Seewölfe Paket 22. Roy Palmer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Roy Palmer
Издательство: Bookwire
Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783954397815
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wurden, wenn sie eine Abfuhr erhielten – tückisch und gewalttätig.

      Für sich allein waren solche Kerle schon übel genug, aber wenn sie dann auch noch einen Haufen von Schnapphähnen um sich versammelt hatten, war noch mehr Vorsicht geboten, zumal sie auch rücksichtslos genug waren, zur Erreichung ihres Zieles ihre Kumpane zu verheizen. Das zeichnete sich hier deutlich ab. Der Admiral handelte wie ein blindwütiger Fanatiker und trieb seine Kerle in den Tod.

      Fragt sich nur, dachte Hasard, wieweit diese letzten Kerle mit ihrem Admiral mitziehen und bei der Stange bleiben.

      „An sich müßten sie doch abgeschreckt sein“, sagte Siri-Tong. „Ich meine die Kerle. Schön, dieser Admiral hat sich in seine Idee verrannt und will sich an uns rächen, aber warum machen seine Kerle nach so vielen Verlusten noch mit?“

      „Das spricht auch für sich“, erwiderte der Seewolf. „Daß sie wieder achteraus herumhängen, deutet ganz klar darauf hin, daß der Admiral sie fest im Griff hat.“

      „Hast du einen Vorschlag?“ fragte sie erbittert.

      „Es gibt drei Möglichkeiten“, entgegnete er. „Die erste: Wir halten es wie in der vergangenen Nacht, verlassen uns auf unsere guten Ausgucks und eröffnen das Feuer, sobald wir die Schaluppe entdecken, wenn sie zum Entern aufschließt.“

      „Und die zweite? Eine List, oder?“

      „Ja. Wir tun so, als hätten wir sie nicht entdeckt.“

      „Und dann lassen wir sie längsseits gehen“, murmelte die Rote Korsarin.

      „Wir fallen erst über sie her, wenn sie an Bord entern“, fuhr Hasard fort. „Blindwütig, wie er ist, geht der Admiral mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit in diese Falle. Eine dritte und letzte Möglichkeit wäre, ihn auf andere Weise zu täuschen.“

      „Wir ändern unseren Kurs, das meinst du doch, nicht wahr?“

      „Ja“, erwiderte Hasard. Die anderen hatten sich um sie versammelt und hörten aufmerksam zu, während sie sprachen. „Wir gehen sofort bei Dunkelheit etwa auf Nordkurs, wenn sie also noch nicht weit genug aufgeschlossen haben. Wir schlagen einen Bogen über Osten und setzen uns dann in ihr Kielwasser.“

      Sie lächelte plötzlich hart. „Sehr gut. Dann haben wir sie vor uns und befinden uns somit in der Luvposition.“

      „Aus der heraus wir zuschlagen können“, sagte Jean Ribault. „Sobald wir sie wieder sichten.“

      „Das hört sich gut an“, sagte Ben Brighton. „Wie auch immer bei dieser dritten Möglichkeit – wir sitzen ihnen im Genick, und sie können sich lediglich in Richtung Südwesten absetzen, also weg von uns.“

      „Ja“, sagte der Seewolf. „Auf allen anderen Kursen sollte es uns möglich sein, ihnen den Weg abzuschneiden.“

      „Letzteres stimmt“, sagte die Rote Korsarin. „Aber was ist, wenn sie begreifen, daß sie uns verloren haben und jetzt nach Norden oder Süden die See absuchen?“

      Hasard grinste. „Dann sind wir sie vermutlich los.“

      „Und das wäre als Lösung auch nicht zu verachten“, sagte Ferris Tucker.

      „Ich bin für den Kampf“, sagte Barba. „Sie müssen ihr Fett kriegen.“

      „Dabei besteht aber das Risiko, daß auch wir Verluste haben“, sagte Roger Brighton.

      „Na und?“ Barba lachte grollend. „Sind wir aus Zucker?“

      „Sind wir nicht!“ rief Carberry. „Und ich möchte den Admiral zu gern ein bißchen hüpfen lassen.“

      „Laßt uns beraten, welche der drei Möglichkeiten die beste ist“, sagte Siri-Tong.

      „Ich finde, die dritte ist die beste“, sagte Ben Brighton. „Die anderen haben wir auch oft genug ausprobiert.“

      Shane stimmte ihm sofort zu. „Das ist richtig. Diese dritte Sache ist mal was anderes.“

      „Eine neue Variante“, sagte auch Dan O’Flynn. „Sie gefällt mir.“

      Hasard grinste wieder, denn Barba rief in diesem Augenblick: „Ich will kämpfen! Ich lasse die Kuh fliegen, und der Admiral sackt ab wie ein Bleiklotz!“

      „Nun laß doch die Kuh in Frieden“, sagte Jean Ribault. „Das arme Tier.“

      „Zurück zur Abstimmung“, sagte die Rote Korsarin. „Werden wir uns jetzt einig?“

      „Ich bin auch für Plan drei“, sagte Karl von Hutten. „Damit haben wir die größten Chancen, das idiotische Spiel endlich zum Abschluß zu bringen.“

      „Außerdem läuft das Unternehmen sogar noch auf ein Schnippchen hinaus“, sagte Dan.

      „Vorschlag zwei birgt Risiken“, sagte Ben. „Jemand von uns könnte beim Kampf Mann gegen Mann verletzt oder gar getötet werden. Wollen wir das?“

      „Trotzdem bin ich auch für Kampf“, sagte der Profos vom Hauptdeck. „Warum zeigen wir es diesen Hunden nicht endlich gründlich? Zwei ihrer Kähne haben wir versenkt, jetzt ist der dritte dran.“

      „Zurück zu Vorschlag eins“, sagte Hasard. „Der birgt, wenn ich es mir recht überlege, einige Unwägbarkeiten. Zum Beispiel diese, daß der Admiral von achtern aufsegelt und uns mit seinen Drehbassen das Ruder zerschießt.“

      „Das ist wahr“, sagte Dan. „Daran habe ich auch schon gedacht.“

      „Klar“, sagte Ferris, „liegt ja auf der Hand. Die Tour haben wir selbst oft genug mit Erfolg angewandt.“

      „Aber wir lassen uns das Ruder nicht beschädigen“, sagte Siri-Tong. „Das wäre dann wirklich ein Hohn. Wenn wir erst manövrierunfähig sind, hat er uns beim Wickel. Dann entert er. Selbst wenn wir im Handgemenge siegen, müssen wir mit Toten und Verletzten rechnen.“

      „Also Abstimmung“, sagte Hasard. „Wer ist für die erste Möglichkeit?“

      Nur ein paar Männer hoben die Hände und ließen sie schnell wieder sinken. Plan eins taugte nicht viel, das sahen auch sie ein.

      „Vorschlag zwei“, sagte Hasard.

      Ein paar mehr Arme hoben sich, darunter auch die von Carberry und Barba, die unbedingt kämpfen wollten. Aber auch dieses Mal wurde die erforderliche Mehrheit nicht errungen.

      „Plan drei“, sagte der Seewolf – und jetzt flogen die Hände hoch. Es war auch ohne genaues Abzählen klar, daß die Wahl entschieden war.

      „Fein“, sagte die Rote Korsarin. „Dann laßt uns nur noch die Dunkelheit abwarten. Sobald es Nacht ist, werden wir versuchen, diesen Bastarden ein Schnippchen zu schlagen.“

      Muddi hatte unterdessen die Zweimastschaluppe unablässig beobachtet. Er sah, daß sie noch nicht aufschloß. Er schaute zum Himmel auf und dachte: Nun beeil dich schon. Wird’s bald mit der Dämmerung, oder was ist los?

      Lange dauerte es nicht mehr, und der Wunsch ging in Erfüllung. Aber es war noch die Frage, ob der Plan wirklich gelingen würde. Man durfte den Admiral nicht unterschätzen. Er war zornig und sann auf Rache, aber er war auch intelligent. Sehr leicht konnte er, wenn er etwas von der Kursänderung der „Caribian Queen“ bemerkte, erkennen, daß man ihn hereinlegen wollte.

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