Die Urmutter Eva wurde Augenzeuge der Landung eines "Lichtwagens", den sie nicht beschreiben konnte - ihr fehlten im wahrsten Sinne des Wortes die passenden Ausdrücke. Der "Herr" setzte in der Nähe von Adams Leiche auf, und weiter:
"Da sah ich goldene Räucherfässer und drei Schalen; und siehe, alle Engel kamen mit dem Weihrauch, den Räucherfässern und den Schalen zum Opferaltar und bliesen sie an, dass der Dampf des Räucherwerks die Festen des Himmels verhüllte." (AM. 33)
Die weitere Beschreibung der Niederkunft könnte man so auslegen, dass durch den "Lichtwagen" - der ja auch von "Winden" gezogen worden sein soll - erheblich Staub aufgewirbelt wurde. Oder dieser "Dampf" war die Kühlung des Antriebsaggregates. Oder es waren die Betäubungsgase des "Herrn"...
Es muss hier aber von vornherein gesagt werden, dass die Schriften, die ich oben wiedergab, kaum aus Evas eigener Feder stammen. Sie sind vielmehr auf sehr viel spätere Autoren zurückzuführen, die möglicherweise einst mündliche Überlieferungen niederschrieben oder sich unbekannten Quellenmaterials bedienten. Auch weisen die Texte zahlreiche religiöse "Verschönerungen" auf und somit die Bücher in der Vergangenheit auch als eine Art "religiöse Unterhaltunslektüre" klassifizieren. Die Frage jedoch ist nicht die, wann dies alles geschah, sondern ob es geschah. Denn Jahreszahlen, gerade bei Adam und Eva, sind recht belanglos.
Wie ich bereits ausführte, soll der Erzengel Michael Adams Leichnam "bis zum dritten Himmel" emporheben, um ihn dort im Paradies zu lassen. Der außerbiblische Prophet Henoch, einer der neun (von Seth bis Noah) vorsintflutlichen Patriarchen der Genesis (Gen. 5,19-24), der einst "Wunder" über "Wunder" schaute (siehe Kapitel VII), weiß ebenfalls davon zu erzählen, dass das Paradies im dritten Himmel lag.
So erfahren wir in der slawischen Henochschrift detaillierte Angaben über seine "Himmelsreisen". Als er in den dritten Himmel emporgehoben wurde (Hen/s. 8,1+), so berichtet der Prophet, sah er das himmlische Paradies:
"Da nahmen mich die beiden (Engel, L.A.F.), trugen mich in den dritten Himmel und setzten mich hier mitten im Paradiese ab, an einem wunderschönen Ort." (Hen/s. 8,1)
Aber auch im Neuen Testament stoßen wir auf eine Aussage, dass der Garten Eden irgendwo im dritten Himmel lag:
"Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde (...) Und ich weiß, dass dieser Mensch in das Paradies entrückt wurde (...) Er hörte unsagbare Worte, die ein Mensch nicht aussprechen kann." (2. Kor. 12,2-4)
Etwas weiter oben war bereits davon die Rede, dass "der Vater des Alls" dem Engel Michael den Auftag gab, Adam ins Paradies zu heben - in den "dritten Himmel", wie es nun auch das Henoch-Buch und der zweite Brief an die Korinther bestätigen!
In den nun folgenden Versen bei Henoch (Hen/s. 8,2-7) beschreibt er die Bäume des Gartens und dass "Gott ruht, wenn er ins Paradies geht". Scheinbar, wie nach der Erschaffung der Welt im ersten Kapitel der Genesis, musste "Gott" tatsächlich dann und wann einmal ausruhen. Bewacht wurde er dabei auch, da das Paradies, so Henoch in Hen/s. 8,8, von Engel behütet wurde, die er als "hellglänzend" beschreibt.
Solche Beschreibungen können offensichtlich nicht mit dem Zweistromland übereinstimmen. Wo nun lag Eden? Im Himmel oder auf der Erde, oder aber beides. Ich werde in II.9 dieses Problem noch einmal aufgreifen, da diese Berichte nicht widersprüchlicher sein können.
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