Cymbeline. William Shakespeare. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Shakespeare
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788726886016
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      Tilgt Furcht und Angst.

       Cymbeline

      Lieblos und ungehorsam!

       Imogen

      Ach, hoffnungslos, und das heißt: ohne Liebe.

       Cymbeline

      Den einzgen Sohn der Königin auszuschlagen!

       Imogen

      O wohl mir, daß ichs tat! Den Adler wählt ich

      Und jagt den Raben fort.

       Cymbeline

      Den Bettler nahmst du, hättest meinen Thron

      Zum Sitz der Niedrigkeit gemacht.

       Imogen

      O nein,

      Ich gäb ihm neuen Glanz!

       Cymbeline

      Verworfne!

       Imogen

      Vater,

      Nur Ihr seid schuld, lieb ich den Posthumus;

      Ihr zogt ihn auf als meinen Spielgefährten.

      Ein Mann, wert einer jeden Frau, bezahlt

      Er mich fast um den ganzen Preis zu hoch.

       Cymbeline

      Was, bist du toll?

       Imogen

      Beinah, der Himmel steh mir bei! – O wär ich

      Doch eines Schäfers Tochter, mein Leonatus

      Des Nachbarhirten Sohn!

       Die Königin tritt auf.

       Cymbeline

      Du töricht Mädchen!

      Beisammen waren wieder sie; Ihr tatet

      Nicht, wie Wir Euch befahlen. Fort mit ihr,

      Und schließt sie ein!

       Königin

      Ich bitt Euch, ruhig! – Still,

      Prinzessin Tochter, still! – Geliebter Herr,

      Laßt uns allein und sucht Euch zu erheitern,

      Wie Ihrs am besten könnt.

       Cymbeline

      Mag sie verschmachten

      Täglich um einen Tropfen Bluts und alt

      An dieser Torheit sterben!

       [Er geht ab.] Cymbeline und die Lords gehen ab. Pisanio tritt auf.

       Königin

      Pfui! – Gebt nach! –

      Hier ist Eur Diener. – Nun, was bringst du Neues?

       Pisanio

      Der Prinz, Eur Sohn, zog gegen meinen Herrn.

       Königin

      Kein Leid ist doch geschehn?

       Pisanio

      Es konnte treffen,

      Nur spielte mehr mein Herr, anstatt zu fechten,

      Und war durch Zorn nicht angereizt; es trennten

      Sie einige Herren in der Näh.

       Königin

      Das freut mich.

       Imogen

      Ja, meines Vaters Freund ist Euer Sohn,

      Er nimmt sich seiner an. –

      Auf den Verbannten ziehn! O tapfrer Held!

      Ich wünschte sie in Afrika beisammen

      Und mich mit Nadeln dort, um den zu stechen,

      Der rückwärts geht. – Was ließest du den Herrn?

       Pisanio

      Weil ers befahl. Zum Hafen ihn zu bringen,

      Erlaubt' er nicht; er gab mir dies Verzeichnis

      Von Diensten, die ich Euch zu leisten hätte,

      Gefiels Euch, mich zu brauchen.

       Königin

      Dieser war

      Dein treuer Diener stets; mein Wort verpfänd ich,

      Daß ers auch bleiben wird.

       Pisanio

      Ich dank Eur Hoheit.

       Königin

      Laß uns spazierengehn.

       Imogen

      Frag bei mir an

      In einer halben Stunde; meinen Herrn

      Mußt du an Bord noch sehn. Für jetzt verlaß mich.

       Alle ab.

      [Dritte] Zweite Szene

       Daselbst. Freier Platz

       Cloten tritt auf mit zwei Lords [Edelleuten].

       Erster Lord [Edelmann]

      Prinz, ich möchte Euch doch raten, das Hemd zu wechseln; die Heftigkeit der Bewegung macht, daß Ihr wie ein Opfer raucht; wo Luft ausströmt, zieht auch Luft ein, und keine äußere Luft ist so gesund, als die Ihr ausströmt.

       Cloten

      Wenn mein Hemd blutig wäre, wollte ichs wechseln. – Hab ich ihn verwundet?

       Zweiter Lord [Edelmann] für sich.

      Nein, wahrhaftig; nicht einmal seine Geduld.

       Erster Lord [Edelmann]

      Ihn verwundet? Sein Körper ist ein durchdringliches Beingerippe, wenn er nicht verwundet ist – er ist eine Durchfahrt für Stahl, wenn er nicht verwundet ist.

       Zweiter Lord [Edelmann] für sich.

      Sein Degen hatte Schulden und versteckte sich hinterwärts.

       Cloten

      Der Schurke wollte mir nicht stehn.

       Zweiter Lord [Edelmann] für sich.

      Nein, er floh immer vorwärts, auf dein Gesicht zu.

       Erster Lord [Edelmann]

      Euch stehn! Ihr habt selbst schon Land genug, aber er vergrößerte Euern Besitz: er gab Euch noch etwas Boden zu.

       Zweiter Lord [Edelmann] für sich.

      Ja, so viel Zoll, als du Weltmeere hast. Ihr Laffen!

       Cloten

      Ich wollte, sie wären nicht zwischen uns gekommen.

       Zweiter Lord [Edelmann] für sich.

      Das wollte ich auch;