eISBN 978-3-649-63110-1
© 2018 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,
Hafenweg 30, 48155 Münster
Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise
Text: Kyra Dittmann
Covergestaltung: Frauke Maydorn, unter Verwendung
von Motiven von © Alina_Stock/www.shutterstock.com,
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© liyasov/www.stock.adobe.com
Lektorat: Frauke Reitze
Satz: Sabine Conrad
Kyra Dittmann
Schneefeuer
Das Feuer in deinem Herzen
ebnet deinen Träumen den Weg zum Ziel.
Lass dir niemals weismachen,
es könne in Mädchen nicht genauso heiß brennen
wie in jedem anderen.
Inhalt
Kapitel 11 Freundschaft straining
Kapitel 12 Bei Nacht und Nebel
Kapitel 15 Prinz oder Prinzessin?
Kapitel 17 Ein verräterischer Beweis
Kapitel 19 Die andere Seite der Berge
Kapitel 21 Die Legende der Eispferde
Kapitel 22 Die Magie der Liebe
Proklamation
Alle gesunden jungen Männer, die das siebzehnte
Lebensjahr vollendet haben, werden aufgerufen,
sich zum großen Eispferde-Rennen zu melden.
Die zwanzig besten Bewerber von ihnen erhalten eine
Startlizenz. Ziel ist es, das Schneefeuer aus dem Tal
des Frühlings zu bergen. Demjenigen, der es sicher
in das Land des ewigen Schnees zurückträgt,
wird der Dank unseres Volk sicher sein.
Zugelassen sind ausschließlich reinweiße Pferde.
Die Nennungsscheine werden am ersten Montag
im März im Prinzenchalet ausgegeben.
Kapitel 1
Eine Frage der Ehre
Die Kälte brannte auf meinen Wangen und der Wind blies mir erbarmungslos ins Gesicht. Aber das Wetter würde mich garantiert nicht davon abhalten, zur Lichtung zu reiten! Ich war es nicht anders gewohnt – immerhin war ich im Land des ewigen Schnees geboren. Was mich beunruhigte, waren vielmehr die fünf Reiter, die ich am Ende der weiten Ebene erblickte. Sie bewegten sich direkt in meine Richtung.
»Ho«, flüsterte ich und zog sanft an den Zügeln. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Waldrand, und die Chancen standen gut, dass mich noch niemand entdeckt hatte.
Ich glitt aus dem Sattel und stapfte geduckt neben Dalibor durch den Schnee. Das weiße Fell des Hengstes hob sich kaum von der Landschaft ab und der Sattel war mit einem hellen Schaffell überzogen. Nur sein schwarzes Ohr konnte uns verraten. Dalibor schnaubte und schüttelte den Kopf. Ich wusste, dass er viel lieber weiter über die Schneefelder galoppiert wäre. Genau wie ich. Doch die Angst, dass uns jemand erwischen könnte, saß mir beständig im Nacken.
Ich führte mein Pferd hinter eine Reihe dicht gewachsener Tannen und hob die Hand. »Ruhig!«, flüsterte ich, während ich vorsichtig zwischen den Zweigen hindurchspähte.
In der Nacht waren bestimmt zehn Zentimeter Neuschnee gefallen, was das Vergnügen beim Ausreiten nur noch steigerte. Allerdings wuchs dadurch leider auch die Gefahr: Die pudrige Schicht verbarg tückische Felsspitzen und tiefe Mulden, die erst allmählich wieder zum Vorschein kommen würden, wenn die Sonne lange genug vom Himmel schien und Millimeter für Millimeter etwas von dem Land unter dem Schnee zum Vorschein brachte. Abgesehen davon ließen sich die verräterischen Hufspuren natürlich bis in den hintersten Winkel des Waldes verfolgen.
Ich würde meinen Ausflug trotz aller Vorsichtsmaßnahmen also vermutlich auch diesmal nicht vor Novak verheimlichen