Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ilka Hauck
Издательство: Bookwire
Серия: Roses of Louisville
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783968160146
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das. Glaub mir, bitte. Ich hab es schon bereut, kaum dass ich …“

      Er bricht wieder ab, offenbar wird ihm klar, was er gerade sagt. Ich starre ihn an.

      „Kaum dass du mit ihr fertig warst, hast du es bereut? Das macht es besser, auf jeden Fall.“

      Meine Stimme trieft vor Sarkasmus. Ich würde ihm am liebsten eine knallen. Und doch … man möge mich erschlagen, ich weiß, was er mir zu sagen versucht. Trotz seines dämlichen Gestammels und seiner blöden Entschuldigungen. Und ein winziger Teil von mir kann ihn sogar verstehen. Weil es mir ganz genauso geht und ich genauso verwirrt und durcheinander bin wegen dem, was da zwischen uns ist. Oder besser, was war.

      Aber im Gegensatz zu ihm schaffe ich es, mit meiner Unsicherheit zurechtzukommen, ohne dafür gleich jemanden flachlegen zu müssen.

      „Ich glaube, ich sage jetzt besser gar nichts mehr, was? Aber eines noch: Es tut mir wahnsinnig leid, dass du es nun bist, die darunter leiden muss, dass ich so ein Arschloch bin. Ich wollte dir nie wehtun.“

      Er sieht mich an, und ich sehe, wie fertig er ist. Genauso wie ich.

      „Aber, auch wenn das jetzt bescheuert klingt, so blöd dieser Fehler auch war, er hat mir die Augen für etwas geöffnet. Nämlich dafür, was ich will.“

      Er tritt ganz nah vor mich, und ich kann nicht anders, als ihn anzustarren und wie festgewachsen stehen zu bleiben.

      „Und was willst du?“

      Meine Stimme klingt eigenartig zittrig in meinen Ohren.

      „Dich. Ich will dich, Summer. Mit allem, was dazugehört. Und glaub mir, so etwas wie mit Sue wird nicht noch mal passieren. Ich mache Fehler im Allgemeinen nicht zweimal.“

      Ich starre ihn immer noch an. Er will mich? Einfach so? Vermutlich glaubt er auch noch, dass ich ihm deshalb dankbar in die Arme sinke, oder was?

      „Weißt du was? Das ist blöd, dass du mich willst, denn ich will dich nicht. Ich will keinen Typen, der erst eine andere flachlegen muss, um zu wissen, dass er eigentlich mich haben will. Das sollte einem nämlich das Herz sagen, nicht gewisse andere Körperteile.“

      Ich weiß, meine Worte sind gemein und vielleicht auch unfair, denn Danny ist nicht mein Freund. Er hat mich genau genommen nicht betrogen, und ich glaube, seine Reue ist echt. Wirklich, das glaube ich. Aber ich kann das nicht. Nicht so. Nicht nach all den Jahren, in denen ich miterleben musste, wie meine Mutter an meinem Vater zerbrochen ist. Dafür kann Danny nichts, er weiß nicht mal etwas darüber, aber trotzdem muss er nun in gewisser Weise für mehr büßen als für diesen Sex mit Sue. Er muss für mein verkorkstes Leben büßen, weil ich versuchen muss, mich irgendwie vor noch mehr Schmerz zu schützen. Mich vor ihm zu schützen, weil er mein Herz mit Leichtigkeit in Fetzen reißen könnte. Und ich will nicht so enden wie meine Mutter.

      Er steht ganz still da und sieht mich abwartend an.

      „Vielleicht war das mit uns von Anfang an ein Fehler. Denn Jungs wie du ändern sich nicht. Nicht für Mädchen wie mich.“

      Ich muss lachen. Es ist ein bitteres, verzweifeltes Lachen. Nein, das tun sie nicht. Manche ändern sich ihr Leben lang nicht.

      „Aber dann gibt es Jungs wie Jake. Wusstest du, dass wir uns neulich geküsst haben?“

      Ich sehe, dass seine Augen dunkler werden, aber er schweigt weiterhin. Warum sagt er nichts? Ich will, dass es ihm wehtut. So weh, wie es mir getan hat, ihn mit Sue zu sehen.

      „Jake würde mir das nie antun. Du dagegen schon. Egal was du sagst, du bist eben, was du bist. Du hast alle Vorurteile über dich bestätigt, Moreno. Und jetzt wäre ich dir sehr verbunden, wenn du gehen würdest.“

      Danny mustert mich weiterhin schweigend. Dann nickt er.

      „Okay. Ich werde gehen. Für heute. Aber glaub nicht, dass es das war mit uns.“

      Ehe ich mich versehe, hat er mich an den Armen gepackt und zieht mich an sich. Seine Augen sind direkt vor meinen und mir wird heiß.

      „Das war es noch lange nicht, kleine Rose. Ich mag einen beschissenen Fehler gemacht haben. Das tut mir mehr leid, als du dir vorstellen kannst. Wenn ich könnte, würde ich alles tun, um es ungeschehen zu machen und dich nicht zu verletzen. Aber das kann ich nicht, es ist passiert. Und du kannst mir das gerne unter die Nase reiben. Du kannst wütend auf mich sein. Ich werde mich so oft dafür entschuldigen, wie du es von mir hören willst. Das steht dir alles zu. Aber du liegst völlig falsch, wenn du denkst, dass ich dich deswegen aufgeben werde. Das werde ich nämlich garantiert nicht tun.“

      In den Tiefen seiner Augen funkelt es spöttisch.

      „Du hast Jake geküsst? War es gut? Warum bist du nicht bei ihm, wenn er doch so toll und perfekt ist?“

      Er zieht mich noch näher, sein Atem streift über mein Gesicht.

      „Weil du weißt, dass er nicht der Richtige ist. Ich mag ein Arsch sein und ich mache Fehler. Aber ich bin der, mit dem es passt. Und du weißt das so gut wie ich.“

      Dämlicher, arroganter Mistkerl … Ich hole gerade Luft, um ihm meine Meinung zu geigen, als ich seine Lippen auf meinen spüre. Er hält mich an sich gepresst wie in einem Schraubstock und ich schnappe nach Luft. Der Kuss lässt meine Knie zittern, alles von mir sehnt sich mit einer Macht nach Danny, dass ich kaum noch klar denken kann. Doch das schürt meinen Zorn noch mehr. Ich will nicht so fühlen. Ich will ihn verabscheuen. Ich fühle, wie mir vor Wut die Tränen kommen, während mein Herz und mein Körper alles von ihm wollen.

      Danny lässt mich so abrupt los, dass ich taumele. Der Spott ist aus seinen Augen verschwunden, stattdessen sehe ich etwas, was mein Herz zittern lässt. Er legt mir kurz die Hand an die Wange und murmelt: „Es tut mir leid. Ich seh dich, Sommerröschen.“

      Benommen starre ich auf die Tür, die sich hinter ihm schließt, bevor ich mich mit weichen Knien aufs Bett sinken lasse. In meinen Augen brennen Tränen und in meinem Herzen lodert eine verrückte, tiefe Sehnsucht nach diesem dämlichen Scheißkerl Danny Moreno.

      29

      SUMMER

      Jessica und ich sitzen im Café und lernen. Vor mir steht ein großes Glas Latte macchiato, die Sonne scheint und meine Hausarbeit ist gut benotet worden. Trotzdem ist meine Laune im Keller und ich würde am liebsten heulend in der Ecke sitzen. Und das alles wegen Danny. Danny. Ich hebe den Kopf und schaue aus dem Fenster. Bunte Blätter hängen an den Bäumen, der See glitzert in der warmen Herbstsonne. Fast zwei Wochen ist es her, dass ich Danny mit Sue gesehen habe. In dieser Zeit bin ich ihm konsequent aus dem Weg gegangen, und zu meiner Überraschung hat er mir die Zeit gelassen. Bis auf ein paar SMS hat er sich zurückgehalten. Einerseits bin ich froh darüber, andererseits hätte ich nie gedacht, dass ich ihn so vermissen würde. Er fehlt mir jeden beschissenen Tag. Nein, eigentlich jede Minute. Und es macht mich wahnsinnig, dass ich so empfinde. Mein Verstand sagt mir, dass ich die Finger von ihm lassen muss. Dass ich nicht stark genug bin für jemanden wie ihn. Doch mein Herz interessiert all dies einen Scheiß. Es jammert und heult nach diesem Mistkerl, dass es wirklich nicht zum Aushalten ist. Verräterisches Ding da in meiner Brust. Außerdem flüstert es mir beharrlich zu, dass ich mich irre. Dass Danny nicht so ist, wie ich glaube. Dass er seinen Fehler tief bereut und mir nicht noch mal wehtun würde. Und dass ich sehr wohl stark genug bin, um mit ihm klarzukommen.

      Dieser blöde, sinnlose Pumpmuskel soll einfach die Klappe halten, aber er tut es nicht.

      „Summer?“

      „Hm?“

      Ich hebe den Kopf und sehe Jessica an, die mich aufmerksam mustert.

      „Willst du mir nicht endlich sagen, was mit dir los ist? Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht.“

      Sie legt ihre Hand auf meine und zu meiner Schande kommen mir die Tränen.

      „Danny?“, fragt sie mitfühlend.

      Ich zucke mit den Schultern,