, und es dabei belassen. Es ist gesünder und bewahrt Sie auf Dauer vor einer Menge an Verletzungen und Händeringen.
Selbst wenn Ihre Dating-Verbündeten Ihnen nicht alle Antworten liefern können, sollten Sie ihre Hilfe nicht unterschätzen. Sie müssen ihnen schildern, wie es „gelaufen“ ist, damit sie Sie wieder liebevoll aufbauen und Ihnen versichern können, dass Sie nichts falsch gemacht haben.
Eine kurze Anmerkung, bevor wir weitergehen: Viele meiner 121 Blind Dates waren in gewisser Weise lustig, fantastisch, hoffnungsvoll und angenehm, und ich verbrachte sie in der Gesellschaft netter, anständiger, wunderbarer Männer. Sie waren kein bisschen wie das Date, von dem ich Ihnen als Nächstes berichte. Hier ist das perfekte Beispiel für ein Date, das total daneben war. Viel Spaß!
Date #109: Im Vorbeifahren
Diese Online-Bekanntschaft verlagerte sich innerhalb von zwei Tagen aufs Telefonieren und dann auf ein persönliches Treffen. Wir verabredeten uns zu einem Hundespaziergang in einem Park in Oakland, Kalifornien.
Ich schlug eine idyllische Wanderung in meinem Lieblingsnaturpark vor. Auf dem Waldgelände wachsen bemooste Eichen und die Wanderwege bieten einen herrlichen Blick auf die Weinberge. Wenn ich eine Decke mitnahm und unterwegs ein paar Leckereien für ein Picknick (darunter auch in Erdnussbutter und Schokolade getunkte Marshmallows) besorgte, könnte es ein perfektes erstes Treffen werden, das der hoffnungsvolle Anfang einer glücklichen Beziehung sein könnte. Doch er hatte andere Pläne.
„Es gibt hier gleich um die Ecke ein Naturgelände“, sagte er. „Komm doch zu mir, und dann gehen wir die Strecke entlang der Küste spazieren.“
„Gut, und wie finde ich das?“, fragte ich.
Als er mir den Weg beschrieb, konnte ich mir die Gegend vorstellen. Ich kannte die Orientierungspunkte und Kreuzungen, die er mir nannte, und erinnerte mich an ein zugebautes Industriegebiet in einer heruntergekommenen Gegend. Dort würden wir eindeutig nicht die atemberaubende Aussicht und schöne Natur des Weingebiets genießen können.
„Okay, können wir machen. Um wie viel Uhr soll ich da sein?“, fragte ich.
„Um drei. Wir treffen uns dort.“
Wir – das heißt ich und Lilly-Bee, meine mittelgroße Catahoula-Leopard-Hündin – trafen dort ein. Lilly-Bee ist unerschrocken und meine gute Beschützerin, und so waren wir wegen der Gegend nicht allzu beunruhigt, auch wenn ich auf dem Weg dorthin auf kaputten Straßen an verlassenen und verwüsteten Fabriken vorbeigefahren war – kurzum: Ich befand mich auf der Seite der Stadt, die es regelmäßig in die Lokalnachrichten schafft.
Um zehn vor drei parkten wir auf dem Gelände. Lilly-Bee und ich waren weit und breit die Einzigen auf dem Parkplatz.
Dann warteten wir.
Und warteten.
Und warteten.
Um zehn nach drei wurden wir rastlos und fingen an, die Gegend rund um den Parkplatz zu erkunden.
Wir warteten. Und warteten. Und warteten.
Um 15:18 Uhr entdeckte ich einen verbeulten und verrosteten grünen Wagen, dessen Fahrgestell mit Unmengen von blauem Klebeband zusammengehalten wurde. Als das Auto näher kam, streckte ein Hütehund den Kopf aus dem Fenster auf der Rückbank.
Ich winkte, lächelte und wartete. Der Wagen hielt mit laufendem Motor an. Okay.
Ich ging hinüber zur Fahrerseite. Er hatte das Fenster heruntergekurbelt. Mit Mühe brachte ich ein freundliches „Hi“ heraus.
„Hallo“, sagte er. „Äh ... also ...“
(Pause.)
„Äh ... na ja, also ich hab mir in den Fuß geschnitten. Ich denke, ich sollte lieber nach Hause fahren und ihn verbinden.“
„Okay“, sagte ich.
„Ich ruf dich später an, damit wir ein neues Date ausmachen können“, log er und fuhr davon.
Als er wegfuhr und mich auf einem hässlichen, einsamen Parkplatz allein zurückließ, dämmerte mir, dass sein ganzes Manöver wahrscheinlich beabsichtigt war. Vom verlassenen Treffpunkt bis hin zu seiner Verspätung hatte er das Date so arrangiert, dass er im Vorbeifahren sehen konnte, ob ich es wert war, Zeit mit mir zu verbringen. Gleichzeitig hatte er nicht den Mumm, mir taktvoll ins Gesicht zu sagen, wenn es für ihn nicht passte. Meiner bescheidenen Meinung nach war das eine feige Warmdusche-Reaktion.
Das ist der Punkt, an dem man seine Dating-Verbündeten braucht. Zum Glück konnte ich Leslie telefonisch erreichen und ihr die ganze Geschichte brühwarm erzählen.
„Hast du noch deine Laufschuhe an?“, fragte sie.
„Ja“, sagte ich.
„Und deinen Kopfhörer fürs Handy?“
„Ja.“
„Also gut, dann nimm den Hund und lass uns losgehen. Warum nehmen wir nicht eure Lieblingsrunde vor deinem Haus?“
Noch immer in Turnschuhen nahm ich Lilly-Bee mit auf den Spaziergang, den ich ihr vorhin versprochen hatte, und Leslie kam (per Handy) mit. Sie unterhielt mich mit lauter witzigen Möglichkeiten, was mit diesem Typ wirklich los sein könnte.
Ich lachte den ganzen Weg über.
Heißer Tipp:
Treffen Sie sich mit Ihrem Date an einem sicheren, gut besuchten und beleuchteten Ort, an dem Sie sich entspannen können. Wenn Sie nicht aus dem Gleichgewicht kommen, können Sie sich leichter von Ihrer besten Seite zeigen. Wenn Sie einen Spaziergang in der Natur planen, sorgen Sie dafür, dass Sie sich in einem beliebten Ausflugsgebiet treffen, in dem sich viele Leute in der Nähe tummeln. Anders gesagt: Seien Sie klüger, als ich es bei diesem Date war.
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Was Sie vor dem ersten Date tun und was Sie lassen sollten
Während meiner Zeit als Expertin in Sachen Dating, Sex und Beziehungen und während meiner persönlichen Dating-Abenteuer habe ich gelernt, dass wir Frauen auf zu viele Dinge auf einmal achten. Wir konzentrieren uns auf unsere Karriere und wie wir beruflich