Götter der Sterne. Lars A. Fischinger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lars A. Fischinger
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783946433125
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sie durch eine moderne "Brille" zu interpretieren, reicht die Genesis alleine nicht aus.

      Aber die Erschaffung des Menschen ist nicht allein in der Genesis überliefert. Deshalb komme ich in Kapitel II darauf zurück...

      Adam wurde durch "Gottes" Hand aus schlichtem "Erdboden" geformt und bekam Leben eingehaucht - er wurde lebendig. Eine kurze, jedoch bei näheren Analysen äußerst interessante Geschichte der Genesis. Gehen wir aber vorerst weiter durch die Verse, denn der erste Mensch bekam nun einen "Garten" angepflanzt:

      "Elohim pflanzte einen Garten in Eden, im Osten, und setzte dahinein den Menschen, den er gebildet hatte. Und Elohim ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume hervorwachsen, lieblich anzusehen und gut zu essen." (Gen. 2,8-9)

      Der Ort, wo die Elohim-Wesen den Adam erschufen, wird in der Genesis leider überhaupt nicht näher lokalisiert. Aber der Garten Eden lag "im Osten" von diesem Ort der Schöpfung. (Andere Überlieferungen wissen ebenfalls von einem ersten Wohnort der Menschen zu erzählen.) Im Laufe der Geschichte wurde schon unzählige Male versucht, das göttliche Paradies, den Ort ohne Sorge und Kummer, geographisch festzunageln. Auf der ganzen Welt wurde nach möglichen Standorten gesucht, wobei man sich hauptsächlich auf Mesopotamien konzentrierte, denn zwei Flüsse dieser Gegend werden deutlich im Zusammenhang mit dem Garten Eden in der Genesis erwähnt: Tigris und Euphrat (Vers 14). Vorerst aber wollen wir uns die Erschaffung des Menschen etwas genauer ansehen.

      Die Überlieferung, dass die Elohim einen Garten pflanzten und allerlei Bäume oder Pflanzen gedeihen ließen, weist deutliche Parallelen zu mesopotamischen Mythen auf. So erfahren wir dort interessante Einzelheiten:

      "Nachdem Anu, Enlil, Enki und Sud die Schwarzköpfe (Menschen, L.A.F., s. II.7) erschaffen haben, vervielfältigten sie blühende Vegetation im ganzen Land, kunstvoll erschufen sie vierbeinige Tiere. In den E.DIN setzten sie sie."

      Klar erkennen wir hier die Ähnlichkeit zum biblischen Text. Jedoch schreibt diese Überlieferung die Erschaffung von E.DIN - das zweifellos mit dem Eden der Bibel gleichgesetzt werden kann - einer Reihe von einst hoch verehrten Göttern zu: "An", den Himmelsgott der Sumerer, seine Söhne "Enlil" (= "Herr über das Wort"), ein "Gott" der Luft und Enki (= "Herr der Erde", "Herr des Unteren" oder "Herr des festen Bodens"), der als "Gott" des Urwassers, der Erde und der Weisheit verehrt wurde und deren Halbschwester Sud/Ninmah ("größte Herrin"), die Muttergottheit der sumerischen Schöpfungsmythen, die auch Mah bzw. Mami (Mutter?) genannt wurde.

      Die sumerische Mythe von "Enki und der Weltwerdung" (König, 68f.) enthält übrigens den unbestreitbaren Hinweis, dass Enki nicht von der Erde kam:

      "Als ich mich der Erde näherte(!), war dort Wasser im Überfluss."

      Eine neu-babylonische Mythe (Sproul, östlich, S. 140ff.), um 600 v. Chr., die in Sippar gefunden wurde, berichtet sehr deutlich, dass es in vergangenen Zeiten keine Vegetation gab. Erst als die himmlischen Wesen (zum Beispiel Marduk und die Anunnaki) das Land kultivierten, Kanäle zogen und Städte errichten, wurde der Mensch und die Vegetation erschaffen. Und zwar an einem Ort, der bei Euphrat und Tigris lag! Dort wurde auch eine Stadt erbaut und mit "Menschgewimmel" bevölkert.

      Aber auch die nordische Mythologie der Germanen enthält in der Dichtung Völuspa einen möglichen Hinweis auf dies Ereignis der Schöpfung:

      "Da hoben Burs Söhne (= Odin, Wili und We, L.A.F.) die Lande empor und erschufen den schönen Midgard, von Süden beschien die Sonne den Boden, da wuchs auf dem Grunde grünes Gras." (Nack, S. 215)

      Auch hier errichteten die "Götter" einen Lebensraum, den Midgard, und die Vegetation für die Menschen. Dort hauchten sie, wie wir gesehen haben, dem ersten Menschenpaar Ask und Embla einst Leben ein - wie es auch die Bibel kennt. Sumerisch/babylonischen Texten ist gleichfalls zu entnehmen, dass der "Gott" Enki bei seiner Ankunft auf der Erde das Land trockenlegt, was die Germanen als "hoben (...) die Lande empor" beschrieben.

      In der Genesis ist diese mesopotamische "Götterfamilie" oder die "Götter" der Germanen in einem "Gott" oder besser in den Elohim enthalten, aber dies sollte an dieser Stelle nicht interessieren. Jedoch ist es heute offensichtlich, dass die germanische Überlieferung jünger als die Genesis ist. Eine gegenseitige Beeinflussung ist also ausgeschlossen, aber die Ähnlichkeit erhärtet den Wahrheitsgehalt des Alten Testamentes.

      Der biblische Adam lebte einsam und alleine in seinem Paradies, wobei die Bezeichnung Paradies im Alten Testament überhaupt nicht vorkommt. Es ist eine Ableitung vom persischen "Pardes", was "Park" oder "Garten" bedeutet. Und das biblische Wort Eden, stammt aus dem sumerischen und kann als "Steppe" oder "Ebene" übersetzt werden.

      Der erste Mensch (Adam) wurde an diesen vielgesuchten Ort gebracht, damit er dort arbeitet. Zumindest kann dem biblischen Text deutlich ein solcher "Auftrag" entnommen werden. So berichtet uns die Genesis wörtlich:

      "Und so nahm Gott der Herr den Adam und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn anbaue und pflege." (Gen. 2,15)

      Eigentlich doch ein klarer Widerspruch zu der üblichen Auslegung des Paradieses, wo es nur wunderbar und schön gewesen sein soll. Adam wurde eindeutig als ein Arbeiter, ein Ackersmann, wie verschiedene Bibeln auch Adam übersetzen, nach Eden, im Osten, gebracht. Interessant sind bei der Schöpfung des Menschen als "Arbeiter" auch die Überlieferungen der mesopotamischen Völker, die diese einem "göttlichen Rat" zusprechen, der billige Hilfe für die irdischen "Götter" suchte, die höchstpersönlich schuften mussten.

      Der erste Mensch der Erde kam in Eden zum Einsatz. Von "paradiesischer Glückseligkeit", ist hier eigentlich nicht viel zu merken, denn gleich zu Anfang wurden Adam strikte Verbote erteilt. In der Genesis erfahren wir, dass "Gott" einiges an Bäumen pflanzte (wie weiter oben schon erwähnt), und dann Adam dort "hineinstellte". Zwei Bäume werden hier ganz besonders hervorgehoben (Gen. 2,9): Der "Baum des Lebens" und der "Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen", die in der Mitte von Eden wuchsen. Vielleicht verwirrt es den einen oder anderen Leser, etwas über einen "Lebensbaum" zu erfahren, denn dieser wird oftmals kaum erwähnt. Auch im Religionsunterricht unserer Kindertage wurde meist nur vom "Erkenntnisbaum" geredet, dem die Menschheit indirekt die schlimme "Erbsünde" zu verdanken hat. Wahrscheinlich wird die Mehrzahl der heutigen Christen von dem Baum des Lebens gar nichts wissen, denn das andere Gewächs wurde zum beliebten Vorzeigesymbol für die Bosheit und Verwerflichkeit der Menscheit: "Sehr her, Adam und Eva sündigten, und ihr alle tragt deren Sünde bis zum Tode in euch!" So etwa will es die christliche Lehre.

      Adam erhielt bei seinem Einzug in Eden ein eindeutiges und unmissverständliches Gebot des "Höchsten":

      "Und Gott der Herr gebot dem Adam und sprach: Nähren magst du dich mit Nahrung von allen Bäumen des Gartens. Aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn wann du von ihm issest, wirst du des Todes sterben." (Gen. 2,16-17) Klare Worte, die Adam zu hören bekam. Ein Vergehen gegen diese Auflage im Garten Eden wird unbarmherzig mit dem Tode bestraft! Der aufmerksame Bibelleser sollte wissen, dass diese Worte des "Herrn" gelogen waren, denn bekanntlich nahmen Eva und ihr Mann von der verbotenen Frucht - und lebten weiter. Dazu aber unten mehr.

      Adam weilte einsam und allein in Eden - ohne Eva, wobei sich die Genesis in der zweiten Schöpfungsgeschichte völlig darüber ausschweigt, wie lange er den Garten für sich hatte. Nachdem jedoch "Gott" dem Adam sein Gebot verdeutlichte, entschied dieser, dass er nicht alleine bleiben soll. Die "Götter" von Eden beschlossen, eine Frau für ihn zu erschaffen, denn

      "(...) es ist nicht gut, dass der Adam allein sei; ich will ihm eine Gehilfin (Hilfe) machen." (Gen. 2,18)

      Auch dieser Vers blieb von der "theologischen Korrekturwut" nicht gänzlich verschont, da das Wort "Gehilfin"/"Hilfe" oftmals durch "Gefährtin" ersetzt wurde. Warum? Die ursprüngliche Aussage, dass Adam eine Hilfe erhalten soll, scheint mir, mit Blick auf den Vers "damit er ihn anbaue und pflege" weitaus