Ich setze die Fähigkeit der intuitiven Wahrnehmung mit ESP (übersinnlicher Wahrnehmung), Telepathie, dem sechsten Sinn und hellseherischen Fähigkeiten gleich. Jeder wird mit Intuition geboren; wir haben bloß vergessen, wie wir sie nutzen können. Wie zwei wissenschaftliche Forscher auf dem Gebiet der intuitiven Kommunikation, Danny K. Alford (unter dem Namen Moonhawk1 bekannt) und Walter Greist2 herausgefunden haben, basiert sämtliche gesprochene Kommunikation auf der intuitiven Kommunikation.
Auf der Grundlage von durchgeführten Experimenten geht Greist davon aus, dass wir bei jedem Gespräch gleichzeitig intuitive Informationen aussenden. Wenn man zum Beispiel jemandem von seinem herrlichen Urlaub am Meer erzählt, schickt man dem Zuhörer gleichzeitig, ohne es zu beabsichtigen oder zu merken, Eindrücke in Form von Bildern, Wahrnehmungen, wie es sich dort angefühlt hat, und Gefühlen, die man im Urlaub empfunden hat. Und umgekehrt erhält man, ohne es zu merken, von jemandem, der einem von seinem tollen Wandertrip berichtet, Bilder, Wahrnehmungen und Gefühle, die der Erzähler auf der Wanderung erlebt hat. Der Trick an der intuitiven Kommunikation ist, diesen Prozess bewusst zu steuern und zu erleben, der bei den meisten Menschen von heute zum größten Teil unbewusst abläuft.
Moonhawk, Wissenschaftler mit indianischen Vorfahren, fasste seine Untersuchungen über Urkulturen, Quantenphysik, Linguistik und Parapsychologie in ein integriertes Gebiet zusammen, das er die »Quantenlinguistik« nannte. Er stellte die Hypothese auf, dass intuitive Kommunikation der Prototyp der Sprache ist. Er identifizierte die intuitive Kommunikation als die »Ursprache«, die von allen Urvölkern gesprochen wurde, und als den Weg, Kommunikation zwischen allen irdischen Lebensformen herzustellen.
Moonhawk war davon überzeugt, dass kein Sprachkonzept ohne die Einbindung der Vorstellung von der »Ursprache« vollständig ist. Er sah intuitive Kommunikation als einen grundsätzlichen Fluss von Bedeutung und Wahrnehmung an - eine primitive Form von Wissen. Er definierte die Fähigkeit, das emotionale Vorhaben eines anderen lesen zu können, als ein System der Weitergabe von Informationen, das vor der Entwicklung von Sprache bestand und die Grundlage der Sprache darstellt. Wie er darstellte, würden die Worte, die wir sprechen, ohne die kontinuierliche unbewusste Mitwirkung der »Ursprache« im Hintergrund unseres Bewusstseins keinen Sinn ergeben. Laut Moonhawk bestehen die Grenzen gegenwärtiger Linguistikmodelle darin, dass sie Bewusstsein oder Telepathie nicht als aktive Faktoren der menschlichen Kommunikation zulassen. Als Erforscher der Sprachen von Urvölkern ging Moonhawk davon aus, dass diese Sprachen der intuitiven Kommunikation noch näher standen. Für ihn war nicht Esperanto, sondern intuitive Kommunikation die wahre Universalsprache, da sie eine Sprache ist, die alle Menschen und Lebewesen auf der Erde längst beherrschen.
Die gesprochene Sprache im Gegensatz zur intuitiven Sprache
Intuitive Kommunikation hat mit der linearen, gesprochenen Kommunikation, die auf Wörter aufgebaut ist und die wir als wahre Kommunikation ansehen, nicht viel gemeinsam. Zum einen lassen sich ganze Erlebnisse und Lebensgeschichten durch intuitive Kommunikation in einer Nanosekunde vermitteln. Wenn ich einen Hund aus dem Tierheim intuitiv bitte, mir etwas aus seiner Vergangenheit zu berichten, erhalte ich häufig sofort einen Download an Informationen über sein frühes Leben als Welpe: Zu wem er kam, wie seine ersten Besitzer ihn behandelten, welche Gefühle er für sie hegte, wie seine früheren Zuhause und Menschen aussahen und warum er im Tierheim gelandet ist.
Ein weiterer Unterschied ist, dass man das aus der Ferne tun kann. Man braucht nicht mit einem Tier zusammen zu sein, um mit ihm intuitiv zu kommunizieren. Das weiß ich aus meinen eigenen jahrelangen Erfahrungen mit Tieren, die ich mit jedem anderen Tierkommunikator teile, den ich kenne. Der Forscher Ronald Rose3 hat dieselbe Fähigkeit bei den Ureinwohnern Australiens festgestellt. In den 1950er Jahren lebte er sieben Jahre unter den Aborigines in Australien, wo er ihre intuitiven Fähigkeiten untersuchte und dokumentierte. Wie Rose herausfand, konnten die von ihm erforschten Ureinwohner Informationen über große Entfernungen senden und empfangen. In einer prä-technologischen Kultur wie die der Aborigines, in der es keine Form der Fernkommunikation gab und Stämme durch viele Meilen voneinander entfernt waren, ist es sinnvoll, davon auszugehen, dass die Menschen eine hoch entwickelte Fähigkeit zur intuitiven Kommunikation besaßen. Meistens hatten die Informationen, die die Aborigines erhielten, mit der Krankheit oder dem Tod eines Verwandten zu tun, und ein großer Teil der Daten wurde von Zeugen außerhalb des Stammes - wie zum Beispiel von Missionaren oder Viehranchern - bestätigt. Interessanterweise empfingen die Ureinwohner diese Informationen manchmal, indem sie mit einem Totemtier sprachen, statt direkt mentalen Kontakt mit einem anderen Menschen aufzunehmen.
Ein abschließender Unterschied zwischen intuitiver und verbaler Kommunikation ist, dass intuitive Kommunikation lineare Zeiten überschreiten kann. Man kann zum Beispiel mit der Seele eines verstorbenen Tieres sprechen und trotzdem korrekte Informationen über das Tier erhalten. Meine Teilnehmerin Lori Ammerman hat dies nach dem Lesen meines ersten Buchs Lautlose Sprache herausgefunden. In diesem Buch mache ich den Vorschlag, dass Leser versuchen, intuitiv mit meinen Tieren - unter ihnen mein Pferd Dylan, der noch lebte, als ich 2003 das Buch geschrieben habe - zu kommunizieren. Als Lori 2007 mit Dylan Verbindung aufnahm, spürte sie eine überwältigende Traurigkeit. Dann kam ihr der Gedanke, Dylan sei gestorben, was auch tatsächlich kurz davor geschehen war. Das konnte sie nur durch ihre Intuition wissen. Man kann also sogar nach dem Tod eines Tieres Kontakt zu ihm herstellen und Informationen über das Tier erhalten, da man bei der intuitiven Kommunikation mit dem höheren Selbst oder der Seele des Tieres Verbindung aufnimmt.
In Kapitel 2 erkläre ich zwar im Detail, wie Sie intuitiv mit Tieren kommunizieren können, doch der Grundprozess lässt sich leicht beschreiben. Man versendet Informationen, indem man sie entweder laut ausspricht, eine Mitteilung denkt oder aber dem Tier ein Gefühl oder ein Bild schickt. Vergessen Sie nicht, dass Tiere darin echte Meister sind! Sie können sicher sein, dass das Tier empfängt, was Sie ihm senden. Um Informationen zu erhalten, müssen Sie mit dem Tier mental und emotional Verbindung aufnehmen und dann auf jeden intuitiven Eindruck achten, der in Ihrem Bewusstsein auftaucht. Am besten ist es, diese Eindrücke aufzuschreiben, sobald Sie sie wahrnehmen, da es manchmal schwierig ist, sich hinterher an sie zu erinnern. Auch wenn dieser Prozess einfach klingt, täuscht das. Wie die meisten Leute feststellen, versucht ihr Verstand, den Prozess zu steuern, und bemüht sich, die »richtigen« oder plausibleren Antworten auszuwählen, wodurch die Intuition wirksam ausgeschaltet wird. Durch Übung lernen Sie, Ihren rationalen Verstand zu überlisten und sich stattdessen auf den Informationsfluss zu konzentrieren, der Ihnen intuitiv kommt.
Wissenschaftliche Untersuchungen über die intuitive Kommunikation
Wie ist intuitive Kommunikation überhaupt möglich? Die besten Antworten auf diese Frage kommen aus der Quantenphysik. Einige der herausragenden Analysen der Forschungsarbeit auf diesem Gebiet wurden von Lynne McTaggart4 durchgeführt. In ihrem jüngsten Buch The Intention Experiment untersucht sie die Arbeit der wichtigsten Forscher und Experimente, die zu den heutigen Theorien darüber, wie unsere Welt funktioniert und wie intuitive Kommunikation möglich sein kann, beigesteuert haben. Ich möchte McTaggarts Forschungsergebnisse zusammenfassen, aber auch wenn mein Physiklehrer auf dem College früher ein Rockstar war, war ich in Physik noch nie besonders gut.
Die Theorien der Quantenphysik unterscheiden sich stark von den akzeptierten Theorien der Physik Newtons. Quantenphysiker gehen davon aus, dass das Universum kein Ort ist, an dem sich alle Objekte gemäß fixer Regeln der Bewegung und Zeit in einem dreidimensionalen Raum bewegen. Stattdessen entspricht das Universum eher einem einzigen Organismus aus miteinander