Planetenmonster : 9 Science Fiction Abenteuer Sammelband. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783956179761
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der Organisation, dass er vor Ort war.

      Jemand, der für Ordnung sorgte, damit die dunklen Geschäfte florieren konnten.

      Alex Moshkoliov hatte an diesem Abend ein Treffen aller Unterbosse seines Syndikates einberufen.

      Ich muss Präsenz zeigen!, ging es dem Ukrainer durch den Kopf. Sein Anzug spannte. Mit der Kevlar-Weste unter seiner Kleidung wirkte er mindestens zehn Kilo schwerer. Aber allein auf seine Elfen-Selbstheilungskräfte zu vertrauen, war ihm dann doch zu riskant. Wenn ihn genug Bleikugel trafen und zerrissen, überlebte er das auch nicht. Die Dosis machte das Gift. Etwas ungeduldig saß er auf dem Rücksitz seiner gepanzerten überlangen Daimler-Limousine.

      "Wir haben alles unter Kontrolle, Boss", sagte der Mann auf dem Sitz neben ihm. Es handelte sich um einen massigen Mann mit vollkommen kahlem Schädel. Über einen Ohrhörer und einem Mikro am Hemdkragen bestand Funkverbindung mit den fast zwei Dutzend Leibwächtern, die Alex Moshkoliov bei diesem Anlass begleiteten. "Der Laden gehört uns ganz allein. Das normale Publikum hat keinen Zutritt!"

      Alex Moshkoliov nickte leicht.

      Sein Blick wirkte abwesend.

      "Die Italiener lassen es auf einen richtigen Krieg ankommen!", stellte er fest. "Die wollen es wirklich wissen!"

      "Dann werden wir ihnen die passende Antwort geben, Boss!", grinste der Kahlkopf.

      "Davon bin ich überzeugt, Boris!"

      Einige der Bodyguards stiegen aus den Limousinen. Sie trugen MPis und automatische Pistole im Anschlag. Es waren überwiegend Orks. Eigentlich als perfekte Soldaten für kritische Einsätze designed. Aber bei Moshkoliov konnten sie viel mehr verdienen als in der Army.

      Einer der Guards sprach mit dem Türsteher. Auch das war an diesem Abend einer von Moshkoliovs Leuten.

      Der kahlköpfige Boris lauschte angestrengt an seinem Ohrhörer,

      "Alles klar, Chef. Wir können hinein."

      "Dann los!"

      Boris gab über Funk den Einsatzbefehl für weitere Bodyguards, die mit der Waffe im Anschlag ausschwärmten, um ihren Boss abzusichern.

      Schließlich öffneten zwei der Männer die hinteren Türen von Moshkoliovs Limousine. Weitere Bewaffnete in kugelsicheren Westen umringten den großen Boss. Der ganze Pulk ging auf den Eingang des "Hot Spot" zu. Der Türsteher öffnete. Flankiert von seinen Männern betrat Alex Moshkoliov das Foyer des Nachtclubs. Die Versammlung sollte im großen Saal des "Hot Spot" stattfinden. Die Tische waren zu seiner langen Tafel zusammengestellt worden.

      "Hey, was soll das denn? Noch niemand da?", knurrte Alex Moshkoliov verwundert. Er wandte sich an Boris. "Ich dachte, wir wären die Letzten!"

      Boris wich seinem Blick aus.

      Ein surrendes Geräusch war von der Bühne her zu hören, auf der normalerweise halbnackte Tänzerinnen zu sehen waren. Der Vorhang glitt zur Seite. Ein Spot Light erhellte einen Teil der Bühne, während der Rest vollkommen dunkel blieb.

      Alex Moshkoliov fiel der Kinnladen herunter.

      Der Ukrainer wurde blass.

      Er sah einen Haufen übereinandergelegter menschlicher Körper. Die Gesichter waren Masken des Entsetzens. Blut sickerte hier und da aus einer Schusswunde.

      Eine Lautsprecherstimme ertönte.

      "Guten Abend, Mister Moshkoliov. Es tut mir sehr Leid, dass die Konferenz, an der Sie teilnehmen wollten, bereits stattgefunden hat! Wie Sie sehen, war mit einem Teil Ihrer Leute leider keine Übereinkunft zu erzielen!"

      "Wer spricht da, verdammt noch mal?", krächzte Moshkoliov. "Sind Sie das, Neverio?" Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Er griff sich instinktiv an den Hals, lockerte die Krawatte und den obersten Hemdknopf.

      Jemand verriegelte die Tür, durch die der Ukrainer mitsamt seinem Gefolge eingetreten war.

      Die Lautsprecherstimme ließ ein schallendes Gelächter hören.

      Das Spot Light schwenkte auf einen anderen Punkt der Bühne. Die Leichen verschwanden im Dunkel. Stattdessen wurde jetzt ein Mann von etwa 35 Jahren in dunklem Nadelstreifenanzug angeleuchtet. Lässig steckte die rechte Hand in der Hosentasche.

      "Neverio! Sie Schwein!", rief Moshkoliov.

      Der Italo-Amerikaner lächelte kalt.

      "So schnell verlieren Sie die Fassung, Moshkoliov? Sie enttäuschen mich!"

      Moshkoliov lief hochrot an. Er wandte sich an seine Leute. "Worauf wartet ihr Wichser? Warum legt ihr den Kerl nicht um!" Moshkoliov drehte sich zu Boris herum und erstarrte. Er blickte direkt in den Lauf einer Beretta.

      "Tut mir leid, Mister Moshkoliov", sagte Boris kalt. "Aber das Angebot von Mister Neverio konnte ich einfach nicht ablehnen."

      Auch die anderen Bodyguards drehten sich jetzt zu ihrem Boss herum. Fast zwei Dutzend Mündungen von MPis und automatischen Pistolen waren auf den Boss des Ukrainer-Syndikats gerichtet.

      "Boris!", stieß Moshkoliov hervor. Er hatte Boris vertraut. Offenbar ein Fehler!, durchzuckte es ihn jetzt bitter. "Boris, ich kann das nicht glauben! Da liegen unsere Leute zusammengeschossen auf einem Haufen und..."

      "Man sollte sich nicht zuviel Sentimentalität leisten, edler Elfenfürst", erwiderte Boris eisig. "Ist schlecht fürs Business. Ich glaube, Sie waren es, der das mal zu mir gesagt hat."

      Moshkoliov schluckte.

      Er wandte den Blick, sah in die Augen der Männer, die er für seine Leibwächter gehalten hatte.

      Der große Boss sah ein, dass er verloren hatte.

      Endgültig.

      "Mein Sohn Oleg wird euch alle ausradieren!", brüllte er.

      Moshkoliov stürzte sich mit bloßen Händen auf Boris.

      Dieser drückte die Beretta ab. Der erste Schuss traf Moshkoliov in Brusthöhe und wurde durch das Kevlar unter dem Anzug aufgefangen. Die Wucht des Geschosses war dennoch groß genug, um Moshkoliov zu stoppen. Der Ukrainer rang nach Luft. Den zweiten Schuss zielte Boris auf den Kopf seines Bosses. Ein Explosivgeschoss. Der bleiche Elfenkopf zerplatzte. Da halfen die besten Selbstheilungskräfte auch nicht mehr.

      Moshkoliov sank zu Boden.

      Regungslos blieb er liegen.

      Ray Neverio klatschte demonstrativ Beifall. "Gut gemacht, Boris!"

      "Ich hoffe doch, es bleibt bei unserer Vereinbarung!", sagte Boris.

      "Sie und Ihre Leute haben einen großartigen Job gemacht, Boris! Da gibt's nur einen kleinen Haken!"

      "Welchen Haken?"

      "Ich kann Verräter nicht leiden!"

      "Was soll das heißen?"

      Die vage Ahnung, aufs Kreuz gelegt worden zu sein, stieg in Boris hoch. Er riss die Beretta herum.

      Das Licht ging aus. Es war von einer Sekunde zur anderen stockdunkel im Hauptsaal des "Hot Spot". Im nächsten Moment blitzten ein paar winzige Leuchten an der Decke auf. Wie eine Handvoll funkelnde Sterne im Nachthimmel wirkten sie. Ihr Licht reichte nicht aus, um etwas sehen zu können.

      Von der Bühne her blitzten plötzlich Dutzende von Mündungsfeuern. MPis knatterten los. Ein wahrer Geschosshagel erfüllte die Luft. Draußen würde man davon nichts hören. Das "Hot Spot" war schalldicht isoliert.

      Schreie gellten in der Dunkelheit.

      Nach einigen Augenblicken verebbten die Schüsse.

      Es wurde hell.

      Bewaffnete Kämpfer mit Sturmhauben und Nachtsichtgeräten sprangen von der Bühne. Die bis dahin verriegelten Türen wurden aufgestoßen. Weitere Bewaffnete betraten den Raum.

      "Alles in Ordnung, Mister