Über die Jahre, in denen ich mit den Tieren meiner Klienten gesprochen habe, hatte ich Tausende von Erlebnissen dieser Art. Mittlerweile bin ich vollkommen überzeugt davon, dass intuitive Kommunikation ganz real ist und dass jeder sie erlernen kann, wenn er es will. Die Informationen, die ich bei der Durchführung meiner Experimente sammeln konnte, fallen in die Kategorie der Daten durch Anekdoten. Diese sind oft subjektiv und nicht messbar. Doch die Genauigkeit der Fakten, die bei der intuitiven Kommunikation mit Tieren übermittelt werden, lässt sich verifizieren und wiederholbare Experimente sind möglich. Deshalb sind die so gesammelten Daten von wissenschaftlicher Bedeutung. Tatsächlich gibt es so viele Nachweise über die Genauigkeit der intuitiven Kommunikation, dass es nicht glaubwürdig ist, ihre Bedeutung zu verneinen. Dennoch verneint die klassische Wissenschaft sie, vielleicht da die Anerkennung der intuitiven Kommunikation eine wesentliche Überarbeitung der wissenschaftlichen Theorie und Praxis in Bezug auf andere Lebensformen notwendig machen würde. Vor langer Zeit habe ich entschieden, mich nicht darum zu scheren, wie Wissenschaftler darüber denken, oder darauf zu warten, dass sie ihre Erkenntnisse auf diesem Gebiet auf den neuesten Stand bringen. Ich habe beschlossen, mich so weit wie möglich in dieses Neuland vorzuwagen und diese Fähigkeit denjenigen zugänglich zu machen, die sie erlernen möchten.
Das war vor über zehn Jahren. Jetzt arbeite ich nur noch als Tierkommunikatorin und helfe anderen bei allen möglichen Problemen, die sie mit ihren Tieren haben. Ich reise um die Welt, um Menschen beizubringen, wie sie intuitiv kommunizieren können. Ich habe festgestellt, dass alle Menschen diese Fähigkeit besitzen; sie ist uns angeboren. Wir sind bloß abgerichtet worden, sie zu unterdrücken, und uns wurde eingetrichtert zu glauben, dass so etwas unmöglich sei. Das ist einfach nicht wahr. Die Welt funktioniert nicht so, wie man uns beigebracht hat. Jeder kann mit Tieren sprechen und hören, was sie zu sagen haben. Doch durch unsere kulturelle Konditionierung ist es unter Umständen nicht ganz einfach, die Tierkommunikation zu erlernen. Genau das will ich ändern. Ich habe Jahre damit verbracht, Techniken zu entwickeln, mit denen andere so schnell und mühelos wie möglich lernen können, intuitiv zu kommunizieren, und ich habe zwei weitere Bücher über dieses Thema geschrieben. In Lautlose Sprache biete ich detaillierte Anleitungen und Übungen, wie man intuitiv mit Tieren und der Natur kommuniziert, und Ohne Worte ist eine Sammlung von Erfolgsgeschichten von ganz normalen Leuten wie du und ich, die gelernt haben, intuitiv zu kommunizieren.
Im vorliegenden Buch konzentriere ich mich darauf, wie Sie Ihre eigenen Tiere intuitiv hören und von ihnen gehört werden können, und ich zeige Ihnen, wie Sie mit Hilfe von intuitiver Kommunikation häufige Verhaltensprobleme von Tieren lösen können. Auch werden Sie lernen, wie man die Tierkommunikation einsetzen kann, um geretteten Tieren und anderen Tieren in Not zu helfen, wie man damit vermisste Tiere wiederfinden kann, wie man mit dem Tod eines Tieres umgehen kann und wie man Harmonie und Ausgewogenheit herstellen kann - zu Hause und zwischen Mensch und Natur.
Der Prozess der intuitiven Kommunikation lässt sich in zwei Teile unterteilen: dem Senden und dem Empfangen. Das Senden ist der leichte Teil. Manchmal reicht schon ein simples Gespräch, um eine schwierige Situation mit Ihrem Tier zu meistern.
Debby Hand, eine Freundin meiner Schwester, nahm einen jungen Huskymischling auf, der in ihrer Nachbarschaft ausgesetzt worden war. Der Hund hatte auf den Feldern gelebt und war schon fast verwildert, als er von einem Nachbarn hereingeholt und ein bisschen gezähmt wurde. Debby erklärte sich bereit, den Hund zu übernehmen, als ihr Nachbar sich nicht mehr um ihn kümmern konnte. Sie taufte den Hund Sparkey. Wie sie bald herausfand, war Sparkey bissig. Wenn sie ihn am Halsband packte, schnappte er nach ihr. Debby wollte ihn eigentlich nicht selbst behalten, doch sie konnte niemandem einen bissigen Hund vermitteln, und in einem Tierheim würde er mit Sicherheit eingeschläfert werden (wie es in den USA üblich ist).
Sparky |
Meine Schwester gab Debby mein Buch Lautlose Sprache, und Debby entschied, dass sie nichts zu verlieren hatte. Also konnte sie genauso gut versuchen, mit Sparkey über seine Bissigkeit zu sprechen. Sie erklärte ihm laut: »Wenn du so weitermachst, wirst du sterben, Sparkey. Du musst aufhören zu beißen.« Am nächsten Tag fasste Debby ihn am Halsband, ohne zu überlegen. Sparkey fing an, sie zu beißen, doch dann hielt er inne und zog langsam das Maul von ihrer Hand weg. Von diesem Tag an versuchte er nie mehr, Debby zu beißen. Wie lässt sich die plötzliche Änderung in seinem Verhalten erklären - es sei denn, er hat Debby gehört und verstanden? Aus Sparkey wurde ein wunderbarer, liebevoller und gutmütiger Familienhund.
Weitere Beispiele
Noch ein Beispiel dieser Art stammt von meiner Freundin und Kollegin Adele Leas1. Adele unterhält ein Pferd namens Cali und reitet jeden Tag am Ufer des Mississippi in New Orleans mit ihm. Eines Tages rief sie mich an und erzählte mir, dass sie wieder einmal mit Cali unterwegs gewesen war. Sie war mit der Stute spazieren gegangen und hatte Cali am Ufer grasen lassen, als Cali sich plötzlich aus dem Halfter gezwängt hatte. Adele geriet in Panik. Ihr war klar, dass das Pferd voller Energie war und jeden Augenblick losrennen konnte, während sich auf der einen Seite Zuggleise befanden und auf der anderen Seite eine verkehrsreiche Straße. Dazu kam noch eine Gruppe Kinder den Weg entlang.
Adele und Cali |
Der Zug tauchte schon auf den Gleisen auf. Die Lage hätte nicht ernster sein können. Wie Adele mir erzählte, nahm plötzlich eine fremde Kraft in ihr überhand. Sie wurde ruhig und fing an, mit klarer, sicherer Stimme zu Cali zu sprechen, so als würde das Pferd sie wie ein Mensch verstehen. Sie sagte zu der Stute: »Cali, du bist in Gefahr. Du musst sofort zu mir zurückkommen!« Zu ihrer Überraschung und Freude trottete Cali sofort zu ihr her und ließ sich das Halfter wieder anlegen. Wie Adele mir sagt, verdankt sie die Rettung des Pferdes meinen Büchern. »Wenn ich nichts über intuitive Kommunikation gewusst und nicht geglaubt hätte, dass Cali mich verstehen kann, hätte ich ihr diese Befehle gar nicht gegeben«, meint sie.
Tieren Informationen zu geben, indem man laut mit ihnen spricht oder ihnen in Gedanken Gefühle oder Bilder schickt, lässt sich einfach erlernen. Es mag ein bisschen schwieriger sein, die Fähigkeit zu meistern, Informationen von Tieren intuitiv zu empfangen, doch auch diese Fähigkeit kann man sich durch Üben leicht aneignen.
Ein weiteres Beispiel für einen erfolgreichen ersten Versuch in intuitiver Kommunikation berichtete mir Jeanne Joslyn, eine meiner Kursteilnehmerinnen. Es ereignete sich noch bevor sie meinen Unterricht besuchte und vermittelt ein Gefühl dafür, wie intuitive Kommunikation manchmal empfangen wird und wie vage und schwer