Ich erinnere mich vor allem an einen bestimmten Klienten, der mich verwirrt ansah, als ich sagte: »Ihr Großvater Arthur ist hier.« Er fragte prompt in herausforderndem Ton: »Woher wissen Sie, dass mein Großvater Arthur hieß?« Statt zu akzeptieren, dass sein Großvater tatsächlich da war und ihm eine Nachricht übermitteln wollte, hinterfragte der Mann mein Wissen. Er war misstrauisch und dachte, ich hätte die Information von jemand anderem als seinem Großvater erhalten. Dieser Klient war mehr daran interessiert, mich auszufragen, als die Gelegenheit der Sitzung zu nutzen.
Obwohl Skeptiker ihre Zweifel haben, trauen sie ihren Zweifeln nicht ganz und sind daher zumindest offen – im Gegensatz zu Zynikern, die eine festgefahrene Meinung haben. Selbst wenn ich einem Zyniker beweisen würde, dass meine Arbeit ganz real ist, könnte ich seine Meinung nicht ändern. Die Zyniker, mit denen ich bisher zu tun hatte, wollen den absoluten Beweis, wie zum Beispiel Vor- und Nachnamen, Adressen und Telefonnummern, so als würden diese Daten die Botschaften, die ich für sie empfange, auf irgendeine Weise »real« machen. Wenn ich ihnen dann die Info gegeben habe, die sie wollen, versuchen sie zu beweisen, dass ich mir vor ihrem Reading die Informationen aus dem Internet geholt habe!
Zum Glück sind die meisten Leute, die von mir ein Reading wollen, offen dafür, darunter auch Menschen mit einer anderen Überzeugung (einem Thema, mit dem ich mich im nächsten Kapitel befassen werde). Auch wenn sie anfangs ein wenig ungläubig sind, macht mir das nichts aus ... solange die Informationen, die sie erhalten, ihnen auf ihrer Reise durchs Leben weiterhelfen. Das ist der Hauptzweck meiner Sitzungen: Den Menschen zu helfen, innerlich zu wachsen und weiterzukommen. Die Wahrheit ist: ich kommuniziere mit dem Jenseits und gebe das Wissen weiter, das ich von den verstorbenen Seelen erhalte – nicht meine eigenen Überzeugungen oder Interessen.
Ich halte es für wichtig, das Thema Zweifel und Glaube jetzt anzusprechen, bevor Sie weiterlesen, denn es gibt viele Skeptiker, Zyniker und Nichtgläubige, die dieses Buch oder meine Fähigkeiten im Handumdrehen kritisieren werden. Ich hatte mein ganzes Leben lang mit ihnen zu tun. Tatsache ist, ich habe sogar mit ihnen gelebt.
Doch vorher möchte ich untersuchen, wie wir überhaupt unsere Meinung über das Leben nach dem Tod und alles Spirituelle bilden.
Kindheit und Glaube
Wir alle werden von den Meinungen unserer Mitmenschen beeinflusst. Das fängt schon in einem sehr frühen Alter an. Als Mutter will ich, dass mein Sohn mit seinen eigenen Überzeugungen aufwächst, doch mir ist klar, dass meine Handlungen und die Dinge, die ich mag oder ablehne, ihn beeinflussen. Das lässt sich unmöglich verhindern.
Als Kleinkinder wurden wir alle von unseren Eltern und anderen Menschen in unserer Umgebung geformt. Sie hatten feste Meinungen und sprachen sie auch aus, oft mit starken Emotionen verbunden. Folglich lernten wir, was »richtig« und was »falsch« ist. Wir glaubten, was die Erwachsenen sagten, sei richtig, weil sie uns umsorgten und weil wir keinen Grund hatten, es nicht zu glauben.
Ich weiß noch, wie ich meinem Vater und Großvater zuhörte, die sich jeden Sonntagnachmittag über Politik stritten. Und auch wenn ich ihren hitzigen Diskussionen darüber, welche Partei das Land besser regieren könnte, nicht wirklich zuhörte, übernahm ich ihre Sichtweisen. Wenn ich dann andere Leute über Politik reden hörte, stellte ich fest, dass ich schon eine Meinung hatte, die auf dem beruhte, was ich die Woche davor während einer dieser Familiendiskussionen gehört hatte.
Was das Thema Leben nach dem Tod betrifft, so haben Erwachsene häufig ihre feste Meinung darüber. Das kann bei Kindern zu Verwirrung führen. Da kleine Kinder die reinsten Schwingungen haben und noch nicht von den Wertvorstellungen anderer Menschen voreingenommen sind, sind sie naturgemäß offen für die Welt der Geister und des Jenseits. Sie müssen ihre eigene Meinung erst noch entwickeln und sind noch unschuldig und rein. Sie suchen sich ihren Weg in dieser Welt und können sich noch wundern – eine Fähigkeit, die Erwachsenen abhandengekommen ist.
Da ihre Wahrnehmung noch so unverzerrt ist, erinnern sich Kinder häufig an ihre früheren Leben und an Dinge, die sich vor ihrer Wiedergeburt im Jenseits ereignet haben. Es kann sogar sein, dass sie sich noch an ihre Gespräche mit Gott und an andere Unterhaltungen erinnern, die vor ihrer Geburt stattgefunden haben. Kleinkinder weisen häufig Wissen und Weisheiten auf, die wirklich tiefgründig sind und über deren Ursprung wir uns wundern. Der Grund dafür: Kinder sind noch sehr stark mit ihrer Seele im Einklang, und die Seele hat das Wissen, das wir alle brauchen.
Auch betrachten Kinder Situationen aus einem eindeutigen Blickwinkel. Sie sehen keine Grauzonen, weil sie über nichts urteilen. Erst wenn wir urteilen, drücken wir anderen unsere eigene Sichtweise auf. Beispielsweise fragte mein Sohn Charlie vor kurzem, warum eine Freundin von mir traurig war. Also sagte ich ihm die Wahrheit: Dass meine Freundin mit einem Mann verheiratet ist, der sie sehr traurig macht, und dass sie nicht weiß, was sie tun soll.
»Das ist doch ganz einfach«, meinte Charlie. »Sie sollte ihn verlassen und jemanden finden, der sie wieder glücklich macht.« Ich sagte ihm, dass es nicht so einfach ist, weil meine Freundin und ihr Mann Kinder haben. Doch für meinen Sohn war das kein Hindernis.
»Mommy, wir leben doch auch zusammen. Dann können ihre Kinder doch auch bei ihr leben«, entgegnete er, ohne ein Urteil zu fällen oder sich Sorgen um finanzielle Probleme oder das Auseinanderbrechen der Familie zu machen. Für ihn gab es bei der Lösung keine Grauzonen; die einfache Entscheidung lautete so oder so. Manche mögen das als eine unverantwortliche Einstellung für einen Erwachsenen ansehen, aber nach der Trennung von meinem Partner schlugen Charlie und ich genau den Weg ein, den mein Sohn vorausgesagt hatte – letztendlich waren alle anderen Sorgen nicht annähernd so wichtig wie der Wunsch, in unserem jetzigen Leben glücklich zu sein.
Jedes Kind wird uns direkt von der Quelle geschickt, die im Jenseits ist, an dem Ort, von dem wir alle stammen. Auch wenn die menschliche Hülle neu ist, ist die Seele, die in diesem Körper wiedergeboren wird, häufig uralt. Unsere Kinder haben schon früher auf der Erde gelebt und bringen aus der spirituellen Welt das Wissen mit, das wir brauchen, um viele Situationen – wie zum Beispiel aufgebrachte Provokationen oder Gefühlsausbrüche und sogar Streitigkeiten und körperliche Gewalt – zu überwinden.
Jeder von uns kommt mit einer Aufgabe oder Lektionen, die er lernen muss (und auf die ich in späteren Kapiteln näher eingehen werde), auf die Erde, aber es gibt auch Kinder, die die wundervolle Gabe der Spiritualität und des Heilens mitbringen. In letzter Zeit wurden mehrere Bücher über solche Kinder geschrieben. Sie werden »Indigokinder« oder »Kristallkinder« genannt und ihnen wird die besondere Fähigkeit zugesprochen, die Evolution der Menschheit auf unserem Planeten Erde zu fördern. Solche Seelen haben ihr Wissen aus der Zeit im Jenseits im Bewusstsein behalten und wissen, welche Lektionen sie hier auf Erden lernen sollen. Doch sogar diese Kinder sind manchmal nicht in der Lage, ihr Wissen anderen mitzuteilen, da sie noch zu jung sind, um die richtigen Worte dafür zu kennen.
Aufgrund ihrer Nähe zur Quelle sind die Schwingungen der Kinder höher als bei Erwachsenen. Säuglinge haben auf der Schädeldecke eine weiche Stelle, an der die Knochen noch nicht zusammengewachsen sind. Dadurch liegt das Scheitelchakra noch offen. Es ist das Chakra der Intuition und des spirituellen Wissens und zugleich eine direkte Verbindung zur spirituellen Welt. Deshalb können viele Babys, Kleinkinder und jüngere Kinder Geister spüren und sehen. Manchmal haben sie auch Fantasiefreunde, bei denen es sich um Seelen handeln kann, die sie im Jenseits kannten und die noch mit ihnen in Kontakt stehen.
Wie Mütter beobachten können, schauen ihre Säuglinge manchmal auf eine bestimmte Ecke im Raum, so als würden sie mit jemandem kommunizieren, den niemand sonst sehen kann. Wenn die Mutter dann zur Stelle geht, auf die ihr Kind gestarrt hat, spürt sie möglicherweise einen kalten Lufthauch, der sie schaudern lässt. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Säugling einen Geist gesehen hat, dessen Gegenwart eine unerwartete Abkühlung der Luft hervorruft, ähnlich wie wenn man die Kühlschranktür öffnet.
Ein weiteres Mittel, mit dem Kinder uns ihre Verbindung zum Jenseits zeigen, ist, wenn sie sich einen anderen Namen als ihren Taufnamen geben. Im Jenseits haben wir alle einen Namen, unter