Die Baby Mission. Jessa James. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jessa James
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969876602
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Hey, danke, dass du gewusst hast, dass ich hier drinnen gerade eine Panikattacke habe.“

      Sie lacht, der Laut ähnelt ein bisschen einem schreienden Esel. Ich lächle sie an.

      „Ich wusste nicht, dass du eine Panikattacke hattest. Ich dachte nur, dass du vielleicht ein Tampon im Auto hast.“

      Ich grinse. „Das habe ich! Schau im Handschuhfach nach.“

      Sie öffnet das Handschuhfach und wühlt darin herum, bis sie Erfolg hat. Sie schwenkt mehrere glänzende blaue Verpackungen.

      „Hab sie! Danke.“

      „Ich muss wirklich los“, sagt sie und öffnet die Tür. „Denk darüber nach, was ich gesagt habe! Jett James würde einen exzellenten Babydaddy abgeben.“

      Ich versuche, etwas zu erwidern, aber sie schließt schnell die Tür und klackert von dannen. Ich bleibe noch eine Weile im Auto und grüble.

      5

      Jett

      Ich rutsche auf der abgesessenen Eichenbank herum, auf der ich sitze, und blicke aus dem Fenster auf die Straße. Ich schiebe den schweren Vorhang zur Seite, damit ich eine bessere Sicht habe, aber es bringt nichts. Eine ältere Frau nähert sich der Bar und zieht die Tür auf.

      Ich lehne mich mit einem Seufzen zurück. Ich kann es mir eingestehen, ich bin nervös, weil ich darauf warte, dass Cady auftaucht.

      Hier drinnen besteht die Deko nur aus Brokat und Samt, das Licht ist gedämpft. Es ist eine Aufreißer-Bar, das kann man an den viktorianischen Möbeln und den Getränkepreisen erkennen.

      Ich nippe an dem Old Fashioned, den ich bisher getrunken habe, und trinke die letzten verwässerten Tropfen. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr, aber es ist noch nicht einmal unsere vereinbarte Zeit.

      Warum habe ich nur beschlossen, so früh hierher zu kommen?, frage ich mich zum dritten Mal.

      Aber ich weiß warum. Warum mache ich überhaupt etwas? Weil ich ein geiler Mistkerl bin, das ist der Grund.

      Ich blicke aus dem Fenster und dieses Mal sehe ich Cady. Ich pfeife leise.

       Mein lieber Schieber.

      Das erste Mal, als ich sie sah, war sie fein herausgeputzt, vermutlich für die Arbeit. Heute trägt sie jedoch ein unglaubliches rotes Etuikleid, das ihre Arme freilässt. Ich lasse meinen Blick über ihre Figur wandern, insbesondere über die verdammten meilenlangen Beine, die sie zur Schau stellt.

      Sie sieht mich nicht, als sie draußen stoppt. Ich gönne mir einen Moment, in dem ich ihre patrizischen Züge mustere, ihre geschwungene Nase, vollen Lippen und hohen Wangenknochen. Sie streicht mit einer Hand über ihre Haare, die ordentlich nach hinten frisiert sind.

      Sie ist wirklich verdammt hübsch. In weiser Voraussicht verrücke ich meinen Schwanz, der in meiner Jeans liegt, denn er wird schon bald strammstehen wollen.

      Cady streicht jetzt mit ihren Händen ihr Kleid hinunter und glättet es. Ich sehe, wie sie tief Luft holt und dann zieht sie die Eingangstür auf. Ich drehe mich leicht, damit sie nicht bemerkt, dass ich sie durch das Fenster beobachtet habe.

      „Hey“, sage ich, als sie mich entdeckt. Ich stehe auf. „Du hast es geschafft.“

      Sie errötet und stellt sich neben mich. „Das habe ich.“

      „Wie wäre es mit einer Umarmung? Es ist wichtig, das Berührungen Teil unserer Beziehung bleiben“, witzle ich.

      Ein zartes Rosa überzieht ihre Wangen, aber sie breitet ihre Arme für meine Umarmung aus und drückt ihren Körper an meinen. Sie ist so viel kleiner als ich, fast schon zierlich in meinen Armen. Dieser Gedanke bringt mich zum nächsten Gedanken, wie sie wohl unter mir oder auf mir aussehen würde, während sie meinen Namen stöhnt.

      Mein Schwanz ist nun vollkommen aufmerksam. Ich lasse sie los und trete schnell zurück.

      „Hier, setz dich. Wir haben eine Kellnerin…“, erzähle ich ihr und scheuche sie mit einer Hand in ihrem Kreuz zu meinem kleinen Ecktisch. Ich sehe mich um und gebe der Kellnerin ein Zeichen.

      Die modische junge Frau, die uns bedient, kommt her. Sie hat blonde Ringellocken, ein schwarzes Lederkleid an und einige recht interessante Tattoos.

      Wenn ich nicht so sehr mit dem Versuch beschäftigt wäre, Cady zu vögeln, würde ich auf jeden Fall mit ihr reden.

      „Möchten Sie eine Karte?“, fragt sie Cady.

      Ich sehe, wie Cady die Kellnerin mustert, aber ich kann keine ihrer Reaktionen entziffern. Was verbirgt sie?, frage ich mich.

      „Ich nehme einen Wodka mit Soda und extra Limetten“, sagt Cady.

      „Ich nehme noch einen Old Fashioned“, sage ich mit einem Lächeln.

      Als die Kellnerin zur Bar läuft, sehe ich wieder diesen Ausdruck auf Cadys Gesicht. Den gleichen kalkulierenden Ausdruck wie zuvor, nur geht es dieses Mal um die Interaktion zwischen der Kellnerin und mir von gerade eben. Ich weiß nicht, was sie denkt, aber ich möchte lieber kein Risiko eingehen.

      Ich brauche ein paar Fragen, um uns beide abzulenken.

      „Okay. Die schnellen Fakten über mich“, verkünde ich. Ihr dunkelgrauer Blick liegt jetzt auf mir und zwar so eindringlich, dass er fast schon brennt.

      „Oh?“, sagt sie und zieht eine Braue hoch.

      „Ja. Ich wurde in Asheville, North Carolina geboren. Meine Eltern sind ein Bauunternehmer und eine Lehrerin. Ich habe einen Bruder, der zwei Jahre jünger ist.“ Ich mache eine kurze Pause. „Ich bin fünfunddreißig Jahre alt und ich glaube, ich habe dir schon gesagt, was mein Job ist.“

      „Ja, das hast du“, bestätigt sie und lehnt sich auf der Bank zurück. Sie schiebt eine Locke rabenschwarzer Haare hinter ihr Ohr. Ich denke mir im Stillen, dass sie wie ein Model aussieht mit ihrem roten Lippenstift und nach hinten geglätteten Haaren.

      „Nenn mir deine schnellen Fakten“, schlage ich vor. „Du weißt schon, damit sich unsere ‚Beziehung‘ weiterentwickeln kann.“

      Sie lächelt über meinen Gebrauch der Gänsefüßchen.

      „Klingt fair. Ich wurde in Santa Fe geboren. Ich…“, sagt sie, dann stockt sie. „Ich wuchs im Pflegefamiliensystem auf, wurde von einer Familie zur nächsten weitergereicht. Ich bin dreiunddreißig und ich habe dir auch schon gesagt, welchen Beruf ich habe.“

      „Anwältin, stimmt’s?“, hake ich nach.

      „Mmmhm. Eine Zivilprozessanwältin“, bestätigt sie.

      Ich bemerke, dass sie mir, als sie das Gewicht verlagert, einen Blick auf ihr Dekolleté gewährt. Ich bin allerdings niemand, der sich über so etwas beschwert. Die Kellnerin bringt die Drinks und ich schaue sie nicht einmal an.

      Für den kürzesten Augenblick sehe ich Cadys zufriedenes Lächeln. Bingo, denke ich. Also gefällt es dir, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, hm?

      Ich verberge mein Grinsen hinter meinem Drink. Sie trinkt einen Schluck von ihrem und hinterlässt einen perfekten roten Lippenstiftabdruck am Glasrand.

      „Hast du irgendetwas von deiner Ex gehört?“, will sie wissen.

      Meine Ex? Ich denke zurück an jenen Abend und da fällt mir ein, was ich ihr erzählte. Ich log bezüglich Emilys Anwesenheit dort, aber ich bezweifle, dass das Cady wirklich kümmert.

      „Kein Wort. Du hast mir wirklich einen Gefallen getan“, sage ich und rücke ein Stückchen näher zu ihr. Ich berühre jetzt fast ihren Arm. Der nächste Schritt besteht darin, meinen Arm beiläufig um ihre Schulter zu legen.

      Bald.

      „Das