Gastgeber sein hat in erster Linie mit Geben zu tun. Da steckt viel Arbeit dahinter, die der Gast an der Bar und bei Tisch im Idealfall gar nicht bemerkt. Gastronom ist einer der härtesten Jobs, die es gibt, zugleich aber auch einer der befriedigendsten, wenn viele Gäste zu Stammgästen werden, sich persönlich, in einem Brief oder mit einer Postkarte für den schönen Abend bedanken.
FAMILIENBANDE
Eine Familie lebt davon, dass man Zeit miteinander verbringt und viel gemeinsam unternimmt. So gesehen ist es ganz natürlich, dass meine Kollegen und Gäste, mit denen ich in der Gastronomie fast 365 Tage im Jahr verbringe, zu einer Art Großfamilie für mich geworden sind. Zu Zeiten, als ich nur ein Lokal mit 30 Mitarbeitern hatte, haben wir Geburtstage und Weihnachten gemeinsam gefeiert und anschließend für Gäste geöffnet. Im Laufe der Jahre hat sich dieser Kreis verkleinert und inzwischen ist eine richtige Familie daraus geworden. Meine Zweitfamilie aus dem Motto, zu der ich viele Stammgäste von früher zähle, möchte ich trotzdem nicht missen.
EASY GOING WIE IBIZA
Ich muss einmal in die Welt hinaus, dann komme ich gerne wieder zurück. So geht es mir auch, wenn ich alle zwei Monate für ein langes Wochenende nach Ibiza flüchte. Die Insel hat eine ganz bestimmte Energie, die sich wie die meisten intensiven Gefühle nicht beschreiben lässt, die man spüren muss. Wenn ich mich auf Ibiza aufs Land zurückziehe und Zeit in der Natur verbringe, stellt sich dieses angenehme, leichte Lebensgefühl von ganz allein ein. Die Leute sind lässig, es gibt keinen Stress und fühlt sich ein bisschen wie Kind sein an. Ausschließlich auf dem Land könnte ich aber selbst auf Ibiza nicht leben. Lieber bringe ich ein Stück von dieser einmaligen Energie und dem „easy going Lifestyle“ mit nach Wien. Im Motto am Fluss, bei unseren Caterings, mit unseren Lieblingsrezepten, den Playlists und Deko-Ideen in diesem Buch lässt sich das, was ich unter purer Lebensfreude verstehe, besser schmecken, hören und spüren, als Worte es beschreiben können.
From chats over coffee to confessions over cake.
AFTERNOON SWEETS
Flammkuchen mit Mandelcreme und glasierten Äpfeln
ZUTATEN
Flammkuchenteig (s. S. 52, alternativ fertig gekauft)
MANDELCREME
100 g Butter
100 g Puderzucker
1 Ei
100 g Mandelmehl
70 g Mehl
GLASIERTE ÄPFEL
5 mittelgroße Äpfel
20 g Butter
20 g brauner Zucker
Saft von 1 Zitrone
Rezept für 1 Tarte mit 26 cm
ZUBEREITUNG
Für die Creme Butter mit Puderzucker schaumig schlagen. Ei dazugeben und weiterschlagen. Mandelmehl und Mehl vermischen und ebenfalls unterheben.
Äpfel entkernen und in feine Spalten schneiden. Butter und Zucker in einer Pfanne leicht karamellisieren und die Äpfel dazugeben. So lange schwenken, bis alle Apfelspalten von jeder Seite glasiert wurden. Mit Zitronensaft ablöschen und durch ein Sieb gießen.
Flammkuchenteig in einen Tortenring drücken, mit der Mandelmasse bestreichen und die Äpfel darauf verteilen. Den überstehenden Rand des Teiges etwas einschlagen und den Kuchen bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen. Herausnehmen, auskühlen lassen und servieren.
Lemontartelettes
ZUTATEN
MÜRBTEIG
230 g Mehl plus Mehl zum Arbeiten
80 g Puderzucker
1 Pkg. Vanillezucker
150 g klein gewürfelte kalte Butter
Prise Salz
1 Ei
1 Eigelb
70 g geriebene Mandeln
ca. 200 g getrocknete Hülsenfrüchte
(z.B. Bohnen oder Linsen) für das „Blindbacken“
Fett für die Förmchen
ZITRONENCREME
4 Eier
190 g Zucker
1,5 Blatt Gelatine
150 g Zitronensaft
300 g Butter
MERINGUE
25 g