Götter der Sterne. Lars A. Fischinger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lars A. Fischinger
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783946433125
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ein polytheistischer ("Gott" und "Mutter Erde") Schöpfungsakt beschrieben wird, der seine Parallelen in der Mythologie der Nachbarvölker Israels hat (Staimer, S. 43f.)!

      Wenn im Alten Testament verschiedentlich von "Göttern" berichtet wird, woher stammen dann diese? Die biblischen Schöpfungsmythen, wenn es denn tatsächlich nur reine "Mythen" sind, weisen einige sehr deutliche Parallelen zum Glauben der älteren Völker Mesopotamiens auf. Es scheint außer Frage zu stehen, dass etwa die Sumerer aus Untermesopotamien die Autoren der Bibel stark beeinflusst haben. Allerdings fand diese Beeinflussung nur indirekt statt, da das großartige Volk der Sumerer schon von der Bildfläche der Geschichte verschwunden war, als die biblischen Schreiber sich an die Arbeit machten. Aber klar zu erkennende Parallelen weisen eine Verbindung auf. Später jedoch dazu ausführlicher.

      Nachdem die "göttlichen" Wesen verschiedene Himmel von der Erde trennten, wobei aus der Bibel nicht zu erfahren ist, wie "die Himmel" konkret verstanden werden soll, war der erste Tag beendet. Am zweiten Tag des biblischen Schöpfungsberichtes "bauten" die "Götter" irgend etwas im Wasser. Man muss die entsprechenden Zeilen mehrmals, besser noch in unterschiedlichen Übersetzungen oder Fassungen lesen, um den Inhalt einigermaßen zu verstehen. Auch hier variieren die Bibeln aus dem Buchladen erheblich, was den ohnehin schwierigen Inhalt des Textes nicht gerade erhellt:

      "Und Elohim sprachen: Ein Gewölbe werde inmitten der Wasser und scheide Wasser von Wassern! - So machten Elohim das Gewölbe und schieden das Wasser unter dem Gewölbe von dem Wasser über dem Gewölbe." (Gen. 1,6-7)

      Im Wasser, im Urmeer, wurde ein "Gewölbe" gesetzt. Meist finden wir kein derartiges Gewölbe in der Bibel, denn zum besseren Verständnis(?) wird hier auch das "Firmament" genannt. Laut Vers 8 nannte der "Herr" dieses Gewölbe "Himmel" - das bekannte "Himmelsgewölbe". Weiter erfahren wir, dass nun die Wasser unterhalb des Gewölbes zu einem "Flutbett" oder einer "Ansammlung" zusammen liefen, so dass das trockene Land unter der Kuppel (dem "Himmel") sichtbar wurde.

      In der Tat ist diese Stelle der "göttlichen Schöpfung" nur schwer zu verstehen. Der apokryphe Text "Schatzhöhle" (entspricht "Scha."), eine Schrift, die nicht in den Kanon der Bibel eingegliedert wurde, da er scheinbar zu "unheilig" ist, liefert in dem ersten Kapitel ("Erschaffung der Welt") einige weitere Erklärungen. Vers 8 berichtet:

      "Am zweiten Tag schuf Gott den unteren Himmel und nannte ihn Firmament; dies zeigt, dass das Firmament nicht die Natur des oberen Himmels hat und in seinem Aussehen von dem Himmel über ihm, das heißt vom oberen, feurigen Himmel, verschieden ist." (Schatzhöhle, Scha. 1,8)

      Und weiter in Vers 9: "Jener zweite Himmel ist aus Licht und dieser untere von fester Substanz; er heißt Firmament (...)" (Scha. 1,9)

      Der zweite Himmel, der über dem "Kuppelfirmament" liegt, unterscheidet sich offensichtlich vom ersten. Er besitzt ein anderes Aussehen, eine andere "Natur", und sei außerdem noch "feurig" und aus "Licht" geschaffen. Der "Bürger auf der Straße" würde überrascht sein, etwas über einen zweiten Himmel in der biblischen Schöpfungsgeschichte zu erfahren. Auch die lapidare Erläuterung einiger Fußnoten in der Bibel, es handele sich bei der "Kuppel" ("Gewölbe") nur um die "Himmelskuppel", da sich die Schreiber der Genesis die Welt als eine Art "Käseglocke" vorstellten (siehe Abb. 1), ist nicht befriedigend. Auch wenn wir diese Deutung annehmen, so bleibt doch die Frage, wo lag der zweite, feurige Lichthimmel? War es der Himmel der Elohim? Bezeichnenderweise ist es sogar mehr als fraglich, ob sich unsere Vorfahren jener Epoche nicht bewusst waren, dass sie auf einer Kugel lebten. Für diese Annahme werden wir noch einige konkrete Hinweise kennenlernen.

      Auch im nichtkanonisierten "Jubiläenbuch" (entspricht "Jubi") oder auch "Kleine Genesis" (vermutlich von den Essenern, einer jüdischen Sekte, im 2. Jahrhundert v. Chr. niedergeschrieben) erfahren wir etwas über einen weiteren "Himmel". Diese Schrift umfasst die Geschehnisse von der Schöpfung bis zum Exodus aus Ägypten und ist dabei in sogenannte "Jubeljahre" unterteilt, wobei jeweils 49 Jahre (7 x 7) zwischen den einzelnen Jubeljahren liegen. Und auch hier schuf "Gott" mehr als einen Himmel:

      "Am ersten Tag schuf er ("Gott", L.A.F.) die Himmel droben, die Erde und die Gewässer, ebenso alle Geister, die vor ihm dienen." (Jubi. 2,2)

      Im weiteren Verlauf des Textes ist von der Erschaffung verschiedener "Engel-" und "Geisterwesen" die Rede. Dann beginnt der zweite und dritte Tag, ab Vers 4, an dem, wie in der Genesis, der untere Himmel (oder Firmament) von "den Gewässern" getrennt wurde:

      "Am zweiten Tag schuf er das Firmament zwischen den Gewässern, und die Gewässer teilten sich an diesem Tag; ihre eine Hälfte stieg nach oben und ihre andere Hälfte stieg unter das Firmament hinab, das in der Mitte über der Oberfläche der ganzen Erde war. (...) Am dritten Tag befahl er, die Gewässer sollten von der Oberfläche der ganzen Erde an einen Ort fließen und das trockene Land erscheinen. Und die Gewässer taten so, wie er es hieß, und sie wichen von der Oberfläche der ganzen Erde an einen Ort außerhalb des Firmaments, so erschien das trockene Land." (Jubi. 2,4-5, nach Weidinger)

      Der evangelische Theologe und Paläo-SETI-Autor Walter-Jörg Langbein glaubt Hinweise gefunden zu haben, die die Annahme stützen, dass der erste Himmel (die Kuppel) eine Art Station unter dem Meer war. Diese unterseeische Biosphäre One war seiner Vermutung nach ein "Labor" der Elohim, in dem letztlich der Mensch erschaffen wurde. Eine provokante These, für die allerdings einiges spricht.

      So zum Beispiel erfahren wir, dass oberhalb und unterhalb der "Kuppel" die Wasser getrennt wurden. Auch nimmt Langbein an, dass mit "der ganzen Erde" nicht der gesamte Globus gemeint sein könne, sondern ein Teil des Meeresbodens. So erhält der Vers aus dem "Jubiläenbuch" einen völlig anderen, jedoch vollkommen logischen Sinn:

      "(...) und sie wichen von der Oberfläche des Meeresbodens an einem Ort außerhalb der Kuppel (= Firmament, L.A.F.), so erschien das trockene Land."

      Nehmen wir das außerbiblische Buch des Propheten Henoch zur Hand, so ist dort zu entnehmen, wie er in den Himmel der Engel entrückt wurde. Seine Eindrücke beschreibt er immer wieder mit Worten wie "Feuer", "Feuersäulen" und "feurigen Zungen", da er keine Worte für das fand, was er auf seiner Reise mit einem Engel (angeblich in die Unterwelt) gesehen hat.

      Einen Hinweis, dass unterhalb des Meeres vom "Herrn", den "Elohim-Göttern" etwas gebaut wurde, findet sich auch im 28. Kapitel der "slawischen Henochschrift" (entspricht "Hen/s"). So ist dort zu lesen (Hen/s. 28,4), wie "Gott" die Flüsse schuf und wie er "der Erde und dem Meer eine ewige Grenze" gab. Erst nachdem dies geschehen war, "machte ich ("Gott", L.A.F.) die Feste und legte das Wasser darüber"!

      Die Schriften, ob nun biblisch oder apokryph, trennen strikt das Reich der Menschen (erster Himmel) und das Reich der Engel und Elohim (zweiter Himmel). Am 6. Tag der siebentägigen Schöpfung, wobei die Sieben mit Sicherheit symbolischen Charakter besitzt, da sie seit ewigen Zeiten von vielen Völkern des Alten Orient vergöttlicht wurde (warum, ist eine gute Frage), machten sich die "Götter" daran, der Schöpfung "die Krone aufzusetzen": den Menschen. Der Tag sieben gilt seit jeher als heilig, denn "Gott" bewunderte seine Werke, und ruhte sich nun aus. War er etwa ermüdet, entkräftet von seinem schöpferischen Tun? Kann aber der wahrhaftige Gott überhaupt Ruhe nötig haben? In der Theologie (Staimer, S. 29) wird dieser Tag ausdrücklich mit dem Sabbat identifiziert, obwohl dies der Genesis-Schöpfung nicht konkret zu entnehmen ist. Da aber die heutige Form des ersten Schöpfungstextes aus dem 6./7. Jahrhundert v. Chr. stammt (babylonisches Exil), liegt diese Vermutung durchaus nahe (Staimer, S. 22).

      Das wunderbare slawische Henochbuch bestätigt eindrucksvoll, dass es mehr als einen Himmel gab. Der Prophet berichtet uns sogar von insgesamt sieben verschiedenen